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Amsterdam liegt am nördlichen Rand der Randstad,
eines der größten Ballungsräume Europas, der sich nach Süden bis Rotterdam erstreckt
und hat so ungefähr 6 oder 7 Millionen Einwohner,
etwa ein Drittel der Gesamtbevölkerung des Landes.
Obwohl Teile der Reise von Delft etwas grün sind, ist man nie weit von einem Haus, einer Fabrik oder einem Büro.
Der Hauptbahnhof ist eigentlich ein sehr guter Ausgangspunkt, um Amsterdam zu erkunden,
weil sich die Altstadt von hier aus verbreitet.
Weil das hier Holland ist, wurde der Bahnhof auf einer künstlichen Insel in der Bucht gebaut:
Platz dafür gab es sonst nirgends.
Je nach dem, wen man fragt, hat die Stadt zwischen 0,7 und 1,4 Millionen Einwohner
und ist die größte Stadt des Landes.
Sie ist technisch gesehen auch die Hauptstadt, auch wenn Regierungssitz Den Haag ist.
Sie begann im 12. Jh. als Fischerdorf, wurde aber bis zum 17. Jh. die reichste Stadt der Welt.
Sie ist heute Heimat für 7 der top 500 Unternehmen der Welt,
und für eine der wenigen Sachen, denen niederländische Radfahrer Vorfahrt gewähren.
Sie hat auch Kanäle und verdient damit den Titel „Venedig des Nordens“,
den sie mit Kopenhagen, Hamburg, St Petersburg, Stockholm und vielen anderen teilt.
Es gibt 1000km Kanäle, 90 Inseln und 1500 Brücken,
aber hier lohnt es sich, den Boot zu nehmen.
Die Kanäle wurden im 17. Jahrhundert gebaut,
eine Serie konzentrischer Halbkreise, der sogenannte „Kanalgürtel“,
wobei der östliche Teil nie richtig vollendet wurde.
Ein Wort, das man oft hört, ist das holländische für „Kanal“: „Gracht“.
Heute haben sie ihre Bedeutung als Transportwege verloren,
sind aber eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Amsterdams.
An den Kanälen gebaute Häuser wurden nach Breite versteuert:
also wurden sie möglichst schmal gebaut.
Das bedeutete Ärger für jeden, der Möbel die Treppe hinauf beförderte,
daher die an die schönen Giebel befestigten Haken.
Sehr breite Häuser gehörten den sehr reichen,
aber wenn das Budget sehr begrenzt ist, gibt es noch eine unkonventionellere Option.
Beim Einparken stellen Kanäle eine Gefahr dar,
und in den 1960er musste die Stadt Geländer installieren.
Trotzdem schaffen es Bürger und Besucher, durchschnittlich ein Auto pro Woche ins Wasser zu fahren.
Die Niederlande, größtenteils auf Wasser gebaut, haben eine Tradition der Seefahrt,
aber es ist seltsam, dass das Schiff, das Amsterdam unbedingt nachbauen wollte,
bei der Jungfernfahrt versank.
Jährlich kommen mehr als 3,5 Besucher nach Amsterdam,
und die Stadt ist nicht zu Stolz, dem eigenen Klischee gerecht zu werden.
Es stimmt aber, dass die Niederlande auf ihre tolerante Haltung Drogen und Sexualität gegenüber stolz sind.
Natürlich ist eine intellektuellere Kultur für die Stadt auch wichtig,
aber wer das Van Gogh-Museum, das Rijksmuseum oder das Rembrandt-Haus besuchen will, soll einen weiteren Tag einplanen.
Interessant ist, aber, was Amsterdam alles wichtig genug für ein Museum schätzt.
Die Sexindustrie, mit seinen Rotlichtvierteln, ist auch für die Stadt wichtig,
wie sie in jeder großen Hafenstadt ist:
So wichtig, dass die Industriekammer sich Sorgen macht, dass die Prostitution nachlässt.
Das berühmteste Rotlichtviertel ist im ältesten Stadtteil, um der Alten Kirche.
1306 eingeweiht, ist sie das einzige Gebäude, dass sich seit Rembrandts Zeit nicht verändert hat.
Ihr erwartet sicher an dieser Stelle Aufnahmen von einigen der Menschen, die hier arbeiten.
Tatsache ist, aber, dass es keine gute Idee ist, die Kamera auf sie aufzurichten.
Besonders wenn der Chef herumtreibt.
Statt dessen müsst ihr euch leider mit dieser Darstellung begnügen.
Wie ihr seht, verpasst ihr nicht allzu viel.
Zurück zum Video.
Die Niederlande hatten früher viele Kolonien im Ausland,
daher also in modernen Zeiten eine ziemliche Immigration, größtenteils aus Indonesien.
Vielleicht ist es diese vage Verbindung mit Asien, die zum Bau des Sea Palace führte,
eines treibenden chinesichen Restaurants, einer Kopie eines viel größeren in Hong Kong, das 5000 Sitzplätze hat.
Was uns aber überraschte war, dass Amsterdam tatsächlich eine Chinatown hat.
Es ist nicht gerade San Francisco — es besteht eigentlich aus einer Straße, Zeedijk —
hat aber ziemlich alles, was man in einem Viertel, das sich „Chinatown“ nennt, vermuten würde.
Es hat sogar einen der größten buddhistischen Tempel Europas, in dem ich nicht filmen durfte.
Zeedijk endet am Neuen Markt, auf dem die Waag, also die Stadtwaage, steht.
Ursprünglich war sie ein Tor in den Wallanlagen, wo Güter gewogen und versteuert wurden.
Die Nikolaikirche aus dem 19. Jh. steht in der Nähe eines weiteren Überrestes der ursprünglichen Stadtmauer:
der Schreierstoren, wo sich Frauen von Seefahrern Abschied nehmen konnten.
Er ist das kleie Gebäude in Form eines Hexenhuts.
Von dem Königlichen Palast sahen wir wenig:
Er wurde nicht nur vom Gerüst verdeckt, davor stand auch noch eine Kirmes.
In der Nähe steht die Neue Kirche, wobei „neu“ relativ ist: Mit dem Bau wurde 1385 begonnen.
Gegenüber steht das Nationale Denkmal, das an die Opfer des Zweiten Weltkriegs erinnert.
Davon ist Anne Frank das berühmteste.
Der Blumenmarkt deutet auf die Bedeutung des Landes als Ausfuhrland für Blumen.
Der Münzturm ist das dritte und letzte Überbleibsel der alten Stadtmauer,
wurde aber spät in ihrer Geschichte gebaut.
Das alte jüdische Viertel ist jetzt verschwunden,
von modernen Bauten ersetzt, etwa dem Rathaus und dem Musiktheater.
Die Südkirche in Renaissance-Bauart des 17. Jh., Motiv eines berühmten Gemäldes von Monet.
Amsterdam ist eine Weltmetropole, die viel zu bieten hat, mehr als man in einem Tag sehen kann.
Aber wir mussten mit dem Zug wieder nach Delft, etwas essen und eine Runde schlafen.