Jacque Fresco - Depression, predictability, reinforcements - Sept. 5, 2011 - 2/2

Ich lehne das ab. Ich lehne die Idee moderner Neurologen ab, welche der Meinung sein könnten, dass es sich bei Depressionen um genetische Vererbung handelt … oder sie einfach ein Produkt genetischer Schädigung sind. Der Grund, warum ich das nicht glaube, ist, dass ich mit so vielen Leuten gearbeitet habe - Alkoholikern, Drogenabhängigen, Leuten mit Gefängnisvergangenheit - und ich konnte das in einer Sitzung aufheben. Wenn es also genetisch wäre, könnte man es nicht umkehren. Das ist, woher ich weiß, dass es funktioniert ... und ich weiß nicht, ob du die Briefe aufhebst. Tust du das? Die wir von Leuten bekommen, die sagten "Ich war auf dem Weg, mein Leben aufzugeben. Ich sah keinen Sinn. Du hast mir einen Grund gegeben, zu leben und zu arbeiten." Das ist alles, worauf ich mich berufen kann - nicht Genetik. Ich kann mit Genetik nichts anfangen. Wenn ein Arzt sagt "Eines Tages werden wir eine Heilung für Krebs haben", das mag manchen aufmuntern. Aber es wird mich nicht ermutigen, solange ich nicht gefragt habe "Was ist dein Ansatz?" und derjenige mir seinen Ansatz erklärt. Das würde mich ermutigen, wenn ich Krebs hätte. Verstehst du? Wenn der Typ sagt "Ich bin sicher, du wirst gesund werden! Glaub an dich selbst!" Dem Krebs ist das scheißegal. Der vervielfacht sich weiter. Du magst eine Woche länger leben - oder drei Wochen - wenn du Selbstvertrauen hast. Aber frage die Leute immer ... niemand fragt einen dieser Leute bei der Tea-Party-Bewegung: "Was würdest du unter diesen Umständen tun? Wie würdest du dieses Problem lösen? Wie willst du die Demokraten dazu bringen, die Perspektive der Republikaner zu verstehen?" Sie reden nie darüber. Sie reden über ihre eigenen Beschränkungen. Ich würde deshalb sagen, dass die meisten Kapitalisten, die dieses System am Laufen halten, sehr einfache Leute mit einem geringen Selbstverständnis sind. Also, ich habe in der Vergangenheit angesprochen, dass Psychologen eine höhere Selbstmordrate haben, als normal ist. Das heißt, sie erfahren Depressionen. Und wenn sie wirklich die Frage stellen "Was ist Depression?" und antworten "Ich weiß es nicht", dann entwickelt jemand eine Theorie der genetischen Vererbung, der Gene. Das hilft aber nicht gegen die Depression. Verstehst du das? Medikamente mögen dich beruhigen - oder Alkohol zu trinken - wenn du depressiv bist. Das mag dich aus deinem Selbstverständnis befreien. Du sitzt nur herum und schaust durch die Gegend. Es sorgt dafür, dass du dich entspannt und behaglich fühlst. Am nächsten Tag hast du einen Kater und eine Depression, wenn du nicht daran arbeitest. Du kannst aber nicht daran arbeiten, wenn du nicht weißt, wie du es betrachten musst. Also lass mich dir zeigen, wie du die Frage "Was ist eine Depression?" betrachten solltest. Du liest die Bücher über Genetik und verstehst, dass Pillen eine Person dazu bringen können, sich mehr im Gleichgewicht zu fühlen. Ist die Körperchemie im Gleichgewicht? Wenn du Depressionen hast: Ja. Dein Verdauungssystem hört auf, zu arbeiten. Viele andere Dinge treten auf. Aber, wenn du eine positive Einstellung zu dem hast, was du tust … Wenn du einen Baum absägst und denkst "Ich hasse das", dann vergiftest du dich selbst. Verstehst du, was ich meine? Alles, was du tust und nicht magst … Aber, wenn du sagst "Ich muss das Modell reparieren oder saubermachen. Und das dauert ungefähr zweieinhalb Stunden." Das hängt von deiner Prognose ab. Wenn es fünf Stunden dauert, dann magst du enttäuscht sein - nicht in die Vorstellung, nicht in die Sache, sondern in deine Schätzung! Verstehst du? Es ist deine eigene Abschätzung. Wenn du meinst, du brauchst drei Tage, um eine bestimmte Aufgabe zu erledigen ... Wenn es 23 Tage dauert, dann könnte dich das enttäuschen. Sag "Ich weiß nicht, wie lange es dauern wird, aber ich werde es herausfinden." Und du tust einen gewissen Teil der Arbeit und prognostizierst den nächsten Teil, wenn es ungefähr gestimmt hat. Du kannst diese Methode der Vorhersage nutzen. Gibt es noch etwas ... Hast du die Aussage verstanden? So gehst du mit depressiven Menschen um ... und das ist, was Depressionen sind ... falls es noch weitere Fragen gibt. Verbreite es nach draußen und schau, ob es hilft. Wenn du eine Antwort bekommst "Weißt du, das hat wirklich geholfen ..." Psychiater wissen nicht einmal, was die Frage ist. Die denken, manche Leute sind depressiv und andere nicht ... und manche sind unbeschwert, egal was passiert. Sie haben ein Selbstverständnis, selbst wenn es unecht ist. Wenn du dich fühlst ... wenn du ein Pfarrer bist und den Leuten Hilfe bei ihren Problemen leistest und diesen scheint es dabei gut zu gehen, dann glaubst du, du tust etwas Nützliches. Es gibt Pfarrer, die das Gefühl haben, sie kümmerten sich um das menschliche Wohlbefinden ... und solange die andere Person dann sagt "Gott segne dich. Danke, du hast mir sehr geholfen." Was immer der Pfarrer getan hat, hat der Person geholfen. Aber, wenn der Pfarrer ein Allgemeiner Linguist gewesen wäre und ihm geholfen hätte, zu verstehen, was er durchmacht und warum Menschen Depressionen bekommen, dann denke ich, ist das besser, als sie zu bestärken und zu sagen "Du wirst dich daraus befreien. Ich bin ganz zuversichtlich, dass du das schaffst!" Wenn dein Pfarrer das sagt, dann mag es dafür eine Grundlage geben ... aber das ist nicht real. Den Unterschied zu erkennen, ist das Problem. Nunja, die Tea-Party-Bewegung ist eine Gruppe von Leuten, die an die Struktur dieses Wirtschaftssystems glauben. Warum? Weil sie darin erfolgreich sind. Ein Armeeangehöriger, der befördert wird - der Captain oder Lietenant Colonel wird - wird für sein Handeln belohnt. Deshalb ist er stolz. Je mehr Rangabzeichen er hat, desto besser fühlt er sich. Wenn ein Nazi hohe Rangabzeichen hat, werden sich Juden nicht wohl dabei fühlen. Aber der Nazi fühlt sich toll. Verstehst du? Also was ist eine Bestärkung? Was auch immer Menschen bestärkt. Davon ausgenommen ist Alkohol. Das ist eine Abhängigkeit, die dich fühlen lässt, als ... Du verlierst deine Identität unter Alkoholeinfluss. Du fragst dich "Habe ich DAS gesagt, als ich betrunken war?" weil du nicht einmal weißt, was du gesagt hast. Das heißt, du bist nicht im Besitz deiner eigenen Identität. Identität bedeutet: "Fresco mag es, in der Sonne spazieren zu gehen. Er mag es, Dinge zu bauen. Er mag es, mit Leuten über ihre Probleme zu sprechen. Aber er fühlt, als ob …" Wenn ich meine Methoden weitergebe und sage "Kommt wieder zu mir." ... und ich gebe ihnen nie meine Methoden preis, helfe ich ihnen nicht wirklich. Es sei denn, ich bringe ihnen die Methoden bei, die ich benutze … die gleichen Methoden, die es mir ermöglichen, ein Problem zu lösen. Okay? Aber ich bevorzuge, diese Methoden nicht nach draußen zu geben, weil ich Angst davor habe, was dieser Kulturkreis damit anstellen wird. Sie werden es kommerzialisieren, benutzen, aber die Denkweise der Leute über diese Dinge nicht verändern. Es geht nicht nur um Depressionen. Ich versuche, die Denkweise der Menschen über fast alle Dinge zu verändern. Falls du nicht verstehst, was ich sage, magst du vielleicht sogar hassen, was ich sage. Oder sagen: "Das beantwortet die Frage nicht." (Meadows) Ich erinnere mich an einen deiner alten Vorträge. Dort schlugst du Leuten vor, eine Liste zu schreiben, wenn sie sich besser fühlen – nicht depressiv sind. Schreib eine Liste über alles, was du gerne tust, über alles, was du nicht gerne tust. Und wenn du dann depressiv bist, schau dir die Liste an und tu einfach das, was du gerne tust. (Fresco) Aber wenn du depressiv bist, dann fühlst du dich nicht in der Lage, diese zu tun. (Meadows) Aber du hast das doch früher als Methode benutzt, oder? (Fresco) Nunja, es hat manchmal funktioniert. Alles was ich sagen kann, ist, dass ich dir den entscheidenden Punkt der Depression gebe: Verlust des Selbstverständnisses. "Wer bin ich? Wohin gehe ich? Worum dreht sich mein Leben? Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht einmal … ob ich bei irgendetwas erfolgreich sein könnte." Das ist fehlendes Selbstverständnis. Du bist immer irgendwo erfolgreich. Du kannst immer jemandem etwas beibringen. Du bist kein absoluter Versager. Wenn jemand zu mir kommt und sagt "Ich bin depressiv." Dann ist das besser. Wenn sie hierher kommen. Nunja, du gibst ihnen ein Sozialbewusstsein ... dass Fußball/American Football nur ein kleiner Punkt der Unterhaltung ist. Aber, wenn du Menschen informierst, dann verändert das einiges. Sieh mal, Fußball/American Football macht Spaß, aber wenn man verliert, dann deprimiert einen das. Und sie geraten häufig in gewaltsame Auseinandersetzungen. Ich weiß nicht, ob du das wusstest ... überall auf der Welt. Das ist keine gute Sache. Keine der wettkampfbasierten oder Leistungssportarten. Wenn ein Typ einen Golfball schlägt und er vorbeigeht, dann wirft er den Schläger auf den Boden. „Put“, nennt man den so? Den wirft er zu Boden und fühlt sich schlecht. Und wenn das Publikum applaudiert, wenn er den Ball trifft und dieser ins vorgesehene Loch geht, dann sorgt das dafür, dass er sich gut fühlt. Er hat ein Selbstverständnis. Aber, wenn er den Ball trifft und er nicht ins Loch geht, dann schaut das Publikum einfach woanders zu. Und es [das Publikum] bestärkt ihn nicht. Wenn ich demzufolge ein magnetisches System im Loch entwerfen würde und einen Stahlball im Golf … selbst wenn er vorbeischlagen würde, ginge er [der Ball] ins Loch. Weißt du? Was willst du nur? Es ist so ein albernes Spiel, einen Golfball zu schlagen und ihm hinterherzuschauen. Was für ein albernes Spiel. Oder Rennwagen im Kreis fahren zu lassen. Wenn du daraus deine "Kicks" bekommst, dann liegt das an deinem geringen Selbstverständnis und du magst es, wenn die Zuschauer sagen: "Du hast das Rennen gewonnen. Du hast da einen tollen Job gemacht!" Weißt du … das ist nur ein kurzer Augenblick. Aber die Dinge, an denen wir arbeiten, betreffen alles: Die Spiele der Zukunft, Dinge dieser Art. Also ein Spiel der Zukunft, ein typisches Spiel der Zukunft wird nicht von Leuten entworfen, die Spiele machen. Die Spiele wären so: Es gäbe eine Karte. Und dann würdest du herausfinden, in welchem Staat es am meisten Krebs gibt. Und dorthin würdest du die kleinen Spielsteine setzen. Und der andere Staat, wo es am wenigsten Krebs gibt ... und wenn du fertig mit dem Spiel wärst, wüsstest du, was in Amerika existiert. Du wüsstest, in welchen Staaten es die höchste Scheidungsrate, die höchsten Kriminalitätsrate gibt. Und in welchem Staat am meisten Armut herrscht. Wenn du herausfindest, dass Armut anomales Verhalten anregt ... wenn du dann nichts dagegen tun willst, hast du das Problem nicht verstanden. Wenn du einem Arbeiter ein bisschen mehr als zur Lebenshaltung nötig gibst, sodass er sich einen Fernseher kaufen kann, ein Radio, ein Mobiltelefon. Wenn du ihm gerade genug gibst, um über die Runden zu kommen, dann erschaffst du keine zuverlässige Persönlichkeit, keine loyale Person. Wenn jemand ein bisschen mehr hat, als er braucht, wird er wieder zur Arbeit kommen. Wenn du ihm MEHR gibst, als er braucht, dann wird er nicht zurückkommen. Also zerstört das monetäre System die Initiative, zur Arbeit zu gehen. Leute sagen "Scheiß drauf. Heute gehe ich nicht. Ich melde mich krank." Hast du das schon einmal gehört? Demnach melden sie sich krank. Aber das ist nicht die Lösung. "Du musst dich gehorsam gegenüber deiner Firma verhalten." Das ist eine Kontrollinstanz, verstehst du? "Ich liebe meine Firma." Wenn du deine Firma liebst, dann hast du nicht einmal ansatzweise ein Selbstverständnis. Die Gewerkschaft hat ein Selbstverständnis. Sie wollen, dass die Firma erfolgreich ist, aber sie wollen einen Anteil am Gewinn. Anstatt also $18 pro Woche zu verdienen, streiken sie und bekommen $25 pro Woche. Aber die Firma verliert den Wettbewerbsvorteil, weil sie den Preis ihres Produktes erhöhen muss. Deshalb hassen sie Gewerkschaften, weil es deren Lebensstandard senkt. Die Gewerkschafter lieben Gewerkschaften - die Mitglieder - es erhöht ihren Lebensstandard. Jeder hat Recht - das ist das Problem mit der Welt. Aber niemand weiß, was zu tun ist. Niemand will seine Vorteilsposition aufgeben. Ich weiß nicht, wie viel du davon veröffentlichen wirst, aber … okay. Benutze das bis hierhin.