Tip:
Highlight text to annotate it
X
Hallo!
Hmmm...Nun, ich habe einige Beispiele, wo ich immer wieder auf Barrieren stosse.
Welche Barrieren es zum Beispiel gab: Eine Situation, die sich eher auf Audismus bezieht.
Ich war in an Schule der [Bustabieren:] R H E I N I S C H - West - F Ä L I S C H E S Berufskolleg.
Es ist also diese Schule in Essen. An dieser Schule war ich also.
An der Schule waren die Lehrer nicht gebärdensprachkompetent, was eigentlich fraglich ist.
Trotzdem war ich an der Schule und habe mit meiner Klasse versucht dort durchzuhalten.
Während der schweren Zeit gab es einen Fachlehrer/In, der in seinem Bereich spezialisiert war.
An einem Tag, im Unterricht, hat diese/r Lehrer/In uns Schüler angesprochen, dass er bestimmte Fachbegriffe nicht in Gebärdensprache kennen würde.
Und ob wir, Schüler sie ihnen zeigen könnten. Wir fanden das natürlich nicht so toll und haben aber zunächst versucht einige zu zeigen.
Aber dann hatte ich einen Vorschlag für den Lehrer/In:
Es gäbe im Internet eine Seite für Gebärdensprachlexikone des Gebärdensprachinstituts, angegliedert an der Uni Hamburg.
Ich sagte der Lehrer/In, dass er ja mal reinschauen könnte. Der/die Lehrer/In hat dennoch nicht begeistert reagiert und
angedeutet, dass er/sie das nicht gerne täte.
Ich warf ihm vor, dass er/sie ja doch ein Lehrer ist und Verantwortung übernehmen und sich auf die Gebärdensprache vorbereiten müsste.
Und keine Ausreden finden sollte. Dann hat er/sie eingelenkt und mich um die Internet-Adressse gebeten.
Ich habe eingewilligt und gesagt, dass ich ihm das geben werde. Ist ja super!
Am nächsten Tag, war ich gespannt, wie er/sie darauf reagieren würde und gab ihm/ihr die Adresse.
Er/sie hat sich den Zettel angeschaut und gesagt, dass ich doch selber schauen sollte.
Ich war da sehr fassungslos, ich sollte also selber nachschauen?!
Das bedeutet, dass der Lehrer die Gebärdensprache nicht ernst genommen hat. Was soll das denn?
Der Lehrer/In war ein Fachlehrer an einer Schule für Gehörlose. So eine Situation darf nicht nochmal passieren.
Für die Zukunft, darf es solche Barrieren nicht mehr geben.
Dass ein Fachlehrer/In in dieser Situation die Gebärdensprache nicht für sich selbst gelernt hat und es nicht so wichtig genommen hat.
Das darf nicht sein, diese Barriere muss aufgebrochen werden und alle gebärdensprachkompetent sind. Das ist die eine Situation.
Puh, ein anderes Beispiel mit Barrieren ist... OK...
Ich studiere derzeit Sozialarbeit in Berlin.
Durch das Studium bin ich ja natürlich oft gestresst und habe viel zu tun, zb. Lernen etc.
Meine hörenden Komilitonen natürlich auch. So haben wir beide viel zu tun.
Aber wir taube Studenten haben noch eine Abhängigkeit mit den Dolmetschern, das bedeutet, dass wir uns um die Dolmetschung,
Einsatztermine etc. kümmern müssen. Wir haben also auch eine Art Beziehung zu ihnen.
Hörende Studenten jedoch nicht.
Puh.. Das Problem ist eben... Also, das Studentenwerk ist verantwortlich für die Kostenübernahme des Dolmetschers.
Wir sind also auch vom Studentenwerk abhängig. Es gibt so eine zweifache Abhängigkeit an zwei Stellen.
Aber dann verlangte das Studentenwerk von uns tauben Studenten, dass wir nur DREI MAL an den Vorlesungen fehlen dürften.
Wenn es jedoch mehr wird, müssen wir übers Arzt einen Attest erstellen lassen und dem Studentenwerk abgeben.
Moment mal! Moment! Schon wieder eine Barriere: Hörende Studenten kennen solche Situation nicht.
Bei uns taube Studenten wird das verlangt, wegen unserer speziellen Situation.
Das bedeutet auch für uns einen weiteren Druck, was nicht gut auf uns und unserem Studium auswirken kann.
In diesem Zusammenhang möchte ich noch sagen, dass die hörenden Studenten auch oft fehlen,
aufgrund der Stress, Vielbeschäftigung und Lernerei. Wenn sie für ein Fachbereich lernen müssen, können sie ja nicht die Zeit gleichmässig einteilen
und vernachlässigen einen anderen Fach. Und müssen Prioritäten setzen und sich danach richten.
Was ist aber mit uns tauben Studenten?!
Wir können uns so etwas im aktuellen Situation nicht leisten, denn wir müssen ja nach drei Mal Fehlen einen Attest holen, was auch ein weiterer Druck ist.
So eine Barriere darf es nicht mehr geben, diese Barriere muss weg. Sie müssen uns eine bessere Lösung anbieten.
Das war die zweite Barriere. Eine weitere Barriere, hmm, ja...
Wie ihr schon wisst, studiere ich ja Sozialarbeit. Ich möchte mich auch gerne weiterbilden, beispielsweise Erlebnispädagogik.
Im Studium wird so etwas nicht angeboten, das muss ich extra privat machen und bezahlen.
Es gibt bisher keine Möglichkeit, das umzusetzen, denn ich muss neben der Teilnahmegebühr noch die Dolmetschkosten selbst übernehmen.
Denn für solche Fälle gibt es keine klare Stelle, die solche Kosten übernehmen würden. So eine Stelle entzieht meiner Kenntnis.
Denn alle Kostenstellen schieben diese Verantwortung immer hin und her.
Es gib keine konkrete Informationen, wer solche Kosten übernimmt und die Gehörlose solche Möglichkeiten angeboten wird.
Seht ihrs? Die Barrieren sind schon sehr gross.
So hmmm...
weitere Barrieren...
fällt mir nicht wirklich ein...
Ja. Ich glaube das ist schon genug.
Ich hoffe sehr, dass in Zukunft ein Anstoss gibt, das ein Umdenken für Gehörlose einsetzt und sich unsere Situation verbessert.
Und weiter entwickelt. Tschüss!