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Im Jahr 2012 konnten die BHI und ihre Mitgliedsverbände tiefgreifende Veränderungen herbeiführen.
Durch Organizing, Kampagnen und die Mobilisierung ihrer Mitglieder verbesserten sie das Leben der Beschäftigten und ihrer Familien in einer Zeit des ständigen politischen und sozialen Wandels
und einer Wirtschaftskrise, die kein Ende zu nehmen scheint.
Die BHI hat sich erfolgreich dafür eingesetzt, dass Unternehmenskampagnen auf den Weg gebracht werden, die gezielt die Anwerbung neuer Mitglieder in multinationalen Unternehmen unterstützen.
Die internationale IKEA/Swedwood-Kampagne der BHI hatte die erfolgreiche Anwerbung neuer Mitglieder in Polen, Russland, Ungarn und den USA zur Folge.
In den USA gelang es der Mechanikergewerkschaft IAM, in vier von sechs Auslieferungslagern eine gewerkschaftliche Vertretung einzurichten.
Dank des Einschreitens der BHI konnte die Unternehmensleitung von Swedwood in Polen endlich dazu gebracht werden,
mit der Gewerkschaft Verhandlungen über einen rechtsverbindlichen Tarifvertrag aufzunehmen.
Um die Gewerkschaft bei ihren Bemühungen zu unterstützen, berief die BHI eine Zusammenkunft ihres internationalen Swedwood-Bündnisses ein und ließ eine Delegation drei polnische Swedwood-Werke besuchen.
Seit über einem Jahr waren BHI und INDUSTRIALL mit HOLCIM im Gespräch,
um Fragen des Outsourcing und der Anerkennung der Gewerkschaft in den indischen Werken zu klären.
Parallel zu den Diskussionen mit dem Management wurden eine Beschwerde bei der OECD eingereicht und Streikposten vor dem Gebäude bei der Holcim-Hauptversammlung in Zürich organisiert.
Dies führte dazu, dass die Gewerkschaft in Indien anerkannt, ein Gerichtsverfahren abgewiesen
und ein Abkommen zum Arbeitsschutz geschlossen wurde.
Darüber hinaus gibt es Pläne, internationale Kampagnen zur Anwerbung neuer Mitglieder bei
KRONOSPAN in Europa und JELD-WEN in Australien, den USA und Asien auf den Weg zu bringen.
In diesem Jahr konnte die BHI fünf weitere Internationale Rahmenabkommen (IRA) unterzeichnen, wodurch sich die Gesamtzahl auf 19 erhöht.
Zur Gruppe der Firmen, die ein BHI-Rahmenabkommen unterzeichnet haben, gehören somit nun auch GDF-Suez, Pfleiderer, FCC, OHL und Ferrovial.
Im Hinblick auf das Engagement bei multinationalen Unternehmen wie etwa Odebrecht und Arauco,
Dort initiierten regionale Netzwerke Maßnahmen zur Anwerbung neuer Mitglieder und aggressive Kampagnen.
Insbesondere die Internationale Gruppe der Beschäftigten von Arauco hat viel dazu beigetragen, dass in naher Zukunft ein IRA unterzeichnet werden kann.
Im Jahr 2012 waren die Mitgliedsverbände bei über 20 Infrastrukturprojekten aktiv und konnten dadurch mehr als 10.000 Beschäftigte als neue Mitglieder gewinnen.
Ebenso viele Arbeiter profitieren von neuen Tarifvereinbarungen mit großen Baufirmen.
In Panama hat SUNTRACS ein neues Abkommen zur Erweiterung des Panamakanals unterzeichnet,
das 6.000 Beschäftigte betrifft, und der Tarifvertrag mit der FCC erstreckt sich auf 7.000 Arbeiter.
In Südosteuropa haben die Korridor V- und Korridor X-Projekte die Mitgliedsverbände dieser Region schlagartig aktiv werden lassen.
In Uganda sind 3.000 Arbeiter von fünf Straßenbauprojekten der Gewerkschaft beigetreten.
Weitere 5.000 Mitglieder, die am Bau von sieben Infrastrukturprojekten beteiligt sind, werden von einem Tarifvertrag erfasst.
Kampagnen zur Anwerbung neuer Mitglieder, die von BHI-Mitgliedsverbänden in der Holz- und Forstwirtschaft in Ostafrika, der Türkei, Indien, Indonesien und Thailand durchgeführt worden waren, führten zu 10.000 Gewerkschaftsbeitritten.
Die BHI organisierte Regional- und Subregionaltreffen im Kongobecken, Amazonasgebiet und in Europa, um eine gemeinsame Plattform und Strategie für die Gewerkschaften in der Holz- und Forstwirtschaft zu entwickeln.
Bei diesen Zusammenkünften verständigte man sich darauf, dass die BHI Holz als nachhaltigen Rohstoff bewerben
und auf nachhaltige Waldbewirtschaftung und Produktion drängen solle. Ebenso herrschte Einigung darüber, dass die BHI sich wieder auf die Grundlagen ihrer Arbeit konzentrieren solle,
wie die Anwerbung neuer Mitglieder, Netzwerkarbeit durch Unternehmenskampagnen, EBR, Firmennetzwerke und die Anwendung von Zertifizierungssystemen in der Forstwirtschaft.
Während Burma sich schrittweise öffnet, begleitet die BHI diesen Prozess parallel mit einem Zertifizierungsverfahren, das in Zusammenarbeit mit ILO und PEFC in Burma eingeführt wird.
Die internationale BHI-Kampagne für die Rechte von Arbeitsmigranten stand buchstäblich auf der Straße,
als die BHI und weitere Mitglieder der Global Unions eine Multimediakampagne initiierten und eine der meistgenutzten Straßenbahnen Genfs während der Internationalen Arbeitskonferenz mit Postern beklebten.
Durch BHI VERBINDET konnten 2012 fast 5.000 Arbeitsmigranten erreicht werden.
in als besonders wichtig erachteten Regionen Zentralasiens, Russlands, Südostasiens, der Golfregion und Südosteuropa.
Der Migrationsblog von BHI VERBINDET verzeichnete über 1.000 Besucher
hier haben die Arbeitsmigranten eine Stimme, hier wird zu Solidarität beim Kampf für die Rechte von Arbeitsmigranten aufgerufen und hier werden Informationen zu den Rechten dieser Arbeiter in der Europäischen Union, Südosteuropa und Asien bereitgestellt.
Die „Fair Games Fair Play”-Kampagne der BHI bewirkte, dass über 30.000 Arbeiter den Gewerkschaften in Brasilien und 2.000 Beschäftigte den Gewerkschaften in der Ukraine und Polen beitraten.
In Brasilien führten mehrere von BHI-Mitgliedsverbänden durchgeführte Streiks mit
insgesamt über 300.000 Teilnehmern zu erheblichen Lohnerhöhungen und besseren Arbeitsbedingungen.
Auf Grundlage der in Brasilien, der Ukraine und Polen erzielten Erfolge werden nun die Kampagnen für Russland und Katar erarbeitet.
Die BHI ruft dazu auf, alle Plätze im Al-Rayyan-Stadion zu belegen, um so für die Rechte der Arbeitsmigranten in Katar zu kämpfen.
Die vier regionalen Strategieseminare in Nigeria, Indien, Uruguay und Polen, die innerhalb von zwei Monaten stattfanden,
konzentrierten sich darauf, Geschlechtergerechtigkeit und Gender Mainstreaming zu fördern und den Frauen mehr Gehör zu verschaffen.
Mehr als 200 Teilnehmerinnen in Führungspositionen kamen zusammen, um sich aktiv an Diskussionen und Gesprächen zu beteiligen und dabei konkrete Strategien zu entwickeln
Die jungen Beschäftigten sehen gegenwärtig einer unsicheren Zukunft entgegen.
Jugendliche sind dreimal stärker von Arbeitslosigkeit bedroht als Erwachsene.
Weltweit sind über 75 Millionen Jugendliche arbeitssuchend.
In Zusammenarbeit mit der BHI planen junge Gewerkschaftsführer derzeit das Internationale Jugendfestival im Juni 2013 in Deutschland, um sich so für eine bessere Zukunft einzusetzen.
Über 500 junge Gewerkschafter werden sich eine Woche lang treffen, um über die Gestaltung der Zukunft zu sprechen, die sie selbst anführen werden.
Mehr als 30.000 Mitglieder von BHI-Verbänden und ihren Partnern nahmen 2012 an Online-Kampagnen der BHI teil,
um dadurch die Rechte der Gewerkschaften in Peru, Moldawien, Kirgisien, Serbien und der Türkei zu stärken.
Die Kampagnen rufen ebenfalls dazu auf, inhaftierte Gewerkschafter in Indonesien, Indien und Südkorea freizulassen.
Nach über 20 Jahren im Exil durfte der Leiter des Gewerkschaftsbundes in Burma (FTUB), Maung Maung, endlich ins Land zurückkehren.
Er besuchte zunächst das Büro der Gewerkschaft und traf sich mit einer Reihe von Gewerkschaftsführern und -organisatoren.
Bis jetzt hat die FTUB 80 Gewerkschaften organisiert, davon zehn in BHI-Branchen.
Während in Burma Fortschritte zu verzeichnen sind, hat sich auf den Fidschi-Inseln und in Bahrain die Situation in Bezug auf Gewerkschaftsrechte weiter verschlechtert.
In Bahrain hat die Regierung eine Verordnung erlassen,
die eine Gesetzesänderung hinsichtlich der Gewerkschaften vorsieht und die Bildung einer konkurrierenden, regierungsnahen Gewerkschaft erlaubt, um so die GFBTU zu schwächen.
Die Regierung verweigerte außerdem einigen Vertretern von internationalen Gewerkschaften und der ILO, die als Beobachter am GFBTU-Kongress Ende September teilnehmen wollten, die Einreise oder das Visum.
Ambet Yuson war der einzige internationale Gewerkschaftsführer, der einreisen und am Kongress teilnehmen durfte.
Neben ihrer Teilnahme an den Regionaltreffen, kamen die Mitglieder des Präsidiums bei diesen Gelegenheiten auch mit führenden Politikern zusammen.
So hatte Präsident Klaus Wiesehügel in Montevideo ein Treffen mit dem Präsidenten Uruguays und dem stellvertretenden Minister für Arbeit und soziale Sicherheit,
der stellvertretende Präsident Per Olof Sjöö traf sich in Abuja mit dem nigerianischen Vizepräsidenten
und der stellvertretende Präsident Luc Van Dessel sprach in Neu-Delhi mit dem indischen Minister für überseeische Angelegenheiten.
Diese Zusammenkünfte fanden in Vorbereitung auf eine internationale Veranstaltung statt, die gespannt erwartet und begrüßt wird - den 3. BHI-Weltkongress,
der im Dezember 2013 in Bangkok, Thailand stattfinden wird.
Im Jahr 2013 sollten wir uns jedoch nicht auf dem Erreichten ausruhen, sondern unermüdlich den Kampf für menschenwürdige Arbeit sowie politische und wirtschaftliche Gerechtigkeit für alle Beschäftigten weiterführen.
Diese Aufgabe betrifft nicht nur den Einzelnen, eine Gewerkschaft, eine Nation oder eine Region, sondern sie betrifft uns alle.
Wir sind alle Teil der BHI-Familie,
daher sollten wir alle vorwärts streben und neue Mitglieder anwerben, Kampagnen führen, verhandeln und unsere Mitglieder mobilisieren, denn - Gewerkschaften machen es möglich!