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Claus Friede im Dialog mit Jens Rausch über eine seiner Arbeiten
im Rahmen der Gruppenausstellung HEUTE,- Ultramarin 23-26.08.2013, Hinterconti, Hamburg
Die Ursprungsidee ist einfach
dieses immaterielle Ultramarin
aufzugreifen...
also was man nicht fassen kann,
es ist in der Natur da,
man sieht es ständig,
es ist flüchtig,
man kann es nicht fassen,
und das auf Leinwand zu bringen
im Sinne von einem Farbpigment,
das durch die Leinwand wieder
zurückkommt – auf der Netzhaut
bildet es sich ab –
man hat es dann doch irgendwie
...und gleichzeitig es wieder auszulöschen,
weil es ist ein ständiges Werden
und Vergehen in der Natur.
– Aber es gibt noch eine zweite Ebene,
und diese ist interessant.
Es gibt einen kleinen Moment,
wo es ein Vorher und ein Nachher gibt
es gibt die Situation dieses
Lichtphänomens vorher
und einmal dannach, denn
nach fünf Minuten ist dieses Lichtphänomen weg
Du hast auch noch eine zweite Ebene,
nämlich die des Feuers,
das ist auch ein Prozess
und den hast Du real und künstlich
mit dazu addiert
da brichst aus dem Landläufigen aus
und ergänzt das durch einen künstlerischen Akt
und das ist das Interessante daran.
Das eine ist das Bild – das
Abbild das mir suggeriert wird
als Moment eines Lichtphänomens
in Wolken –
und das andere ist:
Die Spuren des Brandes
also nochmal mit etwas rein zu gehen,
was eher zerstört...
das ist genauso ein Prozess, aber
er bildet sich auf einer anderen Ebene ab
das heißt der Betrachter muss sich
mit beiden Ebenen auseinandersetzen
nicht nur mit dem, was er sieht
– und hier das Vorher und das Nachher denken –
sondern er muss auch das Vorher und
das Nachher dieser Brandspuren mitlesen
Damit hebst Du es aus
der alten üblichen malerischen
Fähigkeit...
und Routine heraus
indem Du es angreifst...
...in Frage stellst.
Ein künstlericher Mehrwert
– Das ist gut gesagt weil
dafür fehlen mir die Worte,
um es genauso auszudrücken zu können
– Es ist ja auch nur der Versuch
meiner Annäherung
– Aber es ist genau richtig
genau das ist die Intention daran
aber ich kann es gar nicht so genau vermitteln
denn mir fehlen die Worte dazu...