Tip:
Highlight text to annotate it
X
„Fühlst du dich als Europäer bzw. Europäerin?“
Ja, fühl ich mich.
Ja.
Ja sehr.
Ja, auf jeden Fall.
Na ja, ich war Raucher.
-Und du magst französisches Baguette. -Ja, ich mag auch Baguette.
Nein, ich bin Waliserin.
Ich fühl mich nicht europäisch, sondern belgisch.
Ich fühle mich europäisch, ja.
Ich zahle mit Euros und alles,
aber ich weiß nicht, ob es wirklich eine europäische Identität gibt.
Also ich find, ganz bewusst wird es mir, wenn ich
auf einem anderen Kontinent bin, der nicht Europa ist.
Dann fühl ich mich sehr wohl als Europäerin.
Und dieses Schengen-Abkommen, dass man ja quasi nur seinen Personalausweis braucht, um in andere ...
Länder reisen zu können. Dann fühlt man sich definitiv als Europa.
Das Reisen in Europa hat sich, im Vergleich zu früher, verändert. Ich fühle mich europäisch.
Mein Vater ist Portugiese, mein Großvater ist Pole,
ich bin französische Staatsbürgerin, aber bin in Luxemburg eingebürgert.
Also ja, ich bin Europäerin.
Ich fühl mich europäisch, aber mit meinen eigenen charakteristischen Wurzeln.
Balkan-Europäisch.
Balkan-Oriental-Europäisch.
Ich schätze, ich fühl mich europäisch,
aber vielleicht nur, weil ich weiß, dass wir ein Teil Europas sind.
Ich meine, was heißt eigentlich "sich europäisch fühlen"?
Abgesehen von offenen Grenzen überall: Was ist Europa?
Nein, ich fühle mich als Mensch. Ich weiß, dass sich das etwas verträumt anhört,
aber ich wüsste nicht, was mich dazu bringt, mich europäisch zu fühlen.
Es gibt keine…
Wenn es so wäre, dass alle Europäer, dieselben Schuhe tragen würden,
oder alle Europäer Hip-Hop-, oder Jazz-Liebhaber wären,
-dann könnte man sich europäisch fühlen, aber nein. - Nein
"Am meisten zugehörig fühlst du dich zu..." "deiner Stadt/Region", "deinem Land"...
"Europa", "der Welt"?
Hmm.
Also spontan würde ich eher sagen 'der Welt'.
Ich fühle mich wie ein Weltenbürger, denn ich bin viel gereist…
…und auch wegen des Internets.
Ich bin ein Weltenbürger. Nein, Europäer.
Ja, mehr „Europa“, denke ich.
Durch die Globalisierung und die Bildung…
…wirken die Menschen in anderen Ländern nicht mehr wie „Aliens“.
Sie sind einfach andere Menschen, mit anderen Leben und anderen Familien.
Land? -Ja, Land…
-Denn Europa ist fast…
-Es ist zu groß, ja.
Als Ire hat man so eine starke Nationalität.
Also ich fühl mich halt deutsch. Ich sehe mich als Deutscher.
Ich spreche Deutsch. Ich denke Deutsch.
Also im Sinne von: ich bin pünktlich und so. Also diese Deutschen Werte halt.
Wir wissen nicht genug über die Welt,
um uns selbst Weltenbürgerinnen zu nennen, aber Europa…
-In dem Fall, denke ich, wissen wir auch nicht genug über Europa,
also fühle ich mich hauptsächlich als Teil von…
-…Maaseik (belgische Stadt). - Ja. Oh lala!
In meinem Fall einem Dorf,
weil das für mich noch am fassbarsten ist,
weil ich das umreißen kann anhand von Personen, anhand von Geographie
und anhand von Erlebnissen, die ich damit verbinde.
Es ist ein geographisches Zugehörigkeitsgefühl.
-Also „deine Stadt/Region“ ist die logische Antwort. - Ja.
Also ich sehe mich so wie in einem Asterix-Film,
da ist die große Welt und dann zoomt
man immer weiter rein, in sein kleines Dorf. Und vorwiegend...
bin ich natürlich hier zu Hause, das ist meine Region.
Aber das soll nicht heißen,
dass ich mich nicht woanders auch dazu fühle.
Es ist irgendwie ein Baukastensystem.
"Was denkst du über den Nationalismus in Europa?"
"Er nimmt zu und ich finde diese Entwicklung negativ."
"Er nimmt zu und ich finde diese Entwicklung positiv."
"Ich kann nicht erkennen, dass der Nationalismus zunimmt."
Ich denke nicht, dass der Nationalismus zunimmt…
-Ich fühle ihn nicht wirklich. -Ich auch nicht.
Ich kann nicht wirklich eine Zunahme erkennen,
aber das könnte auch an mir liegen, weil ich keine Nachrichten verfolge.
Es gab einen massiven Anstieg an…
…nationalistischen Politikern.
Es gibt Orte in Frankreich und England,
Orte, die sich selbst als anti-muslimisch definieren oder sich gegen Zuwanderer positionieren…
...davon gibt es immer mehr
und diese Entwicklung ist negativ, da sie auf den Ängsten der Menschen basiert.
Nicht nur der Nationalismus nimmt zu, sondern auch der Populismus und Faschismus…
Die Angst vor „dem Anderen“, “dem Unbekannten“, "den Immigranten“...
bringt die Leute dazu, zu glauben, dass es
ein Problem mit Immigranten gäbe, oder ein Zusammenhang zwischen Zuwanderung und Kriminalität bestehe.
Das Problem ist eigentlich, sie richtig zu integrieren,
statt sie nur für die Probleme der Gesellschaft verantwortlich zu machen.
Ich verbinde Zuwanderung und Unsicherheit ganz klar miteinander.
Ich denke, er wächst und das ist nicht wirklich gut.
Er breitet sich aus, aber ich denke, das ist eine positive Entwicklung.
Ich sehe absolut einen Anstieg des Nationalismus.
Das ist eine Schande. Es ist falsch.
Ich werde immer zuerst auf meine eigenen Leute schauen
und wenn es uns gut geht, dann können wir anderen auch helfen.
Aber in erster Linie, sollte man das bei uns in den Griff bekommen, falls es ein Problem geben sollte.
„Hitler ist zurück. Der Nationalsozialismus ist zurück“ Nein.
Die Leute wollen einfach nicht,
dass die Welt ein riesen Hotel ist.
Er breitet sich rasant aus und ich habe das Gefühl, dass das gegen das Konzept der Europäischen Union selbst ist.
Ich persönlich weiß, dass unter anderem viele türkische junge Männer,
auf den nationalistischen Zug aufspringen und die Türkei, Marokko oder Surinam unterstützen.
Ich weiß nicht warum. Vielleicht weil ihnen irgendetwas fehlt,
oder auch aus einem tieferliegenden Grund. Zu wissen, dass diese Länder mit ihrer Herkunftsgeschichte zu tun haben.
Du beginnst dir zu wünschen, dort hinzugehören, denn das ist alles was du hast.
Wenn du Niederländer bist, von niederländischenEltern, ist das auch alles, was du hast.
Ich denke, das ist ein bisschen ernüchternd.
Patriotin zu sein, finde ich überhaupt nicht schlecht,
ganz im Gegenteil, finde ich toll.
Aber nationalistisch,
finde ich persönlich, nur negativ.
Nein. „Britannien britisch zu halten“ und all das, ist einfach Schwachsinn. Das bedeutet gar nichts.
Das sagen vor allem irische Leute.
-Es wurde eine anti-islamistische Partei gegründet. -Natürlich wurde sie das!
Und ich denke einfach nur: "schleicht euch"!
Als Iren sind wir sowieso aus Nordafrika oder Europa gekommen,
oder wir sind ursprünglich Normannen oder Wikinger,
oder „Beakerfolk“.
Das bedeutet gar nichts. Scheiß Nationalismus.
-Sollen wir zur nächsten Frage weitergehen? Bist du fertig damit? –Ja.
"Luxemburg sollte aus der EU austreten". "Ich stimme zu." "Ich stimmte nicht zu." "Es ist mir egal."
Nein.
"Frankreich sollte aus der EU austreten." Ich stimme zu.
…Ja, ich stimme zu. Ja!
Nein, sollte es nicht. Sind die bekloppt?
-Belgien war immer ein Teil von Europa. Belgien ist sogar die Hauptstadt.
-Brüssel ist die Hauptstadt von Europa. \-Ja, das stimmt.
-Wir sind Gründungsmitglied gemeinsam mit Deutschland, wenn wir austreten…
-Wenn wir austreten, bricht alles zusammen!
Wenn Deutschland aus der EU austritt, geht die EU sowas von den Bach runter.
Frankreich hat nichts drauf. England will auch raus. Deutschland ist die führende Kraft da.
Politisch gesprochen, bestimmt Deutschland über die EU.
Auf Grund der deutschen Politik rutscht Griechenland ab.
Griechenland sollte bleiben und genauso gut behandelt werden, wie andere Mitglieder.
Wir wollen nicht mehr als Mitglied zweiter Klasse behandelt werden.
Was passiert dann? Soll der Süden sich weiter schlecht fühlen? Wollt ihr einen "Süden zweiter Klasse"?
Ich denke, Italien hinkt den anderen EU-Ländern schon etwas hinterher...
wenn wir die EU verlassen würden, würde uns das zurück in die Steinzeit bringen.
Europa sollte einfach aufhören für Deutschland zu arbeiten.
-Ich stimme zu. -Ich auch.
Wir können zwar die Beihilfen gebrauchen,
aber ich denke, dass schadet uns mehr, als es nutzt.
Als Landwirt stimme ich dem nicht zu,
denn die walisischen Bauern bekommen viel Unterstützung,
ebenso wie die Landwirtschaft in Großbritannien.
Offensichtlich hilft es dem Land, Teil der EU zu sein.
Wenn du alleine antrittst dann bist du auch alleine.
Also ich will auf gar keine Fall dorthin zurück,
dass die Leute einfach ihre Scheuklappen aufsetzen…
und alles was man sich eigentlich recht mühsam erarbeitet hat…
wieder einreißen lässt. Davor hab ich echt ziemlich viel Angst.
"Für wen sollen wir unsere Grenzen öffnen?" "Für alle". "Für Flüchtlinge aus Kriegsgebieten."
"Für Zuwanderer aus Industrieländern."
"Für Zuwanderer aus Entwicklungsländern."
"Für gut ausgebildete Menschen aus der ganzen Welt."
"Es sollte Quote bezüglich Job und Herkunftsland geben."
"Für niemanden."
Schwierige Frage.
-Sehr schwierige Frage.
-Schwierig.
Flüchtlinge aus Kriegsgebieten sollten Priorität haben.
-Für Menschen aus Kriegsgebieten. -Ja, da stimme ich zu.
Denn wenn man ehrlich ist, wenn hier ein Krieg ausbrechen würde, würden wir auch flüchten.
Wenn es Krieg in deinem Land geben würde, wenn deine Familie und deine Freunde getötet werden würden,
was würdest du tun, dort bleiben?
Es ist ganz klar. Ich würde sofort das Land verlassen.
Wie damals 1968, als die Truppen des Warschauer Paktes bei uns eingefallen sind.
Wir sind auch geflohen und die Welt stand uns offen.
Aber ich weiß nicht, ob Europa jeden retten kann.
Alle Leute reinlassen…
und dann…
Was tun wir dann?
Es ist wichtig, nicht zu viele in das Land zu lassen,
um den Menschen, die in dem Land leben, die Möglichkeit zu geben Jobs zu bekommen.
Jedem, in einem bestimmten Ausmaß.
Wenn man jetzt sagt für alle, dann kommen halt auch wirklich alle.
Ich war ein paar Mal in Ruanda.
Den Menschen gefällt es dort, wo sie sind.
Wenn wir unsere Grenzen öffnen, würden nicht plötzlich alle beschließen, rüber zu kommen.
Deshalb denke ich, dass diese Ängste erstens unbegründet sind.
und zweitens, haben wir noch immer viel anzubieten.
Es gibt viel Platz, es gibt viele leere Gebäude.
Es gibt viel Geld, an das wir nicht herankommen, aber es ist da.
Deshalb verstehe ich nicht, warum wir nicht solidarisch sein können.
Ich denke, das ist absurd und eine der größte Schanden dieser Epoche.
In hundert Jahren werden sie sagen, dass es eine Schande war,
dass jetzt hunderte Menschen im Meer ertrinken und wir sagen:
„Schleicht euch, unser Leben ist noch nicht gut genug, verschwindet.“ Das ist…