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Herzlich willkommen zur neuen Ausgabe von biotechnologie.tv dem Wissensmagazin
von biotechnologie.de, dieses mal mit folgenden Themen:
Kongress der Biotechnologie der Zukunft
Das Periodenystem als Popsong
und eine App für den Durchblick im Paperdschungel
Wie könnte die Biotechnologie von morgen aussehen?
Welche Produkte und biotechnischen Verfahren sind besonders
zukunftsträchtig? Solche Fragen diskutierten Experten Ende Juni in Berlin
beim Jahreskongress der Initiative Biotechnologie 2020+.
"Aus dem eigenen Forschungsgebiet heraus
mal ein bisschen nach links und rechts zu schauen, mal zu sehen, was kann man dort
Neues machen..."
"Die neuen Sachen passieren meistens
an der Schnittstelle von zwei Technologien, zwei Disziplinen..."
"Jetzt ist ein Dialog entstanden, wo alle miteinander reden."
"Eine Plattform,
wo wir wirklich neue innovative Technologien, die wirklich Schlüssel-Innovationen
auch darstellen vorwärts bringen können."
"Es ist ein interessanter, neuer Ansatz über die Grenzen hinweg zusammenzuarbeiten."
Visionen für die Biotechnologie der Zukunft entwickeln und schon heute die
Wichen stellen.
Mit diesem Ziel startete die Initiative Biotechnologie 2020+.
Nach rund drei Jahren war es Ende Juni Zeit für ein Fazit.
Knapp 200 Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik kamen am 27. Juni
für den vierten Jahreskongress in Berlin zusammen.
Wie wird die nächste Generation biotechnologischer Verfahren aussehen?
Welche Projekte wurden bereits angestoßen?
Einen Überblick über die bisherigen Meilensteine der vom
Bundesforschungsministerium ins Leben gerufenen Initiative
gab Helge Braun in seiner Eröffnungsrede.
der parlamentarische Staatssekretär betonte, wie kreativ die Experten aus
unterschiedlichen Disziplinen zusammengearbeitet haben.
"Ich finde es ganz beeindruckend wie Wissenschaftler selber sagen,
wir wären so interdisziplinär, Ingenieure und Naturwissenschaftler, nie
zusammengekommen, mussten teilweise eine erste gemeinsame Sprache auch finden weil
die einzelnen Wissenschaften da völlig unterschiedlich agieren.
Und das ist, glaube ich, ein recht beeindruckendes Ergebnis.
Und was ich auch interessant fand war, was könnte denn nach 2020 als völlig neue
Innovation auftauchen?
Und da sind ganz skurile aber vielleicht auch zukunftsweisende Ideen entstanden.
Bis hin zum Erdwurm, der Verunreinigungen aus dem Boden entfernt.
Also es war wirklich ganz faszinierend."
Nicht nur die Produktvisionen sorgten bei der vom TV-Journalisten Karsten
Schwanke moderierten Veranstaltung für Gesprächsstoff.
Bei der Frage ob der Open-Source-Gedanke die Bio-Technologie bereichern könnte,
gingen die Meinungen der Teilnehmer auseinander.
Großprojekte der Zukunft standen bei einer weiteren Diskussionsrunde auf der Agenda.
Vertreter der vier großen Forschungsorganisationen erklärten, wie
sie Ideen für eine zellfreie Bioproduktion - eine druckbare
Biotechnologie, oder
die Synthese Wirkstoffe - künftig realisieren wollen.
Ein Forscher-Netzwerk zur synthetischen Biologie Max-SynBio
stellte Herbert Jäckle vor.
Der Vizepräsident der Max-Planck-Gesellschaft forderte zudem
alle Forscher auf, gemeinsam an der Vision der Biotechnologie der Zukunft
zu arbeiten.
"Das heißt, meine Empfehlung wäre:
Wir müssen
versuchen jährlich alle zusammen zu bringen
vom Doktoranden über den Post-Doc über den Gruppenleiter bis hin zu dem
Projektleiter, dass die alle miteinander reden im Sinne eines
wissenschaftlichen
Austausches, eines Workshops,
um zu sehen welche Projekte laufen und welchen Beitrag sie auch zum Projekt des
anderen, sei es intellektuell, sei es technisch,
sei es indem sie etwas von ihren Tools zur Verfügung stellen,
beitragen können."
Auf die enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern, Wirtschaft und Politik
kommt es auch weiterhin an -
da waren sich alle Teilnehmer einig. Denn jetzt heißt es aus dem Ideen wirklich
neuartige Technologien, Produkte und Verfahren zu entwickeln.
Den Start machen 35 Forschungsprojekte, die das BMBF mit insgesamt 42 Millionen
Euro unterstützt.
Sie sind im wahrsten Sinne elementar für das Leben auf der Erde:
die Elemente des Periodensystems.
Doch wofür stehen noch mal die einzelnen Buchstaben und wo kommen diese Elemente vor?
Auf YouTube gibt es nun das Periodensystem zum Mitsingen,
Ohrwurm garantiert.
Unsere Auslese:
O steht für Sauerstoff, F für Fluor.
Den Anfang des Periodensystems kann man sich vielleicht gerade noch selbst
zusammenreimen.
Doch wer kennt schon alle 118 Elemente.
Der new periodic table-song des Videokanals Asap macht jetzt vor, wie man sich alle
merken könnte.
Einfach mitsingen!
Die gesungene Übersicht des Periodensystems scheint im Netz
anzukommen. Schon nach wenigen Wochen haben sich mehr als 1,5 Millionen
Menschen das Video angeschaut. Wer das Lied schon einstudiert hat,
kann seine Version übrigens an die Macher des New periodic table songs
schicken.
Asap Science kürt die besten Elemente-Sänger auf Facebook und twitter.
"...115 Unumpentium ... And then we're done!"
Viele Forscher kennen das Problem: Im stressigen Laboralltag fehlt für eine
Sache meist die Zeit: Die Recherche von interessanten Publikationen.
Seit kurzem gibt es aber eine App, die helfen soll, den Durchblick im
Paper-Dschungel zu bewahren.
Recently. Erfunden hat sie der Blogger Tobias Maier, mit dem ich jetzt verbunden bin.
Herr Meier, wie sind Sie denn auf die Idee für Recently gekommen?
"Als die Idee für Recently hatte ich eigentlich länger und zwar war
der Auslöser, dass sich
immer ein schlechtes Gewissen hatte, nicht genug zu lesen in meinem
Fachgebiet und dann dachte ich mir, das müsste eigentlich gehen, das zu automatisieren
in Form von einer App, damit es relativ
einfach dann möglich ist, up to date zu bleiben, mit dem was publiziert wird."
Und wie genau funktioniert Recently?
"Die App ist relativ einfach aufgebaut. Wenn ein Forscher oder ein User
auf die Seite recentlyapp.com geht, kann er sich anmelden
mit einer E-mail Adresse und gibt dann drei Publikationen an, die relevant sind
für das eigene Forschungsgebiet. Basierend auf diesen drei Vorschlägen
generiert die App dann eine Liste mit Vorschlägen neuer Publikationen,
die kürzlich aus publiziert worden sind. Diese Vorschläge kann man dann
als relevant markieren und wenn die als relevant markiert werden
das beeinflusst dann wieder den Algorithmus in der Zukunft um dann
sozusagen noch relevantere Publikation vorzuschlagen."
Gibt es denn schon Rückmeldungen von ersten Nutzern?
Was wir am häufigsten hören, ist dass die App sehr schön designed ist,
dass sie sehr einfach zu benutzen ist, dass das Logo, das man hier hinter mir sieht auch
sehr lustig ist.
Und wir kriegen natürlich auch einen Haufen Vorschläge
für neue Features die wir auch umsetzen wollen, in einem Zukünftigen Release von
Recently.
Eines ist zB., dass wir mehrere Profile anbieten wollen, also aktuell ist ein User limitiert
auf ein Literatur-Profil.
Aber Wissenschaftler haben häufig mehrere Projekte, an denen sie arbeiten.
Und das wollen wir dadurch abbilden, dass wir ermöglichen, dass User mehrere Profile
haben können."
Und das wars auch schon wieder mit der neuen Ausgabe von biotechnologie.tv. Mehr
Informationen zur Initiative Biotechnologie 2020+ gibt es
natürlich auch wie immer auf
biotechnologie.de.
Und in der neuen Kreidezeit erklärt Jan Wolkenhauer wie durch Mutationen in
Onkogenen Krebs entstehen kann.
Tschüss und bis zum nächsten Mal!