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Ich heiße Ahmed Rashwan
Warum haben Sie während der Revolution gedreht?
Als ich angefangen habe den Dokumentarfilm zu drehen, wusste ich es noch nicht.
am Anfang wusste ich nicht,
dass ich daraus einen Dokumentarfilm machen würde
es ging eher um eine Geschichtsdokumentation.
Am 25. Januar habe ich nicht an den Demonstrationen teilgenommen.
Als die Revolution in Tunesien begonnen hat, war ich richtig eifersüchtig
weil ich viele tunesische Freunde habe und oft dort war
wir sind über das Internet und dem Telefon in Kontakt geblieben
weil ich mir gleichzeitig Sorgen um sie gemacht habe.
Aber ich war eifersüchtig
weil ich mir gewünscht habe, dass so etwas auch in Ägypten passieren würde
ich wusste das Regime in Ägypten ist stärker
und, dass es nicht einfach wäre.
Trotzdem habe ich innig darauf gehofft.
Aber am 25. Januar
habe ich daran gezweifelt, dass es passieren könnte
vielleicht ist es nur eine große Demonstration
doch keine Revolution.
Nach ein paar Tagen, zwischen dem 25. und 27.
ist mir aufgefallen, dass es mehr war
mehr als nur eine Demonstration
dass es etwas Ernstes ist.
Bemerken Sie die Veränderungen?
Wir sind von der Moschee
zum Tahrir Platz gewandert
auf der Qasr al-Nil Brücke fingen die Kämpfe an
man könnte es den Qasr al-Nil-Kampf nennen
ein großer Kampf mit Wasserwerfern und Gummiprojektilen.
Ich habe auf der Brücke sehr harte Szenen gedreht
und ich kann kein Blut sehen
aber in diesen Momenten habe ich die Angst nicht gespürt
ich habe nur gedreht
viele Szenen mit Blut.
Und wenn ich darüber nachdenke
beim Schneiden zum Beispiel, und mir denke „das hast du gedreht“
das ist wirklich komisch,
ich bin nicht ohnmächtig geworden, ich bin nicht kollabiert.
Diese Tage haben vieles in meinem Leben verändert.