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Britische Eleganz oder italienisches Temperament -- in den frühen 1960er Jahren war das für
die Käufer von Sportwagen die entscheidende Frage und nachdem der Jaguar E-Type erfolgreich
vorgelegt hatte, stand der italienische Hersteller Maserati mächtig unter Druck. 1963 - ein
Jahr, in dem die Pagode und auch der Ferrari 250 als Cabriolet präsentiert wurden - war
es endlich soweit. Auf dem Turiner Automobilsalon stellte Maserati den 3500 GT Due Posti vor.
Ein Zweisitziges Coupé, das sich später als Maseratis Durchbruch erweisen sollte.
Den Beinamen „Mistral" erhielt dieser italienische Supersportler erst ab 1969, als ein französischer
Importeur diesen Maserati nach dem südfranzösischen trockenen kalten Wind benannte.
Gezeichnet wurde der Maserati Mistral von Pietro Frua, was deutlich an den Formen der
Frontpartie und der typisch eleganten Seitenlinie mit der nach vorne sprunghaft abgeneigten
Frontpartie zu erkennen ist. Die auf einem leichten Chassis sitzende Karosserie ist vorwiegend
aus Stahl gebaut, nur die Motorhaube und die Türen wurden aus Aluminium gefertigt. Die
Produktion des Mistrals erwies sich als schwer. Das Chassis wurde bei Maserati angefertigt,
die Karosserie allerdings bei Maggiore in Turin. Danach wurde die Karosserie mit Lastwagen
nach Modena zu Officine Padane transportiert, wo die Lackierung und die Innenausstattung
erfolgte. Anfangs wurde der Mistral mit einem 3485 ccm
Reihen-Sechszylinder-Motor ausgeliefert. Es folgten eine 3,7 Liter und letztendlich wie
bei dem hier gezeigten Modell ein 4 Liter Motor mit 265 PS / 5500 U/min. Damit erreicht
der italienische Sportler eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 255 km/h. Vor allem zeichnet sich
der Mistral, trotz der an Blattfedern gelagerten starren Hinterachse, durch ein sehr griffiges
und kurvenstabiles Fahrverhalten aus. 3- Gang-Automatikgetriebe und Speichenräder
konnten optional dazu bestellt werden. Serienmäßig war der Mistral mit einem 5 Gang Schaltgetriebe
ausgestattet. Im Vergleich zu anderen GT Modellen, die damals
auf dem Marktwaren, überzeugte der Mistral - eher untypisch für einen italienischen
Wagen - mit perfekter Verarbeitung und feinster Innenausstattung. Großzügige Sitze boten
dem Fahrer viel Beinfreiheit und eine gemütliche Sitzposition. In Chrom gefassten Armaturen
am geschmackvoll gestalteten Armaturenbrett erfreuen den Fahrer eines solchen Sportwagens
bis heute. Für seinen stolzen Preis von immerhin 50.000
und 70.000 Mark verkaufte sich der Maserati Mistral mit 953 verkauften Exemplaren recht
gut. Vor allem, wenn man die Preise für den Konkurrenten E-Type (ca. 27.000 Mark) und
Porsche 911 (rund 22.000 Mark) in Betracht zieht. Der Absatz des Mistral ging deutlich
zurück, als 1966 der Zwölfzylindrige Maserati Ghibli auf den Markt kam.
Insgesamt wurden vom Maserati Mistral 953 Exemplare gebaut, darunter 125 Cabriolets.