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Wisst ihr, was das Wort "Symbiose" bedeutet?
Ein hochtrabender Begriff für eine Beziehung zwischen zwei Spezies,
wie zum Beispiel zwischen Bienen und Blumen.
Bei einer Symbiose hängen beide Spezies voneinander ab.
Ich möchte euch etwas über eine bemerkenswerte Symbiose erzählen
zwischen einem kleinen Vogel, dem Kiefernhäher,
und einem großen Baum, der weißstämmigen Kiefer.
Sie wachsen in den Bergen von Wyoming, Montana und anderen Staaten im Westen der USA.
Sie haben riesige Baumkronen und viele Nadeln,
die anderen Pflanzen und Tieren Schutz und Obhut bieten,
und die weißstämmige Kiefer ernährt den Wald.
Ihre Zapfen sind voller Proteine.
Eichhörnchen nagen an den Zapfen der oberen Äste,
so dass sie auf den Boden fallen,
und dann vergraben sie sie in einem Haufen oder Misthaufen.
Aber sie behalten nicht alle davon.
Grau- und Schwarzbären lieben es, Misthaufen zu finden.
Zu einer Symbiose gehört jedoch mehr dazu, als dass eine Spezies eine andere ernährt.
Der Kiefernhäher gibt auch etwas an die Natur zurück.
Wenn er die Samen vergräbt, pflanzt er wiederum neue Bäume.
Das tut er so: Mit seinem kräftigen Schnabel
pickt der Kiefernhäher einen Zapfen aus der Baumkrone auseinander
und holt so die Samen heraus. Er kann bis zu 80 Samen in seinem Kehlsack anhäufen.
Dann fliegt er durch den Wald und sucht nach einer Stelle, wo er die Samen –
bis zu acht Stück zusammen – unter der Erdoberfläche vergräbt.
Kiefernhäher können im Herbst bis zu 90.000 Samen ansammeln,
für die sie im Winter und im Frühling zurückkehren.
Und diese Vögel sind schlau. Sie erinnern sich, wo all diese Samen vergraben sind.
Sie benutzen sogar Markierungen in der Landschaft,
wie etwa Bäume, Baumstümpfe, Steine,
um die versteckten, tief vergrabenen Samen unter der Schneedecke zu finden.
Aus den Samen, die sie nicht wieder holen, werden erneut weißstämmige Kiefern.
Diese Symbiose ist für beide Spezies so wichtig,
dass sie sich weiterentwickelt haben, um sich einander anzupassen.
Kiefernhäher haben lange, stark ausgeprägte Schnäbel entwickelt,
um die Samen aus den Zapfen herauszuholen,
und die Äste der Kiefern mit den Zapfen an deren Spitzen sind nach oben gebogen,
sodass die Kiefernhäher sie im Vorbeifliegen mitnehmen können.
Das ist nun wirklich mal eine Symbiose:
Zwei Spezies, die kooperieren, um sich gegenseitig zu helfen, und das zum Wohle aller anderen.