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Unser Kosmos
Eine persönliche Reise
Wer spricht für die Erde?
"Ich rufe den Himmel und die Erde als Zeugen auf...
...dass ich dir zur Auswahl gebe das Leben und den Tod...
...den Segen und den Fluch.
Darum wähle das Leben, damit du leben mögest...
...du und deine Nachkommenschaft."
Vor fast 200 Jahren begegneten sich im Golf von Alaska...
...in der Lituya Bay...
...zum ersten Mal zwei Kulturen, die sich nie zuvor begegnet waren.
Das Volk der Tlingit...
...lebte jahrtausendelang so, wie seine Vorfahren gelebt hatten.
Es waren Nomaden...
...die häufig mit dem Kanu zwischen diversen Lagern hin- Und herfuhren...
...wo sie reiche Beute an Fisch und Seeottern machten...
...und mit Nachbarstämmen Handel trieben.
Sie verehrten den Rabengott, den sie sich...
...als schwarzen Riesenvogel mit weißen Flügeln vorstellten.
Und eines Tages, im Juli 1 786...
...erschien ihnen dieser Rabengott.
Die Tlingit hatten schreckliche Angst.
Sie wussten, dass jeder, der den Gott direkt ansah, versteinert würde.
Von der anderen Seite des Planeten war hier eine Expedition angekommen...
...die von dem französischen Forscher La Pérouse geleitet wurde.
Es war die am sorgfältigsten geplante Forschungsreise des Jahrhunderts...
...die in aller Welt Wissenswertes über Geographie...
...über Naturkunde und die Menschen ferner Länder zusammentrug.
Aber für die Tlingit...
...deren Welt sich auf die Inseln und Buchten Südalaskas beschränkte...
...war klar, dass dieses Riesenschiff nur von den Göttern kommen konnte.
Es gab einen unter ihnen, der sich traute, näher hinzusehen.
Es war ein alter Krieger, der nahezu blind war.
Er sagte, sein Leben sei fast vorbei.
Zum Wohle der Allgemeinheit wolle er sich dem Raben nähern...
...um herauszufinden, ob der Gott wirklich Menschen versteinern würde.
Er begab sich auf seine eigene Entdeckungsreise...
...bereit, dem Ende der Welt gegenüberzutreten.
Der alte Mann zwang sich, den Raben fest anzusehen...
...und er sah, dass es kein riesiger Vogel war, der vom Himmel kam...
...sondern das Werk von Menschen, wie er einer war.
Diese erste Begegnung verlief friedlich.
Die Männer der La-Pérouse-Expedition hatten den Befehl...
...allen Menschen, die sie entdecken würden, respektvoll zu begegnen.
Eine außergewöhnliche Handlungsweise für die damalige Zeit und auch danach.
La Pérouse und die Tlingit tauschten Güter...
...und dann segelte das eigenartige Schiff davon, um nie zurückzukehren.
Nicht alle Begegnungen zwischen Nationen waren so friedvoll verlaufen.
Vor 1 519...
...hatten die Azteken von Mexico noch kein Gewehr zu Gesicht bekommen.
Auch sie glaubten zunächst, dass ihre seltsamen Besucher...
...vom Himmel gekommen seien.
Die Spanier unter Cortez...
...hatten nicht die Anordnung erhalten, Gewalt zu vermeiden.
lhre wahre Natur und ihre Absichten waren bald klar zu erkennen.
Im Gegensatz zu der La-Pérouse-Expedition...
...suchten die Konquistadoren nicht nach Wissen, sondern nach Gold.
Sie gebrauchten ihre überlegenen Waffen, um zu rauben und zu morden.
In ihrem Wahn löschten sie eine ganze Zivilisation aus.
Im Namen der Frömmigkeit...
...führten die Spanier ihren Glauben ad absurdum...
...und zerstörten eine ganze Gesellschaft...
...mit ihrer Kunst, ihrer Astronomie und ihrer Architektur...
...die sich mit allem in Europa hätte messen können.
Wir verachten die Konquistadoren für ihre Grausamkeit und Kurzsichtigkeit.
Dafür, dass sie den Tod gewählt haben.
Wir bewundern La Pérouse und die Tlingit für ihre Klugheit.
Dafür, dass sie das Leben gewählt haben.
Wir stehen immer noch vor dieser Wahl.
Aber heute ist es die gesamte Menschheit, die in Gefahr ist.
Wie bereits die Verfasser der alten Mythen wussten...
...sind wir alle zu gleichen Teilen Kinder des Himmels und der Erde.
Während unserer Zeit hier...
...haben wir gefährlichen evolutionären Ballast angesammelt:
Die Neigung zu Aggressionen und Ritualen und die Tendenz...
...sich Führern unterzuordnen und Außenseitern feindlich zu begegnen.
Alles Dinge, die einem unser Überleben zweifelhaft erscheinen lässt.
Aber wir haben auch Mitgefühl für andere entwickelt...
...wir lieben unsere Kinder...
...wir wollen aus der Geschichte und aus unseren Erfahrungen lernen...
...und wir verfügen über eine herausragende Intelligenz.
Dies sind alles Werkzeuge, die unserem Überleben dienen.
Welche Aspekte unserer Natur sich nun durchsetzen werden...
...ist ungewiss.
Vor allem, wenn sich unsere Visionen und Aussichten...
...nur auf einen kleinen Teil des kleinen Planeten Erde beschränken.
Aber von dort droben im Kosmos...
...sieht man alles aus einer ganz anderen Perspektive.
Betrachtet man die Erde aus dem All, sind keine Landesgrenzen zu erkennen.
Ethnischer, religiöser oder nationaler Fanatismus...
...lässt sich nur schwerlich befürworten...
...wenn man sieht, wie die Erde, ein zerbrechlicher, blauer Halbmond...
...zu einem unscheinbaren, kleinen Lichtpunkt verblasst...
...zwischen den Heerscharen von Sternen.
Bis jetzt gibt es keine eindeutigen Anzeichen außerirdischer Intelligenz.
Und deshalb fragen wir uns, ob sich Zivilisationen wie die unsere...
...zwangsläufig Hals über Kopf selbst zerstören.
Ich träume davon.
Und manchmal sind es Alpträume.
In einem dieser Träume...
...sah ich einmal...
...wie ich nach anderen Zivilisationen im Kosmos suchte.
Bei 100 Milliarden Galaxien...
...und Billionen von Sternen...
...sollte eigentlich in vielen Welten intelligentes Leben entstanden sein.
Einige Welten sind karg und wüstenhaft.
Dort konnte sich Leben nie entwickeln...
...oder es wurde durch eine kosmische Katastrophe ausgelöscht.
Es mag auch Welten geben, die reich an Leben sind...
...die aber noch keine Intelligenz oder Hochtechnologie entwickelt haben.
Es mag Zivilisationen geben, die sich die Technik erschließen...
...und diese dann umgehend dazu nutzen, sich selbst zu zerstören.
Und vielleicht gibt es ja auch Wesen...
...die gelernt haben, mit ihrer Technik und miteinander zu leben.
Wesen von Bestand...
...die zu Bürgern des Kosmos werden.
Versunken in Gedanken dieser Art...
...näherte ich mich einer Welt, die eindeutig bewohnt war.
Es war eine Welt, die ich schon öfter besucht hatte.
Ich sah einen Planeten, umgeben von Licht...
...und erkannte die Spuren von Intelligenz.
Doch plötzlich...
...Dunkelheit, absolute Dunkelheit.
In meinem Traum...
...las ich in dem Buch der Welten...
...einer enormen Enzyklopädie...
...in der eine Milliarde Planeten der Milchstraße verzeichnet sind.
Was würde mir der Computer sagen können...
...über diese Welt, die nun im Dunkeln lag?
Welt: 806.461 5.91 01
Sie hatten wohl schon eine frühere Katastrophe überlebt.
Erster aufgenommener Kontakt:
vielleicht durch ihre Fernsehübertragungen.
Biologisch waren sie anders aufgebaut als wir.
Technisch weit entwickelt.
Ich fragte mich, was das wohl für Lichter gewesen waren.
Vielleicht gab es dort Schwierigkeiten.
Überlebenswahrscheinlichkeit in einem Jahrhundert...
...weniger als 1%. Nicht gerade gute Aussichten.
"Kommunikation abgebrochen."
lhre Gesellschaft hatte versagt.
Sie hatten DEN Fehler gemacht.
Ich sehnte mich danach, zur Erde zurückzukehren.
Die Fernsehübertragungen der Erde rauschten an mir vorbei.
Mit Lichtgeschwindigkeit entfernten sie sich von unserem Planeten.
Das Abkommen über das Verbot von Atomversuchen wurde unterzeichnet.
In der Wagenkolonne ist etwas passiert. Bleiben Sie dran.
Für 64.000 Dollar...
...die Bombardierung von Hanoi sollte der Entmutigung...
Das Weiße Haus wird sich nicht reinwaschen lassen.
...Spitzenprofite der Ölindustrie wurden dargelegt...
...wenn sich die ernste Lage nicht entspannt.
Die Außenminister sind gerade...
Bitte bleiben Sie dran.
Bleiben Sie dran.
Dann, ganz plötzlich...
...Stille...
...totale Stille.
Aber mein Traum war noch nicht zu Ende.
Hatten wir unsere Heimat zerstört?
Was hatten wir der Erde angetan?
Wir hatten uns viele Möglichkeiten ausgedacht, Leben zu zerstören.
Wir hatten die Luft und das Wasser vergiftet.
Wir hatten das Land zerstört.
Vielleicht hatten wir sogar das Klima verändert.
Könnte es eine Seuche gewesen sein...
...oder ein Atomkrieg?
Ich erinnerte mich an den galaktischen Computer.
Was würde er mir über die Erde sagen?
Da war unser Teil der Galaxie.
Da war unsere Welt.
Ich hatte den Eintrag über die Erde gefunden.
Menschheit, die Dritte von der Sonne.
Sie hatten unsere Fernsehübertragungen gehört...
...und sie für einen Antrag auf kosmische Staatsbürgerschaft gehalten.
Unsere Technik hatte sich enorm entwickelt.
Da hatten sie ganz Recht.
200 Nationen.
Ungefähr sechs Weltmächte.
Das Potenzial, EIN Planet zu werden.
Die Überlebenswahrscheinlichkeit über ein Jahrhundert auch hier...
...weniger als l% .
Auftreten von Neutronen- Und Gammastrahlen in tödlichen Mengen.
Also war es ein Atomkrieg.
Ein atomarer Schlagabtausch.
Es würde keine großen Fragen mehr geben.
Und keine Antworten.
Keine Liebe mehr und keine Kinder.
Keine Nachkommen, die stolz auf uns sein würden.
Keine Reisen mehr zu den Sternen.
Keine Lieder mehr von der Erde.
Ich sah Ostafrika...
...und dachte, dass vor ein paar Millionen Jahren...
...wir Menschen dort unsere ersten *** gemacht haben.
Unsere Gehirne sind gewachsen und haben sich verändert.
Das Neue übernahm nach und nach die Führung des Alten.
Und das machte uns zu Menschen...
...die über Mitgefühl, Voraussicht und Verstand verfügen.
Aber wir hörten auf die Stimme der Schlange in uns...
...die uns etwas von Ängsten, Gebietsansprüchen...
...und Aggressionen einredete.
Wir haben die Produkte der Wissenschaft akzeptiert.
Aber ihre Methoden haben wir abgelehnt.
Vielleicht werden die Reptilien wieder Intelligenz entwickeln.
Vielleicht wird es irgendwann wieder Zivilisationen auf der Erde geben.
Leben wird es geben.
Intelligenz ebenfalls.
Aber keine Menschen mehr.
Weder hier noch in Milliarden von anderen Welten.
Jeder denkende Mensch fürchtet den Atomkrieg...
...und jede technische Nation bereitet ihn vor.
Jeder weiß, dass es Irrsinn ist...
...und jedes Land hat eine Entschuldigung dafür.
Es gibt da eine Kette von Kausalitäten.
Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs arbeiteten die Deutschen...
...an der Bombe.
Also waren die Amerikaner gezwungen, als Erste eine zu bauen.
Und wenn die Amerikaner eine hatten, mussten die Russen auch eine haben.
Dann die Briten, die Franzosen...
...die Chinesen, die Inder, die Pakistanis.
Viele Nationen häufen inzwischen Atomwaffen an.
Sie sind einfach herzustellen.
Man kann leicht spaltbares Material aus Atomreaktoren stehlen.
Atomwaffen könnten heute quasi in Heimarbeit hergestellt werden.
Die Bomben des Zweiten Weltkriegs wurden "Blockbuster" genannt.
Sie enthielten 20 Tonnen TNT und konnten ganze Wohnblocks zerstören.
Die Bomben, die im Zweiten Weltkrieg über den Städten abgeworfen wurden...
...enthielten insgesamt 2 Millionen Tonnen TNT.
Zwei Megatonnen.
Coventry und Rotterdam.
Dresden und Tokio.
Das ganze todbringende Material, das zwischen 1 939 und 1 945...
...vom Himmel regnete.
1 00.000 Blockbuster. Zwei Megatonnen.
Heute hat eine einzige Atombombe eine derartige Sprengkraft.
Eine einzige Bombe hat dieselbe Zerstörungskraft...
...wie der gesamte Zweite Weltkrieg.
Aber es gibt zehntausende von Atomwaffen.
Die Streitkräfte der Sowjetunion und der Vereinigten Staaten...
...haben auf über 1 5.000 ausgewählte Ziele ihre Kernwaffen gerichtet.
Kein Ort auf diesem Planeten ist davor sicher.
Die Zerstörungskraft dieser Waffen...
...dieser dienstbaren Geister des Todes...
...die geduldig darauf warten, dass an der Lampe gerieben wird...
...beläuft sich auf weit mehr als 1 0.000 Megatonnen.
Aber die Zerstörung geschähe nicht in einem Zeitraum von 6 Jahren...
...sondern ganz effizient innerhalb weniger Stunden.
Ein Blockbuster für jede Familie auf diesem Planeten.
Ein Zweiter Weltkrieg pro Sekunde...
...einen trägen Nachmittag lang.
Die Bombe, die auf Hiroshima geworfen wurde...
...tötete 70.000 Menschen.
Bei einem vollen nuklearen Schlagabtausch...
...in einem Paroxysmus globalen Sterbens...
...würden auf der ganzen Welt Bomben niedergehen...
...die einer Million Hiroshima-Bomben entsprächen.
In einem solchen Schlagabtausch würde nicht jeder sofort...
...durch die Explosion, den Feuersturm und die Verstrahlung sterben.
Es gäbe auch noch andere Qualen:
Den Verlust geliebter Menschen...
...das Leiden der Brandopfer, Erblindeten und Verstümmelten...
...die fehlende medizinische Versorgung...
...Krankheiten, Seuchen...
...die lang währende atomare Verstrahlung von Erdreich und Wasser.
Die Gefahr, dass Kinder tot oder deformiert geboren werden.
Und das Wissen, dass eine Zivilisation grundlos zerstört worden ist.
Das Wissen, dass es vermeidbar gewesen wäre und wir es nicht vermieden haben.
Das globale Gleichgewicht des Schreckens...
...wie es die USA und die Sowjetunion geschaffen haben...
...hält alle Bürger der Erde als Geiseln gefangen.
Jede Seite testet fortdauernd...
...die Toleranzgrenze der anderen aus.
Betrachten wir da zum Beispiel die Kubakrise...
...die Tests von Satellitenabwehrsystemen...
...oder die Kriege in Vietnam und in Afghanistan.
Die feindlichen militärischen Einrichtungen...
...sind in einer grauenerregenden Umarmung miteinander verschlungen.
Jede Seite braucht die andere.
Aber das Gleichgewicht des Schreckens ist nicht sehr stabil.
Es bleibt da nur wenig Raum für Irrtümer.
Und die Welt verarmt...
...weil $1 Billion pro Jahr in kriegsvorbereitende Maßnahmen fließen.
Und weil vielleicht...
...die Hälfte aller Wissenschaftler und Spitzentechnologen des Planeten...
...an militärischen Projekten arbeiten.
Wie würden wir all das...
...einem objektiven außerirdischen Beobachter erklären?
Wie würden wir unsere "Verwaltertätigkeit"...
...hier auf dem Planeten Erde darstellen?
Wir haben die Begründungen der Großmächte gehört.
Wir wissen, wer für die Nationen spricht.
Aber wer spricht für die menschliche Spezies?
Wer spricht für die Erde?
Aus außerirdischer Sicht ist unsere Weltzivilisation...
...eindeutig kurz davor...
...an ihrer wichtigsten Aufgabe zu scheitern:
Das Leben und das Wohlbefinden ihrer Bürger zur sichern...
...und dafür zu sorgen, dass die Erde auch weiterhin bewohnbar bleibt.
Wir scheinen zu akzeptieren, dass es zu einem Atomkrieg kommen könnte.
Aber sollten wir stattdessen nicht lieber alles tun...
...um einen solchen Krieg zu verhindern?
Sollte nicht jede Nation...
...ihre Einstellung grundlegend ändern?
Alles von Grund auf neu strukturieren...
...die Wirtschaft, die Politik, die sozialen und religiösen Einrichtungen?
Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem es keine...
...besonderen Interessen mehr geben darf.
Atomwaffen bedrohen jeden einzelnen Menschen auf der Erde.
Grundlegende Veränderungen in der Gesellschaft werden manchmal...
...als unpraktisch bzw. Als entgegen der menschlichen Natur angesehen...
...als ob Atomwaffen praktisch wären...
...oder als ob es nur eine Art von menschlicher Natur gäbe.
Aber zu grundlegenden Veränderungen kann es eindeutig kommen.
Wir sind davon umgeben.
In den letzten beiden Jahrhunderten wurde die elende Sklaverei...
...die es tausende von Jahren lang gegeben hatte...
...in einer weltbewegenden Revolution...
...nahezu überall abgeschafft.
Frauen, die jahrtausendelang schlecht behandelt worden sind...
...gewinnen allmählich die politische und wirtschaftliche Macht...
...die ihnen in der Vergangenheit vorenthalten wurde.
Einige Kriege wurden beendet oder zumindest entschärft...
...weil die Völker der angreifenden Nationen...
...sich voller Abscheu davon abwandten.
Die alten Appelle...
...an Rassenhass, Sexismus und religiösen Wahn...
...sowie an nationalistische Leidenschaft...
...greifen allmählich nicht mehr.
Ein neues Bewusstsein entwickelt sich, das die Erde...
...als einen einzigen Organismus betrachtet.
Und man erkennt, dass ein Organismus, der sich selbst bekriegt...
...verloren ist.
Wir sind ein Planet.
Eine der großen Offenbarungen des Zeitalters der Raumfahrt...
...ist das Bild von der Erde, begrenzt und einsam...
...und irgendwie verletzlich, wie sie die gesamte menschliche Spezies...
...durch das Meer aus Raum und Zeit trägt.
Aber dies ist eine uralte Erkenntnis.
Im dritten Jahrhundert vor Christus...
...wurde unser Planet genauestens vermessen...
...von dem griechischen Forscher Eratosthenes, der in Ägypten wirkte.
Das war die Welt, wie er sie kannte.
Eratosthenes war Leiter...
...der berühmten Bibliothek von Alexandria...
...dem wissenschaftlichen Zentrum der alten Welt.
Aristoteles glaubte, die Menschheit sei unterteilt in Griechen...
...und all die anderen, die er "Barbaren" nannte.
Er war der Ansicht, dass die Griechen ihre Rasse rein halten sollten.
Er lehrte, dass es für die Griechen angemessen sei, andere zu versklaven.
Aber Eratosthenes kritisierte Aristoteles für seinen Chauvinismus.
Er glaubte, dass es in jedem Volk Gut und Böse gab.
Die griechischen Eroberer schufen für die Ägypter einen neuen Gott...
...der aber erstaunlich griechisch aussah.
Alexander wurde als Pharao dargestellt...
...als freundliche Geste gegenüber den Ägyptern.
Aber tatsächlich hielten sich die Griechen für überlegen.
Die Proteste des Bibliothekars konnten die verbreiteten Vorurteile...
...nicht ernsthaft in Frage stellen.
Die damalige Welt war genauso unvollkommen wie unsere heutige.
Aber die Ptolemäen, die griechischen Könige Ägyptens...
...zeichneten sich zumindest dadurch aus...
...dass sie sich für den Fortschritt der Wissenschaft einsetzten.
Gängige Vorstellungen über die Natur des Kosmos wurden hinterfragt...
...und einige davon verworfen.
Neue Gedanken keimten auf...
...die sich mit den Fakten besser in Einklang bringen ließen.
Es gab einfallsreiche Vorschläge, heftige Debatten...
...brillante Synthesen.
Der sich daraus ergebende Schatz an Wissen...
...wurde jahrhundertelang...
...in diesen Regalen aufbewahrt.
In dieser Bibliothek entwuchs die Wissenschaft den Kinderschuhen.
Die Ptolemäen trugen nicht nur bereits vorhandenes Wissen zusammen.
Sie förderten die Forschung und erlangten neues Wissen.
Die Ergebnisse waren verblüffend.
Eratosthenes berechnete exakt die Größe der Erde.
Er vermaß sie...
...und behauptete, man könne sie umfahren.
Hipparchus vermutete, dass Sterne entstehen...
...dass sie sich jahrhundertelang gemächlich bewegen...
...um schließlich wieder zu verlöschen.
Er war der Erste...
...der die Positionen und die Größe von Sternen katalogisierte...
...um feststellen zu können, ob es zu derartigen Veränderungen kam.
Euklid verfasste ein Buch über Geometrie...
...das 23 Jahrhunderte lang den Menschen als Studiengrundlage diente.
Es ist immer noch interessant zu lesen und enthält viele elegante Beweise.
Galen verfasste Werke über die Heilkunst und die Anatomie...
...die bis zur Renaissance der Medizin als Grundlage dienten.
Das sind nur ein paar Beispiele.
Hier wirkten Dutzende von herausragenden Gelehrten...
...die hunderte von bedeutsamen Entdeckungen machten.
Einige dieser Entdeckungen haben schon etwas sehr Fortschrittliches.
Apollonius von Perga studierte die Parabel und die Ellipse...
...jene Kurven, die die Flugbahn fallender Objekte...
...in einem Gravitationsfeld beschreiben...
...beziehungsweise die Flugbahn von Raumschiffen.
Heron von Alexandria erfand Dampfmaschine und Züge.
Er war auch der Autor des ersten Buchs über Roboter.
Wie würde unsere Welt heute aussehen, wenn diese Entdeckungen...
...zum Wohle aller eingesetzt worden wären?
Wenn die humanen Ansichten von Eratosthenes...
...akzeptiert und umgesetzt worden wären?
Aber so war es nicht.
Alexandria war die großartigste Stadt...
...die es in der westlichen Welt je gegeben hatte.
Menschen aller Nationen kamen hierher...
...um hier zu leben, Handel zu treiben und zu studieren.
Damals...
...wimmelte es hier...
...von Händlern, Gelehrten und Touristen.
Wahrscheinlich war es hier...
...dass das Wort "Kosmopolit" seiner wahren Bedeutung am nächsten kam:
Bürger nicht nur einer Nation...
...sondern des ganzen Kosmos zu sein.
Ein Bürger des Kosmos zu sein.
Hier befinden sich eindeutig die Wurzeln unserer modernen Welt.
Aber warum sind sie dann nicht angegangen und haben Blüten getrieben?
Warum versank der Westen stattdessen in einer tausendjährigen Dunkelheit...
...bis Kolumbus und Kopernikus und ihre Zeitgenossen...
...das wiederentdeckten, was hier erarbeitet worden war?
Darauf habe ich keine eindeutige Antwort...
...aber eins weiß ich:
In der Geschichte der Bibliothek gibt es keinerlei Hinweise darauf...
...dass einer der berühmten Gelehrten und Forscher, die hier tätig waren...
...jemals ernsthaft irgendeinen...
...politischen, wirtschaftlichen oder religiösen Grundsatz...
...ihrer Gesellschaft in Frage gestellt hätten.
Die Beständigkeit der Sterne wurde in Frage gestellt.
Aber nicht die Rechtmäßigkeit der Sklaverei.
Wissenschaft und Studium...
...waren einigen wenigen Privilegierten vorbehalten.
Der größte Teil der Bevölkerung dieser Stadt hatte keine Vorstellung davon...
...was für großartige Entdeckungen in diesen Räumen gemacht wurden.
Wie auch?
Die neuen Entdeckungen wurden weder erklärt noch verbreitet.
Die Menschen hatten wenig von dem Fortschritt, der hier gemacht wurde.
Die Wissenschaft war nicht Teil ihres Leben.
Die Entdeckungen auf dem Gebiet der Mechanik...
...oder der Dampftechnik...
...wurden hauptsächlich eingesetzt, um Waffen zu perfektionieren...
...um den Aberglauben anzuheizen...
...oder um die Herrscher zu amüsieren.
Die Wissenschaftler erkannten anscheinend das enorme Potenzial...
...der Maschinen nicht. Dass sie nämlich in der Lage waren...
...den Menschen beschwerliche und monotone Arbeiten abzunehmen.
Die intellektuellen Leistungen des Altertums...
...wurden kaum praktisch angewandt.
Die Wissenschaft vermochte nicht, die Massen zu begeistern.
Es gab kein Gegengewicht zu Stagnation und Pessimismus...
...oder zu der unterwürfigen Hingabe an den Mystizismus.
Und als dann irgendwann...
...der Pöbel die Bibliothek niederbrannte...
...war keiner da, der eingegriffen hätte.
Ich will Ihnen von dem Ende erzählen.
Es ist die Geschichte des letzten Forschenden, der hier gearbeitet hat.
Dieser Mensch war Mathematiker, Astronom und Physiker...
...und stand an der Spitze der Schule der Neo-Platonischen Philosophie.
Eine außergewöhnliche Leistungs-Palette...
...für jedes Individuum, in jedem Zeitalter.
lhr Name war Hypatia.
Sie wurde hier in dieser Stadt im Jahre 370 n. Chr. Geboren.
Es war eine Zeit, in der Frauen im Grunde keine Möglichkeiten hatten.
Man betrachtete sie als Besitz.
Nichtsdestotrotz konnte sich Hypatia...
...ganz unbefangen...
...in den männlichen Domänen bewegen.
Wie man liest, war sie eine große Schönheit.
Und obwohl sie viele Verehrer hatte...
...war sie an der Ehe nicht interessiert.
Alexandria wurde zu Hypatias Zeit schon lange von den Römern regiert.
Es war eine Stadt voller Konflikte.
Die Sklaverei, das Krebsgeschwür des Altertums...
...hatte der antiken Welt ihre Vitalität geraubt.
Die Macht des aufsteigenden Christentums...
...hatte sich gefestigt.
Man versuchte, die heidnische Kultur auszurotten.
Hypatia stand im Mittelpunkt...
...im Epizentrum gewaltiger sozialer Kräfte.
Cyril, der Bischof von Alexandria, hasste sie...
...zum einen wegen ihrer Freundschaft mit einem römischen Statthalter...
...zum anderen, weil sie ein Symbol für Studium und Wissenschaft war...
...was von der frühen Kirche als Heidentum angesehen wurde.
Obwohl sie sich dadurch in größte Gefahr begab...
...fuhr Hypatia fort, zu unterrichten und zu veröffentlichen...
...bis sie im Jahre 41 5 n. Chr. auf dem Weg zur Arbeit...
...von einer Gruppe fanatischer Anhänger Cyrils...
...überfallen wurde.
Sie zerrten sie aus ihrem Wagen...
...rissen ihr die Kleider vom Leib...
...und häuteten sie...
...mit Hilfe von Abalonenschalen.
lhre sterblichen Überreste wurden verbrannt, ihre Werke vernichtet...
...ihr Name vergessen.
Cyril wurde heilig gesprochen.
Die ganze Pracht, die Sie hier sehen...
...ist lediglich eine Erinnerung.
Sie existiert nicht wirklich.
Die letzten Überreste der Bibliothek...
...wurden innerhalb eines Jahres nach Hypatias Tod vernichtet.
Es ist, als hätte sich eine ganze Zivilisation...
...einer freiwilligen und radikalen Gehirnwäsche unterzogen...
...so dass die meisten Erinnerungen...
...Entdeckungen, Gedanken und Leidenschaften...
...unwiederbringlich ausgelöscht wurden.
Der Verlust war unermesslich.
In manchen Fällen kennen wir lediglich...
...die verlockenden Titel von Büchern, die vernichtet worden sind.
In den meisten Fällen kennen wir weder die Titel noch die Autoren.
Wir wissen, dass in dieser Bibliothek einmal...
...1 23 verschiedene Theaterstücke von Sophokles standen...
...von denen nur sieben bis in unsere Zeit überlebt haben.
Eins dieser sieben Stücke ist Oedipus Rex.
Ähnlich sind die Zahlenverhältnisse bei den verschollenen Werken...
...von Aeschylus, Euripides, Aristophanes.
Es wäre dasselbe, wenn die einzigen noch existierenden Werke...
...eines Mannes namens William Shakespeare...
...Coriolan und Ein Wintermärchen wären...
...und wir wüssten, dass er noch andere Sachen geschrieben hat...
...die zu seinen Lebzeiten hoch geschätzt wurden.
Stücke wie Hamlet, Macbeth...
...Ein Sommernachtstraum, Julius Caesar, König Lear...
...Romeo und Julia.
Die Geschichte wimmelt von Leuten...
...die aus Angst oder Unwissenheit...
...oder aus Machtgier...
...Schätze von unermesslichem Wert vernichtet haben...
...die in Wirklichkeit uns allen gehören.
Das dürfen wir nie wieder zulassen.
Wir haben die Zerstörung von Welten erörtert...
...und das Ende von Zivilisationen.
Aber man kann menschliches Bestreben auch anders bewerten.
Ich möchte Ihnen eine Geschichte über den Anfang erzählen.
Vor ungefähr 1 5 Milliarden Jahren...
...entstand unser Universum...
...durch die gewaltigste Explosion aller Zeiten.
Das Universum dehnte sich aus, kühlte ab und verdunkelte sich.
Energie verfestigte sich zu Materie, größtenteils aus Wasserstoffatomen.
Diese Atome fügten sich zu riesigen Wolken zusammen...
...die schnell auseinander stoben...
...und aus denen eines Tages die Galaxien entstehen sollten.
In diesen Galaxien wurde die erste Generation von Sternen geboren...
...die die in der Materie verborgene Energie entfachten...
...und so den Kosmos mit Licht überfluteten.
Wasserstoffatome hatten Sonnen und Sternenlicht hervorgebracht.
Es gab noch keine Planeten, die das Licht hätten empfangen können...
...und keine Lebewesen, die das Strahlen hätten bewundern können.
Aber in den Tiefen der Sternenbrennöfen...
...schuf die Kernfusion die schwereren Atome:
Kohlenstoff und Sauerstoff, Silikon und Eisen.
Diese Elemente, die Asche, die von dem Wasserstoff übrig blieb...
...waren die Rohmaterialien, aus denen sich Leben entwickeln sollte.
Zunächst waren die schweren Elemente im Innern der Sterne eingeschlossen.
Aber die massiven Sterne hatten bald ihre Brennstoffe verbraucht.
In ihrem Todeskampf...
...gaben sie den Großteil ihrer Substanz wieder ans All zurück.
Das interstellare Gas reicherte sich an mit schweren Elementen.
In der Milchstraßengalaxie...
...wurde die Materie des Kosmos zu neuen Generationen von Sternen...
...die jetzt reich an schweren Teilchen war.
Ein Vermächtnis ihrer stellaren Vorfahren.
Und in der Kälte des interstellaren Raums...
...wurden riesige wirbelnde Wolken von der Schwerkraft zusammengezogen...
...und vom Sternenlicht in Schwingung versetzt.
In ihrer Tiefe...
...verdichteten sich die schweren Teilchen zu Gesteinsstaub und Eis...
...und zu komplexen Molekülen auf Kohlenstoffbasis.
Gemäß der physikalischen und chemischen Gesetze...
...hatten Wasserstoffatome die Anfänge des Lebens hervorgebracht.
In anderen Wolken bildeten größere Ansammlungen von Gas und Staub...
...spätere Generationen von Sternen.
Während neue Sterne entstanden...
...lagerten sich winzige Ansammlungen von Stoffen in ihrer Nähe ab...
...winzige Körnchen aus Gestein und Metall, aus Eis und Gas...
...aus denen später die Planeten entstehen sollten.
In diesen Welten bildeten sich, wie in den interstellaren Wolken...
...organische Moleküle...
...aus Atomen, die im Inneren der Sterne erhitzt worden waren.
In den Gezeitentümpeln und Ozeanen vieler Welten wurden Moleküle...
...vom Sonnenlicht zerstört und chemisch wieder zusammengesetzt.
Eines Tages entstand bei all diesen natürlichen Experimenten...
...ein Molekül, das, mehr oder weniger zufällig...
...in der Lage war, primitive Kopien seiner selbst zu erstellen.
Mit der Zeit wurde die Selbstreproduktion immer akkurater.
Die Moleküle, die in der Lage waren, bessere Kopien herzustellen...
...produzierten mehr Kopien.
Die natürliche Auswahl war im Werden.
Komplizierte molekulare Maschinen hatten sich entwickelt.
Langsam und kaum wahrnehmbar war Leben entstanden.
Aus Anhäufungen organischer Moleküle entstanden Einzeller.
Diese bildeten dann mehrzellige Kolonien.
Daraus wiederum wurden spezialisierte Organe.
Einige der Kolonien verbanden sich mit dem Meeresgrund...
...andere schwammen frei herum.
Es bildeten sich Augen, und nun konnte der Kosmos sehen.
Das Leben entwickelte sich weiter und siedelte sich an Land an.
Eine Zeit lang bestimmten die Reptilien das Geschehen...
...doch dann wichen sie kleinen Warmblütlern mit größeren Gehirnen...
...die Geschicklichkeit und Neugier ihrer Umwelt gegenüber entwickelten.
Sie lernten, Werkzeuge, das Feuer und die Sprache zu benutzen.
Sternenstaub, die Asche stellarer Alchemie...
...hatte Bewusstsein entwickelt.
Wir ermöglichen es dem Kosmos, sich selbst zu erkennen.
Wir sind Geschöpfe des Kosmos...
...und hatten immer den Wunsch, unsere Herkunft zu ergründen...
...unsere Verbindung mit dem Universum zu begreifen.
Wie ist das alles entstanden?
Jede Kultur auf dem Planeten hat sich eine eigene Antwort...
...auf das Rätsel zurechtgelegt, das uns das Universum stellt.
Jede Kultur zelebriert die Zyklen des Lebens und der Natur auf ihre Art.
Und es gibt viele Unterschiede zwischen den Menschen.
Aber ein außerirdischer Besucher...
...der die Unterschiede menschlicher Gesellschaften untersucht...
...würde diese wohl unbedeutend finden...
...im Verhältnis zu den Ähnlichkeiten.
Wir sind eine Spezies.
Wir bestehen aus Sternenstaub und ernten Sonnenlicht.
Unser Leben, unsere Vergangenheit, unsere Zukunft...
...sind verknüpft mit der Sonne, dem Mond und den Sternen.
Unsere Vorfahren wussten, dass ihr Überleben...
...von ihrem Verständnis des Himmels abhing.
Sie bauten Sternwarten und Computer...
...um jahreszeitliche Veränderungen mit Hilfe des Himmels vorherzusagen.
Wir alle...
...sind Nachkommen von Astronomen.
Auf der Entdeckung der Ordnung des Universums...
...und der Naturgesetze...
...basiert die heutigen Wissenschaft.
Unser Verständnis des Kosmos...
...die ganze moderne Wissenschaft und Technik...
...gehen zurück auf Fragen, die uns die Sterne stellen.
Und trotzdem hatten wir vor noch nicht einmal 400 Jahren...
...keine Vorstellung davon, wo unser Platz im Universum ist.
Um dieses Verständnis zu erlangen...
...waren sowohl unbeirrbarer Respekt vor den Fakten...
...wie auch Begeisterung für die Natur erforderlich.
Johannes Kepler schrieb:
"Wir fragen nicht, zu welchem Zweck die Vögel singen.
Sie singen zu ihrem Vergnügen, denn zum Singen sind sie gemacht.
Gleichermaßen...
...sollten wir nicht hinterfragen, warum die Menschen sich bemühen...
...die Geheimnisse des Himmels zu entschlüsseln.
Es gibt so viele verschiedene Naturereignisse...
...und solch unermessliche Schätze, die im Himmel verborgen liegen...
...und die alle ihre genaue Ordnung haben...
...dass der menschliche Verstand immer reichlich Nahrung finden wird."
Es ist das Geburtsrecht eines jeden Kindes...
...den Kosmos neu entdecken zu dürfen...
...in jeder Kultur, in jedem Zeitalter.
Und wenn wir dies tun, sind wir mit Staunen erfüllt.
Die Glücklichsten unter uns werden von Lehrern geleitet...
...die dieses Hochgefühl zu lenken verstehen.
Wir sind dazu gemacht, uns an der Welt zu erfreuen.
Wir lernen zu unterscheiden zwischen vorgefasster Meinung und Wahrheit.
Und neue Welten werden entdeckt...
...indem wir die Geheimnisse des Kosmos entschlüsseln.
Die Wissenschaft ist eine gemeinsame Unternehmung...
...vieler Kulturen über viele Generationen hinweg.
In jedem Zeitalter, manchmal an den ungewöhnlichsten Orten...
...gibt es Menschen, deren brennende Leidenschaft es ist...
...die Welt zu verstehen.
Wir wissen nicht, welche Entdeckung als Nächstes gemacht werden wird.
Welcher Traum unseres Geistes die Welt neu entwerfen wird.
Diese Träume scheinen zunächst unmöglich zu sein.
Einen Planeten durch ein Teleskop zu sehen versetzte uns mal in Erstaunen.
Aber wir haben diese Welten studiert...
...und herausgefunden, in welchen Bahnen sie sich bewegen.
Und bald darauf haben wir schon Entdeckungsreisen...
...ins All geplant...
...und Forschungsroboter zu den Planeten und Sternen geschickt.
Wir Menschen sehnen uns danach, mit unseren Wurzeln verbunden zu sein.
Deshalb schaffen wir uns Rituale.
Die Wissenschaft ist ein anderer Weg, diese Sehnsucht auszudrücken.
Auch sie verbindet uns mit unseren Wurzeln.
Und auch sie hat ihre Rituale und ihre Gebote.
lhre einzige heilige Wahrheit ist, dass es keine heilige Wahrheit gibt.
Alle Vermutungen müssen aufs Kritischste untersucht werden.
Unfundierte Argumente sind wertlos.
Alles, was nicht mit den Fakten übereinstimmt...
...egal, wie begeistert wir davon sein mögen...
...muss verworfen oder überarbeitet werden.
Die Wissenschaft ist nicht perfekt.
Sie wird oft missbraucht.
Sie ist nur ein Werkzeug.
Aber sie ist das beste Werkzeug, das wir haben.
Sie korrigiert sich selbst, ist ständig dabei, sich zu verändern...
...und lässt sich auf alles anwenden.
Mit Hilfe dieses Werkzeugs bezwingen wir das Unmögliche.
Mit Hilfe der Methoden der Wissenschaft...
...haben wir begonnen, den Kosmos zu erforschen.
Und erstmals sind wissenschaftliche Entdeckungen...
...auch leicht zugänglich.
Unsere Maschinen...
...die Produkte der Wissenschaft...
...sind inzwischen jenseits des Saturnorbits.
20 neue Welten...
...sind bei Raumaufklärungsflügen entdeckt worden.
Wir haben gelernt, genau zu beobachten...
...die Fakten zu respektieren, auch wenn sie beunruhigend sind...
...und dem herkömmlichen Wissen zu widersprechen scheinen.
Die Canterbury-Mönche verzeichneten einen Einschlag auf dem Mond...
...und die Anasazi die Explosion eines weit entfernten Sterns.
Sie haben für uns geschaut, so wie wir nun für sie schauen.
Wir sehen nur deshalb mehr als sie, weil wir auf ihren Schultern stehen.
Wir bauen auf dem auf, was sie wussten.
Wir sind angewiesen auf die freie Zugänglichkeit der Forschung...
...und die freie Zugänglichkeit von Wissen.
Wir Menschen haben die Atome gesehen, die die Materie bilden...
...und die Kräfte, die diese Welt und andere formen.
Wir wissen, dass sich die Moleküle des Lebens...
...unter den Lebensbedingungen, die wir im Kosmos vorfinden...
...schnell verbinden.
Wir haben die molekularen Maschinen untersucht.
Wir haben einen ganzen Mikrokosmos in einem Wassertropfen entdeckt.
Wir haben in die Blutbahnen hineingeschaut...
...und ins Innere unseres stürmischen Planeten...
...und dabei gesehen, dass die Erde ein einziger Organismus ist.
Wir haben festgestellt, dass es in anderen Welten Vulkane gibt...
...und Sonnenexplosionen...
...wir haben Kometen aus den Tiefen des Alls studiert...
...ihre Herkunft und ihr Ziel ergründet...
...wir haben Pulsaren gelauscht...
...und andere Zivilisationen gesucht.
Wir Menschen haben den Fuß in eine andere Welt gesetzt...
...an einen Ort mit dem Namen "Mare Tranquillitatis"...
...eine verblüffende Leistung für Geschöpfe, wie wir es sind...
...deren erste Fußspuren, 3 1/2 Millionen Jahre alt...
...in der Vulkanasche Ostafrikas erhalten sind.
Wir haben einen weiten Weg hinter uns.
Dazu zum Beispiel sind Wasserstoffatome in der Lage...
...wenn sie 1 5 Milliarden Jahre kosmische Evolution hinter sich haben.
Es klingt wie ein episches Märchen.
Aber es ist lediglich eine Beschreibung...
...der Evolution des Kosmos...
...wie sie unsere heutige Wissenschaft enthüllt hat.
Und wir...
...die wir die Augen und Ohren...
...und Gedanken und Gefühle des Kosmos darstellen...
...wir haben begonnen, uns Gedanken um unsere Herkunft zu machen.
Geschöpfe aus Sternenstaub, die sich Gedanken über die Sterne machen...
...Ansammlungen von Milliarden und Abermilliarden von Atomen...
...die über die Entstehung von Materie nachdenken...
...und den Weg zurückverfolgen, den die Entwicklung des Bewusstseins...
...hier auf dem Planeten Erde...
...ja, vielleicht sogar im ganzen Kosmos, genommen hat.
Unsere Loyalität gilt unserer Spezies und unserem Planeten.
Wir sprechen für die Erde.
Wir schulden es nicht nur uns selbst...
...dass wir überleben und gedeihen...
...sondern auch diesem uralten und gewaltigen Kosmos...
...dem wir entstammen.
Unser Kosmos Der neueste Stand
Wir erlebten dieses Abenteuer noch einmal. Das Spannendste daran...
...war für mich nicht, dass gerade...
...die aufklärenden Raumflüge durch das ganze Sonnensystem...
...abgeschlossen wurden.
Auch nicht, dass wir erstaunliche Strukturen...
...in den Tiefen der Galaxien entdeckt haben.
Sondern hauptsächlich...
...dass einige der kühnsten Träume von Unser Kosmos...
...bezüglich dieser Welt allmählich wahr werden.
Seit der Erstausstrahlung dieser Serie...
...ist das Unmögliche wahr geworden.
Gewaltige Mauern aus unüberwindbaren ideologischen Differenzen...
...sind eingestürzt.
Todfeinde haben sich einander genähert und begonnen zusammenzuarbeiten.
Es wird heute weithin akzeptiert...
...dass wir liebevoll für die Erde sorgen...
...und unsere Umwelt schützen müssen.
Und wir haben endlich damit begonnen...
...die ekelerregende Anzahl...
...von Massenvernichtungswaffen zu reduzieren.
Vielleicht haben wir uns ja doch...
...endlich für das Leben entschieden.
Noch sind wir weit davon entfernt, dies sicherstellen zu können...
...selbst nach all den Gipfeltreffen, Feierlichkeiten und Abkommen.
Es gibt immer noch ca. 50.000 Atomwaffen auf der Welt.
Und wenn nur ein winziger Prozentsatz davon explodierte...
...würde das einen nuklearen Winter nach sich ziehen.
Es käme zu der vorhergesagten globalen Klimakatastrophe...
...wenn der Rauch und der Staub in die Atmosphäre gelangten...
...der durch brennende Städte und Erdölraffinerien entstünde.
Die wissenschaftliche Welt hat Alarm geschlagen...
...was die große Gefahr betrifft...
...die das Ozonloch...
...und der Treibhauseffekt für uns darstellen.
Und auch hier sind wir dabei, entlastende *** zu unternehmen.
Aber noch sind diese *** zu klein...
...und wir laufen zu langsam.
Die Entdeckung, dass es zu einem nuklearen Winter kommen könnte...
...verdanken wir der Untersuchung von Sandstürmen auf dem Mars.
Die Oberfläche des Mars schmort im ultravioletten Licht.
Eine Ermahnung, dass es wichtig ist...
...unsere Ozonschicht intakt zu halten.
Der Treibhauseffekt auf der Venus...
...ist ein wertvoller Hinweis darauf...
...dass wir den Treibhauseffekt auf der Erde ernst nehmen müssen.
Wichtige Lektionen bezüglich unserer Umwelt...
...haben wir durch Raumexpeditionen zu den Planeten gelernt.
Indem wir andere Welten erforschen...
...schützen wir die Erde.
Allein das würde schon...
...die Ausgaben rechtfertigen, die unsere Spezies hatte...
...dadurch, dass sie Raumschiffe in andere Welten entsandte.
Es ist unser Schicksal...
...in einer der gefährlichsten...
...und gleichzeitig einer der hoffnungsvollsten...
...Epochen der menschlichen Geschichte zu leben.
Unsere Wissenschaft und Technik...
...haben uns...
...eine tiefsinnige Frage gestellt:
Werden wir lernen, diese Werkzeuge...
...weise und mit Weitblick zu benutzen, bevor es zu spät ist?
Wird es uns gelingen, unsere Spezies durch diese schwere Zeit zu lenken...
...damit unsere Kinder und Enkel...
...diese große Entdeckungsreise fortsetzen...
...und noch tiefer in die Geheimnisse des Kosmos eindringen können?
Dieselbe Raketen-, Atom- und Computertechnologie...
...die unsere Raumschiffe zu entfernten Planeten schickt...
...kann auch dazu dienen, unsere Zivilisation weltweit zu zerstören.
Dieselbe Technik...
...kann genutzt werden, um Gutes...
...und um Böses zu tun.
Es ist geradeso...
...als gäbe es da einen Gott...
...der zu uns sagt:
"Ich gebe euch zwei Möglichkeiten zur Auswahl.
lhr könnt eure Technik dazu benutzen, euch selbst zu zerstören...
...oder um zu anderen Planeten und den Sternen zu fliegen.
Es liegt an euch."