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Die Beobachtungen der ESO Teleskope sind in riesigen Archiven gespeichert,
eine riesige und komplexe Schatzkammer an Online Informationen,
die normalerweise nur von professionellen Astronomen bei der Arbeit verwendet wird.
Jetzt hat ein Hobbyastronom aus Russland
es geschafft ein wahres Juwel in der Datenflut zu enthüllen,
wodurch er einen Reise nach Chile gewann, um dort das Very Large Telescope zu nutzen.
Wie hat er das gemacht? Und könntest du das auch?
Dies ist der ESOcast!
Aktuellste Wissenschaft und ein Blick hinter die Kulissen der ESO,
der Europäischen Südsternwarte.
Erkunden der ultimativen Grenzen des Universums mit Ihrem Gastgeber, Dr. J, alias Dr. Joe Liske.
Hallo und herzlich willkommen zum ESOcast.
In dieser Folge werden wir tief in die riesigen ESO Archive eintauchen
und zeigen euch wie eine Gruppe sehr talentierter und engagierter
Hobbyastronomen einige versteckte Schätze zutage brachten.
Als die weltweit produktivste erdgebundene astronomische Sternwarte,
kommen der ESO viele Terabytes Daten durch ihre La Silla und Paranal Observatorien zu,
welche sicher gespeichert werden müssen.
Zusätzlich zur wissenschaftlichen Nutzung dieser Daten,
vertieft sich die ESO oft in ihre Archive um Rohdaten zu finden,
die zu atemberaubenden astronomischen Bildern herausgeputzt werden können,
welche wiederum mit der Öffentlichkeit geteilt werden können.
Allerdings ist das Verwandeln der Rohdaten in die Bilder, die man sieht, ein komplizierter Prozess,
der sowohl technische Bearbeitungsfähigkeiten als auch ein geübtes Auge abverlangt.
Das Archiv ist öffentlich zugänglich, jeder kann darin auf die Suche nach potentiellen Bildern gehen.
Aber außer den Berufsastronomen und dem Team für Öffentlichkeitsarbeit der ESO,
haben sich nicht viele andere Leute in diese weitreichenden Archive gewagt.
Also wie können wir Menschen, genau wie dich, ermutigen
hinzugehen und in das Archiv einzutauchen
und deine Fähigkeiten bei der Erstellung schöner astronomischer Bilder
mit professionellen Daten zu testen?
Wir wussten natürlich, das es dort draußen viele talentierte Hobbyastronomen gibt,
aber wir mussten einen Weg finden sie für die ESO Daten zu interessieren.
Und so kamen wir zu der Idee eines Wettbewerbs,
ESO's Versteckte Schätze.
Die Herausforderung war hart:
finde einen Datensatz im Archiv
mit dem Potential ein visuell umwerfendes Bild zu erzeugen
und dann die Daten zu verarbeiten.
Jedoch als Belohnung für die harte Arbeit haben wir einen großartigen ersten Preis festgesetzt:
die Chance ESO's Very Large Telescope in Chile nicht nur zu besuchen,
sondern auch tatsächlich zu benutzen um den Nachthimmel zu beobachten.
Nichtsdestotrotz, ungeachtet der großartigen Preise,
waren wir ein wenig besorgt, dass nicht genug Leute sich der Herausforderung annehmen würden
und viele der Teilnehmer auf halbem Wege aufgeben könnten.
Wir wurden jedoch sehr überrascht.
Der Wettbewerb begann am 4. Oktober 2010.
Teilnehmer wurden gebeten ihre Funde in eine ESO Flickr Gruppe hochzuladen,
die speziell für diesen Wettbewerb erstellt worden war.
Der Wettbewerb wurde durch den Twitter Feed mit dem Hashtag #esotreasures
und der Facebook Seite von ESO durch deren Community Coordinator Oana Sandu moderiert.
Tweets über den Wettbewerb von Menschen überall auf der Welt
wurden von Wissenschaftsjournalisten aufgenommen
und erschufen damit eine wertvolle Berichterstattung über den Wettbewerb in den Medien.
Zu unserer Überraschung trafen die ersten Funde schnell ein.
Zum Ende der Veranstaltung hatten wir beinahe 100 Einträge,
was eine fantastische Rückmeldung ist.
Nachdem der Wettbewerb geschlossen war, traf sich das Beurteilungsgremium,
welches aus wissenschaftlichen Nachrichten Experten
und Bildbearbeitungsspezialisten bestand,
um die Bilder zu bewerten.
Viele der Teilnehmer haben mehr als ein Bild geliefert, dass eine Belohnung verdient hätte,
daher entschiedenen die Preisrichter die besten zehn Teilnehmer zu wählen,
anstatt die besten zehn Bilder.
Dies führte zu der Gesamtzahl von 20 prämierten Bildern.
Der russische Hobbyastronom Igor Chekalin,
alias Flickr User igorfp,
zog die Aufmerksamkeit der Jury auf sich.
Von seinem Zuhause auf dem Land,
mit limitiertem Internetzugang,
bescherten ihm seine Fähigkeiten und sein begabtes Auge den ersten Platz im Wettbewerb
für sein wundervolles Bild von Messier 78.
die Daten von Messier 78, die Igor fand sind wirklich grandios,
sowohl im Bezug auf Qualität als auch im Bezug auf die Tiefe.
Er hat die Rohbilder mit großer Begabung bearbeitet
und sie hervorragend angeordnet um dieses abschließende Bild zu erzeugen.
Igor hat außerdem noch einige intelligente Nachbearbeitungsfilter eingesetzt
um die Details des Nebels zu verbessern.
Die Farben sind wundervoll klar;
sie zeigen wie das Licht durch den Nebel diffundiert
und der dunkle Staub es teilweise verdunkelt.
Meiner Meinung nach ist dies eines der absolut besten Bilder die wir jemals erhielten
mit dem 2,2 Meter Teleskop in La Silla.
Der Wettbewerb hat bewiesen
es gibt viele talentierte Hobbyastronomen dort draußen,
die in der Lage sind wirklich erstaunliche Ergebnisse mit den ESO Beobachtungen herzustellen,
genau wie die Profis.
Und zu guter Letzt,
gut gemacht, Igor!
Ich bin mir sicher du wirst eine großartige Zeit auf Paranal haben,
es macht sehr viel Spaß mit dem VLT zu beobachten.
Ich bin Dr. J und beende hiermit diese Folge des ESOcast.
Begleitet mich das nächste mal wieder zu einem anderen kosmischen Abenteuer.
ESOcast wird produziert von der ESO, der Europäischen Südsternwarte.
Die ESO, die Europäische Südsternwarte, ist die größte zwischenstaatliche Wissenschafts- und Technologieorganisation in der Astronomie,
welche die fortschrittlichsten erdgebundenen Teleskope der Welt entwickelt, konstruiert und betreibt.
Umsetzung: ESO, Übersetzung: Tassilo Waldeck
Nun da Sie hinter die Kulissen der ESO geblickt haben,
begeben Sie sich mit Hubble auf eine Reise jenseits der Grenzen unseres Planeten.
Der Hubblecast stellt die neuesten Entdeckungen des bekanntesten und begehrtesten Satellitenobservatoriums vor,
des Hubble-Weltraumteleskops von NASA und ESA.