Tip:
Highlight text to annotate it
X
Ich werde euch alle filmen. Lacht mal.
Ich bin Neveen Shalaby.
Ich bin in Manshiyet Nasser bei Fatma und ihren vier Kindern.
Man riss ihr Haus ab. Sie stand auf der Straße.
Sie lebt nun in der 2-Zimmer-Wohnung ihrer Mutter.
Auch ihr Bruder und seine Familie wohnen da. Sie sind zu 15.
Ich wohne mit den Kindern bei meiner Mutter.
Hier leben wir: meine Mutter, die Kinder, meine Brüder.
Da sind die Küche und das WC.
Meines Bruders Familie wohnt hier.
Sie kamen aus Al-Duwayqa.
Der andere Bruder lebt auch hier. Er und die Seinen sind gerade weg.
Ich bin Fatma Mohamed Waheed und lebe in Manshiyet Nasser.
Seit vorigem Jahr bin ich geschieden. Mein Ex und ich lebten in Al-Duwayqa.
Nach dem Abriss kriegten wir nichts Neues.
Sieben Familien wohnten da, aber nur zwei bekamen einen Ersatz.
Ich protestierte, aber es bewirkte nichts.
Am 4. März rissen sie das Haus ab.
Wir gingen zum Wohnamt...
und fragten nach dem Ersatz, den sie zugesagt hatten.
Ich hätte mich wegen einer neuen Wohnung scheiden lassen...
sagte der Mann.
Ich sagte, ich hätte die Scheidung vor drei Jahren beantragt.
Als er das von den drei Jahren hörte, wollte er Beweise.
Ich versprach, die Papiere zu holen.
Als ich mit den Papieren wiederkam, sagte ich: Das ist mein Antrag.
Datiert, ehe der Notar die Scheidung ausgesprochen hatte.
Er sagte, diese Papiere taugten nichts.
Er war der Bezirksleiter.
Er sagte: Wir haben keine Wohnung. Sie wollen uns betrügen.
Ich fragte, was ich tun soll.
Er sagte: Schlagen Sie ein Zelt auf, auf der Straße.
Das machte ich vier Monate lang. Viele machten das auch.
Niemand fragte nach uns.
Sie bekamen zunächst Bericht.
Man hatte neue Häuser versprochen.
Anstatt von Häusern...
kamen die Bulldozer und rissen gnadenlos die Häuser ab.
Sie warfen alle Möbel auf die Straße.
Erst warfen sie Möbel auf die Straße.
Dann rollte der Bulldozer ins Haus.
Mit ihm kamen Abbrecher und Gauner.
Es war ein schlimmer Anblick.
Es war einfach unvorstellbar.
Es war wie ein Alptraum oder ein Horrorfilm.
Meine Tochter tat mir leid, und ihre Nachbarn noch mehr.
Sie sahen schrecklich aus. Bei uns ist es weniger schlimm.
Als ich sah, wie schwer meine Tochter es hat...
inmitten der Ruinen ihres Hauses, wurde es mir zu viel.
Ich schuf auf dem Dach ein Zimmer.
Mehr kann ich nicht für sie tun.
Komm, gib mir deine Hand.
Ist die andere Treppe kaputt?
Ich kann es.
Komm. Vorsichtig.
Das sind meine Möbel. Die standen in der Sonne.
Das ist der Rest meiner Möbel. Die Sonne tut ihnen nicht gut.
Das ist mein Zimmer. Ich bin hier nur zum Schlafen.
Sonst bin ich unten oder beim Arbeiten.
Ich und die zwei Großen schlafen im Bett.
Meine zwei Söhne schlafen auf der Seite und ich hier.
Mein jüngster Sohn schläft auf einer Matratze auf zwei Stühlen.
Meine Tochter schläft unten, weil das Dach kein Geländer hat.
Wenn es regnet, ist es unangenehm, wegen der Löcher in der Decke.
Unsere Kleider liegen hier. Drinnen ist kein Platz für einen Schrank.
Es sind unsere Kleider und andere Dinge.
Die Sonne ist schlecht für sie.
Wir gehen runter.
Komm, ich helfe dir. Mahdy, hilf doch Salah.
Mahdy, hilf Salah.
Meine Wohnung in Manshiyet Nasser hat zwei Zimmer, Küche und Klo.
Ich lebe hier mit zwei verheirateten Söhnen und einer geschiedenen Tochter.
In einer einzigen Wohnung.
Ich arbeite schon drei Jahre, seit der Sache mit meinem Mann.
Zwei Söhne kommen mit und helfen mir.
Ich lege meine Sachen auf diesen Verkaufsstand.
Ich fange um 11 Uhr an, oder um 1 Uhr mittags.
Je nachdem, wann meine Kinder aus der Schule kommen.
Ich bleibe mit den Kindern bis 11 Uhr abends hier.
Ich verkaufe meine Sachen für 2,5 bis 3,5 Pfund. Nicht mehr.
Von dem Geld ernähre ich die Kinder und schicke sie in die Schule.
Wenn man eine Familie rauswirft...
sollte dafür gesorgt werden, dass sie nicht auf der Straße landen.
Ich habe nicht genug Papiere für eine neue Wohnung.
Aber ich will eine Bleibe für mich und die Kinder.
Warum dürfen die mich an die Luft setzen? Es ist nicht ehrlich.