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Es sollte keinen Grund geben, daß die Erfahrung unseres Lebens
nicht ständig als Erinnerung dienen kann.
Und obwohl wir alle Fehler machen und Schwierigkeiten entstehen,
kann als Grundlage für Gesellschaft nicht
dieser ständige Stimmencocktail dienen, wo jeder den anderen auffordert, innere Stärke zu zeigen.
Und daher geht es nach meinem Verständnis beim Zustandekommen von Gesellschaft,
wenn wir das Wort Gesellschaft verwenden, nicht um die Massen.
Worauf diese gesellschaftliche Veränderung hinausläuft
und worüber wir bei dem Begriff Gesellschaft überhaupt sprechen,
ist im wesentlichen die Beziehung zwischen zwei Menschen.
Sobald wir geboren sind, haben wir Eltern,
und obwohl wir in unserer Kultur vielleicht eine sehr gute Beziehung oder eine schwierige Beziehung haben,
so sind wir alle geboren und haben sofort ein Gespür für das andere,
wir haben Freunde, wir haben Ehemänner und Ehefrauen, wir haben Beziehung zum Taxifahrer.
Es ist für jeden von uns sehr schwierig, mit mehr als einer Person gleichzeitig zu sprechen, außer gerade jetzt.
(Lachen)
Wir können hintereinander mit vielen Menschen sprechen, aber wir haben all unsere Fähigkeiten beisammen.
In erleuchteter Gesellschaft bringen wir es auf diese menschliche Ebene herunter.
Grundlegend müssen wir bereit sein zu kommunizieren:
Kommunikation zwischen Mann und Frau, zwischen Mann und Mann, zwischen Frauen und Frauen,
zwischen Tochter und Mutter, Vater und Sohn.
Wenn wir das vervielfachen und die Beziehung erfüllt wird von Angst, Zweifel und Sorge,
so erschaffen wir eine ganze Gesellschaft der Unruhe und des Unwohlseins.
Es läuft darauf hinaus , wie wir uns selber fühlen und was wir über andere denken.
Deswegen sind wir in diesem jetzigen Moment aufgefordert, über folgendes nachzudenken:
"Kann Gesellschaft gut sein?"
Wenn man sich anschaut, wo Gesellschaft sich ereignet, so ist es zwischen zwei Menschen;
und der innere Hintergrund zwischen zwei Menschen ist, daß wir kommizieren möchten,
selbst, wenn wir wütend sind, möchten wir kommunizieren.
Was es mit der Idee von erleuchteter Gesellschaft auf sich hat ist folgendes:
wenn wir beginnen, unsere angeborene Stärke, unsere Sinnesfähigkeiten, d.h. uns selbst zu erkennen,
so sind wir lebendig, und wir möchten alle gerne Anerkennung und Aufmerksamkeit haben.
Es ist eine dem Menschen angeborene Eigenschaft; es ist ein biologischer Aspekt.
Siehe Gesellschaft: Beziehung zwischen zwei Menschen Teil 2 Bereitschaft zuzuhören
Auszug aus dem Vortrag "Erleuchtete Gesellschaft erschaffen" von Sakyong Mipham Rinpoche, während des Shambhala Retreats "Beherzt sein: Unsere Welt verändern". 2011.
DVD "Beherzt sein: Unsere Welt verändern". Ein Set von acht Vorträgen, zu beziehen von Shambhala Media unter http://www.shambhalamedia.org