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Guten Morgen liebe Hörerinnen, guten Morgen liebe Hörern, wir übertragen auf diesem Kanal
während jeder Nächte und wir sind fast am Ende unseres Arbeitstages
Und nur um euch zu erinnern, für den Fall, dass ihr nicht bemerkt hättet, heute ist der 15. Juli und dieses Lied ist das erste,
das im Lauf ihres Tages ihr begleitet. Gute Unterhaltung im euren Liblingsradio.
Das ist eine komplizierte Arbeit, einen nächtlichen Dj zu sein, der Kalender vergeht, heute ist der 2. Oktober 1985,
mit eineger Traurigkeit, weil meine Ferien noch fern sind, strahlen wir die Rundfunknachrichten auf eurem Liblingssender.
Liebe Hörerinnen, liebe Hörer, wir haben fast beendet... heute ist der 29. April 1986.
Die ersten Rundfunknachrichten werden gleich ausstrahlen mit allen die letzten Nachrichten aus UdSSR,
die nach der Nuklearkatastrophe in der Kernkraftwerk von Tschernobyl ankommen. Gute Unterhaltung.
Varone! Es ist spät, ich schliesse das Geschäft..
Schau nur wie schön unsere Arbeit ist. Du warst lange Zeit ein Einfaltspinsel und jetzt bist du ein Unternehmer.
Ich komme mit Mühe und Not über die Runden, ich habe fünf hungrige Mäuler zu stopfen.
Aber die Leute mögen dich, sie möchten dir helfen...
Los tritt dein Geschäft ab wir bezahlen gut dafür.
Und dann... du kannst ruhig zu Hause bleiben, du hast nichts mehr zu tun.
Das ist meine Tätigkeit! Warum sollte ich sie abtreten?
Es ist spät, ich gehe jetzt. Weil...
Weil es vielleicht etwas wichtigeres gibt als dieses Scheissgeschäft.
Alberto, bist du da?
Alberto? Hallo...
Aber, was ist los? Hallo Antonietta... Alles in Ordnung...
Alberto, sag mir, was los ist? Keine Angst, es geht...
Das Abendessen steht bereit. Ich bin nicht sehr hungrig. Ich erledige noch einige Rechnungen und dann komme ich gleich.
Aber die Jungs warten auf dich. Los, wir können nicht zu spät essen, das Abendessen wird sonst kalt.
Normalerweise strahlen wir nur für sehr wenige aus... sehr wenige Hörer,
die mitten in der Nacht wach sind und heute dagegen, der 11. Mai 1987,
viele von ihr sind noch auf die Straßen von Neapel, in dem ihr den ersten wünderschönen,
sehr aufregenden Mastertitel der Mannschaft, deren Kapitän Diego Armando Maradona ist, feiert...
Liebe Hörerinnen, liebe Hörer, herzlich willkommen, heute ist der 10. November 1989
und ich verkünde dieses Datum mit etwas Gefühlsregung
weil das nächste Morgengrauen wird einen neuen Welt bringen: gestern ist die Berliner Mauer gefallen.
Hallo! Hallo, wer ist am Apparat?
Hallo, Varone. Ein Freund. Wer spricht dort?
Es tut mir leid, das Schild am Geschäft war wirklich schön... Was ist passiert? Was sagst du?
Es geschieht.... ,dass du nicht zuviel verlangen solltest. Gute Nacht Varone. Hallo!
Liebe Hörerinnen, liebe Hörer, guten Morgen. Heute ist der 12. April 1991
und wird einen sehr schönen Tag für unsere Region sein, wird die Sonne scheinen in Kampanien! Gute Unterhaltung!
Alberto, was ist los?
Warum? Woran denkst du?
Ich denke an unsere Familie, an uns, Nichts ist wie früher. Ich kann nicht verstehen...
Das ist so eine Zeit... Es ist nicht gesagt, dass sich etwas verändert haben muss.
Gestern hat Lucio das Schulzeugnis nach Hause gebracht und du warst nicht hier.
Er ist gut, er ist besser als du warst und er ist besser als Giancarlo...
Du weisst, dass ich ihn liebe, Tatsache ist, dass ich nicht hier bin oder
dass ich zur Zeit andere Sachen im Kopf habe... Das ändert nichts.
Ja... aber ich kann nicht denken, dass ich dich nicht mehr verstehe! Zeig mir deine Gedanken, lass mich verstehen...
Alberto, ich habe Angst vor deinem Schweigen, ich habe Angst!
Hallo Onkel. Hallo Olga.
Hör mal zu: überleg es dir gut. Bist du mit ihnen nicht einverstanden, Willst du nicht bei ihnen bleiben und das Geschäft verkaufen?
Onkel, ich habe sehr lange überlegt. Es ist das Beste für alle. Ich bitte dich, überlege es dir gut.
Aber wie konnte es nur soweit kommen, dich wegzuschicken? Was hast du mit Denen zu tun?
Vielleicht weil mich nie jemand gliebt hat. Nur du und Tante Antonietta...
Aber jetzt habe ich eine andere Familie. Und ihr müsst das akzeptieren, ihr müsst das verstehen.
Aber was sagst du? Was wir nicht wollen sind Sie und den Bruder von Mario Esposito.
Onkel, hör auf, das nützt nichts, den Helden zu spielen. Ein Vater zu sein, meine Arbeit zu verrichten, ich habe nie etwas anderes gewollt.
Onkel, ich habe meine Pflicht getan. Bist du sicher, dass du deine tust?
Hallo!
Hallo Alberto, Ich erinnere…… es war das erste Mal das wir in dieses Haus gingen
und für mich war das der schönste Tag in meinem Leben.
Wir waren jung, die Unbeschwertheit hatte uns geholfen und ich liebte dich mit völliger Hingabe.
Ich liebe dich jetzt noch; wenn ich denke, dass du mich wahrnehmen kannst; wenn ich denke,
dass wir an irgend einem Tag wieder zusammen sein werden und du wartest auf mich, dort oben.
Mit deinem leisen Lӓcheln, mit deinem starren beruhigenden Blick.
Unsere beider Leben waren ein Kampf, dann Glückselichkeit, dann ein verrückter Lauf, Gleichgewicht
und schliesslich hat man uns dann in einer Nacht ganz einfach weggebracht.
Ich erinnere mich , dass die Tage der Geburten unserer Kindern voller Glück waren. Unser Leben war so wie wir es wollten,
die glücklichen Tage haben uns vereint, wir waren Bestandteil dieser Welt.
Du sagtest mir, dass wir auf uns stolz sein sollten, wir waren reich:
mehr als unsere fünf Kinder, nichts galt mehr als unsere Liebe zu ihnen auch
nicht Geld… und du warst gezwungen zwei Arbeiten nachzugehen, hast dich aber nie darüber beklagt.
u siehst ich liebte dich auch jetzt noch, weil du eben so warst auch wenn du etwas aussergewöhnliches machtest,
es schien für dich normal, es war halt richtig so.
Und dann der plötzliche Schatten.
Die Zeit verging, ich habe es an deinem Gesicht gesehen, nach und nach raubte das Zeitliche dein Lächeln
Das war so wie ein entschlossener Pinselstrich eines verrückten Malers, der das Schwarze seines Meisterwerks auslöschen will
Du hast einfach nur getrieben um dich zu verteidigen. Vor Allem. Vor Jedem.
Vor dich selbst. Du warst stumm, sprachst nicht, wolltest instinktiv unser Schutzschild sein.
Du dachtest als Vater müsstest du unsere Familie
ganz natürlich vor allem Bösen von Aussen schützen.
Ich merkte das etwas los war, dennoch war es für mich schwer nicht an deine zusichernden Worte zu glauben. Es war schwer sich in deine
Gedanken hinein zu versetzen denn du warst stets verschlossen und es wurde zunehmend zu einem Problem, zu deinem Problem.
Wir haben zulange hinter Masken gelebt und haben sie erst dann abgenommen, als es bereits zu spät war um von der Bühne abzutreten.
Halt eben erst dann als deine Gegner das Ende dieses verrückten Spiels, das du nie hättest spielen wollen, erkannt haben.
Und jetzt, jetzt bin ich müde, jetzt werde ich alt,
jetzt wird jeder neue Tag noch schwerer,
jetzt fühle ich mich weit weg von jeder göttlichen Gerechtigkeit dieser Welt.
Ich bin gezwungen endgültig weg zu gehen.
Seitdem du nicht mehr bei uns bist, war das Weitergehen so wie eine lange Strafe die kein Ende nimmt.
Ich habe gebetet, dann habe ich mich in Schweigen gehüllt aber das hat mich nur noch mehr zersetzt .
Schließlich habe ich dann bei meinem Bruder Zuflucht gefunden, sein Mitgefühl hat mir geholfen meine Wut auszulassen.
Die Wut bestand aus Namen, Nachnamen, Einzelheiten, an die ich mich vollkommen erinnerte.
Ich habe gesprochen Alberto, ich habe Sie alle angezeigt und somit gebrandmarkt: Mario Esposito, der Boss...
In Bezug auf ihn hattest du nicht Recht! Du hast deinen letzen Atem verschwendt, um mir zu sagen:
“Hast du gesehen? Mario hat es geschafft! und seit erster Zeit habe ich gewissen, dass ich alles tun würde,
um mit meinem Atem dich zu dementieren, um dich zu beruhigen
Aber in diesem Leben hat jede Sache einen Preis, und die Agonie ist weitergegangen, sie hat uns verfolgt, sie war scheinbar aber regelmӓsig
so wie das unerträgliche Klingeln des Telefons, das dich nicht schlafen lässt, das dich von einem Augenblick zum anderen verrückt macht.
Ein Tag ohne Kriege habe ich seither nicht gesehen. Ich habe es aufgegeben, bin erschöpft,
habe mich in die Hӓnde der Institutionen gelegt.
es ist vorgetäuscht und unbedeutend geworden, wegen der Infiltrationen und Abkommen skrupelloser Personen beiderseits.
Ich kann ihnen nicht vergeben weil sie keinen Grund hatten uns zu zerstören.
Lieber Alberto, ich erinnere mich an das erste Mal, als wir in dieses Haus
gingen und an den Tag an dem ich es für immer verlassen musste,
es ist für mich immer noch unfassbar. Heute müssen auch wir sterben
Alberto, denn unser Dorf Sessa Aurunca hat uns vergessen.
Ich werde in ein neues Haus einziehen und eine neue Identität bekommen. Es wird nie “mein” sein.
Ich verfalle in Trübsinn, wenn ich denke, dass ich allein bin, dass ich neu beginnen muss.
Ich würde es nicht tun wenn sie nicht unsere Kinder wären.
Nach deinem Tod ist Giancarlo endlich vernünftig geworden. Er versucht deine Arbeit weiter zu führen,
dabei helfen ihm aber sehr wenige Freunde, die anderen tun so als ob nichts gewesen wäre.
Gabriella e Lucio werden unter diesen Umständen vielleicht weggehen, das ist jetzt ihr Leben,
auch wenn es mir sehr schwer fällt, ich hoffe sie werden ihr Glück finden.
Die Anderen bleiben bei mir und du bist in jedem von ihnen und begleitest sie, lebend wie nie zuvor.
Eine innere Stimme sagt mir, ich soll tief atmen und denken, dass diese Pein dem Ende zugeht
und die Möglichkeit neu zu beginnen unmittelbar bevorsteht.
Ich will mich an diesen zerbrechlichen Gedanken klammern und an das glauben. Ich will die Hoffnung nicht verlieren.
Ich will mich immer an dich erinnern, das Böse was uns angetan wurde will ich aber vergessen.
Ich will Giancarlo lieben und ihn wachsen sehen, Paolo und Vincenzo. Ich möchte endlich aus dem Haus gehen, ohne dass die Angst mich befällt.
Ich will leben und tun was ich gerne möchte, auch für dich. Weil du in mir weiterlebst werden wir mit der unglaublichen
Kraft unserer Liebe wiedergeboren und wie die Grundmauern einer Festung in unserer Familie weiterleben.
So wie die leuchtenden Farben der Koralle die unser Leid wiederspiegeln, aber auch wie die Pollen aus denen die Schönheit der Blumen hervorgeht,
aus dem Zement wachsen können und so zu neuem Leben erwachen.
Ich nehme eine Zeitung. Ok.
Tschüs. Tschüs Emiliano.