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Das Tal der Rosen und der thrakischen Könige
Duft von Rosen, zarte Klänge,
ätherisches Öl mit über 300 Substanzen...
die Rosenernte ist in ein Fest verwandelt,
inmitten von beeindruckenden Hügelgräbern.
Sie fragen sich, wo liegt dieser Ort, der all diese Wunder vereint.
Es ist das Tal der Rosen.
Jedes Jahr, Anfang Juni, blühen die Legenden hier auf.
Das Tal erstreckt sich zwischen Karlovo und Kazanlak
und ist nach der zartesten Blume benannt,
die nach Persien ihre zweite Heimat in Bulgarien gefunden hat – die Rose.
Dies ist die Blume der Schönheit und der Liebe.
Eine Blume, aus der man Öl gewinnt,
und das teuer auf den Weltmärkten verkauft wird.
Eine Blume, die das Wahrzeichen Bulgariens ist.
Die Rosenblüten werden in den frühen Morgenstunden gepflückt,
noch bevor der Tau verdunstet ist.
Dann kann die größte Menge an Öl daraus destilliert werden.
Die Blüten werden sofort verarbeitet,
damit das Aroma nicht verloren geht.
Und wie in den Märchen verwandeln sie sich in eine wundersame Flüssigkeit –
das Rosenöl.
Die Bulgaren verehren die Rosen seit der Antike.
Deswegen ist das Fest der Rosen,
das jedes Jahr im Rosental gefeiert wird, einzigartig.
Frauen in bunten Trachten mit bestickten Hemden beginnen den Erntetag
mit Volksliedern und Tänzen.
Später verlagern sich die Feierlichkeiten in die Stadt,
wo eine Rosenkönigin auserwählt wird.
Sie soll schön und zart sein.
Das Treiben geht in einen volkstümlichen Umzug über.
Einige destillieren das Rosenöl und andere feiern einfach.
Das Tal am Fuße des Balkangebirges, heute das Tal der Rosen genannt,
hat eine reiche Geschichte,
noch lange bevor die ölspendende Rose hierher gebracht wurde.
Die Thraker, als die ersten Beherrscher dieser Gegend,
hinterließen hier majestätische Gräber, die über sie und ihr Leben erzählen.
„Golyama Kosmatka“ in der Nähe von Shipka,
ist eines der eindrucksvollsten thrakischen Hügelgräber in Bulgarien.
Hier wurde ein sehr reicher thrakischer König begraben, wahrscheinlich Seuthes III.
Das Grab besteht aus drei Kammern und einem Gang.
Im ersten Raum wurde das Skelett eines Pferdes gefunden,
im zweiten befindet sich eine Marmortür mit Menschendarstellungen
und in der dritten ein Sarkophag mit mehr als 20 Goldgegenständen und anderen Grabbeigaben.
Darunter ein goldener Eichenkranz mit Blättern und Eicheln, das Haupt der Statue einer Göttin,
ein Eisenschwert mit Goldapplikationen
und ein Bronze-Kopf eines bärtigen Mannes mit Augen aus Halbedelsteinen.
Eben diese Schätze zeigen,
was für Meister der Schönheit die alten Thraker gewesen sind.
Heute können diese einzigartigen Werke der antiken Handwerksmeister
in verschiedenen bulgarischen Museen bewundert werden.
Nicht weniger beeindruckend, mit seinen einzigartigen Fresken,
ist das Hügelgrab von Kazanlak.
Der Korridor und die Grabkammer
sind meisterhaft mit Wandmalereien bedeckt,
die Momente aus dem irdischen,
dem militärischen und jenseitigen Leben des hier beigesetzten thrakischen Herrschers zeigen.
Das Bild „Rad des Lebens“
ist eines der Meisterwerke der thrakischen Kunst.
Sein außergewöhnlicher Wert brachte die Malerei
auf die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes.
Wenn Sie einmal in das Tal der Rosen kommen,
werden Sie es nie vergessen können.
Mit seinem süßen Aroma, der reichen Geschichte,
der traditionellen bulgarischen Gastfreundlichkeit und den schönen Legenden,
hinterlässt es eine unvergessliche angenehme Erinnerung im Herz eines jeden,
der sich darin verliebt.