Tip:
Highlight text to annotate it
X
Er ist auf seiner Reise durch die Zeit
und spielt die beschissenen Spiele von einst.
Lieber ließe er sich von einem Büffel
sein komplettes Ohr mit Sprühstuhl befüll'n.
Lieber würde er den faulenden Arsch
eines überfahrenen Stinktiers lecken und mit Bier runterspül'n.
Einen wütenderen Gamer hat man noch nicht gehört.
Er ist der Angry Nintendo Nerd.
Er ist der Angry Atari Sega Nerd.
Er ist der Angry Video Game Nerd.
* Subs by sonofdragons *
Ach ja, Atari, ein innig geliebter Name aus den goldenen Zeiten der Geschichte.
Eine zauberhafte Zeit als es noch kein Internet und keine Handys gab, nur elektronische Videospiele.
Okay, es waren düstere Zeiten, aber das Leben war noch einfach gestrickt.
Atari war Haupterfinder neuer Video-Arkaden, Heimcomputer und Videospielkonsolen.
Der Atari 2600 hat die Spielindustrie revolutioniert.
Austauschbare Cartridges und wechselbare Controller wurden so populär.
Die Spiele waren zwar primitiv und hackelig, aber damals faszinierend!
Doch dann kam die Konkurrenz.
Der Odyssey 2, Intellivision, Colecovision...
Jeder wollte auf der Videospiel-Welle mitreiten.
Nicht so wie heute mit einer Auswahl aus gerade mal drei Konsolen.
Damals gab es so viele verreckte Videospielsysteme, dass einem davon schwindelig werden konnte!
Außerdem gab es damals keine Möglichkeit zu wissen, welche Spiele getaugt haben und welche nicht.
Konsumenten wurden also von einem überfüllten Markt entfremdet.
Atari hat also einer weitere Konsole veröffentlicht, den 5200.
Der TV/Spiel-Umschalter wich einem automatischen Umschalter.
Es sollte auch an der Kabellage gespart werden, indem man den Strom an diese Box angeschlossen hat.
Aber das hat es nur komplizierter gemacht.
Die Controller hatten eine Pause-Taste, ein Novum, aber die Joysticks waren fehlerbehaftet und unzuverlässig.
Kurzum: der 5200 war ein überdimensionierter Scheißhaufen.
Ich hab ein ganzes Video darüber gemacht, so scheiße ist das Teil.
Nach dem Crash von 1983/84 würden sich Nintendo und Sega aus der Asche erheben,
den Markt erneut revolutionieren und uns in ein neues Zeitalter überführen.
Atari kandidierte erneut mit dem 7800.
Dieser löste all die Probleme des 5200.
Die Controller-Ports erlaubten es wieder dieselben Controller wie beim 2600 zu benutzen.
Und es war darüber hinaus auch mit den Spielen des 2600 kompatibel.
Die Spiele des 7800 hatten bessere Grafik, aber hatte darüber hinaus nicht mehr zu bieten als Nintento.
Und so biss es wieder ins Gras.
Danach begann Atari seine Konsolen nicht mehr durch zu nummerieren, sondern sie nach Katzen zu benennen.
Der Atari Lynx war die erste tragbare Konsole in Farbe.
Aber es wurde von den erfolgreicheren tragbaren Systemen untergebuttert.
Dem Nintendo Gameboy und dem Sega Gamegear.
Der Lynx war zwar ziemlich cool, aber unhandlich, sogar das Folgemodell Lynx II.
Der Lynx I brauchte mehr Batterien und saugte diese schneller leer als der Gameboy.
Zudem gab es nicht dieselbe Unterstützung von Drittherstellern, also wieder ein verlorenes Spiel.
Währenddessen lieferten sich Nintendo und Sega eine Schlacht nach der anderen.
Doch ob jemand die Spiele des NES oder des Sega Genesis bevorzugte, war Geschmackssache.
Die Debatten unter Fans und Werbekampagnen von Sega wurden jedoch von nur einem Thema beherrscht:
Das Genesis war 16-Bit, das NES nur 8-Bit.
Das hat einen Trend gestartet, den ich gerne als "Bit-Kriege" bezeichne.
Niemand hat vorher über je Bits geredet und seit dem auch nicht.
Und was sind Bits überhaupt? Wusste keiner, waren halt nur Bits.
Versucht das mal euren Eltern zu erklären:
"Ich will ein Super Nintendo zu Weihnachten!"
"Hast du nicht schon ein Nintendo?"
"Ja, aber das hat 16-Bit!"
"Was'n das?"
"Keine Ahnung..."
Abgesehen davon, dass es hieß, dass die Grafik besser war, hat uns auch nichts anderes interessiert.
Aber die Bit-Kriege beschränkten unser Verständnis vom Spielen auf Zahlen.
Leuten war die Grafik plötzlich wichtiger als die eigentliche Spielmechanik.
Es ging sogar so weit, dass Konsolen anfingen die Anzahl ihrer Bits in ihren Namen zu tragen.
Wie etwa der TurboGrafx-16 und der Nintendo 64.
Doch 1993 kam eine Konsole, die uns daran erinnern sollte, dass Bits nicht alles sind.
Es war der Atari Jaguar und wurde als das erste 64-Bit Spielsystem vorgestellt.
Wir dachten uns: ALTER leck mich fett! 64?! Das sind ja 4-Mal so viel!
Sogar der offizielle Slogan lautete: "Rechne es dir aus!"
Aber abgesehen von seinem wilden Äußeren und dem rotierenden Jaguar-Würfel beim Hochfahren hatte es kaum etwas zu bieten.
Davon angezogene Spieler fanden eine mittelprächtige Spielebibliothek vor und Grafiken, die niemandem die Schuhe auszogen.
Die Controller waren riesig und hatten Zahlentasten, wie der Colecovision und Intellivision.
Und genau wie für diese gab es Überziehkarten, die zwar manchmal praktisch, aber meistens sinnfrei waren.
Die Cartridges haben auch keine Etiketten, also musste ich meine eigenen machen.
Mal im Ernst, gibt es irgendeinen guten Grund keine Etiketten drauf zu tun?
Stattdessen gibt's diese komischen Griffe.
Wo ist der Sinn? Brauch ich wirklich diese extra Griffigkeit? Keine andere Top-Loader Konsole hatte sowas.
So: "Ah, ich krieg das Spiel nicht raus. Oh Gott, ich brauch nen Griff."
"Man, ich krieg's einfach nicht zu fassen. Ein Griff wär's jetzt!"
Wenn wir schon dabei sind: Ist euch schon mal aufgefallen, dass die alle 'ne Klappe haben?
Das soll vor Staub schützen. Das ist 'ne GUTE Sache, aber der Jaguar hat das nicht. Warum nicht?
Doch bevor ich irgendwelche Spiele ***, lasst uns über die Grafik reden.
Das ist Zool 2.
Jetzt ohne das Spiel zu kritisieren, ist es ein typischer Side-Scroller.
Aber schaut mal genau hin: Die Grafik ist kaum besser als Sonic the Hedgehog und das waren 16-Bit.
Vielleicht nicht die beste Wahl, also lassen wir die Anklage wieder fallen und probieren was anderes.
Brutal Sports Football.
Das geht schon auch in Ordnung. Aber erneut haut einen die Grafik nicht vom Hocker. Wo sind die anderen 48-Bit hin?
Probieren wir's mal mit Checkerd Flag.
Hier sieht man schon mehr von den grafischen Fähigkeiten, aber auch nur wegen der 3D-Grafikumgebung.
Aber im Vergleich zu F-Zero auf dem Super Nintendo: 48-Bit weniger, aber eine Million Mal anschaulicher.
Jetzt schaut euch Cybermorph an.
Ein Flugspiel mit Polygon-Grafik.
Nur nochmal um zurück auf's Super NES zu kommen: Schaut euch Star Fox an. Haben wir was verpasst?
Für eine Konsole die von sich behaptet 64-bittig zu sein ist davon nur wenig zu sehen.
Das hat viele Diskussionen unter Spielern ausgelöst, ob es wirklich 64-Bit waren.
Es ist ein Thema das den Jaguar selbst oft überschattet, also schaffen wir das gleich aus der Welt.
Nun, wir wissen, dass Atari ursprünglich eine 32-Bit-Konsole geplant hatte, den Panther, den aber gleich übersprang.
Der Jaguar benutzt die 32-Bit GPU in Kombination mit anderen Prozessoren, die zusammen 64-Bit ergeben sollen.
Es ist fachspezifisch und verwirrend.
Der Punkt ist aber, dass der Jaguar eine seltene Spezies war, nicht gebaut wie die meisten anderen Konsolen.
Das erschwerte es Programmierern Spiele dafür zu entwickeln
und unterm Strich wurden nicht alle Fähigkeiten voll ausgenutzt. Wie die auch immer hätten aussehen können.
Ich hab euch nun einen kleinen Einblick in Ataris Geschichte gegeben und wie sie die Bit-Kriege gewinnen wollten.
Da wir das jetzt erledigt haben, seht euch Part 2 an und wir spielen ein paar Jaguar Spiele.
Oder wenn ihr cool klingen wollt: "Wir spielen bisschen Jag!"
Super coole Version: Seht euch Part 2 an und wir spielen bisschen Jag!