Tip:
Highlight text to annotate it
X
Eure Exzellenzen,
Sehr geehrte Damen und Herren,
Liebe Kinder und Jugendliche.
Wir Kinder wollen über Wälder, Affen und Moskitos sprechen.
Danke, dass Sie uns Kindern die Chance geben
hier zu sprechen und danke, dass Sie dieses Jahr
zum Internationalen Jahr der Wälder erklärt haben.
Für uns Kinder
sind Wälder nicht nur Lebensgrundlage für Milliarden,
sondern für uns Kinder sind Wälder unsere Zukunft.
Wenn wir Kinder über die Zukunft nachdenken,
dann denken wir Kinder an zwei Krisen:
1. Die Armutskrise
bei der 30.000 Kinder jeden Tag an Hunger sterben
und das in einer unglaublich reichen Welt.
2. Die Klimakrise
bei der ein kleiner Teil der Welt, nämlich der reiche Teil,
die größten Mengen CO2 produziert und bei der diejenigen im armen Teil der Welt, die ohnehin schon leiden,
in Zukunft noch mehr leiden werden.
Wir Kinder verstehen,
dass die Erwachsenen alles über diese Krise wissen.
Aber wir Kinder verstehen nicht, warum so wenig getan wird.
Wir sind davon überzeugt, dass die Erwachsenen ganz genau wissen,
welche Herausforderungen wir haben und welche Lösungen es für diese gibt.
Aber wir verstehen nicht, warum so wenig getan wird.
Während zahlreichen persönlichen und digitalen Diskussionen,
haben wir Kinder uns oft gefragt,
warum so wenig getan wird.
Am Ende verständigten wir uns auf drei mögliche Gründe:
1. Die Wahrnehmung der Zukunft.
Für die meisten Erwachsenen bedeutet Zukunft 20, 30 oder auch 40 Jahre.
Aber für uns Kinder liegt 2100 immer noch innerhalb unserer Lebenszeit.
Für die Erwachsenen ist es eine akademische Frage,
ob der Meeresspiegel um 1,2,3cm oder 7m
bis zum Ende des Jahrhunderts ansteigt.
Aber für viele von uns Kindern ist es eine Frage des Überlebens.
2. Viele Erwachsene scheinen sich hinter den Klimaskeptikern,
die behaupten es gäbe keine Klimakrise, zu verstecken.
Auch wir Kinder haben dieses Thema oft diskutiert
und sind zu einer Antwort gekommen:
Wenn wir den Wissenschaftlern folgen, die uns sagen, es gibt eine Krise,
dementsprechend handeln und in 20 Jahren herausfinden,
dass diese sich geirrt haben,
dann haben wir nichts falsch gemacht.
Aber wenn wir den Skeptikern folgen,
rein gar nichts unternehmen und in 20 Jahren feststellen,
dass diese sich geirrt haben,
dann ist es zu spät um unsere Zukunft zu retten.
3. Um das Verhalten der Erwachsenen anders zu beschreiben:
Wenn man einen Affen wählen lässt,
ob er eine Banane jetzt sofort oder sechs Bananen später bekommt,
würde der affe immer die eine Banane jetzt sofort wählen.
Daher wissen wir Kinder:
Wir können uns nicht darauf verlassen, dass die Erwachsenen alleine unsere Zukunft retten werden.
Wir müssen unsere Zukunft in unsere eigenen Hände nehmen.
Um das zu realisieren, haben wir uns oft beratschlagt und darüber diskutiert,
was wir unternehmen müssen.
In unserer letzten Beratung haben wir uns gefragt,
was wir machen würden, wenn wir die Regierungschefs wären
und beschlossen einen sehr simplen drei-Punkte-Plan:
1. Kohlenstoff ins Museum:
Wir müssen unsere Emissionen bis 2050 auf null reduzieren.
Das Großartige dabei ist, dass die dafür benötigte Technologie bereits existiert.
2. Armut ins Museum durch Klimagerechtigkeit
Wir müssen akzeptieren, dass wir nur eine limitierte Menge an CO2 ausstoßen können,
wenn wir nicht den Wert von 2°C überschreiten wollen.
Bei der limitierten Menge CO2 handelt es sich immer noch um 600 Milliarden Tonnen.
Teilt man 600 Milliarden Tonnen CO2 durch die nächsten 40 Jahre
und die Weltbevölkerung, welche bald auf 10 Milliarden angewachsen sein wird,
bedeutet das 1,5 Tonnen CO2 pro Person und Jahr.
Wer mehr will, zahlt mehr an diejenigen, die weniger verbrauchen.
3. Der dritte Punkt, auf den wir Kinder uns einigten, sind Bäume und Wälder:
Wir müssen den bestehenden Wald bewahren.
Wir müssen das Verschwinden des Regenwaldes aufhalten.
Und zusätzlich müssen wir Bäume pflanzen.
Es ist nun schon vier Jahre her, dass wir Kinder die Plant-for-the-Planet Schülerinitiative gründeten,
um in jedem Land der Welt eine Million Bäume zu pflanzen.
Es ist auch vier Jahre her, dass Wangari Maathai die „Billion Tree Campaign“ begann.
Es ist nun an der Zeit, dass wir zusammen arbeiten und unsere Kräfte vereinen.
Alt und Jung, Reich und Arm – zusammen können wir eine Billion Bäume pflanzen.
Zusammen können wir die Eine-Billion-Bäume Kampagne beginnen.
Wir Kinder glauben, dass wir eine Billion Bäume in den nächsten 10 Jahren pflanzen können.
Die USA haben es innerhalb von 10 Jahren bis zum Mond geschafft.
Die Chinesen pflanzten allein 2009 2,7 Milliarden Bäume.
Und mal ganz ehrlich – Eine Billion Bäume bedeutet 150 Bäume pro Person.
Das schaffen wir!
Mit unserer einflussreichen Kampagne können wir unsere Botschaft zu allen Menschen dieser Welt schicken.
Wir können diese Kampagne gemeinsam nutzen.
Am Ende möchte ich eine Botschaft an alle Kinder der Welt richten:
Wir Kinder sind die Mehrheit der Weltbevölkerung. Wir können etwas verändern.
Und vergesst niemals:
Eine Mücke kann nichts gegen ein Rhinozeros ausrichten,
aber mehrere tausend Mücken können ein Rhinozeros dazu bringen die Richtung zu ändern.