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Kinderfragen? Kinder von damals erinnern sich! 1940-1945
Ich war fünf, als wir nach Middelburg gezogen sind.
Mein Vater hatte hier Arbeit gefunden,
weil es nach der Bombardierung so viel zu reparieren gab.
Frau van de Garde (74) kam 1943 nach Zeeland. Ihr Vater hatte hier Arbeit gefunden.
Das Rathaus war total zerstört, der Marktplatz war weg...
ein einziger großer Haufen Ruinen.
Das hat einen tiefen Eindruck auf mich gemacht.
Ich war 9. Im Juli bin ich 10 geworden. Im Mai war ich also noch 9.
Frau Jobse wuchs in Middelburg auf.
Ihr Vater hatte ein Lebensmittelgeschäft und einen Großhandel.
Mein Vater war Direktor. Seine Firma war ein lebensmittelhandel,...
En Gross und En Detail.
Als der Krieg anfing, konnte er natürlich nicht einfach weg.
Deshalb haben wir uns auch nicht wie die anderen evakuieren lassen.
Wann wurde Ihnen klar, das der Krieg losgegangen war?
Wenn man draußen spielte und die Sirenen gingen musste man schnell rein.
Die Sirenen klangen eigentlich beinah wie die von heute beim monatlichen Sirenen-Test,...
nur viel durchdringender.
Wir wohnten in einem Eckhaus. Unser Küchenfenster ging zum Langewieleweg...
das mussten wir total verdunkeln. Kein bisschen Licht durfte von außen zu sehen sein.
Eines Morgens wachte ich auf,
mein Vater stand am Fußende meines Bettes und schaute in den Himmel.
Und ich hörte ihn sagen, "Dass der Krieg angefangen hat".
Überall hingen kleine weiße Wölkchen am Himmel.
Es wurde auf Flugzeuge geschossen. Das waren die kleinen Wölkchen, die ich sah.
Was wissen Sie noch von den Bombadierungen?
Unser Haus hatte zwar einen Keller, aber der war nicht als Schutzkeller geeignet. Viel zu nass.
Unsere Nachbarn von gegenüber hatten einen guten Keller. Da sind wir hin.
Sie hatten auch so einen extra gesicherten Raum, da mussten wir auch einmal übernachten.
Ich hab damals meine Puppe mitgenommen, weil ich dachte, dass ich nie mehr zurückkäme.
Später hab ich mich gefragt, wieso ich nicht die Bibel mitgenommen habe, aber als Kind.
Am nächsten Tag war die Bombardierung.
Und zu dieser Straße führte eine Tür aus dem Keller heraus. So sind wir entkommen.
Oh ja, ich hab auch noch ein Foto von unserem damaligen Haus. Wo ist es bloß?
Und das war nach dem Brand noch übrig. Ein Haufen Ruinen.
Und auf diesem Foto steht man Vater hier irgendwo in der Nachbarschaft.
Das war schon ziemlich heftig.
Wenn man auf einmal nichts mehr hat. Und hier an das Warenlager grenzte unser Haus,
Das war ein Lebensmittelmagazin, voll bis obenhin.
Das muss unglaublich gebrannt haben.
Aus den Ruinen habe ich noch eine Brotbüchse und diese Teekanne gerettet.
Unglaublich, dass ausgerechnet diese Kanne... alles andere war... einfach weg.
Die Bombardierung von 'Toorenvliedt' haben wir quasi von oben sehen können.
Man hörte den schrecklichen Lärm, das Flugzeugbrummen.
SIch bin nach oben gegangen, um zu sehen, wie viele es waren.
Ich rief nach unten meinen Eltern zu: “Wir kriegen Geschenke,...
sie werfen Päckchen aus den Flugzeugen!”
Aber es waren natürlich keine Päckchen sondern Bomben.
Es gab eine Tür zum Keller unter der Treppe.
Da haben wir uns alle versteckt.
Wir hatten gesehen, dass bei bombardierten Häusern die Treppe oft stehengeblieben war.
Was haben Sie gefühlt?
Ich muss Angst gehabt haben, sonst wüsste ich das alles doch nicht mehr so gut.
Und ich habe die Einschläge gehört.
Mein Vater ist irgendwann nach oben gegangen, um nachzusehen, wie es steht.
Er kam zurück und sagte:“Alles steht in Feuer. Wir müssen hier raus."
Es gab eine kleine Brücke über die Gracht.
Als ich über die Brücke lief, flog etwas… an mir vorbei und schlug ins Wasser.
Wir mussten wieder Schutz suchen.
Über die kleine Brücke, nach 'Klein Vlanderen' zu meinem Opa.
Mein Vater ging zurück, aber es war nichts mehr zu retten, nein.
Als stand in Brand... man konnte nichts mehr tun.
Ich weiß noch, dass wir alle bei meinem Opa auf dem Fußboden geschlafen haben...
und es gab diese Verdunklungsvorhänge... alles schwarz...
aber die obere Hälfte leuchtete rot, das war der Feuerschein. Das weiß ich noch genau.
Von diesem Tag aus meinem Leben weiß ich noch so viel, mehr als von jedem anderen Tag.
Es war fürchterlich. Wir mussten in den Keller, und da saßen wir dann zitternd vor Angst.
“Wie lange dauert es noch? Kommt es noch mehr in die Nähe?”
Das hat einem als Kind richtig Angst gemacht.
Die Eltern wollten uns beruhigen und sagten, dass es gleich vorbei ist. Aber...
auch als Kind begriff man sehr gut, dass ein Volltreffer das Ende wäre.
Was wissen Sie noch von den Deichdurchstichen 1944?
Das waren die Engländer, 1944.
Die ganze Gegend 'Oude Zand' oder was jetzt der 'Oud Zand' ist,...
stand unter Wasser, bis an mein Elternhaus. Und bei Flut ja, es gab wohl auch Ebbe und Flut...
stand das Wasser bis zur halben Fensterhöhe.
Wenn das Wasser niedriger stand konnte ich mit meinen
Eltern von der 'Langeviele Buiten Brücke' aus...
mit dem Boot hinten um das Haus herum, durch die Fenster direkt ins Haus.
So konnten wir hinein, und meine Mutter musste nur zwei
Treppenstufen im Wasser höher steigen, dann stand sie im Trockenen.
Man konnte also Dinge holen oder bringen, alles konnte im Haus bleiben.
Ich meine, so was gab es natürlich nur damals.
Ein hölzernes Floß mit einem Rand drauf, so dass nichts runterfallen konnte.
Da haben wir alle drauf gesessen, und mein Vater hat gerudert.
So ging das, nicht mit einem Motor oder so. Nein, richtig mit einem Ruder.
Das Floß haben auch andere benutzt, wenn nötig also gingen wir manchmal zu unserem Haus,
das halb unter Wasser stand, um etwas zu holen oder zu bringen.
Wie waren Sie im Krieg angezogen?
Meine Mutter machte aus einem alten Kleid von ihr alles Mögliche...
und aus einer Winterjacke von einer Tante machte sie eine Jacke für mich.
Es kratzte fürchterlich. Alles aus diesem Wollstoff.
Meine Mutter konnte noch aus einem Taschentuch etwas Schönes machen.
Das war unser Glück.
Meine Mutter konnte noch aus einem Taschentuch etwas Schönes machen.
Das war unser Glück.
Aber große Schleifen im Haar, ja, die hatten wir schon. Und ich mit meinen dünnen Haaren...
und dann so eine Haarspange, die auf die Kopfhaut drückte.
Die Schleifen fühlte ich die ganze Zeit.
Aber ohne Schleife – das ging ncht. Schleifen waren schön.
Meine Mutter kam einmal mit einer deutschen Fahne nach Hause...
daraus hat sie eine Hose für meinen Cousin und einen Rock für mich gemacht.
Eine rote Fahne. Wir haben alles geteilt.
Ein roter Rock aus einer deutschen Fahne, ja?
Ich hatte auch so einen roten Rock. Den hat meine Tante gemacht, die konnte gut nähen.
Wir hatten wenig, und man bekam alles nur auf Kleidungsmarken.
Ich weiß noch, dass Kleidung echt Mangelware war...
und dass ich ein Kleid aus einem Bettlaken hatte.
Sogar mit Spitze, damit es nach was aussah.
Vor allem Schuhe waren ein großes Problem. Kinderfüße wachsen schnell.
Ich glaube, ich hatte sogar Holzschuhe, Klompen, ja.
Haben Sie auf der Straße viele deutsche Soldaten gesehen?
Am Anfang hat man die Deutschen viel marschieren sehen. Und gesungen haben sie.
Wir wohnten damals in 'Klein Vlanderen'...
die Soldaten kamen aus der Kaserne in der 'Noordstraat' und gingen Richtung Altersheim...
das hatten sie anscheinend auch besetzt.
Und dann kamen sie stampfend und singend an.
"Denn wir fahren gegen Engeland"... oder so ähnlich.
Oder: "ein Blümchen, Erika auf der Heide", irgend sowas sangen sie.
Abends hörten wir draußen die schweren *** der Stiefel vorbeilaufen.
Das war am Anfang schon beängstigend.
Und wenn wir dann nicht gut verdunkelt hatten...
schlugen sie ans Fenster... alles musste gut abgeschirmt sein.
Einmal kam sogar ein junger Soldat an die Tür.
Er klingelte und fragte, ob er unsere Toilette benutzen dürfte. Ein ganz junger Mann.
Meine Eltern haben ihn reingelassen, und er hat mich dann auf den Schoß genommen...
und er sagte, er hätte auch so ein kleines Mädchen zu Hause.
Ja, der Mann war echt bekümmert. Nicht alle Deutschen,
nicht alle jungen Männer wollten im Krieg kämpfen.
Ganz und gar nicht. Es machte ihn wirklich traurig,
dass er das tun musste, und er hatte zu Hause Frau und Kind.
So etwas vergisst man nie wieder.
Wann haben Sie wirklich Angst bekommen?
Meine Oma, die auch bei uns wohnte, musste nach Brabant.
Ich glaube, das war im August 1942.
Und sie ist nicht mehr wiedergekommen.
Sie hatte noch nie in einem Zug gesessen,
zum ersten Mal in ihrem Leben ging sie auf Reisen. Aber so war das nicht gedacht.
Im September 1944 gab es einen Sabbotageakt oder eine Widerstandstat,
wie man es auch nennen will.
Jemand hatte die Straße über die ganze Breite aufgebrochen.
Direkt vor unserem Küchenfenster.
Wer soll nun so dumm sein und direkt an seinem eigenen Haus die Straße aufbrechen?
Aber mein Vater wurde doch verdächtigt. Sie durchsuchten unser Haus...
und haben meinen Vater und ein paar Nachbarn mitgenommen.
Und sie sagten: “Wenn der Schuldige nicht gefunden wird, werden alle erschossen.”
Letztendlich haben sie herausbekommen,
wer es war und haben denjenigen erschossen...
und meinen Vater und die anderen freigelassen.
Komisch, dass ich das alles noch weiß,...
aber nach dem Krieg nie mehr darüber nachgedacht habe.
Mein Vater ist schon lange tot, aber ich würde ihm doch gern noch ein paar Fragen stellen.
Konnten Sie in den Kriegsjahren draußen spielen?
Die ersten Jahre waren Jahre mit sehr kalten Wintern.
Wir sind viel Eis gelaufen, das Eis war wochenlang *** genug.
Wir spielten einfach all die Straßenspiele. Es war ja wenig Verkehr, oder gar keiner.
Fahrräder hatten wir nicht mehr, die waren konfisziert. Radfahren ging also nicht.
Aber sonst haben wir draußen alles gespielt, was Kinder so spielen, oh ja!
Ich hatte natürlich auch Freunde und Freundinnen in der Nachbarschaft.
Den Ball so von einer Straßenseite zur andern schießen,...
Wie hieß das doch?
Fährmann, wie tief ist das Wasser? Dann musste man so hin und her laufen,...
ja, und Seilspringen und Kreiseln.
Man musste schon aufpassen, dass man sich nicht zu weit entfernte,...
wenn die Sirenen losgingen, die heulenden Sirenen...
dann mussten wir schnell nach Hause.
Die gingen so... Das schrie richtig.
Ich weiß noch, was mein Mann mir mal erzählt hat.
Er war mit ein paar Jungens in den Weiden,
Als die Sirenen losgingen. Sie konnten nicht zurück,
Sie waren zu weit weg von zu Hause... ein Bauer hat sie dann auf seinen Hof gerufen.
Meine Schwiegermutter hatte solche Angst,...
aber der Bauer hat die Jungens nicht nach Hause gelassen, weil es zu weit gewesen wäre.
Als sie nach ein paar Stunden doch zurückkamen,
erzählte mein Mann, war seine Mutter böse...
und gleichzeitig so froh, dass er wieder da war.
Sind Sie manchmal im Park 'Toorenvliedt' gewesen?
Das war ein Landhaus sozusagen, mit einem Park drum herum...
Park 'Toorenvliedt' ist eigentlich erst ein richtiger Park geworden,
nachdem das Wasser wieder weg war.
Davor durfte man sich da auch gar nicht aufhalten.
Aber das durfte man ja schon allein wegen der Deutschen nicht. Die hatten da ihr Hauptquarier.
Auch nur in die Nähe zu kommen war tabu. Viel zu gefährlich.
Es ist auch einmal bombardiert worden...
eines Nachmittags gab es Alarm. Ich war bei einer Freundin im Koudekerkseweg zum Spielen,...
Als ich die Küchentür aufmachte, fiel die Bombe.
als der Alarm losging. Ich bin durch Brandgräben nach Hause gerannt.
Der Druck war so stark, dass ich lang auf den Küchenboden hinfiel.
Unsere Fenster flogen auf... und die Blumentöpfe flogen durchs ganze Haus.
Die Bombe fiel in der Ter Hogenstraat. Die hatte damals nur an einer Seite Häuser.
Ein Gärtner, der da gerade arbeitete, ist umgekommen.
Aber die Bombe war eigentlich für 'Toorenvliedt' bestimmt, nehme ich an.
Da durften wir nicht hin.
Das gehörte den Deutschen, ja, das war so wie...
wenn sie dein Fahrrad mitgenommen haben,
dann gehörte das auch den Deutschen, das kriegtest du nicht wieder.
Park 'Tornevliedt' war ein Park. Das sah nicht so aus wie heute.
Es war weniger bewaldet und war auch längst nicht so schön angelegt.
Aber es gab da viele Bunker, wo die Deutschen sich versteckten.
Es war uns als Kindern strengstens verboten, auch nur in die Nähe zu kommen.
Oder ja... wo die Bunker waren...
das war für Jungens sehr verführerisch dort zu spielen.
Man konnte drüberweg und was weiß ich.
Aber es war verboten, weil es gefährlich war. Und man
hat uns da auch weggejagt, wenn man zu nah kam.
Da liefen auch eine Menge Deutsche herum.
Die kamen dann auf dich zu, und dann nahmst du die Beine in die Hand.
Bloß schnell weg nach Hause...
wo man außer Atem ankam, weil man solche Angst hatte,
dass sie hinter einem her kamen oder dass das ein Nachspiel hatte.
Was haben Sie im Krieg gegessen?
Es wurde mit der Zeit immer weniger... magermilch und so.
Kaffee und Tee gab es sowieso nur als Ersatz, eklig.
Schokolade, Apfelsinen – kein einziges Mal gesehen in der ganzen Kriegszeit.
Ab und zu gabe es Äpfel und Birnen aus der Umgebung.
Brot hatten wir zwar, aber natürlich nicht so hochwertiges wie heute.
Das gab es auch nur auf Marken.
Ich hab hier noch welche, die meine Eltern übrig hatten.
Die sind zum Beispiel für Gemüse, Obst und Fisch
In der Zeitung stand dann: Auf die und die Marken gibt es das und das zu kaufen.
Und im Geschäft musste man dann seine Marken abgeben.
Das ist das Heftchen für die Lebensmittelmarken von meiner Mutter.
Hier steht, dass man gut auf seine Marken aufpassen muss.
Das haben sie auch ganz bestimmt gemacht.
Jeder brauchte eine Art Basiskarte damit ist man dann zur Zuweisungsstelle...
gegangen wo man dann seine Lebensmittelmarken kriegte ...
für ein bestimmtes Produkt. Das wurde dann hier so angekreuzt.
Diese ist für Fisch... Fisch noch in der alten Schreibweise.
So habe ich das schon nicht mehr gelernt.
Diese waren für Schuhe, glaube ich, für Lederwaren.
Für Brot, Gemüse, Obst.
Eine Textilmarke, extra für Frauen.
Hier steht Tabak drauf, fürchterliches Zeug.
Ja, Tabak, mein Vater rauchte Steinklee in der Pfeife, glaube ich.
Manchmal ging ich mit meiner Mutter zum Schlachthof im Skijweg.
Das war ein ganzes Stück zu laufen.
Da standen wir dann anderthalb – zwei Stunden in einer langen Schlange.
Und wenn man beinah an der Reihe war, dann kam der Schlachter an die Tür und sagte,
dass es ihm Leid täte, aber das Fleisch wäre alle.
Dann mussten wir den ganzen Weg zurücklaufen ohne irgendwas gekauft zu haben.
Eine große Delikatesse meiner Mutter waren ihre Braune-Bohnen-Kroketten.
Sehr hart, so kann man damit nichts anfangen.
Wenn man die essen will, müssen die erst eine Nacht in Wasser weichen.
Dann sehen sie so aus, aufgeweicht aber immer noch zu hart.
Dann wurden sie gekocht, dann sahen sie so aus.
Und dann machte meine Mutter etwas ganz Besonderes daraus für die Kriegszeit...
Das waren die Braune-Bohnen-Kroketten.
Die wurden dann in der Pfanne gebraten. So, sehen Sie?
Die gab es dann aufs Brot oder einfach auf die Hand.
Das sind also die Braune-Bohnen- Kroketten
aus dem Krieg. Ein Festmahl.
Einmal hatten wir Familienbesuch aus Apeldoorn...
die waren ganz hin und weg –
die hatten zu Hause nur noch Blumenzwiebeln zu essen.
Man freute sich über alles.
Wenn der Vater nach Hause kam hen your father came home...
und sie hatten am Strand große Dosen Milch- und Eipulver gefunden...
dann wurden die unter den Kollegen verteilt.
Das ist wahr, die Menschen waren nicht egoistisch.
Alles wurde geteilt.
Ich kann bis heute kein Essen wegwerfen.
Praktisch Null. Naja, vielleicht wenn ganz wenig übrig ist.
Aber wenn ich etwas übrig habe, wird das immer aufgehoben.
Ich denke, dass sind immer noch die Nachwehen von damals.
Heute wird so viel weggeworfen, Essen, Kleidung.
Was fühlten Sie bei der Befreiung?
Der 6 November so ganz genau weiß ich das auch nicht mehr.
Wir standen alle draußen in der 'Lammerenstraat'...
und da kamen drei... ich glaube schottische Soldaten, Alliierte.
Und die standen mit Gewehren an einer Straßenseite...
und dann mussten die Deutschen aus der Kaserne kommen mit erhobenen Händen.
Das war toll!
Ja, das war schön. Verrückt, was?
Das war echt so ein Gefühl von Befreiung.
Am Tag der Befreiung wurden die Deutschen aus dem Keller gejagt...
hier oben an der Treppe mussten sie nach draußen.
Und alle standen an dieser Straßenseite...
und sahen, wie die Deutschen mit den Händen über dem Kopf hoch kamen.
Ja, das bedeutete das Ende.
und jeder feierte und jauchzte und weinte.
Kaugummi, ja, Kaugummi und Zigaretten wurden ausgeteilt...
Ich hab natürlich keine Zigaretten sondern Kaugummi gekriegt.
So etwas kannten wir ja nicht.
Ja, wir haben gefeiert, das war gewaltig.
Da war ein Mann, ein Kollege, der hatte irgendwoher
orangefarbene Scherpen und Schleifen,..
lauter kleine Dinge. Man musste raus, feiern.
Du kriegtest gesagt,dass wir jetzt frei waren, aber was das genau bedeutete...
Ja, es war ruhiger, aber das begriff man nicht so schnell.