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Mein Name ist Hans-Joachim Kathagen. Ich habe an der Universität Karlsruhe Chemie studiert
und ich arbeite seit dem 1.1.2010 am Engler-Bunte-Institut im Bereich Verbrennungstechnik.
Mein Promotionsthema lautet Untersuchung thermischer Zersetzung zellulosestämmiger Biomasse.
Das ist ein sehr allgemeiner Titel und vom Inhalt her bedeutet das eigentlich, dass ich die Mechanismen bei Pyrolyse
von verschiedener pflanzlicher Biomasse, in diesem Fall von Holz untersuche.
Die Hauptversuche die ich durchführe sind eine fraktionierte Pyrolyse.
Dafür wiege ich eine Holzprobe ein, meistens so um die 100 mg
und führe diese in den Reaktor ein. Der Reaktor selber besteht aus dem Reaktorrohr in einem Ofen.
Der führt dann zu einem Verteilerventil, beheiztes Verteilerventil, an das mehrere Kühlfallen angeschlossen sind.
Die Kühlfallen werden mit Flüssigstickstoff runtergekühlt, um die entstehenden Substanzen aufzufangen.
Der Ofen selber kann dann bei verschiedenen Heizraten auf Temperaturen von bis zu 1000° C hochgeheizt werden.
Wobei ich meistens Temperaturen bis zu 600 / 700 Grad nutze.
Die entstehenden Substanzen werden dann abhängig von der geplanten Messreihe aufgenommen
und die Fraktion nach den zu untersuchenden Temperaturbereichen eingeteilt.
Wenn die Pyrolyse abgeschlossen ist, wird die Probe mit 5 ml Methanol aufgenommen
und anschließend im Gaschromatographen kombiniert mit einem Massenspektrometer untersucht.
Das Thema ist komplette Grundlagenforschung. Es wurde in ähnlicher Art und Weise untersucht,
aber noch nicht in genau der gleichen Art und Weise
und es ist halt immer interessant sich ein bisschen in komplett neue Gebiete vorzuwagen.
Vor allem ist Grundlagenforschung für mich nochmal ein bisschen interessanter als angewandte Forschung.
Bei Grundlagenforschung weiß man halt nicht was rauskommt, hat überhaupt keine Idee wo es hingeht
und dadurch ist es nochmal ein bisschen mehr wie ein Überraschungsei!