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Ich meldete mich mit anderen auf dem Bahnhof nahe meinem Wohnort.
Sie holten uns nicht von meiner Heimatstadt.
Die Bahnstation war 32km entfernt.
Haben Sie noch gearbeitet? -Ja.
Haben Sie Ihrem Arbeitgeber nicht darüber berichtet?
Nein, ich sagte...
Er hätte mich sicherlich in Schutz nehmen können.
Sicherlich hat er Menschen in unserem kleinen Ort versteckt.
Ich hätte mich an ihn wenden sollen.
Ich dachte, es gäbe keine Vernichtungslager mehr,
dass alle, in jenem Moment, befreit waren.
Jedenfalls jene, die im Osten waren. Wo war denn noch ein Vernichtungslager?
Ich dachte, dass Theresienstadt nicht mehr aktiv war.
Also sagte ich: "Lasst mich gehen".
"In Ordnung", und ich ging.
So kam ich nach Theresienstadt.
Wie sind Sie nach Theresienstadt gekommen? - Mit dem Zug.
Wie lange dauerte die Fahrt?
Etwa eine Woche. Dieser Zug fuhr nicht nach Fahrplan.
Erst fuhren die regulären Züge, dann wir,
deswegen dauerte die Fahrt 1 Woche.
Wieviele Personen waren mit Ihnen?
Ungefähr 40-50.
Nur Männer? - Nein, Frauen und Männer.
Es waren vor allem Mischehen.
Sie suchten meinen Vater. Sie konnten ihn nicht finden.
Auch er hätte im Zug sein sollen. Sie wollten...
die Endlösung ausüben,
nachdem sie mit dem Rest fertig waren.
Es war Zeit, sich dem jüdischen Teil der Mischehen zuzuwenden.
Kannten Sie einige Personen?
Ja, es gab welche aus meinem Heimatort.
Wie waren die Zustände während der Fahrt?
Ich konnte mich nicht beschweren.
Ich war nicht in einem Viehwaggon,
sondern in einem normalen Passagierwaggon.
SS-Männer bewachten uns, dass keiner abhaut. Sie taten uns nichts.
Wir konnten das verstehen.
Ich begann nachzudenken,
wohin man uns bringt...
Wie ich schon sagte, welches Lager gab es noch?
Wir fuhren durch Nürnberg
und über die Grenze in die Tschechoslowakei,
die sich unter deutscher Besatzung befand.
Ich hatte von Theresienstadt gehört, glaubte aber nicht, dorthin zu kommen.
Warum sollten sie uns jetzt dorthin bringen? Es ist nur eine Frage der Zeit.