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Die Polizei, so sagt man, gibt es schon seit der Zeit der Pharaonen.
Wie sollte dann in unserem aufgeklärten Jahrhundert
der Mensch ohne Polizei leben können?
Doch für all unsere Mühe ernten wir nur Undank.
Unsere Bezahlung ist dürftig.
Ein Schmiergeld zu erhaschen ist schwer.
Wie sollen wir es zu etwas bringen,
wenn wir nicht im Trüben fischen?
Wie sollen wir es zu etwas bringen, wenn wir nicht im Trüben fischen?
Sonne und Mond geben abwechselnd Licht,
und die Sterne leuchten nur nachts.
Doch ein Schutzmann ist ständig auf dem Posten,
bei Regen oder Sturm, bei Dürre oder Nebel.
Doch für all unsere Mühe
ernten wir nur Undank.
Unsere Bezahlung ist dürftig,
ein Schmiergeld zu erhaschen ist schwer.
Wie sollen wir es zu etwas bringen,
wenn wir nicht im Trüben fischen?
Wie sollen wir es zu etwas bringen,
wenn wir nicht im Trüben fischen?
Darum wacht der Schutzmann auch nachts,
rollt schrecklich mit den Augen,
um den Rechtsbrechern Angst einzujagen,
und hält die Ordnung im Lande aufrecht.
Doch für all unsere Mühe
ernten wir nur Undank.
Unsere Bezahlung ist dürftig,
ein Schmiergeld zu erhaschen ist schwer.
Wie sollen wir es zu etwas bringen,
wenn wir nicht im Trüben fischen?
Wie sollen wir es zu etwas bringen,
wenn wir nicht im Trüben fischen?
Bei den Ismailows geht es jetzt hoch her, die Schlampe heiratet.
Mich hat sie nicht eingeladen, das wird sie mir büßen.
Eine Hochzeit ohne Obrigkeit, das wird sie mir büßen!
Sehr richtig, das wird sie uns büßen!
Wenn wir nur einen Vorwand hätten, doch ein Vorwand findet sich immer.
Sehr richtig, findet sich immer!
Ich habe einen Sozialisten geschnappt.
Er sagt, er glaubt nicht an Gott.
Es gibt einen Gott!
Schweig!
- Er erzählt etwas von Fröschen... - Was für Frösche?
Ich habe mir überlegt, warum nur der Mensch eine Seele hat
und Frösche keine haben sollen.
Darum habe ich mir einen Frosch geholt und ihn untersucht.
- Na und? - Er hat eine Seele,
zwar nur eine kleine und nicht unsterblich...
- Führt ihn ab! - Verzeiht, es gibt einen Gott.
Die Polizei, so sagt man, gibt es schon...
Bei den Ismailows geht es doch jetzt hoch her.
Dort könnten wir etwas Gutes bekommen,
wenn wir nur einen Vorwand hätten.
Euer Ehren!
Was willst du?
Es ist etwas geschehen.
Was ist geschehen?
Bei den Ismailows...
Bei den Ismailows?
Eine Leiche ist im Keller...
Den schickt der Himmel!
Schnell, schnell, dass uns ja kein Vorwurf trifft,
wir seien nachlässig, pflichtvergessen, nutzlos und zögerlich!
Schnell, schnell, dass uns ja kein Vorwurf trifft,
wir seien nachlässig, pflichtvergessen, nutzlos und zögerlich!
Schnell, schnell!
Dort fällt für uns etwas ab, wir werden schlemmen und schmausen.
Lasst uns eilen!
Schnell, schnell!
Dort fällt für uns etwas ab, wir werden schlemmen und schmausen.
Lasst uns eilen!
Ein Hoch dem Brautpaar, Katerina Lwowna und Sergej Filippitsch, hoch!
Ein Hoch dem Brautpaar, ein Leben in Liebe und Harmonie!
Einen Kuss!
Einen Kuss! Einen Kuss!
Wunderbar! Noch einen Kuss!
Liebe Gäste, so esst doch, ich bitte euch!
Danke, danke.
Wer ist schöner als die Sonne am Himmel?
Ist jemand schöner als die Sonne am Himmel?
Jawohl! Es ist jemand schöner als die Sonne am Himmel!
Wir kennen niemanden, der schöner ist als die Sonne am Himmel!
Katerina Lwowna ist schöner als die Sonne am Himmel!
Sie ist wirklich himmlisch!
Mm... diese Hand...
Einen Kuss!
Warum so schüchtern?
Ein Hoch auf Katerina Lwowna!
Sie ist schöner als die Sonne am Himmel!
Einen Kuss!
Was ist los?
Das Schloss ist aufgebrochen, dort, wo Sinowi Borissowitsch liegt.
Tatsächlich, es ist aufgebrochen.
Leise doch, leise.
Wenn sie weg sind, fliehen wir und bringen uns in Sicherheit.
So esst doch, ich bitte euch!
Katerina Lwowna ist schöner als die Sonne am Himmel!
Einen Kuss!
Sergej, wir müssen fliehen.
Jemand hat das Schloss aufgebrochen und bestimmt die Leiche gesehen.
Und was ist mit dem Haushalt? Und mit dem Geschäft?
Wir nehmen das ganze Geld mit, es reicht für uns zum Leben.
Wir haben vielleicht noch Zeit.
Geh und hol schnell das Geld, wir dürfen keine Minute verlieren!
Wo bleibt er nur?
Ich komme!
Was ist das?
Es ist zu spät!
Ach, Sergej, wir sind verloren!
Warum denn verloren, lass uns fliehen!
Wohin denn?
Wer ist da?
Polizei!
Seid gegrüßt!
Seid gegrüßt!
Ihr habt uns nicht eingeladen.
Wir waren wohl nicht gut genug?
Aber wir sind trotzdem gekommen! Es gab einen kleinen Zwischenfall.
Oh, so viele Gäste!
Es ist wohl viel Wein getrunken worden?
Ein gewisser Zwischenfall,
mit einem Wort, ein kleiner Zwischenfall!
Redet nicht um den heißen Brei, nehmt mich schon fest!
Ach, Sergej, verzeih!
Nun los, die Ketten! Flink!
- Lasst mich los! - Haltet ihn!
Haltet sie schön fest!
Ab ins Gefängnis mit ihnen!
Ein Werst reiht sich an den anderen
in endloser Kette.
Vorbei ist des Tages drückende Glut.
Die Sonne sinkt über der Steppe.
Ach, was für ein Weg, von den Ketten aufgerieben,
der Weg nach Sibirien, von Knochen übersät,
ein Weg, von Schweiß und Blut durchtränkt,
widerhallend vom Stöhnen der Sterbenden!
Ach, was für ein Weg von den Ketten aufgerieben,
der Weg nach Sibirien, von Knochen übersät,
ein Weg, von Schweiß und Blut durchtränkt,
widerhallend vom Stöhnen der Sterbenden!
Die Nacht verbringen wir hier.
Doch mit den ersten Sonnenstrahlen
zählen wir wieder Werst auf Werst
zum Gerassel unserer Ketten.
O Steppe, du dehnst dich so unermesslich weit,
die Tage und Nächte ziehen sich endlos hin.
Unsere Gedanken sind so freudlos
und die Wachen ohne Herz!
O Steppe, du dehnst dich so unermesslich weit,
die Tage und Nächte ziehen sich endlos hin.
Unsere Gedanken sind so freudlos
und die Wachen ohne Herz!
Stepanitsch!
Lass mich durch!
Hier sind 20 Kopeken, kauf dir Wodka!
O diese Frauen!
Was für ein geiles Volk!
Nun gut, geh durch!
Danke!
Serjoscha! Mein Geliebter!
Endlich! Ich habe dich doch den ganzen Tag nicht gesehen.
Serjoscha!
Meine Füße schmerzen nicht mehr,
die Müdigkeit ist verflogen,
der ***...
Alles ist jetzt vergessen, wo ich wieder bei dir bin,
Serjoscha!
Und deine Tat hast du auch vergessen?
Welche Tat?
Wer hat mich zur Zwangsarbeit gebracht?
- Serjoscha! Ach, verzeih mir! - Geh fort!
Geh doch, du hast mein Leben ruiniert!
Ach, verzeih mir!
Mein Gott, welche Qual!
Serjoscha!
Du bist mir eine schöne Kaufmannsfrau!
Ganz einfach ein Schwein.
Es ist schwer, nach einem Leben in Ruhm und Ehre
plötzlich vor einem Richter zu stehen.
Es ist schwer, nach einer Zeit der Freude und Liebkosungen
den Rücken unter der Knute des Häschers zu fühlen.
Es ist schwer, die weichen Daunenbetten
mit einem Lager auf der kalten Erde zu vertauschen.
Es ist schwer, nach einem Leben in Ruhe und Frieden
Tausende von Werst zu Fuß zurückzulegen.
Es ist schwer!
Aber ich habe nicht die Kraft, Sergejs Verrat zu ertragen,
in jedem seiner Blicke seinen Hass zu sehen,
in jedem seiner Worte seine Verachtung zu spüren.
Nein, das kann ich nicht ertragen.
Zum Gruß!
Wie bringst du es fertig, dich so frei zu bewegen?
Ich habe dem Wachposten 25 Kopeken gegeben.
Und woher hast du so viel Geld?
Von der Kaufmannsfrau.
Von der Kaufmannsfrau?
Dann ist sie eine Närrin, deine Kaufmannsfrau!
- Ja natürlich, eine Närrin. - Eine Närrin!
Meine kleine Sonjetka, ich möchte dich bitten,
mir einen Herzenswunsch zu erfüllen!
Was für einen Wunsch?
Du weißt schon, welchen!
Was für ein dreister Kerl du bist, geh doch zu deiner Kaufmannsfrau!
Sie ist mir zuwider,
sie ist mir ja so zuwider!
Warum hast du dich dann mit ihr eingelassen?
Es bringt mir Vorteile!
Glaubst du denn, ich gebe dir umsonst, was du willst?
Da irrst du dich!
Halt, Sonjetka!
Na, was heißt hier halt!
Ich liebe dich, ich liebe dich!
Zeig mir, dass du mich liebst!
Was verlangst du von mir?
Siehst du?
Die Strümpfe sind zerrissen, mir ist kalt.
Besorg mir Strümpfe!
- Und woher? - Von deiner Kaufmannsfrau.
Gut, ich besorge dir welche!
- Katja! - Du bist also gekommen?
Sei mir nicht böse, verzeih mir.
Serjoscha!
Du bist alles, was ich habe, meine ganze Freude.
Du hast mich schrecklich verletzt!
Katja!
Verzeih, mir ist so schwer ums Herz.
Es ist das letzte Mal, dass wir uns sehen.
Warum? Serjoscha?
Ich muss in die Stadt,
muss ins Hospital.
Die Fesseln haben die Beine aufgerieben,
der Schmerz ist unerträglich.
Wie denn das? Was soll ich ohne dich tun?
Sie werden mich zwingen, weiterzugehen!
Das werden sie!
Ich kann nicht mehr laufen, es schmerzt so sehr!
Serjoscha, ich kann ohne dich keine einzige Minute sein!
Was soll ich tun? Ich kann nicht, Serjoscha.
Verlass mich nicht!
Wenn ich nur irgendwoher Wollstrümpfe bekommen könnte!
Das würde mir sicher helfen!
Strümpfe? Warum hast du das nicht gleich gesagt, Serjoscha?
Hier sind Strümpfe, nimm sie!
Ach, Katja, danke, meine Liebe!
- Hier, nimm sie. - Ich komme gleich wieder.
Wohin gehst du?
Ich komme gleich wieder.
Serjoscha! Weshalb ist er gegangen?
Hier sind Strümpfe, gehen wir!
Jetzt gehörst du mir!
Da schau her, ein Tausendsassa!
Was hat das zu bedeuten?
Die Strümpfe sind für Sonjetka?
Die Kaufmannsfrau ist noch immer voller Feuer.
Ihr Liebster zeigt ihr die kalte Schulter, er will nichts mehr von ihr wissen!
Ihr ist nichts mehr geblieben:
Sie verlor ihre Freiheit und in der Gefangenschaft den Bräutigam!
Katerina Lwowna!
Was hast du angerichtet?
Ohne Sergej wird es für Katerina sehr langweilig sein!
Die Kaufmannsfrau ist ohne Sergej verloren.
Gib uns die Strümpfe!
Ach! Lasst mich doch!
Keine Nacht kann sie alleine schlafen.
Es ist langweilig so ganz allein!
Ohne Sergej ist es für Katerina sehr langweilig.
Ruhe! Was schreit ihr so?
- Schweigt! Ich werde euch! - Dort... Sergej, Sonjetka!
Tief im Wald ist ein See,
fast kreisrund und sehr tief.
Das Wasser darin ist schwarz,
schwarz wie mein Gewissen.
Und wenn der Wind weht im Wald,
erheben sich Wellen auf dem See.
Riesige Wellen.
Es ist zum Fürchten.
Im Herbst sind auf dem See immer Wellen,
schwarzes Wasser und riesige Wellen.
Riesige schwarze Wellen.
Weißt du, Sonjetka, wem wir ähnlich sind?
Adam und Eva.
Nach dem Paradies sieht es hier aber nicht aus!
Unsinn, wir waren gerade zusammen im Paradies!
Danke, Katerina Lwowna,
danke, Katerina Lwowna,
danke für die Strümpfe!
Schau, wie schön sie an mir aussehen.
Serjoscha hat sie mir übergestreift
und meine Füße mit seinen Küssen gewärmt.
Ach, Serjoscha, mein Serjoscha!
Katerina ist eine Närrin, sie konnte Sergej nicht halten.
Ha, eine Närrin!
Und ihre Strümpfe sieht sie nie wieder.
Sie sind jetzt mein, siehst du?
Mir ist jetzt warm!
Aufgestanden! Auf eure Plätze! Geschwind!
Ach, wir müssen aufstehen.
Weiter, weiter müssen wir gehen!
Du, altes Mädchen!
Hörst du? Wir gehen weiter.
Sie werden sonst über uns herfallen.
Hörst du?
Großer Gott! Was ist geschehen?
Rührt euch nicht von der Stelle!
Das Weib hat sie erstickt, wir können sie nicht mehr retten.
Sie ist tot.
Ruhe! Auf eure Plätze!
Und wieder ziehen wir weiter
zum Gerassel unserer Ketten,
zählen verzagt Werst auf Werst
mit den Füßen durch den Staub!
O Steppe, du dehnst dich so unermesslich weit,
die Tage und Nächte ziehen sich endlos hin.
Unsere Gedanken sind so freudlos
und die Wachen ohne Herz!