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DAS GESICHT
- Nun? - Was?
- Gefunden, wonach du gesucht hast? - Nichts.
Die Tante mit ihren Alraunwurzeln und ihren zerschnittenen Fingern.
Ja. Und Gespenster spukten seufzend und klagend im Wald umher...
so dass keiner ihn abends zu betreten wagte. Das weiß ich noch sehr gut.
- Tante und ihre Gespenster! - Was für ein Gehilfe soll das sein?
Rauswerfen solltest du ihn! Hörst du, was Großmutter sagt?
Was wäre Voglers Magnetisches Gesundheitstheater ohne Tubal?
Das wüsste ich gern. Wer hat uns aus Kopenhagen gerettet...
und sein Leben riskiert, als unsere dänische Tournee den Bach runterging?
- Ich frage, doch niemand antwortet. - Und wer kocht unsere Medizin?
Tante wäre schon lange getötet worden. wenn einer wüsste, was da drin ist.
"Was gesund ist, schmeckt nicht immer", sagte meine Mutter stets.
- Und ich kriege die Schuld. - Und die Profite.
Versuch es gar nicht erst, Tante. Ich weiß nämlich etwas!
Hast du das gehört? Das war ein Schrei.
Ich habe es ganz genau gehört.
- Das war ein Fuchs. - Ein Fuchs?!
Ein Fuchs auf zwei dürren Beinen, der Kopf hängt nur noch an einer Sehne.
Ein Fuchs ohne Augen, mit einem fauligen Loch als Mund.
Oh ja, ich habe sie gesehen. Ich weiß, was ich weiß.
Ich sitze doch nicht da und lass mir von Geistern die Ohren volljaulen.
Auge aufgeschlitzt, Blut im Mund, Finger ab, Genick gebrochen.
Er ruft dich runter, ruft dich raus, jenseits der Toten...
der Lebenden, der lebenden Toten, jenseits der erhobenen Hände...
Nein... Guten Tag, gnädiger Herr.
Ich heiße Johan Spegel.
Ich bin sehr krank, wie Sie sehen.
Würden Sie meine Qualen lindern und mir ein wenig Wodka geben?
Denn der Wodka ist meine Krankheit, doch ebenso mein Heilmittel.
Schauspieler bin ich...
und Mitglied sogar der berühmten Stenborg-Truppe.
Doch hat meine Krankheit meiner Karriere ein Ende bereitet.
Sind auch Sie Schauspieler?
Warum dann die Verkleidung?
Sie tragen einen falschen Bart, Augenbrauen und Haar sind gefärbt.
Sind Sie ein Schwindler, der sein wahres Gesicht verstecken muss?
Ruhen wir uns einen Augenblick aus und holen Luft.
Die Dunkelheit bricht ein...
Und dies ist mein letzter Tag auf Erden.
Schon immer sehnte ich mich nach einem Messer.
Eine Klinge, die mein Gedärm entblößt.
Die Hirn und Herz erlöst...
Mich von meiner Substanz befreit...
Die meine Zunge abtrennt... sowie mein Geschlecht.
Eine scharfe Klinge...
die alle Unreinheiten säubert.
Dann würde der so genannte Geist...
sich von diesem bedeutungslosen Kadaver lösen.
- Was lesen Sie da, gnädiger Herr? - Einen Roman über Betrüger.
- Kollegen also? - Hier gibt es keine Betrüger.
- Nein. - Trotzdem ein interessantes Buch.
"So weit verbreitet ist der Betrug, dass der, der die Wahrheit sagt...
"in der Regel als größter Lügner überhaupt verschrien wird."
Da geht der Autor wohl von irgendeiner großen Allgemeinwahrheit aus.
- Eine illusionistische Theorie. - So viel zu Ihrem Buch, Herr Aman.
- Man soll nicht vollen Mundes reden. - Wahrheit interessiert mich höllisch.
Es ist eine wunderschöne Leidenschaft.
Sage ich, der Hintern ist hinten und der Kopf auf dem Hals...
dann ist das eine absolute Wahrheit, und solche liebe ich.
Hintern hinten und Kopf auf dem Hals?
- Eine fragwürdige Wahrheit. - Ich verstehe nicht.
Nun, in Ihrem Fall scheint das Gegenteil zuzutreffen.
- Drollig. Schade, dass Sie sterben. - Das werden Sie auch, keine Angst.
Das ist in der Zukunft, und die ist so uninteressant wie die Vergangenheit.
Ich bin eine Lilie in der Erde, wissen Sie?
Jetzt stirbt er.
Sie wollen den genauen Augenblick aufzeichnen.
Schauen Sie genau hin, mein Herr. Ich stelle mein Gesicht...
Ihrer Neugier zur Verfügung.
Was empfinde ich? Angst...
und Wohlbefinden.
Nun hat der Tod mich an den Händen...
an den Armen... Füßen...
am Magen...
Nun sehe ich nichts mehr.
Ich bin tot.
Sie rätseln... Ich will es Ihnen sagen.
Der Tod ist...
Eine interessante Information.
Ruiniert, verdächtigt, von der Polizei gesucht, mit Leiche in der Kutsche!
Einen besseren Einzug in die Hauptstadt können wir nicht machen.
VOGLERS MAGNETlSCHES GESUNDHEITSTHEATER
Ihr bleibt still und ich rede.
Besonders muss ich Tante bitten, ihre Klappe zu halten.
Noch etwas.Tante kann Sachen zum Springen bringen.
Du weißt schon. Tische fliegen, Stühle fallen, Lichter gehen aus usw.
Wir kennen Tantes Tricks. Aber nun sei lieb und brav.
- Um unserer aller willen. - Ja, ich verstehe.
- Vielleicht. - Die Alte macht mich ganz nervös.
- Weißt du noch, wie du in Ostend ...? - Nein, denk nur, ich weiß nicht mehr.
Tantes Tricks sind nicht witzig. da man sie nicht erklären kann.
- Tante sollte tot sein. - Ja, lustig ging es zu in Ostend.
Ich musste in den Knast, Vogler Buße zahlen und Tante wurde ausgepeitscht.
Ja, lustig ging es zu in Ostend.
- Wir sollten uns vorstellen. - Selbstverständlich.
Konsul Abraham Egerman, willkommen in meinem Heim.
Ich und meine Frau interessieren uns für spirituelle Fragen.
Deshalb haben wir Hauptmann Starbeck hierher gebeten.
Frans Starbeck, Polizeihauptmann. Ich bin für unser Treffen verantwortlich.
Ich hoffe, meine Männer haben sich taktvoll verhalten.
Vergérus, Medizinrat.
Dann sollten auch wir uns vorstellen.
Zuerst der Leiter und Direktor der Truppe, Albert Emanuel Vogler.
Ein großer Name auf dem Kontinent. Herr Vogler hat die Wissenschaft...
des animalischen Magnetismus entwickelt und perfektioniert.
Es freut uns, Herrn Voglers Bekanntschaft zu machen.
Dies, meine Herren, ist Herr Voglers Mündel und Spitzenschüler, Herr Aman.
Er verfügt über die ungewöhnlichsten Talente.
Diese ehrwürdige alte Dame ist Herr Voglers Großmama.
Früher war sie einmal eine gefeierte Opernsängerin.
Wer könnte je die Gräfin Agata de Macopazza vergessen?
Ich spiele eine unwichtige Rolle. Meine Lebensaufgabe besteht darin...
dem großen Geist namens Albert Emanuel Vogler zu dienen.
Hätten Sie etwas dagegen, wenn wir uns hinsetzen...
um Ihr Unterfangen ein wenig zu besprechen?
Also, bitte nehmen Sie Platz.
Dr. Vogler. Im Lokalblatt haben Sie ein Spektakel verkündet...
das von Sensationen nur so übersprudelt.
"Unfassbare, noch nie zuvor gesehene Kuriositäten ."
"Auf orientalischer Philosophie beruhende Zauberkünste ."
"Gesundheitsfördernde Magneten. Nervenstimulation. Geistesantrieb ."
- Ist das Ihre Anzeige? - Herr Hauptmann.
Diese prahlerischen Formulierungen stammen nicht von Dr. Vogler.
Wir würden uns freuen, wenn der Herr die Frage selbst beantworten würde.
Herr Vogler wurde das Geschenk der Sprache vorenthalten.
Er ist stumm, meine Herren.
Wurde Herrn Aman das Geschenk der Sprache ebenso vorenthalten?
- Sie sagen nichts. - Ich wurde nicht gefragt, Hauptmann.
- Halten Sie magische Séancen? - Das haben wir nicht behauptet.
- Herr Tubal... - Wir benutzen Spiegel, Projektionen.
- Einfache, harmlose Sachen. - Eine Frage noch.
- Herr Vogler heilt Krankheiten? - Das haben wir nicht gesagt.
Herr Vogler war vor kurzem unter einem anderen Namen in Dänemark.
Er gab sich als Arzt aus und behandelte Patienten in Gasthäusern.
"Patienten wurden nach Mesmers Methode in einem dunklen Zimmer magnetisiert.
"Dies führte zu Zittern und nervösen Anfällen aller Art.
"Einige fielen in Ohnmacht."
Warum fragen Sie, was Sie bereits wissen?
Scheinbar gibt es eine merkwürdige Spaltung zwischen Voglers Aktivitäten.
- Wie meinen Sie das? - Es gibt den idealistischen Vogler...
den nach Mesmers fragwürdigen Methoden praktizierenden Arzt.
Dann gibt es den weniger geschmackvollen Zauberer Vogler...
der allerlei Hokuspokus nach Heimrezeptur zum Besten gibt.
Wenn ich es recht verstehe, agiert Vogler skrupellos...
zwischen diesen beiden Extremen.
Sind Sie der Überzeugung, über- natürliche Fähigkeiten zu besitzen?
Dieses unbegreifliche Verhör schadet uns sowie auch Ihnen.
- Verhaftet uns, wenn wir illegal ... - Das wollen wir ja herausfinden.
- Verzeihung, ich wusste nicht... - Setz dich, mein liebes Kind.
Darf ich Ihnen meine Frau vorstellen?
Ich bitte um Entschuldigung. Was bis jetzt an den Tag kam ...
klingt nicht gerade vertrauenserweckend.
Holen Sie die Lampe auf dem Tisch dort.
Halten Sie sie so.
Schauen Sie mich an, Herr Vogler.
Warum sehen Sie so verärgert aus? Es gibt keinen Grund, mich zu hassen.
Ich möchte nur die Wahrheit wissen. Das liegt auch in Ihrem Interesse.
Mund öffnen.
Zunge herausstrecken.
rut mir Leid, Herr Vogler. Ihre Stummheit ist unerklärbar.
Außerdem steht in Ihrem Inserat...
Sie erzeugen "stimulierende, schreck- liche Visionen bei den Anwesenden".
Hauptmann, das ist unsere Laterna Magica.
- Ein albernes, harmloses Spielzeug. - Das ist wohl kaum gemeint.
- Evozieren Sie Visionen? - Ich protestiere.
- Warum denn? - Dr. Vogler ist ein großer Mann.
Und ein bekannter Wissenschaftler. Sie behandeln ihn wie einen Scharlatan.
Es ist eher das Drumherum, das einen Schatten auf seine Verdienste wirft.
- Beschwören Sie Visionen herauf? - Ruhe, oder Sie fliegen raus!
Also, Herr Vogler? Ja oder nein.
Ja oder nein.
Also ja. Können Sie diesen Zustand mit allen erlangen, wer es auch sei?
Mit mir vielleicht?
Versuchen wir es. Ich stehe Ihnen zur Verfügung.
- Nein, tun Sie das nicht. - Und wieso nicht, Frau Egerman?
Verzeihung.
Keine Accessoires? Keine Magneten, kein mysteriöses Halblicht?
Keine geheimnisvolle Glasharmonikamusik hinterm Vorhang?
Was soll ich sehen? Etwas Furcht erregendes oder etwas Aufregendes?
Geknicktes Schilf muss es sein. Geknicktes Schilf, geknickte Seelen.
Sie überanstrengen sich. Vorsicht, hören Sie auf.
Sie denken, ich hasse Sie. Irrtum. Mich interessiert nur eins.
Ihre Physiologie, Herr Vogler.
Ich möchte eine Autopsie an Ihnen durchführen. Ihr Hirn wiegen...
Ihr Herz öffnen, Ihr Nervensystem erforschen.
Ihre Augen herausnehmen...
Hören Sie auf, bevor es zu spät ist.
Zu spät? Zu langweilig eher.
Ihr Versuch schlug fehl, Herr Vogler. Doch Sie sollten sich freuen.
- Sie sind harmlos. - Warum lügen Sie?
- Wie bitte? - Wir sehen, dass Sie lügen.
Da war etwas, was Sie erschreckte, aber Sie wollen es nicht sagen.
rut mir Leid, aber ich habe nichts zu verbergen, keinen Ruf zu wahren.
Wer weiß, viel leicht tut es mir Leid. dass ich nichts spürte?
Dann ist alles geregelt. Nun brauchen Sie nur die Erlaubnis der Polizei...
um Ihre "magnetische Unterhaltung" aufführen zu können.
- Herr Hauptmann... - Herr Vogler wird morgen früh ...
eine private Sitzung in Herr Egermans Salon halten.
Als Kontrollmaßnahme. Am helllichten Tag.
Haben Sie etwas dagegen, Herr Tubal? Ausgezeichnet.
- Abendessen in einer Stunde. - Es ist uns eine Ehre...
Tut mir Leid. Herr Vogler und Co. essen in der Küche.
Frau Garp quartiert Sie ein. Rustan, zeigen Sie ihnen die Küche.
- Vielleicht wäre eine Pension besser. - Der Hauptmann wünscht...
dass Herr Vogler und Kollegen hier zu Gast bleiben.
- Das war ein amüsantes Spiel. - Wie meinst du das?
Es ist amüsant, wehrlose Menschen zu erniedrigen.
Aber nein. Es geht um eine Wette, um wissenschaftliches Interesse.
- Eine Wette? - Ja, Frau Egerman.
Ihr Gatte glaubt nämlich tatsächlich an unerklärbare Mächte.
- Und Sie streiten die Möglichkeit ab? - Als wissenschaftliche Katastrophe.
- Ein grotesker Gedanke. - Dadurch wären wir gezwungen...
- Dann müssten wir glauben, es gäbe... - Einen Gott.
Vollkommen überholter Gedanke. Die heutige Wissenschaft kann...
- alle mutmaßlichen Rätsel lösen. - Mutmaßlich?
- Alles kann erklärt werden. - Sie sind Optimist.
- Denken Sie an Strom, die Dampflok... - Die Wette gilt also?
Morgen werden wir sehen.
Ihre Frau wirkt etwas angespannt, Egerman.
- Macht der Tod des Kindes ihr noch... - Wir reisen im Herbst und ...
- Prost, meine Herren. - Auf Dr. Voglers Magnetgesellschaft.
Eine Gesellschaft mit einem ziemlich schlechten Gewissen, wie es scheint.
Wir müssen uns hüten. Die sehen schrecklich aus.
- Das verstehst du noch nicht. - Der Zauberer ist stumm. Schrecklich.
- Er sagt kein Wort. - Rustan sagt, er simuliert.
Das ist noch schrecklicher. Ich habe Angst.
Die haben kein Geld. Du musst dich nur vor den Reichen fürchten.
Und wenn sie uns umbringen und dem gnädigen Herrn das Geld klauen?
Guten Abend, junge Mädel.
Ich heiße schlicht und einfach Tubal, so simpel wie ein Volkslied.
Mal sehen. Hier haben wir Sara und das ist Sanna.
- Meinen Sie? - Man wird sehen.
- Meinen Sie? - Man wird sehen.
Kurz gesagt: Das Essen ist fertig.
Da steht es bereit, und hier sind die Gäste. Setzen wir uns?
- Gnädige Frau... - Sofia Garp, Köchin des Hauses.
Ich bin entzückt, geschmeichelt, überwältigt, um nicht zu sagen betört.
Hocherfreut. Angenehm.
- Können Sie wahrsagen, Herr Tubal? - Ja, das kann er.
- Lesen Sie meine Hand, Herr Tubal. - Mein liebes Kindchen.
Sie sind zu jung und hoffnungsvoll. Ich will Ihre Neugier nicht trüben ...
Ihre Lebensfreude. Ihren kindlichen Glauben.
Man kann Herr Tubals übernatürliche Fähigkeiten spüren.
- Ich fühle sie, ich fühle sie. - Eine wunderbare Gabe.
Aber auch eine schwere Last, eine dunkele Last...
Meine Güte, Herr Tubal ! Da wird einem ja ganz heiß unterm Korsett.
- Und kalt auch. - Lesen Sie trotzdem meine Hand.
- Das ist Antonsson, der Kutscher. - Antonsson. Wir kennen uns schon.
- Guten Abend. - Still. Er deutet uns die Zukunft.
Still, still, still... Ich sehe ein Licht.
Nun ist es aus. Dunkel ist es. Süße Liebeleien höre ich.
Doch mein Anstand verbietet mir, sie zu wiederholen.
Ein Jüngling. Er reitet im Jagdgalopp, so dass es eine Freude ist.
Sara, mein liebes Kind. Bevor du das Fest der Liebe feierst...
trinke etwas von unserem Liebestrank. So wird es sieben Mal so schön.
Ein Geschenk der Aphrodite Venus.
- Tubal ist nur der Überbringer. - Ein Liebestrank!
- Ist er teuer, Herr Tubal? - Die Herstellung ist fast unmöglich.
- Unter größten Unannehmlichkeiten. - Sie tapferer Mann!
Alles im Namen der Wissenschaft. Und der Liebe.
- Dürfte ich ein Fläschchen kaufen? - Unmöglich.
Dafür reichen Ihre Mittel nie, Sofia.
Nur Prinzessinnen können sich diesen Trank leisten...
und Gräfinnen, sowie die eine oder andere Schauspielerin.
Aber für Sie, Sofia, aufgrund Ihrer Schönheit, Ihre Gastfreundlichkeit...
Ihrer Liebenswürdigkeit, sagen wir 13 Schilling. Zwei Flaschen für 2O!
Ah, das riecht stark. So stark, so stark...
Das ist die wahre Flüssigkeit. Der materialisierte Stimulus...
-wissenschaftlich ausgedrückt. -Wirkt es auch bei Männern?
Und wie. Aphrodite Venus berührt ihre Herzen mit ihren Fingerspitzen...
- und lässt den Teufel frei! - Mein Gott, wenn Mutter hier wäre!
Der Liebestrank ist alle. Was nehmen wir jetzt?
Der hier ist gegen Kolik und blasige Füße.
Wichtig ist nur, wie die Flasche aussieht und der Geschmack.
- Tubal ist natürlich ein Schwindler. - Natürlich.
- Aber ich hab etwas Besonderes, oder? - Das dachte ich auch gerade.
- Ein feiner Pastor wären Sie. - Mein Glaube schwankt.
Stimmt vielleicht. Diese Sache muss privat besprochen werden.
Ich gehe in meine Kammer. Gehen Sie über den Hof, dann rechts ums Haus.
Da ist eine kleine Tür. Ich lasse Sie rein.
- Sie sind ein wahres Weib, Sofia! - Mag sein.
Mein Mann starb vor acht Jahren.
- Möchten Sie die Flaschen nicht? - Behalten Sie sie.
Sie können sie noch mal verkaufen.
Heirate... Sofia.
Hallelujah, Brüder und Schwestern!
Die Hauptsache ist nicht der Glaube, sondern die Macht. Die spürte Sofia.
- Was bekomme ich für einen Schilling? - Eine unvergessliche Liebesnacht.
- Nein, das ist Rattengift. - Der stirbt nicht so schnell!
Trink es in einem Zug aus und dann spürst du Salomons Freuden...
als er sich mit seinen 1OOO Konkubinen amüsierte.
- Warum weint die Kleine denn? - Bist du eine Hexe?
Das mag wohl sein.
Ich habe solche Angst. Du bist so alt und hässlich.
Wenn du erst mal 2OO Jahre alt bist, bist du auch hässlich, Kleines.
- So alt bist du? - Oh ja...
- Kannst du die Menschen verzaubern? - Mitunter.
Aber man glaubt nicht mehr an meine Geheimnisse, ich muss vorsichtig sein.
Leg dich mit dem neuen Glauben an, und du landest im Spital, sagt Tubal.
- Wie bist du Hexe geworden? - Das darf ich nicht sagen.
- Hast du deine Seele verkauft? - Ja, ja... kann schon sein.
- Jetzt wird mir wieder ***. - Schon gut. Kriech in dein Bett...
und dann besucht dich die Hexe mit einem Geschenk.
Tu, was ich dir sage, Kleines.
Ich meine es nur gut mit dir.
Was gucken Sie so?
Als ich am Waschzimmer vorbeikam, schaute ich ins Dunkel.
Da hing eine Leiche in der Ecke, mit einer Schlinge um den Hals.
Ich trat näher, um zu sehen, wer es war.
Und da erkannte ich ihn.
- Sie machen mir keine Angst. - Ein Mörder hing am Haken.
Ja, so ist das.
Man sieht, was man sieht. Und man weiß, was man weiß.
Aber darüber zu reden, lohnt sich nicht.
- Was für ein Leben, Herr Simson. - Reisen, Vorstellungen, Feste.
- Ein Leben im Luxus. - Und mit schönen Frauen sicher.
Frauen fühlen sich von der Magie angezogen.
Besonders schöne, heißblütige Frauen mit Instinkt.
Manchmal müssen wir uns geradezu wehren.
Da fällt mir eine russische Prinzessin ein...
mit grünen Augen und lilienweißem Busen. Aber genug davon.
Man wird Frauenexperte. Ein Blick, und man weiß sofort Bescheid.
- Dass ich hier mit Ihnen sitzen darf. - Du bist hübsch.
- Finden Sie? - Ich weiß, wovon ich spreche.
Du hast einen hübschen Mund, schöne Augen und eine sehr nette Figur.
- Hilfe, Mutter! - Warum schreist du?
Ich weiß nicht, aber das fühlte sich so merkwürdig an. Besonders im Bauch.
- Vielleicht bin ich krank. - Das ist der Liebestrank.
Meinen Sie, daran könnte es liegen, Herr Simson?
Was tun Sie da?
So... Jetzt nehmen wir beide einen Schluck.
Dann kommt Venus Aphrodite und berührt uns.
Das ist die Liebesgöttin, Sara. Sie bringt uns pures Glück.
Man weiß, was man weiß, wie Großmutter zu sagen pflegt.
- Herr Simson will mich irreführen. - Keineswegs.
Ich bereite unser Vergnügen vor.
- Und die russische Prinzessin? - Ist Saras Busen minder weiß?
Nein, das glaube ich nicht. Aber sie hatte grüne Augen.
Aber die hatte sie meist zu. Das kannst du auch tun.
Dann trinken wir.
- Und jetzt? - Jetzt warten wir.
- Hier? - Nun, nicht gerade hier, aber...
- Ich weiß! Wir gehen ins Waschzimmer. - Was?
Ja, da gibt es schöne, große Körbe voller sauberer Wäsche.
- Viel leicht sollten wir hier warten. - Worauf denn?
Viel leicht will Herr Vogler irgendwas. Ich dachte, er...
Wie blass du bist. Fühlst du dich nicht gut?
Mir fällt ein, dass dieser Trank auf verschiedene Weise wirken kann.
Man kann sich zum Beispiel in einen gereizten Löwen verwandeln.
Ich habe meine Frauen mitunter schon beinahe zerfetzt.
- Wie furchtbar! - Aber dir will ich nicht wehtun.
-Ich gehe schon nicht kaputt. -Es kann auch noch anders kommen.
Es kann einem auch schlecht werden.
Ich habe gehört, dass manche sogar daran gestorben sind.
Ich glaube, Venus Aphrodite hat mich gerade auf die richtige Art berührt.
Ach so... nun, das mag sein. Aber ich bin da sensibler.
Keine Angst, kleiner Simson. Ich werde dich nicht auffressen.
Stell dir vor. Da zuckelt er einfach mit ihr los.
- Sonst macht sie so was nicht. - Trink was, dann geht's dir besser.
- Es ist wirklich warm hier. - Riechst du, wie gut es hier ist?
Das ist die frischgebügelte Wäsche. Und die Winteräpfel dort drüben.
Im Fenster ist ein Vogelnest.
Jedenfalls ist es sehr heiß.
- Du zitterst ja. - Weil es so heiß ist.
Dann zieh dir doch die Jacke aus.
Rustan und Antonsson sind immer noch in der Küche.
Und bei Herrn Aman und Vogler im Zimmer brennt Licht.
- Sara! - Wo bist du? Ich sehe dich nicht.
Hier,im Wäschekorb, so,wie du es gesagt hast.
Nun?
- Es wäre leicht, dich zu verführen. - Meinst du?
Gewiss. Aber mit zunehmendem Alter wird man rücksichtsvoller, weißt du.
- Wenn ich mir Müh gebe, versteh ich's. - Man handelt überlegter.
- Pflückt nicht jede Blume. - Aber riechen kannst du doch.
Ich beuge mich über den zarten Kelch und dann ziehe ich weiter.
Warum redest du so viel?
- Ich fürchte mich vor Gewitter. - Ganz ruhig. Du hast ja mich.
Das fühlt sich sehr, sehr beruhigend an.
- Was ist? - Der Liebestrank.
- Wirkt er denn so stark? - Ja, ich schwitze wie ein Kamel.
Da blitzt es wieder! Halt mich fest.
- Es ist ganz zugeknotet. - Warte, ich helfe dir.
Nein, nicht schauen.
Muss der Knopf auch noch auf? Wie kompliziert das alles ist.
Du scheinst dich nicht sehr gut auszukennen, kleiner Simson.
Ich war meistens im Ausland, weißt du.
Ruhig. Weine nicht, Kleines.
Bald wirst auch du teilhaben.
Doch erst gibt Großmutter dir ein Geschenk, das dich trösten wird.
- Ist das ein Ohr? - Das ist ein Ohr.
Flüstere all deine Wünsche in dieses Ohr...
und sie werden in Erfüllung gehen. Aber nur unter einer Bedingung.
- Was für einer? - Du musst dir wünschen, was lebt...
- was am Leben ist und was leben wird. - Das verstehe ich nicht.
Nein, noch nicht, aber das macht nichts.
So, Kleines. Schön still sein, dann singe ich dir etwas vor.
Der Soldat stand da Mit seinem Gewehr
Es war Krieg Und der Feind kam immer näher
Die Sonne schien Der Wind, der wehte
Auf müden Beinen Der Soldat marschierte
Aus dem Wald Kam der Feind herangaloppiert
Unser Soldat ihn So gut wie er konnte traktiert
Die Klingen blitzten Das Blut floss rot
Manch grimmiger Krieger fand seinen Tod
Der Soldat hat es Zum Sieg gebracht
Wie goss es in Strömen Die ganze Nacht
An einem stillen Orte nahm der Soldat nun Platz
Schrieb einen Brief an seinen liebsten Schatz
Die Liebe bringt Frieden
Die Liebe bringt Trost
Die Liebe stärkt selbst Die zarteste Brust
Die Liebe vereint
Man kann sie nicht fälschen
Die Liebe ist himmlisch
Und schwer zu erhaschen
- Hast du gehört, Kleines? - Ich schlafe schon fast.
Ja, ja... Ja, ja...
Jetzt gibt es ein Gewitter.
Weit, weit weg.
Ich fürchte mich nicht vor Gewitter.
Ich rufe euch hinunter, ich rufe euch heraus, jenseits der Toten ...
jenseits der Lebenden, der lebenden Toten...
jenseits der erhobenen Hände...
- Dieser Vogler... - Solche Leute muss man auspeitschen.
Zauberer haben irgendwas an sich.
Ihr Gesicht nervt.
- Ihr Gesicht? - Genau.
Wenn man ein Gesicht wie Voglers sieht, wird man wütend.
Da will man einfach um sich schlagen.
Voglers Gesicht...
So ein Gesicht ist etwas Besonderes.
Weißt du, was ich meine, Antonsson?
Drauf rumtrampeln sollte man.
Solche Gesichter... Voglers...
und das der Alten, und Amans...
- Ein Gespenst! - Oder gar der Teufel persönlich!
- Wo ist der Wodka? - Wo ist der Wodka?
- Die Flasche ist weg. -Auf dem Boden.
- Nein. - Wo?
Das Gespenst hat den Wodka gestohlen!
- Was treibt ihr da? - Wir bereiten uns auf morgen vor.
Man sieht, was man sieht, man weiß, was man weiß. Das riecht nicht gut.
Das ist eure eigene Schuld.
Ich hoffe, sie wurden gut verpflegt in der Küche.
Ich gehe ins Gästezimmer und packe aus.
Viel leicht fragen Sie sich, wieso ich Schwarz trage?
Meine Tochter verstarb letzten Frühling.
Herr Vogler, Sie müssen diese Menschen entschuldigen. Man hat Sie gedemütigt.
Sie verstehen Sie nicht, darum hassen sie Sie. Ich verstehe Sie.
Wer sind Sie wirklich?
Ich habe Sie sofort erkannt. Ich war schockiert.
Verzeihen Sie meine Offenheit, ich rede sonst nie.
Ich werde nicht weinen. Wir haben keine Zeit für Tränen.
Ich sehnte mich nach Ihnen, dachte an Sie. Ich habe Ihr Leben gelebt.
Trotzdem habe ich Sie heute zum ersten Mal gesehen.
Vielleicht lachen Sie mich heimlich aus. Das macht nichts.
Meine Liebe ist stark genug für uns beide.
Ich weiß jetzt, warum Sie hier sind. Spüren Sie, wie mein Herz schlägt.
Sie werden mir sagen, warum mein Kind gestorben ist.
Sie werden mir Gottes Willen erklären. Darum sind Sie gekommen.
Um mich in meinem *** zu trösten...
und mich von der Last meiner Schuldgefühle zu befreien.
Mein armer Mann weiß von nichts. Wie sollte er es auch je verstehen?
Ist es nicht schrecklich heiß heute Abend?
Ich hatte solche Angst.
Mein Mann geht in ein paar Stunden schlafen. Er schläft fest.
Ich habe ihm ein Schlafmittel ins Getränk gerührt. Kommen Sie um zwei.
Ich bin auf der anderen Seite des Flurs, gegenüber vom Gästezimmer.
Ich will Ihre Hand küssen. Nein...
Ich will. Halten Sie einfach still.
Sie haben sich verletzt.
Seit dem Tod unserer Tochter schlafen wir in getrennten Zimmern.
Ich bin nicht gestorben. Aber ich bin schon wieder fast da.
Eigentlich bin ich eher Gespenst als Mensch.
Ich bin... überzeugend geworden.
Ich war nie Schauspieler.
Ein Schatten...
eines Schattens.
Machen Sie sich um mich keine Sorgen, Herr.
Ich bin schon im Begriff, mich aufzulösen.
Nur für eins habe ich gebetet, mein Leben lang.
Benutze mich. Führe mich.
Aber Gott verstand nie, was für ein starker...
und ergebener Diener aus mir wurde.
Also wurde ich nie eingesetzt.
Auch das ist eine Lüge.
Man geht Schritt für Schritt für Schritt für Schritt in die Dunkelheit.
Diese Bewegung ist die einzige Wahrheit.
Als ich mich für tot hielt...
wurde ich von schrecklichen Träumen geplagt.
Sie sind ja ganz blass um die Kiemen. Haben Sie ein Gespenst gesehen?
- Nur ein bisschen müde. - Ich sage gute Nacht.
- Gruß an Frau Egerman. - Finden Sie Ihr Zimmer?
- Ich bin hier oft zu Gast. - Trinken wir noch einen. Setzen!
Wenn der Hauptmann einen Befehl gibt, hat man zu gehorchen!
Welch einmaliges magnetisches Wunder.
Meinen hochachtungsvollen Respekt für Dr. Voglers Gabe.
- Ich bin seine Frau. - Warum diese Maskerade?
- Wir werden gesucht. - Warum geben Sie es nicht ganz auf?
- Was sollte ich dann machen? - Ich erzähle Ihnen ein Geheimnis.
Ich hege eine kuriose Sympathie für Sie und Ihren Mann.
- Das klingt unglaubwürdig. - Sie gefielen mir sofort.
Ihre Gesichter, Ihre Stille, Ihre natürliche Würde.
- Ich sage es nur, weil ich blau bin. - Gut, dann lassen Sie uns doch.
Ich kann nicht. Denn Sie verkörpern, was ich am meisten hasse.
Das Unerklärliche.
Dann können Sie mit Ihrer Verfolgung aufhören.
- Das Ganze ist Betrug. - Betrug?
Trug, falsche Versprechen, Doppelbödigkeit.
Nichts als eine verdammte Lüge.
Wir sind der lächerlichste Pöbel.
- Denkt Ihr Mann das auch? - Er spricht nicht.
- Ist das wahr? - Nichts ist wahr.
Er hat keine übersinnlichen Kräfte? Wohl nicht, ich spürte nichts.
Nur eine Art kalte Aufregung. Er scheiterte.
- Es ist bedeutungslos. - Also muss ich mich nicht sorgen?
Sorgen Sie sich nicht, Mr. Vergérus. Wir können unseren Betrug beweisen.
Es scheint, als beklagten Sie diese Tatsache.
Als würden Sie sich etwas anderes wünschen. Doch Wunder gibt es nicht.
Es sind immer nur Geräte und der Mund.
Bei den Priestern ist es genauso. Gott schweigt und die Leute reden.
- Nur einmal. - Das ruft jeder. Nur einmal.
Für die Ungläubigen. Aber am meisten für die Gläubigen.
- Nur einmal. - Nur einmal. Das stimmt.
Sie sagen, Sie haben Angst? Auch vor mir?
- Besonders vor Ihnen. - Wie schmeichelnd.
Ihr Benehmen und Ihren klugen Geist könnte man tolerieren.
- Wovor fürchten Sie sich dann? - Vor Ihrem Lächeln, Ihrer Güte.
Sie sind die einzig Vernünftige dieser Truppe.
Warum diesen Pfad in die Schande, ins Gefängnis, weitergehen?
- Es war wohl nicht immer so? - Nein.
Glaubten Sie vielleicht einst an den Nutzen dieser ganzen Sachen?
- Das war vor langer Zeit. - Warum hören Sie nicht auf damit?
Es ist sinnlos.
- Meinen Sie Ihren Mann? - Ich meine, es ist sinnlos.
Es gibt keinen Weg zurück... oder zur Seite.
- Nicht für uns. - Ich mache trotzdem einen Vorschlag.
Wenn Sie die Magnete satt haben, melden Sie sich bei mir.
Ich werde Ihnen helfen, auf die eine oder die andere Art.
Und mein Mann...? Ich bin Ihnen sehr dankbar.
Ich gehe sofort.
Eine letzte Frage: Gibt es noch mehr Entlarvungen?
Oder hat Dr. Voglers magisches Theater seine Mittel erschöpft?
Sie erweisen mir eine Ehre, Herr Doktor.
- Ihre Frau ist irrsinnig treu. - Gehen Sie, um Himmels willen.
Will Ihr Mann mich umbringen? Wollen Sie mich umbringen?
Sie hassen mich, ich mag sie. Sehr anregend.
- Seien Sie so gut und gehen Sie. - Ich gehe. Gute Nacht, Madame.
Gute Nacht, Herr Doktor!
Erinnerst du dich an den Sommer in Lyon, als wir ein Haus kauften...
und das Vagabundenleben aufgeben wollten?
Dann verkauften wir es und legten uns die Kutsche zu.
Und du fingst an, dich stumm zu stellen.
Und der Großherzog von Köthen war so angetan von mir...
dass er uns Seiner Hoheit in Schweden empfehlen wollte.
Du dachtest, ich hätte dich betrogen, und hast ihn verprügelt.
Dann saßen wir zwei Monate im Gefängnis, bevor er uns rausließ.
Er war so edelmütig. Wollte uns trotz- dem am schwedischen Hof empfehlen.
Meinst du, er hat es wirklich getan?
- Ich glaube es auch nicht. - Ich hasse sie.
Ich hasse ihre Gesichter, ihre Körper, ihre Bewegungen, ihre Stimmen.
Und ich fürchte mich auch. Dann bin ich machtlos.
- Und wenn ich dich verlasse? - Geh, wenn du willst.
Das ist alles einerlei.
Albert... Emanuel...
Vogler...
Sie sind also doch gekommen.
Was hast du vor?
Ich trage keine Schuld. Er hat mich verführt.
Willst du mich etwa schlagen?
Nein, das würdest du nie tun. Weil du ein Feigling bist.
- Ich blute. - Verzeih mir. Es tut mir Leid.
Nein. Geh nicht.
Wir danken Ihnen und hoffen, unsere Tricks gefallen Ihnen.
Nun etwas noch Erstaunlicheres. Diese Nummer hat viel Anerkennung geerntet.
Herr Vogler und sein Assistent beweisen nun abermals ihre Gabe...
die Weltordnung durcheinander zu bringen.
Würde eine der Damen bitte vortreten?
Eine Frau mit reinem Herzen und schönen Gedanken.
Frau Polizeihauptmann?
Das ist der absolute...
unerhörte Moment der Wahrheit.
Die Magneten befreien Frau Starbeck von allen Verstellungen.
Jedes Wort aus ihrem Mund wird die reinste Wahrheit sein.
Frau Starbeck, wie viel Nadelgeld bekommen Sie?
- Ich protestiere! - Einen Moment noch, Herr Hauptmann.
- Im Namen der Wissenschaft. - In welchem Jahr heirateten Sie?
Ich bin nicht verheiratet. Ich bin viel zu jung!
- Nicht verheiratet? - Herr Starbeck ist eine Rübe.
- Hören Sie auf damit! - Samstags geht er ins Bordell.
Er frisst wie ein Schwein und furzt am Tisch.
- Bringen Sie sie zum Schweigen! - Er trägt eine Perücke, er stinkt.
Denk doch wenigstens an unsere armen Kinder!
Wie viele davon wohl Starbecks sind?
Obwohl manche schon dumm und hässlich sind. Er ist ein Schwein!
Ich muss nach Hause, ich habe einen Braten im Ofen. Bleib du, Schatz.
Ein bisschen Unterhaltung tut dir sicher gut.
Ich habe doch nichts albernes gesagt, oder?
Diese Zauberer sind erstaunlich. Ade. Du kommst heim zum Abendessen?
Nein, ich bin nicht rachsüchtig, das darfst du nicht denken.
Ich finde alleine heraus.
Die letzte Nummer heißt "Die unsichtbare Kette".
Würde einer der Herren zu Diensten stehen? Je stärker, desto besser.
Antonsson.
- Ich will nicht. - Das ist ein Befehl!
Bravo, mein guter Mann, bravo. Es ist nicht gefährlich...
nd wird Ihnen nicht wehtun. Atmen Sie einfach ganz entspannt.
Antonsson ist ein stämmiger Mann, aber seine körperlichen Kräfte...
sind nichts im Vergleich zu Herrn Voglers spiritueller Stärke.
Gehilfe, fessle diesen Mann mit den unsichtbaren Ketten.
Ihre Hände sind aneinander gekettet.
Ihre Füße sind ebenso gefesselt.
Und die Kette ist an der Wand befestigt.
lhm nach!
Der Mann ist zweifellos tot.
Mein Protokoll wird Antonssons Schuld als unerheblich verzeichnen.
Bestraft wird er nicht, da niemand eine Untersuchung fordert.
Wenn doch, wird eine umfassende Überprüfung vollzogen...
einschließlich einer Untersuchung Voglers Schuldenstandes.
Seines sicherlich beachtlichen Schuldenstandes.
Gibt es irgendwelche Einwände?
Gibt es keine Ablehnungen dieser Verfügung...
erkläre ich den Fall hiermit für abgeschlossen.
- Was heißt das, wenn ich fragen darf? - Das heißt...
dass Sie sich zum Teufel scheren können, wenn es Ihnen Spaß macht.
Danke für den Rat, Herr Hauptmann. Und was passiert mit Vogler?
Gemäß des Autopsiegesetzes in offiziellen Einrichtungen...
wird der besagte Emanuel Vogler...
wie von Medizinrat Vergérus und mir angeordnet, gründlich untersucht.
Die Autopsie findet umgehend und auf Staatskosten statt.
- Im Namen der Wissenschaft. - Wir sind sehr dankbar.
Das dachte ich mir.
Nun kommt Vogler auf den Dachboden. wo die Autopsie stattfinden wird.
Der Herr Medizinrat wünscht so bald wie möglich zu beginnen.
- Wie bei Hinrichtungen? - Wohl möglich.
Sie können ihn in dieser schwarzen Kiste hochtragen, Herr Tubal.
Falls Frau Vogler auf Schwierigkeiten stoßen sollte...
ich habe gute Beziehungen zu einem vorzüglichen Haus.
- Danke für Ihre Besorgnis. - Meine Frau ist ziemlich drollig.
Meinen Sie nicht auch?
Also trugen wir den Sarg zum Dachboden hoch.
Dann kamen der Medizinrat und der Hauptmann...
legten Voglers Leiche auf den großen Tisch und zogen sie aus.
- Und was machen sie mit ihm? - Körper und Eingeweide zerschneiden.
Den Kopf abschneiden und das Hirn anschauen. Das Blut fließt und fließt.
Stellt euch vor, er wacht unterm Messer auf...
und steht auf und kommt die Treppe herunter.
Er kommt herein und schaut uns aus blutigen Augenhöhlen an.
- Da, an der Tür! - Sag so was nicht!
Fürchte dich nicht, Sanna. Ich beschütze dich.
Wir sollten ein Lied singen, über unser Vertrauen in den Herrn.
Du hast so Recht, Sofia. Was sollen wir singen?
- Bereust du es? - Ich habe dir nichts versprochen.
- Gestern warst du ganz heiß. - Still, mach mich nicht verlegen.
Gestern war gestern. Und heute ist Sonntag.
"...und da die Autopsie keinerlei physiologischen Besonderheiten...
"oder Anomalien vorwies, werden die mit Vogler verbundenen Vorfälle...
"als vorübergehend und somit bedeutungslos klassifiziert...
"bzw. als so unwichtig, dass sie keine weitere Aufmerksamkeit erfordern."
War das alles? Ich danke Ihnen für Ihre Hilfe.
Ich schicke das Protokoll, sobald ich es fertig habe.
Ich möchte Ihre Unterschrift für das Gutachten.
Ich komme morgen Vormittag vorbei. Wiedersehen.
So, und was wird jetzt aus der Großmama?
Fette Schweinchen sollten nicht laut grunzen, sonst werden sie zu Speck.
Ich bin nicht nachtragend, aber ich vergesse nichts, besonders Gesichter.
Da hat die Fliege gefurzt, ohne den Hintern zu verlieren...
wie meine Mutter so schön zu sagen pflegte.
Vorsicht. Für Leute wie dich gibt es Heime und Anstalten.
- Verstehen wir uns? - Oh ja.
Schöne Grüße an die Frau Gemahlin noch.
Tust du mir einen Gefallen?
Würdest du bitte die Uhr abstellen?
- Hörst du, wie still es ist? - Ja...
Sehr still.
- Warum hast du es zugelassen? - Ich?
- Du wolltest Rache. - Ich weiß nicht, wovon du redest.
Vergérus hat mich überrascht, ich habe weder Ja noch Nein gesagt.
- Du wolltest Rache. - Ein merkwürdiger Racheakt.
Ja... sehr merkwürdig.
Rache...
Ich ertrage es nicht mehr.
Manda? Manda...
Nicht umdrehen. Geh und schließ die Dachbodentür ab.
Keine Fragen. Tu einfach, was ich sage.
Heiß ist es hier unter dem Dach.
Eine vorübergehende Unpässlichkeit.
Irgendein Werkzeug...
Entweder ist das ein Traum oder ich werde wahnsinnig.
Da ich viel leicht tatsächlich den Verstand verloren habe, wach ich auf.
Interessant eigentlich...
Lass ihn!
Die Angst vor dem Tod haben Sie erzeugt. Mehr nicht.
- Sonst nichts. - Lass ihn schon.
Könnte ich etwas Geld haben? Wir sind vollkommen abgebrannt.
Wenigstens ein paar Münzen für unsere Darbietung.
Sie schauen, als kennen wir uns nicht. Dabei waren wir Seelenverwandte.
Ich habe Sie noch nie gesehen. Ich kenne Sie nicht.
Ich war verkleidet. Macht das etwas aus?
Fragen Sie Ihren Mann, wir brauchen nicht viel.
Rühren Sie mich nicht an!
Herr Medizinrat!
Helfen Sie mir? Reden Sie mit dem Hauptmann, damit wir gehen können.
- Wir kommen auch nicht wieder. - Und wen habe ich untersucht?
Einen Schauspieler, der unbedingt aufgeschnitten werden wollte.
Sie liehen ihm sein Gesicht, tauschten Plätze. Sie waren gar nicht tot.
- Ja, ein billiger Trick. - Sind Sie Vogler?
- Ich glaube schon. - Kein Schauspieler, kein 3. oder 4.?
Verspotten Sie mich ruhig, aber helfen Sie mir.
- Wir sind Ihnen doch sympathisch ... - Ich mochte sein Gesicht lieber.
Verkleiden Sie sich, damit ich Sie erkenne...
dann können wir vielleicht darüber reden.
Sie sind undankbar!
Gab ich nicht alles, um Ihnen ein Erlebnis zu bieten?
Eine schreckliche Darbietung, aber Sie sollten bezahlt werden.
Schauen Sie sie sich genau an. Dann sagen Sie, ob ich die Wette gewann.
Ganz recht. Ich habe verloren.
Simson, spann die Pferde an, wir reisen ab.
- Helfen Sie uns beim Packen? - Ich bleibe hier.
Mein Weg ist ein anderer. Man muss fromm leben, wie Sofia sagt.
Höhere Ziele, verstehen Sie. Mehr Bedeutung und weniger Apparate.
Nein... ich komme nicht mit.
Du schaust dir die Beutel an und wunderst dich bestimmt.
Schau ruhig hinein. Das sind 6OOO Reichstaler...
die Großmutter im Laufe der Jahre zusammengespart hat.
Großmutters Medizin.
Die Leute zahlen jeden Preis für die Liebe.
Das wusstest du nicht, wie?
Lebe wohl, Albert. Ich hab ja immer gesagt, du bist stur und leichtsinnig.
Man musss eine Grenzen kennen.
Also... hilf mir runter.
- Da. Ich werde sie nicht vermissen. - Ich auch nicht.
Nein, ich auch nicht.
- Komm, Tubal. - Was? Schon wieder, Sofia? Aber...
Ja, ich komme, Sofia. Ich komme...
Darf ich mitkommen? Ich weiß nicht, was los ist, ich muss verrückt sein.
Es muss der Liebestrank sein. Ich kann nicht denken, wie ich will.
- Hol deine Sachen, beeil dich! - Danke, vielen, vielen Dank!
- Simson, ich komme mit! - Ich helfe dir!
Wo bleiben sie nur? Wir müssen los.
Wenn wir nur erst aus der Stadt raus sind.
Es ist zu spät. Zu spät...
Du hast Glück gehabt, Tubal.
- Wer sind Sie? - Der Magnetiseur Emanuel Vogler...
den wir untersucht zu haben glaubten. Er hat uns getäuscht.
Vermutlich steht Herr Vogler hier in eine Decke gewickelt vor uns.
Ich gratuliere.
Und nun die folgende Botschaft des Königshofs:
Seine Majestät hat den Wunsch geäußert...
Voglers magnetische Amüsements mitzuerleben.
Ich bin hiermit beauftragt, Vogler zum Schloss zu begleiten...
um dort die Abendunterhaltung zu planen.
Schloss Stockholm, der 14. Juli anno 1846. Hofmarschall.
Ich werde die hiesigen Vorfälle nicht erwähnen.
Zu Ihrem eigenen Vorteil.
Es wird höchste Zeit. Geschwind, Dr. Vogler.
Schicken Sie meine Apparate zum Schloss.
Aber seien Sie vorsichtig, es sind kostbare Gegenstände.
- Simson, mein Schatz! - Nicht jetzt, verdammt. Heute Nacht!