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Der deutsche Mobilfunkmarkt ist auch im dritten Quartal 2013 auf Wachstumskurs. Alle Anbieter
zusammengenommen, stieg die Anzahl der aktiven SIM-Karten um 705.100 auf rund 114,3 Millionen.
Branchenprimus bleibt die Deutsche Telekom, aber auch E-Plus und o2 können zulegen. Einzig
Vodafone büßt erneut Kunden ein.
Platzhirsch auf dem deutschen Mobilfunkmarkt ist weiterhin die Deutsche Telekom, die ihre
Spitzenposition weiter ausbaut. Der Konzern konnte zwischen Anfang Juli und Ende September
444.000 Nutzer in seinem D1-Netz gewinnen und zählt nun insgesamt 37,9 Millionen Mobilfunk-Kunden.
Die Telekom kommt damit auf einen Marktanteil von 33,2 Prozent in Deutschland.
Die spannendste Entwicklung zeichnet sich derzeit allerdings bei den kleineren Netzbetreibern
o2 und E-Plus ab. Denn schon im Juli meldete Telefónica o2 Germany konkretes Interesse
an einer Übernahme von E-Plus an. Ein Zusammenschluss der beiden Unternehmen würde sie an die Spitze
des Marktes katapultieren und die Telekom von Platz 1 verdrängen. Werden beide Kundenstämme
addiert, kommen E-Plus und o2 derzeit auf einen Marktanteil von fast 40%. Die Fusion
ist allerdings noch nicht in trockenen Tüchern und wird aktuell kartellrechtlich geprüft
-- es bleibt also spannend.
Unabhängig davon scheinen beide Unternehmen derzeit auf einem soliden Weg. Im dritten
Quartal 2013 konnte o2 165.000 Neuverträge vorweisen und zählt in der Summe fast 20
Millionen Kunden. Der Marktanteil liegt bei 17,1 Prozent. Auch E-Plus verzeichnet ein
deutliches Plus von 377.000 Neukunden und kommt insgesamt auf 24,8 Millionen Kundenverträge.
Der Marktanteil steigt um 0,2 Prozent auf 21,7 Prozent.
Doch wie sieht es bei Vodafone, der aktuellen Nummer 2, aus? Käme es zur Fusion von o2
und E-Plus würde Vodafone nach Anzahl der Kunden zur Nummer 3 degradiert. Dabei lag
Vodafone noch im vergangenen Jahr auf Platz 1 vor der Telekom. Derzeit läuft es aber
nicht rund bei den Briten: Schon das siebte Quartal in Folge sank die Anzahl der Kunden,
das Minus im aktuellen Quartal beträgt 281.000. Der Marktanteil sank um 0,4 Prozent auf 28
Prozent. Der Abstand zur Telekom wächst.
Für das operative Geschäft sind natürlich nicht nur die Kundenzahlen, sondern vor allem
die Umsätze entscheidend. Die Telekom nahm im abgelaufenen Quartal 27 Millionen Euro
mehr ein und kommt insgesamt auf 1,7 Milliarden Euro Umsatz -- Platz 1.
Vodafone nimmt im Vergleich zum Vorquartal 14 Millionen Euro weniger ein und liegt mit
1,63 Milliarden Euro knapp dahinter. E-Plus konnte seine Kundenzahl zwar deutlich erhöhen,
im Umsatz schlägt sich das allerdings aktuell nicht nieder: Hier steht ein Minus von 12
Millionen Euro, was einen Gesamtumsatz von 752 Millionen Euro bedeutet. Überraschend
hoch fällt hingegen das Umsatzplus von o2 aus: Obwohl o2 weniger Kunden als E-Plus gewinnen
konnte, legte der Umsatz um 17 Millionen auf 765 Millionen zu.
Erwartungsgemäß sind weiter die Smartphones der zentrale Wachstumstreiber auf dem Mobilfunkmarkt.
So meldete etwa die Telekom, dass der mobile Datenumsatz im Jahresvergleich um 30,7 Prozent
angestiegen ist. Auf diese Entwicklung werden sich die großen Mobilfunkanbieter auch künftig
stützen: Sie hoffen auf ein steigendes Interesse der Nutzer an hohen Internet-Geschwindigkeiten
und dem neuen Mobilfunkstandard LTE. Durch ihre Highspeed-Tarife können sich die Telekom
und Vodafone, aber auch o2 derzeit stark von der Discount-Konkurrenz abheben.
Mehr Informationen und alle Zahlen gibt es unter smartweb.de/mobilfunk-report