Tip:
Highlight text to annotate it
X
Herr Hildner ist leidenschaftlicher Violinist
und hat eine beachtliche Karriere hinter sich.
Obwohl ihm Klavierspielen leichter fiel,
entschied er sich für die Geige
um im großen Orchester ein mal mitspielen zu können.
Nach einem langen Studium
begann er 1961 im Gewandhaus zu Leipzig seine Karriere.
Unter Franz Konwitschny,
Václav Neumann,
Kurt Masur,
und Herbert Blomstedt spielte er alle Titel
der klassischen Weltmusik.
Nach 43 Jahren verabschiedete er sich 2004 vom Orchester
und ging in den Verdienten Ruhestand.
Doch seine ungebrochene Liebe zu Musik bleibt.
1996 zogen wir um, bauten in Zschortau.
Die erste Gelegenheit nahm ich mit meiner Frau war,
zum Gottesdienst in die Kirche zu gehen.
Wir waren sehr verwundert,
als der Pfarrer den Gottesdienst begann
ohne ein Orgelvorspiel.
Nach dem Gottesdienst,
haben wir uns beim Pfarrer vorgestellt.
Ich sagte: "ich bin ganz gut auf dem Klavier zu Hause
und dann kann ich dann mal spielen.
Und es macht großen Spaß
und ich hoffe, ich kann es noch eine ganze Weile ausführen.
Die Orgel ist die kleinste von Orgelbaumeister Scheibe.
Die Orgel selbst ist auch von Bach kurz vor seinem Tod
begutachtet worden.
Es gibt ein Zertifikat. Eigenhändig von Bach verfasst.
Was leider nur noch bei uns hier, als Kopie existiert.
Das Original hängt im Britischen Museum in London.
Die Voraussetzungen sind ganz unterschiedlich.
Kinder, na die fangen von vorn an.
Erwachsene haben meistens schon gespielt.
Manche ohne Lehrer. Einfach sich was selber beigebracht,
da muss man erst mal sehen: Was ist richtig was ist falsch
und muss dann ausbessern.
"Prima, bis dahin erst mal.
...Fehler hast du gemerkt...
...und jetzt versuchen wir die wegzulassen.
Du hast Melodie oder Thema,
wie man es ganz gewählt ausdrückt,
und in der linken Hand Begleitung. Das ist immer die Gleiche.
Und interessieren tut die Leute
eigentlich das was Du mit der rechten Hand spielst,
also muss das bißl stärker sein"
Klavier hat den Vorteil,
dass man die Töne praktisch vorfindet,
man muss sie nur finden und drücken.
Geige und Klavier.
Beides hat die Voraussetzung,
oder sollte die Voraussetzung haben,
dass man locker an die Sache ran geht.
Von der Haltung her.
"ganz wichtig Oberarm immer mitgehen lassen"
Geige ist wie man läuft, spazieren geht, richtig entspannt ist.
Und so - Geige anfassen. Bogen anfassen.
Jeder Ton der gespielt wird,
muss gesucht werden.
Aber eben man muss soweit üben,
dass man die Spanne eingrenzt
und sagen: na ja also jetzt ist er.
Muss schnell gehen.
Und wenn jetzt Schüler verkrampft sind,
ist es am Besten man sagt:
Komm setz die Geige ab.
Bogen runter.
So und erst mal, nicht schütteln, da kommt wieder ein Krampf rein.
Sondern einfach nur hängen lassen
und wenn du das wieder gut fühlst
und locker genug bist,
fängst du wieder an.
"... und das schon üben. Jeden Tag!"
"aha"
"aber das liegt immer wieder bei dir"
Ein Kurzportrait
Herzlichen Dank an Siegfried
und Familie Hildner
für diesen wundervollen
und ereignisreichen Tag - Danke
Ein Film von
Falko Roessner
Kamera und Licht
Mikko Holfeld, Falko Roessner
Schnitt: Falko Roessner
unterstützt von Ina Alvermann (Dozentin)
Sprecherin: Yvonne Tuschkowski
gehörte Titel
Herzlichen Dank an den Geigenschüler José
und vielen vielen Dank an Ralph Hildner für deine Hilfe.
Ohne Dich wäre der Film nicht zustande gekommen.
Danke
Abspannmusik
gespielt von Siegfried Hildner
F.A.M. - Fernseh Akademie Mitteldeutschland
Projekt: Kurzportrait