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DER LETZTE STOPP DER TITANIC
An der Südküste Irlands, nur wenige Kilometer von Cork entfernt,
liegt eine kleine Stadt mit großer Geschichte.
Dort legte die Titanic zum letzten Mal an.
Das Profil der Stadt stieg 1849 mit dem Besuch der Königin Victoria.
ERFINDER DES TITANIC-PFADES
Sie gab dem Wunsch der Umbenennung der Stadt in Queenstown nach.
Heute heißt die Stadt schlicht Cobh.
Obwohl man an große, neue Schiffe und Abenteuerreisen gewöhnt war,
warteten die Einwohner von Cobh mit wachsender Spannung
auf die Ankunft der Titanic.
Aber es gab nicht nur diese Ankunft, sondern es gab auch Abreisen.
MARGARET RICE UND IHRE FAMILIE
Wie die meisten irischen Emigranten, die damals Cobh verließen,
haben Margaret und ihre Kinder sicher um sieben Uhr die Messe besucht.
Und wie Tausende vor ihnen,
hat sich diese Familie aus Athlone und Spokane
hier in der St. Colman-Kathedrale in Cobh versammelt,
um für eine sichere Reise und einen Neuanfang in Amerika zu beten.
Trotz der frühen Morgenstunde waren an diesem Tag viele Leute unterwegs.
Darunter die 123 Passagiere, die an Bord der Titanic gingen.
Budenbesitzer verkauften aus solchen Kiosken
Tee und Snacks an die Abreisenden.
Der Postmeister und seine Mitarbeiter haben dort die Postsäcke vorbereitet,
die gleichzeitig mit den Passagieren
an Bord der Titanic eingeschifft wurden.
Margaret trug Trauer,
da sie kürzlich ihren Mann bei einem Bahnunglück in Amerika verloren hatte.
Mit dem Witwengeld war sie nach Irland zurückgekehrt,
um mit der Familie und Freunden zu trauern,
bevor sie wieder in ihr altes Leben in die USA zurückkehren wollte.
Margaret und ihre Familie waren unter den 113 Passagieren des Zwischendecks,
die zum Büro der White-Star-Linie,
diesem Gebäude hier, kamen, um per Fähre
auf die Titanic gebracht zu werden.
Später haben sie hier angestanden, um ihre Tickets überprüfen zu lassen,
bevor sie zum Dock gingen und die Beiboote bestiegen.
Unter den Emigranten gab es große Aufregung,
als die Passagiere der ersten und zweiten Klasse sowie Honoratioren
endlich das Beiboot PS Ireland bestiegen.
Die Passagiere des Zwischendecks gingen über diesen massiven Holzsteg,
um die Beiboote zu besteigen,
und nun unternahm Margarets Familie die kurze Reise zur Anlegestelle,
um pünktlich um 12 Uhr mittags auf der Titanic einzutreffen.
Doch das ersehnte Leben in der Neuen Welt sollte es nie geben.
Die ganze Familie ging mit der Titanic unter.
Der Tod von Margaret und ihren fünf Kindern
war die größte irische Familientragödie an Bord des Schiffes.
Die Einwohner von Queenstown trauerten um die Toten der RMS Titanic,
wohl wissend, dass dies hier
nur dreieinhalb Tage vorher der letzte Anlegeplatz der Titanic war.
Heute kennt man Queenstown als Cobh.
Seine Straßen, Landungsstege und Gebäude sind noch genauso
wie vor hundert Jahren, als die Titanic hier angelegt hat.
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