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1] Alif, Lâm, Mîm.
2] Gott Allah. Außer Gott, dem Lebendigen, dem ewig Bestehenden und dem ewigen Erhalter der Schöpfung, gibt es keinen Herrn.
3] Er hat dir (Muhammad) das Buch, den Koran, mit der Wahrheit herabgesandt, das die früheren Offenbarungen bestätigt. Die Thora und das Evangelium
4] hat Er schon einst herabgesandt, um die Menschen rechtzuleiten. Das Buch, das die endgültige Unterscheidung (zwischen Gut und Böse, wahr und unwahr, Recht und Unrecht) enthält, hat Er herabgesandt. Den Ungläubigen, welche die Zeichen Gottes ablehnen, wird wahrlich schwere Strafe zuteil. Gott ist allmächtig und zieht die Übeltäter zur Rechenschaft.
5] Gott ist nichts verborgen, sei es auf Erden oder im Himmel.
6] Er ist es, Der euch im Schoß der Mutter so formt, wie Er will. Es gibt keinen Gott außer Ihm, dem Allmächtigen und Allweisen.
7] Er ist es, Der dir das Buch herabgesandt hat. Es enthält eindeutige, grundlegende Verse, die den Kern des Buches bilden und Verse, die verschieden gedeutet werden können. Diejenigen aber, die im Herzen abwegige Absichten hegen, befassen sich vorrangig mit den nicht eindeutigen, mit der Absicht, Verwirrung zu stiften und eigene Deutungen zu entwickeln. Die einzig richtige Deutung weiß nur Gott allein. Diejenigen aber, die über tiefgreifendes, fundiertes Wissen verfügen, bekennen: "Wir glauben (uneingeschränkt) daran. Alles (,was der Koran enthält,) ist von Gott, unserem Herrn. " So denken nur die, die sich ihres gesunden Verstandes bedienen.
8] Unser Herr, laß unsere Herzen nicht vom geraden Weg abweichen, nachdem Du uns rechtgeleitet hast! Schenk uns Barmherzigkeit von Dir, bist Du doch der Gebende schlechthin!
9] Unser Herr, Du wirst die Menschen eines Tages, am Jüngsten Tag, an dem nicht zu zweifeln ist, versammeln. Das hast Du gesagt. Gott bricht Sein Versprechen nicht.
10] Weder Reichtum noch Kinder werden den Ungläubigen vor Gott helfen. Sie sind der Brennstoff des Höllenfeuers.
11] Sie ähneln den Anhängern Pharaos und den Ungläubigen aus noch früheren Zeiten. Sie erklärten Unsere Zeichen für Lüge. Da bestrafte sie Gott qualvoll wegen ihrer Sünden. Gottes Strafe ist gewaltig.
12] Sage den Ungläubigen: "Ihr werdet unterliegen und scharenweise zur Hölle abgeführt werden. Eine schlimmere Ruhestätte gibt es nicht."
13] Ihr habt ein lehrreiches göttliches Zeichen im Fall der zwei Gruppen, die sich (bei Badr) eine Schlacht lieferten. Die eine Gruppe kämpfte für Gottes Sache, und die andere bestand aus Ungläubigen, die sie mit ihren Augen für doppelt so zahlreich hielten. Doch Gott verhilft zum Sieg, wem Er will. Darin liegt eine Lehre für die Einsichtigen.
14] Es zieht die Menschen an, alles Begehrenswerte zu lieben: Frauen, Söhne, große Mengen Gold und Silber, edle Pferde, Viehherden und ertragreichen Boden. Das sind die Freuden des Diesseits. Gott bereitet aber im Jenseits die schönste Bleibe für die Gläubigen, die zu Ihm zurückkehren.
15] Sprich: "Ich kläre euch (über eine Belohnung) auf, die besser ist (als alle Freuden des Diesseits). Gott hat Paradiesgärten für die Frommen bestimmt, unterhalb derer Flüsse fließen. Darin verweilen sie ewig. Sie werden reine Gefährtinnen haben und sich an Gottes Wohlgefallen erfreuen. Gott weiß genau, wer seine wahren Diener sind.
16] Das sind diejenigen, die sagen: "Unser Herr, wir glauben. Vergib uns unsere Sünden und schütze uns vor der Strafe der Hölle!"
17] Das sind die Geduldigen, Ehrlichen, die Bescheidenen, die für Gottes Sache großzügig spenden und in der Stille vor der Morgendämmerung Gott um Vergebung bitten.
18] Gott bezeugt, daß Er der einzige Gott ist, außer Dem es keinen Gott gibt. Das bezeugen die Engel und die Wissenden. Er ist es, Der die Gerechtigkeit aufrecht erhält. Außer Ihm gibt es keinen Gott. Er ist der Allmächtige, der Weise.
19] Wahrlich, die (einzige) Religion vor Gott ist der Islam (,die Hingabe an Gott)! Diejenigen, denen das Buch gegeben worden war, wurden erst dann in gegenseitiger Auflehnung untereinander uneins, nachdem sie diese Wahrheit erfahren hatten. Doch wer die Zeichen Gottes leugnet, muß sich dessen bewußt sein, daß Gott ihn und seinesgleichen schnell zur Rechenschaft zieht.
20] Wenn sie mit dir (über die wahre Religion) streiten wollen, sage ihnen: "Ich habe mich ganz Gott hingegeben, ebenso machten es die, die mir gefolgt sind." Sage den Schriftbesitzern und den unwissenden Arabern: "Wollt ihr euch nicht Gott hingeben?" Geben sie sich Ihm hin (und nehmen sie den Islam an), so sind sie rechtgeleitet. Wenden sie sich aber ab, (so ist es ihre Entscheidung). Deine Aufgabe besteht nur darin, die Botschaft zu verkünden. Gott sieht alles, was die Menschen tun.
21] Denjenigen, die Gottes Zeichen leugnen, desgleichen denen, welche die Propheten und die Rechtschaffenen, die zur Gerechtigkeit ermahnen, unrechtmäßig töten, verkünde qualvolle Strafe!
22] Ihre Taten taugen im Diesseits und im Jenseits nichts, und sie finden keinen, der ihnen beisteht.
23] Wie seltsam verhielten sich die Leute, denen ein Teil von der Schrift zuteil geworden war! Sie wurden aufgefordert, das Urteil gemäß dem Buch Gottes anzunehmen. Einige gingen jedoch ablehnend fort.
24] Sie verhielten sich so, indem sie sagten: "Das Höllenfeuer wird uns nur wenige Tage berühren. " Durch diese falsche Vorstellung gingen sie in ihrer Religion irre.
25] Wie werden sie sich verhalten, wenn Wir sie an einem bestimmten Tag, (dem Jüngsten Tag,) an dem nicht zu zweifeln ist, versammeln? Jede Seele wird genau nach ihren Taten gerichtet. Keinem wird Unrecht geschehen.
26] Sprich: "Gott, Du allein hast die Herrschaft in der Hand, Du gewährst die Herrschaft, wem Du willst, und Du entziehst die Herrschaft, wem Du willst. Du erhebst, wen Du willst, und Du demütigst, wen Du willst. In Deiner Hand liegt das Gute. Deine Allmacht hat keine Grenzen.
27] Die Nacht läßt Du in den Tag und den Tag in die Nacht übergehen. Das Lebendige bringst Du aus dem Toten hervor und das Tote aus dem Lebendigen. Du bescherst, wem Du willst, ohne abzurechnen."
28] Die Gläubigen dürfen nicht die Ungläubigen (zum Nachteil ihrer Gemeinde) zu Vertrauten nehmen. Wer das doch tut, hat sich völlig von Gott abgewandt, es sei denn, ihr schützt euch dadurch vor ihnen. Gott warnt euch vor Sich selbst (,vor Seiner Strafe). Bei Gott endet ihr alle.
29] Sprich: "Gott kennt eure Geheimnisse, ganz gleich, ob ihr sie verheimlicht oder offenbart. Er weiß, was in den Himmeln und auf Erden ist. Seine Allmacht umfaßt alles.
30] Am Jüngsten Tag wird jede Seele alle ihre Taten vorfinden, die guten und die bösen. Dann würde sie gern von den bösen Taten durch einen weiten Abstand getrennt sein. Gott warnt euch vor Sich selbst. Doch Gott ist höchst barmherzig gegenüber den Ihm dienenden Menschen.
31] Sprich: "Wenn ihr Gott liebt, folgt mir; so wird Gott euch lieben und euch eure Sünden vergeben. Gott ist voller Vergebung und Barmherzigkeit."
32] Sprich: "Gehorcht Gott und dem Gesandten!" Doch wenn sie sich abwenden, müssen sie wissen, daß Gott die Ungläubigen nicht liebt.
33] Wahrlich, Gott hat Adam, Noah, die Familie Abrahams und die Familie 'Imrâns vor allen Menschen und Völkern auserkoren.
34] Ein Geschlecht sind sie; das eine Geschlecht stammt vom anderen. Gott vernimmt alles und ist allwissend.
35] Die Frau 'Imrâns sprach einst: "Herr, ich habe gelobt, Dir das Kind, das ich in meinem Leib trage, zu weihen. Nimm es von mir an! Du hörst alles, Du bist allwissend."
36] Als sie das Kind geboren hatte, sprach sie: "O Herr, ich habe ein Mädchen zur Welt gebracht. " Gott aber wußte am besten, was sie geboren hatte. Ein Junge ist nicht wie ein Mädchen. "Ich habe es Maria (Maryam) genannt. Ich bitte Dich um Schutz vor Satan für sie und ihre Nachkommenschaft."
37] Ihr Herr nahm sie gnädig an und ließ sie schön heranwachsen. Er gab sie Zacharias (Zakariyya) in Obhut. Sooft Zacharias zu ihr in die Gebetskammer kam, fand er bei ihr Nahrung. Er fragte: "O Maria, woher hast du das denn?" Sie antwortete: "Es ist von Gott. Gott gibt Nahrung wem Er will ohne Grenzen."
38] Hierauf betete Zacharias: "Mein Herr, schenke mir Du eine gute Nachkommenschaft! Du bist es, Der die Bitten erhört."
39] Als er in der Gebetskammer stand und betete, riefen ihm die Engel zu: "Gott verkündet dir eine frohe Botschaft. Dir wird Johannes (Yahya) geboren werden. Er ist die Bestätigung eines Wortes von Gott, ein verehrungswürdiger, enthaltsamer Mann, ein Prophet unter den Rechtschaffenen."
40] Er sprach: "Herr, wie kann ich einen Sohn bekommen, da ich schon ein hohes Alter erreicht habe und meine Frau unfruchtbar ist?" Da hörte er sagen: "So ist Gott, Er macht, was Er will!"
41] Zacharias sprach: "Herr, gib mir ein Zeichen!" "Dein Zeichen", sprach Er, "besteht darin, daß du drei Tage lang nicht zu den Menschen sprichst, außer durch Gebärden. Denke viel an deinen Herrn und preise Ihn abends und morgens!"
42] Einst sprachen die Engel: "Maria, dich hat Gott auserkoren, geläutert und dich vor allen Frauen der Welt auserwählt.
43] Maria! Ergib dich deinem Herrn, wirf dich nieder und knie dich hin mit den Betenden!"
44] Dies sind Nachrichten aus dem Verborgenen, die Wir dir, Muhammad, offenbaren. Du warst ja nicht unter ihnen, als sie ihre Lospfeile (ins Wasser) warfen, um zu erfahren, wer Maria in seine Obhut nimmt; und du warst nicht dabei, als sie deswegen stritten.
45] Einst sprachen die Engel: "Maria, Gott verkündet dir eine frohe Botschaft durch ein Wort von Ihm. Sein Name ist Jesus, Sohn Marias, der Messias (al-Masîh 'Isa Ibn Maryam). Würdig ist er im Diesseits und im Jenseits. Er gehört zu denen, die in Gottes Nähe weilen.
46] In der Wiege und im Mannesalter wird er zu den Menschen sprechen. Er gehört zu den Rechtschaffenen."
47] Sie sprach: "Herr, wie soll ich einen Sohn gebären, da mich kein Mann berührt hat?" Darauf hörte sie sagen: "So ist Gott. Er schafft, was Er will. Wenn Er etwas beschließt, sagt er nur: 'Es sei!' und es ist."
48] Gott wird ihn das Buch, die Weisheit, die Thora und das Evangelium lehren.
49] Er wird ihn als Gesandten den Kindern Israels schicken, denen er verkünden wird: "Ich bin zu euch mit einem Zeichen Gottes, eures Herrn, gekommen. Ich schaffe euch aus Lehm eine vogelähnliche Figur, die werde ich anhauchen, so daß sie mit Gottes Erlaubnis zu einem Vogel wird. Ich heile den Blinden und den Aussätzigen und rufe die Toten mit Gottes Erlaubnis ins Leben zurück. Ich kann euch sagen, was ihr essen werdet und was ihr zu Hause an Vorräten speichert. Darin liegt fürwahr ein Zeichen für euch, wenn ihr zu glauben gewillt seid.
50] Ich bin zu euch gesandt worden, um zu bestätigen, was schon vor mir da war, die Thora, und euch einiges zu erlauben, was euch verboten worden war. Mit einem Zeichen von Gott, eurem Herrn, bin ich zu euch gekommen. So fürchtet Gott und gehorcht mir!
51] Gott ist mein und euer Herr. Ihn sollt ihr verehren. Das ist der gerade Weg."
52] Als Jesus merkte, daß sie nicht zu glauben gewillt waren, sprach er: "Wer sind meine Helfer auf dem Weg zu Gott?" Die Jünger antworteten: "Wir sind Gottes Helfer. An Gott glauben wir; bezeuge du, daß wir Ihm ergeben sind!
53] Unser Herr! Wir glauben an die von Dir herabgesandte Offenbarung, und wir folgen dem Gesandten. Reihe uns unter die Bekenner ein!"
54] Die Widersacher ersannen listige Pläne, doch auch Gott faßte Seine Pläne. Gott ist der beste Planer.
55] Einst sprach Gott: "Jesus! Ich werde dein Leben beenden, dich zu Mir erheben und dich von dem Übel der Ungläubigen läutern. Deine Anhänger will Ich über die Ungläubigen stellen bis zum Jüngsten Tag. Ihr werdet zu Mir zurückkehren, und Ich werde über eure Differenzen entscheiden.
56] Was diejenigen betrifft, die ungläubig waren, so werde Ich sie schwer bestrafen, sowohl im Diesseits, als auch im Jenseits. Ihnen wird dann niemand helfen können."
57] Was aber diejenigen betrifft, die auf Gott vertrauen und gute Werke tun, so wird Er ihnen ihren Lohn voll bezahlen. Gott liebt die Frevler nicht.
58] So tragen Wir dir einige Unserer Zeichen und weise Ermahnung vor.
59] Wahrlich, Jesus ist vor Gott wie Adam, den Gott aus Staub erschuf, als er sprach: "Er sei!" und er war.
60] Das ist die Wahrheit, die der Herr dir offenbart. So zweifle nicht daran, wie manche es tun!
61] Wenn jemand mit dir darüber debattieren möchte, nachdem Wir dir dieses Wissen offenbart haben, so sage: "Kommt herbei! Laßt uns unsere Söhne und die eurigen, unsere Frauen und die eurigen und uns selbst und euch herbeirufen und Gott anflehen, er möge Seinen Fluch gegen die Lügner ausstoßen."
62] Dieses ist gewiß der wahre Bericht. Außer Gott gibt es keinen Gott. Er ist der Allmächtige, der Allweise.
63] Wenden sie sich dennoch ab, so weiß Gott genau, wer Unheil stiftet.
64] Sprich: "Ihr Schriftbesitzer! Kommt herbei und einigen wir uns auf ein für uns alle verbindliches Wort: daß wir Gott allein dienen, neben Ihm niemanden anbeten und daß nicht die einen von uns die anderen anstelle Gottes für ihre Herren halten! " Wenn sie sich aber abwenden, dann sprecht: "Ihr sollt bezeugen, daß wir Gott ergeben sind."
65] Ihr Schriftbesitzer! Warum führt ihr Streitgespräche über Abraham (und behauptet, er sei Jude oder Christ gewesen)? Die Thora und das Evangelium sind doch lange nach ihm herabgesandt worden! Bedient ihr euch nicht eures Verstandes?
66] Ihr habt einst Streitgespräche über Dinge geführt, über die ihr etwas wißt; warum führt ihr nun Wortgefechte über Dinge, über die ihr nichts wißt? Gott weiß alles, aber ihr wißt nichts.
67] Abraham war weder Jude noch Christ! Er war vielmehr ein Gott ergebener Hanîf und gehörte keineswegs zu denen, die Gott andere Gottheiten beigesellen.
68] Diejenigen Menschen, die am ehesten Anspruch auf eine Zugehörigkeit zu Abraham haben, sind fürwahr jene, die in seine Fußstapfen treten wie dieser Prophet (Muhammad) und die, die an ihn glauben. Gott ist es, Der sich der Gläubigen annimmt.
69] Einige der Schriftbesitzer möchten euch gern irreführen. Sie führen sich jedoch nur selbst irre, ohne sich dessen bewußt zu sein.
70] Ihr Schriftbesitzer! Warum leugnet ihr die offenbarten Zeichen Gottes, wo ihr doch bezeugen müßtet, daß sie wahr sind?
71] Ihr Schriftbesitzer! Warum verdunkelt ihr das Wahre durch das Falsche und verhehlt die Wahrheit wissentlich?
72] Einige der Schriftbesitzer sprachen untereinander: "Bekennt euch am Morgen zu den Offenbarungen, die den Gläubigen herabgesandt worden sind, und leugnet sie abends, damit ihr die Gläubigen verunsichert und zur Abkehr veranlaßt!
73] Verlaßt euch nur auf diejenigen, die euren Glauben befolgen!" Sprich: "Die wahre Rechtleitung kommt von Gott. Es widerstrebt euch, (ihr Schriftbesitzer,) daß andere eine Offenbarung bekommen wie ihr oder daß sie sich ihrer vor Gott als Argument gegen euch bedienen. " Sprich: "Alle Gunst liegt in Gottes Hand. Er gewährt sie, wem Er will. Gott ist allumfassend, allwissend.
74] Er bedenkt mit Seiner Barmherzigkeit, wen Er will. Gottes Gunst ist unermeßlich.
75] Es gibt unter den Schriftbesitzern manchen Zuverlässigen, der dir Zentner Gold oder Silber, die du ihm anvertraust, zurückgibt und manchen Unzuverlässigen, der dir den Dinar, den du ihm anvertraust, nicht zurückerstattet, wenn du nicht darauf bestehst. Sie sagen nämlich: "Uns darf man nicht belangen, wenn die Betroffenen Unwissende sind. " Sie schreiben Gott fälschlich Gebote und Verbote zu, sind sich ihrer Lügen aber bewußt.
76] Gewiß, vor Gott taugt nur, wer sein Wort hält und gottesfürchtig ist, denn Gott liebt die Gottesfürchtigen.
77] Diejenigen, die das Bündnis mit Gott und ihre Gott gegenüber geleisteten Versprechen zu einem niedrigen Preis verkaufen, haben nichts im Jenseits zu erhoffen. Gott wird sie am Jüngsten Tag keines Wortes und keines Blickes würdigen und sie nicht läutern. Eine qualvolle Strafe erwartet sie (im Jenseits).
78] Einige unter ihnen verdrehen mit ihrer Zunge die Schrift, um euch zu täuschen, damit ihr glaubt, es sei aus der Schrift. Doch es ist nicht aus der Schrift. Sie behaupten: "Das kommt von Gott." Doch es kommt nicht von Gott. Sie schreiben Gott wissentlich ihre Lügen zu.
79] Keiner, dem Gott das Buch, die weise Urteilskraft und das Prophetentum gegeben hat, wird zu den anderen Menschen sagen: "Betet mich anstelle von Gott an!" Er wird eher sagen: "Seid Gottesanhänger aufgrund des Buches, um das ihr wißt, und des Studiums, das ihr betrieben habt!"
80] Er kann euch nicht aufgefordert haben, die Engel und die Propheten für Götter zu halten. Wie könnte er euch gebieten, ungläubig zu sein, nachdem ihr euch Gott hingegeben habt?
81] Einst nahm Gott das Gelöbnis der Propheten an, zu denen Er sprach: "Ich habe euch zwar Schriften und Weisungen gegeben, aber wenn ein Gesandter (Muhammad) zu euch kommt, der die Offenbarungen, die ihr besitzt, bestätigt, müßt ihr fest an ihn glauben und ihm bis zum Sieg beistehen!" Er sprach: "Erkennt ihr dies an und verpflichtet ihr euch Mir gegenüber dazu? " Da sagten sie: "Wir erkennen das an." Gott sprach: "So legt Zeugnis davon ab, und auch Ich bezeuge es!"
82] Diejenigen, die sich aber dann abwenden, sind sicher Frevler.
83] Wollen sie etwa eine andere Religion als die Religion Gottes befolgen, obgleich sich Ihm alle freiwillig oder unfreiwillig ergeben haben, sowohl in den Himmeln wie auch auf Erden? Zu Gott werden sie alle (zum Jüngsten Gericht) zurückgeführt werden.
84] Sprich: "Wir glauben an Gott, an die Offenbarung, die Er uns herabgesandt hat, an das, was Er Abraham, Ismael, Isaak, Jakob und dessen Nachkommen herabgesandt hat, und an die Offenbarungen, die Moses, Jesus und die Propheten von ihrem Herrn bekommen haben. Wir machen keinen Unterschied zwischen ihnen und sind Gott ergeben."
85] Bekennt sich jemand zu einer anderen Religion als zum Islam (der Hingabe an Gott allein), wird Gott sein Bekenntnis nicht annehmen. Am Jüngsten Tag wird er zu den Verlierern gehören.
86] Wie sollte Gott ein Volk rechtleiten, das ungläubig geworden ist, nachdem es geglaubt und erkannt hatte, daß der Prophet (Muhammad) wirklich Gottes Gesandter ist, der ihnen klare Beweise vortrug? Zum rechten Weg leitet Gott das ungerechte Volk nicht.
87] Ihre Strafe, die sie sich zugezogen haben, wird der Fluch Gottes, Seiner Engel und aller Menschen sein.
88] In der Hölle werden sie ewig verweilen. Weder wird die Strafe gelindert noch aufgeschoben.
89] Ausgenommen sind die, die später bereuen und sich tatsächlich bessern. Gott ist voller Vergebung und Barmherzigkeit.
90] Die Reue derer aber, die einst glaubten und dann ungläubig wurden und sich im Unglauben steigerten, wird nie angenommen. Das sind die Verirrten.
91] Die Ungläubigen, die als Ungläubige sterben, können sich nicht von der Höllenstrafe loskaufen, auch wenn sie als Lösesumme die ganze Erde voll Gold bieten würden. Auf sie wartet qualvolle Strafe, und niemand kann ihnen helfen.
92] Gottes Gunst werdet ihr erst erlangen, wenn ihr von den Gaben spendet, die ihr liebt. Was ihr auch spendet, Gott weiß genau darüber Bescheid.
93] Alle Speisen waren den Kindern Israels erlaubt, ausgenommen die, die Israel sich selbst verboten hatte, bevor die Thora herabgesandt wurde. Sprich: "Bringt die Thora herbei und lest sie vor, wenn ihr die Wahrheit sagt!"
94] Wer dann doch Gott fälschlich etwas zuschreibt, das sind fürwahr die Frevler.
95] Sprich: "Was Gott sagt, ist die Wahrheit. Folgt dem Weg Abrahams, des Hanîfen! Er glaubte innig an Gott, Dem er keine anderen Gottheiten zugesellte."
96] Das erste Gotteshaus, das für die Menschen gebaut worden ist, ist das zu Mekka. Gesegnet und eine Rechtleitung für die ganze Welt ist es.
97] Darin sind klare Zeichen, so die Gebetsstätte Abrahams. Wer dort eintritt, ist in Sicherheit. Alle Menschen, sofern sie die Möglichkeit haben, sind Gott gegenüber verpflichtet, zu diesem Haus (der Kaaba) zu pilgern. Wer aber Gott leugnet, muß sich vergegenwärtigen, daß Gott allmächtig und auf die ganze Welt nicht angewiesen ist.
98] Sprich: "Ihr Schriftbesitzer! Warum leugnet ihr die (dem Propheten Muhammad) offenbarten Zeichen Gottes? Wißt ihr doch, daß Gott Zeuge ist für das, was ihr tut!"
99] Sprich: "Ihr Schriftbesitzer! Warum haltet ihr die Gläubigen von Gottes geradem Weg ab und bemüht euch, ihn krumm zu machen, wo ihr doch, den Zeugen gleich, um die offenbarte Wahrheit wißt? Gott entgeht nichts von dem, was ihr tut."
100] Ihr Gläubigen! Wenn ihr einigen der Schriftbesitzer gehorcht, dann werden sie euch vom Glauben wieder zum Unglauben verführen.
101] Wie aber könnt ihr ungläubig werden, wenn die offenbarten Zeichen Gottes euch vorgetragen werden und Sein Gesandter (Muhammad) Wer jedoch auf Gottes Schutz baut, der wird auf den geraden Weg geleitet.
102] O ihr Gläubigen! Fürchtet Gott, wo wie man ihn fürchten soll! Ihr sollt nur als an Gott hingegebene Muslime sterben, wenn euch der Tod überrascht.
103] Haltet euch allesamt an Gottes Band fest, zersplittert euch nicht, und gedenkt der Gnade, die Gott euch erwiesen hat! Er vereinte eure Herzen, so daß ihr zu Brüdern wurdet, nachdem ihr einst Feinde wart; ihr standet damals am Rand einer Feuergrube, in die ihr zu stürzen drohtet, und Er rettete euch davor. Gott verdeutlicht euch Seine Zeichen, damit ihr zum rechten Weg findet.
104] Unter euch soll sich eine Gesellschaft bilden, die zum Guten aufruft, das Rechtmäßige gebietet und das Unrechtmäßige untersagt. Die Menschen, die dazu gehören, werden erfolgreich sein.
105] Seid nicht wie jene Menschen, die sich zersplitterten und uneins wurden, nachdem ihnen die klaren Beweise bekannt geworden waren! Eine überaus große Strafe erwartet sie (am Jüngsten Tag).
106] Am Jüngsten Tag werden einige Gesichter leuchten und andere finster sein. Die Schar mit den finsteren Gesichtern hört das Urteil: "Ihr habt den zuvor angenommenen Glauben verworfen und euch dem Unglauben verschrieben. So kostet die Strafe dafür, daß ihr ungläubig geworden seid!"
107] Die Schar mit den leuchtenden Gesichtern aber wird in Gottes Barmherzigkeit aufgenommen, der sie sich ewig erfreuen wird.
108] Das sind die Zeichen Gottes, die Wir dir in Wahrheit offenbaren. Gott will keineswegs, daß der Welt Unrecht geschieht.
109] Gott gehört alles, was in den Himmeln und was auf Erden ist, und zu Gott wird alles zur Entscheidung zurückgebracht.
110] Ihr seid die beste Gemeinschaft, die unter den Menschen hervorgebracht worden ist, sofern ihr das Rechtmäßige gebietet, das Unrechtmäßige untersagt und an Gott glaubt. Wenn die Schriftbesitzer wirklich geglaubt hätten, wäre es für sie besser gewesen. Unter ihnen gibt es Gläubige, aber die meisten von ihnen sind Frevler.
111] Sie können euch keineswegs schaden, sondern euch nur Unannehmlichkeiten bereiten. Wenn sie gegen euch kämpfen, werden sie euch den Rücken kehren und weglaufen. Keine Hilfe wird ihnen zuteil werden.
112] Sie sind zur Schmach verurteilt, wo immer man sie antrifft; es sei denn, daß eine Bindung zwischen ihnen und Gott und eine Bindung zwischen ihnen und den Menschen bestünde. Sie haben sich Gottes Zorn zugezogen und sind zum Elend verurteilt, haben sie doch immer wieder Gottes offenbarte Zeichen geleugnet und die Propheten ohne jegliches Recht getötet. Das geschieht ihnen recht wegen ihrer Ungehorsamkeit Gott gegenüber, und weil sie wiederholt Seine Vorschriften übertraten.
113] Die Schriftbesitzer sind nicht alle gleich. Unter ihnen gibt es eine Gruppe von Menschen, die rechtschaffen Gottes offenbarte Zeichen bis in die tiefe Nacht vortragen und sich betend niederwerfen.
114] Sie glauben an Gott und den Jüngsten Tag, gebieten das Rechtmäßige und verbieten das Unrechtmäßige und beeilen sich, gute Werke zu verrichten. Das sind die Rechtschaffenen.
115] Alles Gute, das sie tun, wird nicht unbelohnt bleiben. Gott kennt die Gottesfürchtigen genau.
116] Die Ungläubigen aber müssen bedenken, daß ihnen Reichtum und Kinder nicht gegen Gott nützen werden. Sie sind die Bewohner der Hölle, in der sie ewig bleiben werden.
117] Bei den Spenden, die die Gottlosen im Leben auf Erden geben, verhält es sich wie mit dem eisigen Wind, der die Ernten der Menschen zerstört, die sich selbst durch ihre niedrigen Absichten geschadet haben. Nicht Gott ist es, Der ihnen unrecht getan hat, sondern sie selbst haben sich Unrecht zugefügt.
118] Ihr Gläubigen! Nehmt keine Vertrauten außerhalb eures Glaubenskreises, denn sie schrecken nicht davor zurück, euch Lasten aufzubürden und möchten, daß ihr in Not geratet. Ihren Haß erkennt ihr an ihren Äußerungen, und sie verbergen in ihrer Brust noch mehr davon. Wir haben die Offenbarung deutlich gemacht, damit ihr sie versteht, wenn ihr euch nur eures Verstandes bedienen wolltet!
119] Seht: Ihr liebt sie, während sie euch nicht lieben, obwohl ihr an die Schrift in ihrer Gesamtheit glaubt. Wenn sie euch treffen, sagen sie: "Wir glauben!" Wenn sie aber unter sich sind, beißen sie sich vor Wut über euch in die Finger. Sprich: "Sterbt an eurer Wut!" Gott weiß genau, was jeder im Herzen verbirgt.
120] Wenn euch etwas Gutes geschieht, ärgern sie sich, und wenn euch etwas Böses zustößt, freuen sie sich darüber. Wenn ihr aber geduldig und gottesfürchtig seid, schadet euch ihre Heimtücke nicht. Gott weiß genau, was sie tun.
121] Denke daran, wie du für die Schlacht bei Uhud am frühen Morgen von deinen Angehörigen aufgebrochen bist, um den Gläubigen ihre Kampfpositionen anzuweisen! Gott hört alles und weiß alles genau.
122] Zwei von euren Verbänden waren nahe daran, den Kampf aufzugeben. Doch sie vertrauten auf Gott, der sich ihrer annahm. Auf Gott sollen sich die Gläubigen verlassen.
123] Gott hat euch bereits bei Badr zum Sieg verholfen, als ihr unterlegen und verachtet wart. Fürchtet Gott und seid dankbar Gott gegenüber!
124] Den Gläubigen sagtest du damals: "Genügt es euch nicht, daß euch euer Herr mit dreitausend herabgesandten Engeln unterstützt?"
125] Fürwahr, wenn ihr Geduld übt und gottesfürchtig seid und der Feind euch plötzlich angreift, wird euer Herr euch mit fünftausend heranstürmenden Engeln unterstützen.
126] Gott wollte nichts anderes als euch eine frohe Botschaft verkünden und euren Herzen dadurch innere Sicherheit gewähren. Der Sieg kommt von Gott allein, dem Allmächtigen, Allweisen.
127] Manche Ungläubige sollten durch euren Sieg vernichtet oder erniedrigt werden, damit sie sich geschlagen zurückziehen.
128] Dir obliegt nicht die Entscheidung über sie. Er kann ihnen verzeihen und Er kann sie bestrafen, weil sie unrecht getan haben.
129] Gott gehört alles, was in den Himmeln und auf Erden ist. Er verzeiht, wem Er will, und Er bestraft, wen Er will. Gott ist der Allverzeihende, Allbarmherzige.
130] Ihr Gläubigen! Nehmt keine doppelten und vielfachen Zinsen! Fürchtet Gott, damit ihr Erfolg habt!
131] Und fürchtet das Feuer, das für die Ungläubigen bereitet ist!
132] Gehorcht Gott und dem Gesandten Gottes, damit euch Barmherzigkeit zuteil wird!
133] Beeilt euch, (gute Werke zu verrichten,) um von eurem Herrn Vergebung zu erhalten und ein Paradies zu erlangen, das so groß wie Himmel und Erde ist und das für die Gottesfürchtigen bereitet wurde!
134] Das sind jene, die Spenden geben, ob es ihnen gut oder schlecht geht, die ihren Groll unterdrücken und den Menschen verzeihen. Gott liebt diejenigen, die das Gute tun.
135] Jene, die eine schändliche Tat begangen oder sich selbst unrecht getan haben, sollen sich Gott vergegenwärtigen und um Vergebung ihrer Sünden bitten. Wer, außer Gott, vergibt die Sünden? Sie haben nicht wissentlich auf ihren bösen Taten beharrt.
136] Sie werden mit der Vergebung durch ihren Herrn belohnt und erlangen Paradiesgärten, unterhalb derer Flüsse fließen. Darin werden sie ewig bleiben. Wie hoch ist der Lohn, den die erlangen, die gute Werke verrichten!
137] Schon vor euch hat es wegweisende Verordnungen gegeben. Geht also auf der Erde umher und seht, wie das Ende derer war, die die offenbarte Wahrheit leugneten.
138] Dies ist eine klare Darlegung für die Menschen, eine Rechtleitung und eine Ermahnung für die Gottesfürchtigen.
139] Gebt nicht nach und seid nicht traurig (,wenn ihr Verluste erleidet)! Ihr behaltet doch die Oberhand, wenn ihr innig glaubt.
140] Wenn ihr Verletzungen erlitten habt, so haben die anderen ähnliche erlitten. Glücks- und Unglückstage läßt Gott einander ablösen, damit Er erkennt, wer wirklich glaubt und sich aus euren Reihen Märtyrer nimmt. Gott liebt die Ungerechten nicht.
141] Gott will die Gläubigen auf ihren wahren Glauben hin prüfen und die Ungläubigen vernichten.
142] Oder denkt ihr etwa, daß ihr ins Paradies eintreten könnt, ohne daß Gott vorher ermittelt, wer unter euch sich tatkräftig bemüht hat und wer die Geduldigen sind?
143] Ihr habt vorher schon den Tod willkommen geheißen, bevor ihr ihm begegnet seid. Nun habt ihr ihn erlebt und mit eigenen Augen gesehen.
144] Muhammad ist nichts anderes als ein Gesandter Gottes, dem andere Gesandte vorausgegangen sind. Werdet ihr etwa kehrt machen, wenn er sterben oder getötet werden sollte? Wer kehrt macht, wird Gott nicht den geringsten Schaden zufügen. Gott aber belohnt gewiß die Dankbaren.
145] Niemand stirbt ohne Gottes Bestimmung; das ist ein festgelegter, geschriebener Beschluß. Wer sich nach der Belohnung im Diesseits sehnt, dem geben Wir sie, und wer sich nach der Belohnung im Jenseits sehnt, dem geben Wir sie. Die Dankbaren belohnen Wir ganz gewiß.
146] Gar mancher Prophet kämpfte für Gottes Sache und mit ihm viele zuversichtliche Gottgläubige. Sie gaben wegen der Heimsuchungen, die sie auf dem Weg Gottes erlitten, nicht auf, zeigten keine Schwäche und duckten sich nicht. Gott liebt die Geduldigen.
147] Sie sagten nichts anderes als: "Herr, vergib uns unsere Sünden und unseren Übermut, festige unsere ***, und verhilf uns zum Sieg über die Ungläubigen!"
148] Gott gewährte ihnen Belohnung im Diesseits und die schönste Belohnung im Jenseits. Gott liebt die Gläubigen, die gute Taten vollbringen.
149] O ihr Gläubigen! Wenn ihr den Ungläubigen gehorcht, werden sie euch kehrt machen lassen, und ihr werdet als Verlierer zurückkehren.
150] Gott ist euer Herr, Der Sich eurer annimmt! Er ist der Beste, Der zum Sieg verhilft.
151] Wir werden die Ungläubigen gewiß mit Schrecken erfüllen, weil sie Gott andere Gottheiten beigesellt haben, wofür von Ihm keine Ermächtigung herabgesandt worden ist. Sie enden in der Hölle, der schlimmsten Bleibe der Ungerechten.
152] Gott hat Seine Siegesverheißung eingehalten, als ihr die Ungläubigen Seinem Willen gemäß fast geschlagen hattet, bis ihr dann aber nachgegeben und miteinander gestritten habt, nachdem Gott euch die Dinge sehen ließ, die ihr gern habt. Manche unter euch wollen das Diesseits und andere das Jenseits. Er ließ euch vor dem Feind fliehen, um euch (auf euren wahren Glauben hin) zu prüfen. Doch Gott verzieh euch dann, denn Gott ist den Gläubigen gnädig.
153] Ihr ergrifft die Flucht und zerstreutet euch weit in der Gegend, ohne auf jemand zu achten. Hinter euch war der Prophet, der nach euch rief. Da ließ Gott *** und Gram euch befallen; ihr solltet weder über das euch Entgangene noch über das euch Zugestoßene betrübt sein. Gott weiß genau, was ihr tut.
154] Nach dem *** sandte Gott euch Sicherheit herab. Schlummer überfiel einige unter euch. Die anderen, die über sich selbst sehr besorgt waren, machten sich falsche und unbotmäßige (seit der Gahiliyya verbliebene) Vorstellungen von Gott. Sie fragten: "Haben wir etwas zu entscheiden gehabt?" Sprich: "Die Entscheidung liegt voll und ganz in Gottes Hand. " Sie halten in ihrem Herzen Dinge verborgen, die sie dir nicht mitteilen. Sie sagen: "Wenn wir etwas zu entscheiden gehabt hätten, wären wir hier nicht getötet worden. " Sprich: " Selbst wenn ihr in euren Häusern gewesen wäret, wären die, für die der Tod bestimmt war, zu ihren letzten Ruhestätten gegangen. Gott will eure Herzen prüfen und sie läutern. Gott kennt die in den Herzen verborgenen Geheimnisse am besten.
155] Diejenigen unter euch, die an dem Tag, als die beiden Heere aufeinanderstießen, von ihren Posten auf dem Schlachtfeld fortgingen, haben sich vom Satan durch einige Untaten verführen lassen. Gott hat ihnen aber verziehen, ist Er doch voller Vergebung und Milde.
156] O ihr Gläubigen! Seid nicht wie die Ungläubigen, die über ihre Mitmenschen sagen, wenn sie Reisen unternehmen oder in den Krieg ziehen und dabei den Tod finden: "Wenn sie bei uns geblieben wären, wären sie nicht gestorben und nicht getötet worden. " So läßt Gott ihre falsche Gesinnung zum Gram in ihren Herzen werden. Gott ist es, Der leben und sterben läßt, und Er sieht alles, was ihr tut.
157] Wenn ihr auf dem Wege Gottes getötet werdet oder sterbt, gewährt Er euch Vergebung und Barmherzigkeit, was bei weitem besser ist als aller Reichtum, den man zusammenträgt.
158] Wenn ihr sterbt oder getötet werdet, werdet ihr am Jüngsten Tag in Scharen vor Gott geführt.
159] Durch Gottes Barmherzigkeit gehst du sanft mit ihnen um. Wärest du schroff und hartherzig gewesen, hätten sie sich von dir abgewandt. So verzeih ihnen, bitte Gott für sie um Vergebung, und berate dich mit ihnen! Wenn du einen Beschluß faßt, dann vertraue auf Gott, denn Gott liebt diejenigen, die sich auf Ihn verlassen.
160] Wenn Gott euch zum Sieg verhilft, kann niemand euch besiegen. Wenn Er euch im Stich läßt, wer kann euch dann zum Sieg verhelfen? Auf Gott sollen sich die Gläubigen verlassen.
161] Kein Prophet darf die Kriegsbeute unterschlagen. Täte es doch einer, würde er die Verantwortung für das veruntreute Gut am Jüngsten Tag tragen. Dann bekommt jeder sein Recht, und keinem wird Unrecht widerfahren.
162] Ist wohl der, der Gottes Wohlgefallen zum Ziel hat, wie der, der sich Gottes Unmut zuzieht und in der Hölle endet? Ein schlimmeres Ende gibt es nicht.
163] Sie nehmen verschiedene Rangstufen vor Gott ein. Gott sieht genau, was sie tun.
164] Gott hat den Gläubigen wahrhaftig eine Gnade erwiesen, indem Er einen Gesandten aus ihrer Mitte mit der Botschaft betraute, der ihnen die offenbarten Zeichen Gottes vorträgt, der sie läutert und sie das Buch und die Weisheit lehrt. Denn zuvor hatten sie sich in schwerem Irrtum befunden.
165] Als euch (bei Uhud) ein Unheil traf, nachdem ihr dem Feind (bei Badr) das doppelte Unheil zugefügt hattet, fragtet ihr verwundert: "Woher kommt das?" Sprich: "Das kommt von euch selbst. " Wahrlich, Gottes Allmacht hat keine Grenzen.
166] Das Unheil, das euch an dem Tag traf, als die beiden Heere aufeinanderstießen, brach durch Gottes Verfügung herein, damit Er die wirklich Gläubigen erkennt.
167] Auch die Heuchler wollte Er erkennen. Als ihnen gesagt wurde: "Kommt mit und kämpft auf dem Wege Gottes oder verteidigt euch!" sprachen sie: "Hätten wir verstanden, daß sich ein Kampf ergeben würde, wären wir euch gefolgt." Sie standen, als sie so sprachen, dem Unglauben näher als dem Glauben. Sie sagten etwas anderes, als in ihren Herzen verborgen war. Gott weiß jedoch genau, was sie verborgen hielten.
168] Diejenigen, die zurückgeblieben waren, sagten über ihre Gefährten, die zum Kampf ausgezogen waren: "Hätten sie auf uns gehört, wären sie nicht auf dem Schlachtfeld gefallen. " Sprich: "Wenn das die Wahrheit ist, was ihr sagt, so wendet doch den Tod von euch ab!"
169] Halte nicht die, die im Kampf auf dem Weg Gottes gefallen sind, für tot! Nein, sie leben bei ihrem Herrn und erfreuen sich Seiner herrlichen Gaben.
170] Sie erfreuen sich der Gunst, die Gott ihnen erweist und erwarten voller Hoffnung die Zurückgebliebenen, die ihnen auf dem gleichen Wege noch nicht gefolgt sind. Sie sollen keine Angst haben und nicht traurig sein.
171] Sie erfreuen sich Gottes Gnade und Huld und daran, daß Gott den Gläubigen ihren Lohn unvermindert gewährt.
172] Diejenigen, die Gott und Seinem Gesandten Folge leisteten, nachdem sie (bei Uhud) Leid erfahren hatten, erhalten, sofern sie Gutes tun und wirklich gottesfürchtig sind, einen überaus großen Lohn.
173] Das sind diejenigen, denen man sagte: "Der Feind hat Scharen gegen euch aufgeboten, so fürchtet ihn!" Da steigerte sich ihr Glaube an Gott, und sie sprachen: "Gott genügt uns. Er ist der absolut Beste, auf Den wir uns verlassen können."
174] Mit Gottes Huld und Gnade bedacht kehrten sie dann heim. Ihnen stieß kein Übel zu. Gottes Wohlgefallen war das Ziel, dem sie folgten. Unbegrenzt ist Gottes Huld.
175] Der Satan ist es, der seine Anhänger mit Angst erfüllt. Fürchtet euch nicht vor ihnen, sondern Mich sollt ihr fürchten, wenn ihr wirklich glaubt!
176] Sei nicht über jene Menschen traurig, die schnell dem Unglauben verfallen. Sie schaden Gott nicht im geringsten. Gott will ihnen wegen ihrer Untaten keinen Anteil am Jenseits gewähren. Eine überaus große Strafe erwartet sie.
177] Diejenigen, die den Unglauben dem Glauben vorziehen, können Gott nicht schaden. Sie ziehen sich eine qualvolle Strafe zu.
178] Die Ungläubigen sollen nicht denken, der Aufschub, den Wir ihnen gewähren, sei gut für sie. Die Wahrheit ist, daß Gott ihnen Aufschub gewährt, damit sie sich mehr Sünden aufbürden. Eine entehrende Strafe ziehen sie sich zu.
179] Gott läßt die Gläubigen keineswegs ungeprüft dahinleben, denn Er will, daß sich die Guten von den Bösen abheben. Gott würde euch das Verborgene nicht lüften, sondern Er erwählt dafür, wen Er unter seinen Gesandten will. Glaubt an Gott und Seine Gesandten! Wer innig glaubt und wirklich fromm ist, dem fällt ein überaus großer Lohn zu.
180] Diejenigen, die mit den ihnen von Gott gewährten reichlichen Gaben geizen, sollen nicht meinen, daß sie sich Vorteile verschafft haben. Sie werden am Jüngsten Tag mit dem aus Geiz Gesparten um den Hals kommen. Gott gehören alle Reichtümer der Himmel und der Erde. Er weiß genau, was ihr tut.
181] Gott hat genau die Worte derer gehört, die über Ihn sagten: "Gott ist arm, und wir sind reich. " Wir werden niederschreiben, was sie sagen und daß sie die Propheten ruchlos ermordeten. Ihnen werden wir sagen: "Kostet die Strafe des brennenden Feuers!
182] Diese schmerzliche Strafe habt ihr euch durch eure Taten zugezogen. " Gott tut seinen Dienern niemals unrecht.
183] Die einen behaupteten: "Gott hat uns verpflichtet, an keinen Gesandten zu glauben, bis dieser eine Opfergabe darbringt, die vom Feuer verzehrt wird. " Sprich: "Zu euch sind doch vor mir Gesandte Gottes mit deutlich offenbarten Zeichen und mit dem von euch Gemeinten gekommen. Warum habt ihr sie getötet, wenn das, was ihr sagt, die Wahrheit sein sollte?"
184] Wenn sie dich der Lüge zeihen, so ist es schon vor dir anderen Gesandten ähnlich ergangen, die mit deutlichen, offenbarten Beweisen kamen, mit Schriften und dem Buch der Erleuchtung.
185] Jeder wird einmal den Tod kosten. Euren Lohn bekommt ihr voll und ganz erst am Tag der Auferstehung. Wer dann der Hölle entrückt und ins Paradies geführt wird, der hat fürwahr den größten Sieg errungen. Das Leben auf Erden aber ist nichts weiter als ein trügerischer Genuß.
186] Ihr werdet gewiß an eurem Hab und Gut und an euch selbst geprüft werden. Auch werdet ihr sicher von den Schriftbesitzern und von den Anhängern der Vielgötterei viel Böses hören. Wenn ihr euch aber geduldig und fromm verhaltet, ist das ein Zeichen unerschütterlicher Entschlossenheit.
187] Einst hat Gott mit den Schriftbesitzern einen Bund geschlossen, durch den Er sie verpflichtete, den Menschen die Schrift bekannt zu machen und diese nicht zu verbergen. Sie haben dem Bund aber den Rücken gekehrt und ihn für einen geringen Preis verkauft. Welch schlechter Handel!
188] Denke nicht, daß die Menschen, die über ihre Taten selbstgefällig frohlocken und gern für Dinge gelobt werden wollen, die sie nicht getan haben, den Höllenqualen entrinnen werden. Auf sie wartet qualvolle Strafe.
189] Gott gehört die Herrschaft über Himmel und Erde, und Seine Allmacht umfaßt alles.
190] In der Schöpfung der Himmel und der Erde und der Verschiedenheit von Tag und Nacht liegen Zeichen für die, die sich ihres Verstandes bedienen,
191] für diejenigen, die Gottes betend im Stehen, im Sitzen und auf der Seite liegend gedenken und über die Schöpfung der Himmel und der Erde nachdenken und sagen: "Unser Herr, Du hast all das nicht umsonst geschaffen. Gepriesen seist Du! Behüte uns vor der Strafe des Feuers!
192] Unser Herr, wen Du in die Hölle führst, den hast Du zutiefst erniedrigt. Diejenigen, die unrecht tun, haben keine Helfer.
193] Unser Herr, wir haben einen Rufer gehört, der zum Glauben aufrief mit den Worten: 'Glaubt an euren Herrn!' Wir haben ihm Folge geleistet. Unser Herr, vergib uns unsere Sünden, läutere uns von unseren üblen Taten, und reihe uns nach dem Tod unter die Rechtschaffenen ein!
194] Unser Herr, gewähre uns, was Du uns durch Deine Gesandten verheißen hast und laß uns am Tag der Auferstehung keine schändliche Erniedrigung erfahren! Du brichst Dein Versprechen nicht."
195] Das gewährte Gott ihnen und sprach: "Ich lasse kein Werk unbelohnt, das irgendeiner von euch, Mann oder Frau - die einen stammen ja von den anderen - vollbracht hat. Diejenigen, die ausgewandert sind, aus ihren Häusern vertrieben wurden, Schaden erlitten haben auf Meinem Weg, gekämpft haben und im Gefecht gefallen sind, die spreche Ich von ihren sonst begangenen üblen Taten frei und führe sie in Paradiesgärten, unterhalb derer Flüsse fließen." Das ist ihre Belohnung von Gott. Gott gewährt die allerschönste Belohnung.
196] Mache dir keine falsche Vorstellung von den Ungläubigen, die große ertragreiche Reisen durch die Länder unternehmen!
197] Der Genuß, den sie auf Erden haben, ist gering. Sie enden dann in der Hölle. Eine schlimmere Ruhestätte gibt es nicht.
198] Diejenigen jedoch, die gottesfürchtig sind, kommen in Paradiesgärten, unterhalb derer Flüsse fließen. Dort ist ihre ewige Bleibe, die Gott ihnen gewährt. Was Gott den Rechtschaffenen an Belohnung gibt, ist das Beste.
199] Unter den Schriftbesitzern gibt es einige, die an Gott, an das euch Offenbarte und an das ihnen Offenbarte glauben. Sie beten ergeben zu Gott und verkaufen Gottes Zeichen nicht um einen geringen Preis. Diese finden bei Gott ihre Belohnung. Gottes Gericht läßt nicht auf sich warten.
200] O ihr Gläubigen! Seid geduldig, wetteifert in Geduld, seid kampfbereit und fürchtet Gott, auf daß euch (auf Erden und im Jenseits) Erfolg beschieden sei�