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Ein internationales Team von Astronomen,
hat mithilfe des Very Large Telescopes der ESO
die Distanz zur entferntesten bekannten Galaxie gemessen.
Dies ist das erste Mal, dass Astronomen bestätigen konnten,
dass sie eine Galaxie beobachteten während sie in der Reionisationsära war,
als die erste Generation heller Sterne
das junge Universum durchsichtig werden lies
und das dunkle Zeitalter des Kosmos beendete.
Dies ist der ESOcast!
Aktuellste Wissenschaft und ein Blick hinter die Kulissen der ESO,
der Europäischen Südsternwarte.
Erkunden Sie die ultimativen Grenzen des Universums mit Ihrem Gastgeber heute, Dr. J, auch bekannt als Dr. Joe Liske.
Hallo und herzlich willkommen zum ESOcast.
In dieser Episode werden wir herausfinden, wie ein Team von Astronomen
das Very Large Telescope, das VLT, der ESO benutzte,
um zu bestätigen, dass eine Galaxie, die zuvor
in Bildern des NASA/ESA Hubble Weltraumteleskops entdeckt worden war,
tatsächlich das fernste bekannte Objekt im Universum ist, das jemals ermittelt wurde.
Die Untersuchung dieser ersten Galaxien ist äußerst schwierig.
Sie sind leuchtschwach und klein
und wenn das wenige Licht an der Erde ankommt
befindet es sich hauptsächlich im infraroten Teil des Spektrums,
da es von der Expansion des Universum gestreckt wurde.
Verschlimmernd kommt hinzu, dass zu diesem sehr frühen Zeitpunkt,
weniger als eine Milliarde Jahre nach dem Urknall,
das Universum nicht komplett durchsichtig war.
Es war gefüllt mit Wasserstoff, der wie eine Art Nebel wirkte
und die ultraviolette Strahlung der jungen Galaxien absorbierte.
Deshalb ist die Rekord, die Rotverschiebung
des fernsten Objekts im Universum gemessen zu haben,
nicht nur eine Trophäe, die man an die Wand hängt,
sondern es hat auch große astrophysikalische Bedeutung.
Dies ist das erste Mal, dass wir es geschafft haben, spektroskopische Untersuchungen
einer Galaxie in der Zeit der Reionisation zu erlangen,
in anderen Worten, von der Zeit, als das Universum
noch dabei war, den Wasserstoffnebel zu lichten.
Trotz der Schwierigkeiten, diese frühen Galaxien zu finden,
entdeckte die neue Wide Field Camera 3 am NASA/ESA Hubble-Weltraumteleskop
Anfang 2010 einige sehr gute Kandidaten.
Man nahm an, sie seien Galaxien im frühen Universum
bei Rotverschiebungen größer als acht,
aber das Bestätigen der Entfernungen zu solchen schwachen und fernen Objekten
ist eine enorme Herausforderung
und kann nur unter Verwendung von Spektroskopie
von sehr großen erdgebundenen Teleskopen zuverlässig durchgeführt werden.
Das Team war begeistert, herauszufinden, dass,
wenn man das gewaltige Lichtsammelvermögen des VLT
mit der Empfindlichkeit seines infraroten spektroskopischen Instruments SINFONI kombiniert,
und, wenn man dann eine sehr lange Belichtungszeit nutzt,
man in der Lage ist, das schwache Leuchten
einer dieser weit entfernten Objekte zu detektieren,
und dann die Distanz messen kann.
Eine Belichtungszeit von 16 Stunden mit dem VLT und SINFONI
der Galaxie UDFy-38135539
zeigte in der Tat das schwache Leuchten von Wasserstoff bei einer Rotverschiebung von 8,6,
was bedeutet, dass dieses Licht die Galaxie verließ,
als das Universum gerade einmal etwa 600 Millionen Jahre alt war.
Dies ist die entfernteste je verlässlich bestimmte Galaxie.
Eine der Überraschungen dieser Entdeckung
ist, dass die ultraviolette Strahlung, die von der Galaxie ausgesandt wird,
eigentlich nicht stark genug erscheint,
um den Wasserstoffnebel um die Galaxie herum auflösen zu können.
Deshalb ist eine mögliche Erklärung, dass dort andere Galaxien sein müssen,
vermutlich leuchtschwächere und weniger massereichere Nachbarn,
die halfen, den Wasserstoff im Gebiet um die Galaxie zu ionisieren
und dadurch transparent zu machen.
Ohne diese zusätzliche Hilfe
wäre das Licht der Hauptgalaxie
im umgebenden Nebel aus Wasserstoff gefangen gewesen
und es hätte niemals seine 13 Milliarden Jahre dauernde Reise Richtung Erde starten können.
Das Untersuchen der Ära der Reionisation
und der Bildung der ersten Galaxien
bringt die Möglichkeiten
heutiger Teleskope und Instrumente an ihre Grenzen.
Aber dies wird genau die Wissenschaft sein,
in der das European Extremely Large Telescope der ESO herausstechen wird.
Einmal einsatzbereit,
wird es das größte optische und infrarote Teleskop der Welt sein.
Das war Dr. J mit dem ESOcast.
Begleiten Sie mich bald wieder auf ein neues kosmisches Abenteuer.
ESOcast wird produziert von der ESO, der Europäischen Südsternwarte.
Die ESO, die Europäische Südsternwarte, ist die größte zwischenstaatliche Wissenschafts- und Technologieorganisation in der Astronomie,
und entwickelt, kontruiert und betreibt die fortschrittlichsten erdgebundenen Telescope der Welt.
Umsetzung von der ESO, übersetzt von Robin Riesner.
Nun da Sie hinter die Kulissen der ESO geblickt haben,
begeben Sie sich mit Hubble auf eine Reise jenseits der Grenzen unseres Planeten!
Der Hubblecast stellt die neuesten Entdeckungen
des bekanntesten und begehrtesten Weltraumteleskops vor,
des Hubble-Weltraumteleskops von NASA und ESA.