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Treffen Sie Benoît Tréluyer, den letzten Gewinner der 24 Stunden von Le Mans
Hallo, ich bin Benoît Tréluyer, Audi-Pilot, und ich habe in den letzten beiden Jahren die 24 Stunden von Le Mans gewonnen. Willkommen!
Mein erster Sieg ist meine schönste Erinnerung als Fahrer, soviel ist sicher ...
Ich habe noch ein paar mehr gute Erinnerungen aus meiner Karriere, zum Beispiel den Formel-Nippon-Titel in Japan, aber Le Mans ist meine schönste Erinnerung.
Eine der Besonderheiten in Le Mans ist, dass es viele unterschiedliche Niveaus an Autos und Piloten gibt.
Die Fahrer der gleichen Autos helfen sich untereinander. Da sollte es keine Konkurrenz geben.
Man sitzt im gleichen Auto und hat das gleiche Ziel. Man kämpft gemeinsam. Das schafft Zusammenhalt.
Man erlebt den Sport gemeinsam und verbringt viel Zeit zusammen. Man sollte also miteinander auskommen.
Dadurch gehörten wir sehr schnell zu den besten Audi-Piloten.
Bei Audi wurde immer viel Technik auf der Rennstrecke entwickelt und dann für die Straßenfahrzeuge angepasst.
Jeder geht mit dem Druck in einem Rennen anders um ...
Ich habe mit 6 Jahren mit den Wettkämpfen angefangen und nicht mehr aufgehört.
Ich habe also gelernt, mit dem Druck umzugehen. Der Druck ist immer da, aber man lernt, ihn richtig zu kanalisieren, wenn man ihn braucht.
Für mich wird Le Mans immer der Parcours schlechthin bleiben. 24 Stunden, das ist schwierig, da muss man vorbereitet sein …
Ich weiß, dass das Team sehr hart arbeitet, um das Auto leichter zu machen. Wir sollten also auch dafür sorgen, dass wir einigermaßen schlank bleiben.
Ich laufe viel durch die Natur und ich mache Extremsport: Downhill-Mountainbike zum Beispiel.
Körper und Geist, das ist beides wichtig: Beweglichkeit, Koordination ... Aber man muss natürlich auch den Parcours kennen.
Also übe ich mit Simulatoren, um die Rennstrecken kennenzulernen und mir Markierungen einzuprägen.
Wir können heute mit dem Simulator die verschiedenen Fahrwerkseinstellungen mit den unterschiedlichen Reifenarten reproduzieren
Eines Tages kam ich an und ein Freund sagte zu mir: "Morgen fahre ich Motorrad, komm mit, wenn du willst ..."
Und dann sind wir den Mont Ventoux hochgefahren.
Wir haben die ganze Provence durchquert und sind nie mehr als 3 km Straße am Stück gefahren, das war Wahnsinn.
Als ich das gesehen habe, sagte ich mir: Hier will ich leben.
Das war wie eine Bekehrung, ja so sehe ich das inzwischen.
An alten Autos herumschrauben, Autorennen und Extremsport oder doch lieber Gärtnern? Warum nicht? Vielleicht gefällt mir das mit dem Alter immer besser.
Um diese drei Dinge wird es sich wohl drehen ...