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Herzlich willkommen zu biotechnologie.tv. Dieses Mal mit folgenden Themen
Dialog zur Bioökonomie unter Sauriern
Ein Filmprojekt über Frauen in der Wissenschaft
Und: Die Studententeams des iGEM Wettbewerbs 2013
Jedes Jahr lockt
der Dinosauriersaal knapp eine halbe Million Menschen in das Berliner
Naturkundemuseum. Doch anstatt der Dinos stand kürzlich etwas ganz
anderes im Fokus:
unsere Zukunft
Unter dem Motto "Reden wir über unsere Zukunft" kamen Anfang September und 80
Besucher in das Berliner Naturkundemuseum
Was sie hier genau erwartete davon hatten die meisten Teilnehmer des
Dialogs zur Bioökonomie
noch keine rechte Vorstellung. "Der Begriff Bio sagt mir was und Ökonomie
sagt mir auch etwas. Ich denke es geht um
Nachhaltigkeit,
neue Konzepte bezüglich der Zukunft."
"Ich bin eigentlich total offen. Ich weiß gar nicht, was auf mich zukommt
ich habe gesehen, dass es verschiedene Themen gibt, die angesprochen werden
offensichtlich Gruppen, in die man aufgeteilt wird."
Der TV-Moderator Stefan Schulze-Hausmann klärte die Teilnehmer auf:
Heute würden die Besucher zu Bioökonomie-Visionären werden
und in Workshops Ideen austauschen
und zwar mit den Experten auf diesem Gebiet dem Bioökonomierat, der die
Bundesregierung genau in diesen Fragen berät
Eines der Ratsmitglieder ist der Direktor des Berliner Naturkundemuseums
Johannes Vogel
er freute sich besonders auf den Austausch mit den Bürgern
"Ich möchte vor allen Dingen hier ganz viel lernen. Ich möchte wissen
wie die Leute sich gegenüber
einer biobasierten Wirtschaft stellen, was sie für
Ideen haben, an Visionen, aber vielleicht doch an Ängsten."
Wie soll die lebenswerte Stadt von Morgen aussehen?
wie können zehn Milliarden Menschen zukünftig ernährt werden?
In Videos wurden Zukunftsszenarien kurz vorgestellt - dann ging es für die
Teilnehmer auch schon ans Ideen sammeln
Zusammen mit den Ratsmitgliedern wurden kontrovers Visionen ausgetauscht.
Werden wir künftig auf Fleisch verzichten müssen? Welche grünen Produkte wird die
Industrie hervorbringen?
Auch Biotech-Unternehmerin und zweite Vorsitzende Christine Lang lauschte
interessiert den Einfällen der Bürger "Ich schreib erstmal eine ganze Menge mit
und schreib Ideen und Notizen auf dazu. Die wichtigsten Daten davon
gehen an das BMBF
und damit an die Bundesregierung und wir würden
uns natürlich wünschen, dass irgendwas davon auch umgesetzt wird, aber es fließt auf jeden
Fall zunächst mal direkt in unsere Arbeit im Rat ein
Nach den Diskussionsrunden gab es dann Bioökonomie zum Anfassen
wie zum Beispiel Biokohle aus Pflanzenresten
für großes Aufsehen sorgte auch ein Kleid hergestellt aus Milch-Proteinen
Die bereits
entwickelten Produkte und Ideen aus dem Workshop sorgten auch im
Sauriersaal noch für viel Gesprächsstoff
Vielleicht waren die längst ausgestorbenen Dinos für die
Zukunftsvisionen auch eine besondere Inspiration
Eine Frau als Chef
das ist auch in der Wissenschaft immer noch eine Ausnahme
ein neues Filmprojekt stellt nun zwölf deutsche Forscherinnen vor, die das
geschafft haben
unsere Auslese
wie schafft man es als Forscherin in Deutschland ganz nach oben?
Zwölf Wissenschaftlerinnen verraten es im Film-Projekt Significant details
Eine von ihnen ist Annika Herwig aus Hamburg. Die Tierphysiologin erinnert
sich noch genau an den Moment der ihr Forscherleben veränderte
"Als erstes habe ich einen riesigen Schreck gekriegt
weil das ja vorher nur so eine Idee war. Oh ja, ich möchte gern eine eigene
Gruppe haben das klingt doch super
und auf einmal lag da dieses Bewilligungsschreiben
auf meinem Tisch und ich dachte
Oh mein Gott - jetzt wird das wahr!"
Die Forscherinnen zeigen dabei auch Gegenstände, die sie
eng mit der Wissenschaft verbinden
Ihre significant details. Bei Annica Hansen ist dies eine Spieluhr
die La Paloma spielt
Was fasziniert sie an ihrem Job?
Wie kriegen sie Kinder und Karriere unter einen Hut? Das gibt auch die
Max-Planck-Forscherin Petra Schwille preis
"Ich glaube ich kann
meine Zeit sehr gut einteilen. Ich kann ziemlich auf den Punkt Dinge
fertigstellen und auch noch ganz viele andere Sachen gleichzeitig zu tun.
Im Privaten noch kurz die Weihnachtsgeschenke kaufen, Kuchen kurz backen.
Faschingskostüm kurz nähen und dann noch
das Paper referieren und das und jenes. Ich hab da so eine
Zeiteinteilung und es trägt meistens ganz gut ich krieg das meistens ganz gut hin." Alle Porträts
Deutschlands Top-Forscherinnen gibt es auf www.significantdetails.de
Studententeams aus aller Welt nehmen jedes Jahr an einen Wettbewerb zur
Synthetischen Biologie teil.
Ihre Aufgabe: Zellen im Labor mit völlig neuartigen Eigenschaften
ausstatten.
Mit welchen Projekten die deutschen Teams in diesem Jahr überzeugen wollen
zeigten sie jetzt bei einem Treffen.
Seit nunmehr neun Jahren treten Studenten aus aller Welt beim iGEM-
Wettbewerb gegeneinander an
2013 sind ganze elf deutsche Teams mit dabei. Es herrschte also ordentlich
Gedränge bei der Präsentation aller Projekte in Berlin
zum ersten mal tritt dieses Jahr ein Team aus Braunschweig an. Die Studenten tüfteln
in ihrem Projekt an der perfekten Mikroben WG.
"Normalerweise würde ein Bakterium die anderen, wenn man sie über einen längeren
Zeitraum kultiviert, die anderen herausschmeißen aus der WG. Und was wir
wollen ist dass sie
friedlich an einem Projekt zusammenarbeiten. Wenn man sich vorstellt,
dass man einen Prozess hat, der über verschiedene Stufen geht, dass man sagen
kann, das eine Bakterium übernimmt die eine Aufgabe, das andere
Bakterium die andere Aufgabe und das dritte macht dann sozusagen aus zwei
Sachen eins."
Die Studententeams können aber nicht nur mit ihren innovativen Projekten bei
der Jury punkten, sondern auch mit ihrem Wikis.
mit dem Comic "Lov Wars"will das Bonner Team überzeugen
Ganz nebenbei erklärt hier Obi-Wan E. coli die synthetische Biologie und
wie iGEM funktioniert. Ebenfalls mit Comic-Zeichnungen und Straßenumfragen
will das Göttinger Team auf sein Projekt aufmerksam machen: eine genetisch
veränderte Mikrobe,
die neue Antibiotika aufspürt. "Dazu haben wir einen Antibiotika-
Detektor- das ist ein genetisches System -
entwickelt, das wir in E.coli einbauen
und dadurch kann E. coli uns sagen, wennwir eine bestimmte Substanz testen möchten
ob die Substanz bei einem ganz bestimmten Bakterium oder einer Gruppe
von Bakterien
antibiotisch wirken könnte. Neben dem Projekt des Göttinger Teams stellen wir
übrigens auch alle anderen iGEM-Teams
auf biotechnologie.de vor.
Anfang Oktober entscheidet sich dann, welches Team es im Europa Ausscheid ins
Finale schafft
Und das war es auch schon wieder mit neuen Ausgabe von Biotechnologie.tv
Mehr Informationen zum Thema Bioökonomie
und den anderen Themen der Sendung gibt es natürlich wie immer auf
biotechnologie.de
Und in der neuen Kreidezeit erklärt Jan Wolkenhauer was sich alles hinter dem
Begriff
Gentechnik verbirgt
Bis zum nächsten Mal!