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Dieser Film zeigt Erfolgsfaktoren und Marketingaktivitäten in der Region
Was ist das Projekt "Steirisches Vulkanland"?
Vulkanland ist vor mittlerweile 15 Jahren entstanden. Zuerst in der Kleinregion, also
der Bürgermeister von Auerserbach Joseph Huber ist mit seinen Bürgermeisterkollegen
aus der Region zusammengesessen und dort haben sie sich überlegt, was tun wir aus dem Bedarf
heraus, das hier in der Region sehr wenig los war, sie hat als Grenzregion gegolten.
Es war die Meinung da, wenn man was erreichen will, muss man weg von hier, also es war einfach
eine sehr schlechte Stimmung in der Region und einige Bürgermeister haben sich zusammengesetzt
und überlegt was sie machen und aus dem heraus ist dann die Vulkanland-Idee entstanden, die
sich dann ausgebreitet hat und in der nächsten Phase dann auf den ganzen Bezirk Feldbach,
dann war auch der Bezirk Radgasburg dabei, mittlerweile sind es in der LEADER-Region
79 Gemeinden aus 4 Bezirken die gemeinsam die Entwicklung in die Hand nehmen und im
Prinzip das geschafft haben. Der größte Erfolg ist glaub ich einfach, dass sie es
geschafft haben, dass es von der Grenzregion, bei uns gibt es nichts, bei uns hat man nichts,
dahin gekommen sind auf den Punkt, dass es eine innovative Zukunftsregion ist, die so
wahrgenommen wird von den Leuten in der Region aber auch außerhalb. Und das ermöglicht
sehr sehr vieles.
Wie ist das Projekt aufgebaut?
Also jeder Markenlizenzbetrieb hat ein Leitprodukt, wo er sagt, dafür stehe ich ein. Das ist
auch ganz wichtig diese Positionierung. Tischler gibt es sehr viele, sag ich einmal und andere
Bereich natürlich auch und das ich einfach sage, ich stehe für etwas ganz besonderes
und das kann ich besonders gut und das ist das Leitprodukt und darf dann die Markenlizenzen
für seinen Betrieb verwenden.
Vieles, ich glaube, dass zum einem.. vielleicht ist das wichtigste das die Kooperationskultur
gestiegen ist, das verschiedene Dinge zusammen kommen, das verschiedenste Betriebe, auch
Konkurrenten, zusammenarbeiten, weil sie einfach sehen, unsere Konkurrenz ist nicht der Nachbarbetrieb
in der nächsten Gemeinde, sondern unsere Konkurrenz ist, wenn wir die Tischler hernehmen,
ist der IKEA, der KIKA, der Lutz und nicht der nächste Tischler. Mit dem kann ich ruhig
zusammenarbeiten oder wie auch hier branchenübergreifend. Das braucht eine lange Vorbereitungszeit,
bis solche Kooperationen überhaupt vorstellbar sind, dass man sich so etwas angehen traut,
es verlangt auch sehr viel Mut von den Betrieben das anzugehen. Und ich glaube auch, dass man
damit längerfristig die Betriebe gesichert haben, damit sie weiterbestehen können, dass
sich viele sehr gut entwickeln, dass das Handwerk wieder einen guten Ruf hat, dass sie sehr
angesehen sind, das man auch sieht oder ein wenig wegkommt, von dem, es muss jeder eine
Hochschule machen, es muss jeder möglichst viel Ausbildung, das man sieht, eine Lehre
in einem Handwerksbetrieb ist einfach auch ganz was tolles und es ist auch einfach unheimlich
viel Können dahinter, der Respekt auch davor und was es den Betrieben dann auch teilweise
erleichtert wieder gute Lehrlinge zu bekommen.
Welche Marketing-Tools werden zur Kommunikation verwendet?
Ja ich würde sagen, jeder Mitgliedsbetrieb ist einmal ein ganz wichtiger Werbeträger.
Wir haben von Anfang an ganz stark auf Innenmarketing gesetzt, dass heißt es war nie unser großes
Bestreben und haben da auch kaum etwas ausgegeben um irgendwo Inserate zu schalten vor allem
im Ausland oder über die Region hinaus, sondern es war einfach wichtig, dass wir in der Region
uns zuerst einmal die Akzeptanz haben. Und mittlerweile aber wir eine sehr hohe Akzeptanz,
also die Markenbekanntheit Vulkanland in der Region liegt bei 97% ungefähr, die Akzeptanz,
also die Werte die damit verbunden worden sind, sind durchaus positiv, dass heißt es
ist nicht nur bekannt sondern auch beliebt und die Leute nehmen das an als das Ihre und
damit sind 100.000 Einwohner 100.000 Botschafter dieser Marke.
Was sind die Erfolgsfaktoren für so ein Projekt?
Das sind viele. Zum einen, dass es eben kein Projekt ist, sondern ein Prozess. Das ist
ganz wichtig. Prozess hat zum unterschied zu einem Projekt, also Projekt sind ja normalerweise
Dinge, die brauchen 2 bis 3 Jahre haben ihr Ziel und meistens ist es dann so, dass man
irgendwo in der Mitte von dem Projekt weiß, jetzt geht es bald dem Ende zu und jetzt muss
ich mich um das nächste kümmern und damit ist die Aufmerksamkeit schon wieder weg und
ich fange wieder etwas neues an. Und nach 2 Jahren fange ich wieder etwas neues an und
nach 3 Jahren wieder etwas neues, dann habe ich den Effekt, wenn ich 15 Jahre so arbeite,
dann habe ich viele Projekte abgewickelt, aber ich habe eigentlich nichts langfristiges
erreicht und mit dem Prozess versuchen wir, dass alle verschiedenen Aktivitäten, dann
auch Projekte, in eine gemeinsame Richtung ziehen. Das schaffen wir indem wir uns sehr
intensiv mit einer gemeinsamen Vision auseinandergesetzt haben, das heißt es gibt dieses gemeinsame
Zukunftsbild für die Region, wo wir hin wollen, was wir erreichen wollen, das haben wir uns
auch nicht zu dritt oder viert ausgedacht, sondern das ist in einem sehr breiten Prozess
entstanden und das hat eine sehr hohe Akzeptanz diese Vision. Und diese garantiert, das wie
magisch angezogen eigentlich, sämtliche Aktivitäten in diese gemeinsame grobe Stoßrichtung gehen.
Das ist auch sicher einmal sehr wichtig. Weiter haben wir die Kooperationskultur immer sehr
forciert, also einfach das miteinander können, das miteinander arbeiten Vorteile bringt,
das wurde auch immer sehr stark kommuniziert. Wenn es erfolgreiche Gruppenbildungen gibt,
dann haben wir darauf geschaut, dass das auch medial bekannt wird, dass eben die guten Beispiel
als Vorbilder gelten. Und ich glaube auch ganz wichtig war diese gemeinsame Marke, das
wir dabei bleiben, also das wir das größte... wenn ich unbekannt bleiben will dann ist das
sicherste Rezept dazu alle 5 Jahre seine Marke zu wechseln und wir sind eben nun lange dabei
geblieben, auch wenn viele sagen "schon wieder Vulkanland". Es glaube ich braucht auch diese
Ausdauer und diese Beharrlichkeit das man bei einem Ding bleibt und wenn es auch teilweise
die Leute schon auslachen, es hat den Effekt, dass es langfristig zieht und es braucht sehr
viel Zeit bis diese Dinge sickern. Also gerade bei einem Markenbildungsprozess habe ich vielleicht,
ja ich muss damit rechnen, dass ich die ersten 3 bis 5 Jahre de facto kaum Rückmeldung habe
und erst dann beginnt das zu sickern und dann habe ich den Effekt, dass das bekannter wird.