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His Divine Grace A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupāda.
Die Bewegung, die er begann, ist jetzt Millionen auf der ganzen Welt bekannt.
Doch er selbst blieb im Hintergrund.
Ohne persönlichen Ehrgeiz arbeitete er demütig, um Kṛṣṇa-Bewußtsein zu verbreiten,
hingebungsvoller Dienst für die Höchste Persönlichkeit Gottes.
Doch seine Leistungen und sein persönlicher Charakter blieben nicht unbemerkt.
Weltweit führende Wissenschaftler und Religionsforscher loben seinen einzigartigen Beitrag.
Und Tausende begannen, ihn als ihren allerbesten Freund und Gönner zu lieben.
Zu seinem Gedenken errichteten seine Schüler eine atemberaubende Gedenkstätte in den Hügeln von West-Virginia,
die nun von einer halben Million Menschen pro Jahr besucht wird.
Auf diese und viele anderen Arten wird rund um die Welt die Liebe zu Śrīla Prabhupāda ausgedrückt,
von jenen, deren Leben er am allertiefsten inspirierte.
Sich immer an Kṛṣṇa, Gott, erinnern und ihn niemals vergessen. Dies war das Ziel der reichhaltigen
spirituellen Kultur, die in Indien seit Tausenden von Jahren gedeiht.
Noch heute gedenkt man Kṛṣṇa und wird er verherrlicht durch gewaltige
Leistungen in Architektur, Kunst, Drama, Musik, Tanz und Philosophie.
Kalkutta, 1896, die Hauptstadt von Indien, das Kronjuwel des britischen Empire.
Eine elegante Stadt mit breiten Alleen und geräumigen Parks.
An diesem Ort wird Abhay Caraṇāravinda Bhaktivedanta Swami geboren.
Als reiner Geweihter Kṛṣṇas von Geburt an wächst Abhay Charan in einer angesehenen Kaufmannsfamilie auf.
Von Kindheit an geht er mit seinem Vater zum Rādhā-Kṛṣṇa-Tempel, und im Alter von vier
beginnt das Kind spontan die Verehrung ähnlicher Gottheiten in seinem Haus.
Als Abhay Charan von Ratha-yātrā hört, einem traditionelles Fest zu Ehren
von Kṛṣṇa, inspiriert dies seine natürliche Hingabe weiter.
Mit Hilfe seines Vaters hält er jedes Jahr seine eigene kleine Feier ab und
zieht die Kinder der Nachbarschaft zu den Festlichkeiten an.
Im Alter von acht geht Abhay Charan in die nahegelegene Matti-Laul- Seel-Schule.
Nach dem Abschluß besucht er das Scottish Church College, eines der angesehensten in Kalkutta.
Zu der Zeit organisiert Mahātmā Gandhi seine Landsleute zu einem landesweiten Boykott von allem Britischen.
Das Gandhismus wogt durch Indien und vereint es zu einer massiven Protestbewegung.
Empfindlich gegenüber britischer Unterwerfung der indischen Kultur und der Menschen,
wird Abhay Charan zu einem frühen Anhänger von Gandhis Bewegung.
Aber 1922 markiert einen Wendepunkt in Abhay Charans Leben.
Er trifft Śrīla Bhaktisiddhānta Saraswati Gosvāmī, den größten Anhänger Kṛṣṇas zu seiner Zeit.
Śrīla Bhaktisiddhānta gehört zu der Schülernachfolge von spirituellen Meistern, die bis hin zu Kṛṣṇa Selbst zurückreicht.
Er überzeugt Abhay Charan, daß Kṛṣṇas spirituelle Botschaft Indiens abhängige Position transzendiert.
Nichts ist wichtiger.
Er bittet Abhay Charan, Kṛṣṇa-Bewußtsein in der westlichen Welt zu verbreiten.
Abhay Charan hört und ist tief beeindruckt.
Zu diesem Zeitpunkt hat Abhay Charan eine wachsende Familie.
Er zieht nach Allahabad und beginnt ein erfolgreiches Pharmazieunternehmen.
Während der ganzen Zeit bleiben die Worte seines spirituellen Meisters in seinem Herzen gefestigt.
Im Jahr 1933 wird er Schüler von Śrīla Bhaktisiddhānta, der kommentiert,
“Er wird alles zur rechten Zeit tun.”
Drei Jahre später verläßt Śrīla Bhaktisiddhānta diese Welt,
nachdem er Abhay Charan nochmals gebeten hat, in englischer Sprache zu predigen.
Abhay Charan nimmt sich seine Worte zu Herzen und beginnt wunderbar schreiben.
1944 beginnt er im Alleingang die Veröffentlichung und Verteilung von “Back to Godhead,” einem vierzehntägig erscheinenden Magazin.
Die erste Ausgabe befaßt sich mit der Krise des Krieges.
Der zweite Weltkrieg innerhalb von zwanzig Jahren geißelt die Erde.
“Back to Godhead” weist darauf hin, daß die Menschen auf der ganzen Welt das Ende des Krieges wollen,
aber solange sie das Reich Gottes ohne Gott wollen, sie es nicht haben können.
“Alle unsere Pläne sind durch unsere eigene Selbstsucht zum Scheitern verurteilt, solange wir uns nicht Gott zuwenden. ”
Nach dem Krieg zieht Abhay Charan nach Jhansi um und gründet die “Liga der Gottgeweihten.”
Er bereitet die Satzung für eine internationale Organisation vor, deren Mitglieder sich zu einem friedlichen Leben mit Gott als Mittelpunkt verpflichten.
Ācārya Prabhaka, sein erster Schüler, erinnert sich.
Er war immer am Predigen von Kṛṣṇa-Bewußtsein, und die Leute kamen wegen des Wissens zu ihm.
Nachdem sie ihn angehört hatten, wollten viele seine Schüler werden.
Er sagte ihnen: “Ich kann euch als meine Schüler annehmen, zuerst aber chantet bitte die Namen Gottes
und gebt Zigaretten, Fleischessen, unerlaubten Geschlechtsverkehr und Glücksspiel auf.
Aber nur wenige Menschen stimmten zu, diese Gewohnheiten aufzugeben.
Dann sagte er: “Die Inder ahmen die Westländer nach. Ich werde Schüler im Westen annehmen.”
Wenn das indische Volk dann sieht, daß westliche Menschen religiöse Grundsätze befolgen, dann werden sie auch folgen.
Der Tradition folgend, zieht sich Abhay Charan im Alter von 58 aus dem Familienleben zurück
und akzeptiert fünf Jahre später den Stand der Entsagung.
Er ist jetzt als “A. C. Bhaktivedanta Swami” bekannt.
Er lebt allein im historischen mittelalterlichen Tempel von Rādhā-Damodar in Vṛndāvana und
beschäftigt sich mit tiefen Studien und dem Schreiben.
Es war in Vṛndāvana, wo Kṛṣṇa vor fünfzig Jahrhunderten Seine Spiele offenbarte,
und während all dieser Jahrhunderte haben heilige Personen dieses Land als das allerheiligste auf Erden verehrt.
Im Gegensatz zu anderen dort lebenden heiligen Männern denkt Bhaktivedanta Swami nicht an den Ruhestand.
Für ihn ist Vṛndāvana eine Quelle der Inspiration, ein idealer Ort zum Chanten, Gottesdienst und zum Schreiben.
Hier beginnt er die Arbeit am Meisterwerk seines Lebens,
die Übersetzung und Kommentierung des monumentalen hingebungsvollen Klassikers “Śrīmad Bhāgavatam.”
Bhaktivedanta Swami nennt es: “Eine kulturelle Präsentation für die Wieder-Spiritualisierung der gesamten menschlichen Gesellschaft.”
Aber oft verläßt er Vṛndāvana, um seine Zeitschrift und seine Bücher in der Nähe Delhis zu drucken.
Reisen benötigt Zeit und Toleranz, aber Bhaktivedanta Swami akzeptiert es als Teil seiner spirituellen
Mission zur Verbreitung von hingebungsvollem Dienst für Kṛṣṇa.
Er schreibt: “Unsere Führer haben die Schatzkammer von Indiens spirituellen Werten sorgfältig beiseite gestellt.
Und sie imitieren den westlichen materiellen Weg des Lebens.
Aber die Leute sind unglücklicher als je zuvor wegen des Ausschlusses des wichtigsten
Teils des Lebens - des spirituellen Aspekts.
In Delhi verteilt Bhaktivedanta Swami persönlich Exemplare von “Back to Godhead.”
Und kämpft, um mit kleinen Spenden die Veröffentlichung beibehalten zu können.
Er besucht regelmäßig Surendra Kumar Jain, einen Drucker.
“Es war irgendwann im Monat Februar 1956, als ich Prabhupāda das erste Mal traf.
Er kam zu meiner Druckerei, um die Zeitschrift 'Back to Godhead' gedruckt zu bekommen.
Ich stellte fest, es war für ihn nicht sehr leicht, Geld zu sammeln.
Er pflegte praktisch jeden Tag in die Druckerei zu kommen, auch nachdem der Druck erfolgt war.
Gewöhnlich machte er alles selber. Er war eine sehr hingegebene Person. Eine sehr engagierte Person.
Und zu den Zeiten, wenn er nicht in der Lage war, die Rechnungen zu bezahlen,
fragte ich ihn gewöhnlich: “Warum betreiben Sie das? Hören Sie damit auf.”
Er pflegte zu sagen: “Nein, es ist meine Mission, Surendra Kumar, und eines Tages werden Sie sehen, daß ich mit meiner Mission Erfolg haben werde.”
Bis 1964 vervollständigte Bhaktivedanta Swami drei Bände des Śrīmad Bhāgavatam.
Ministerpräsident Laul Bhadar Śāstrī lobt seine Errungenschaft und empfiehlt seine Bücher
für die Aufnahme in den öffentlichen Bibliotheken Indiens.
Sumati Morarji, Vorsitzender der Scindia- Schiffahrtsgesellschaft, gibt Spenden für
das Drucken von Bhaktivedanta Swamis Büchern und arrangiert seine Überfahrt nach Amerika.
“Gewöhnlich kam er jeden Abend vorbei. Und eines Tages sagte er, daß er gerne nach Amerika gehen würde.
Ich war überrascht. Ich sagte: 'Swamiji, gehen Sie nicht, Sie sind dafür zu alt, und es wird zu kalt für Sie sein.'
Er bestand immer noch darauf, also sagte ich: “In Ordnung.”
Nun traf ich Vorkehrungen, damit er auf die Jaladuta gehen konnte.
Als er auf dem Weg war und an Surat vorbeifuhr, an diesem Tag war Kṛṣṇas Geburtstag,
und er versammelte alle Menschen an Bord des Schiffes. Alle Besatzungsmitglieder und Offiziere.
Er trug einige ślokas vor, dann verteilte er etwas Prasad unter ihnen, und all das.”
Bhaktivedanta Swami, ein einsamer Bettelmönch von siebzig Jahren, reist um die halbe Welt.
Seine einzigen Hilfsmittel sind die Botschaft, die er mit sich trägt, und sein unerschütterlicher Glaube.
Die Reise auf der Jaladuta erweist sich als große Prüfung. Bhaktivedanta Swami erduldet die Seekrankheit.
Und dann leidet er an schweren Schmerzen in der Brust. In zwei Tagen hat er zwei Herzinfarkte.
Jeder andere würde denken, daß er bestimmt nicht überleben würde.
Doch allmählich erholt er sich.
Er schreibt: “Ich fühle mich heute besser, aber ich fühle Trennung von Vṛndāvana.”
“Ich habe keine Qualifikation, aber ich habe das Risiko nur auf mich genommen, um den Auftrag meines spirituellen Meisters auszuführen.”
17. September 1965. Die Jaladuta kommt in den Hafen von Boston.
An Bord schreibt Bhaktivedanta Swami:
“Mein lieber Herr Kṛṣṇa, Du bist so freundlich zu dieser nutzlosen Seele,
aber ich weiß nicht, warum Du mich hierher gebracht hast.
Der Großteil der hiesigen Bevölkerung ist vom materiellen Leben gefesselt.
Wie werde ich ihnen Deine Nachricht begreiflich machen? Ich kann einfach Deine Worte wiederholen, und
wenn Du möchtest, kannst Du meine Fähigkeit zu sprechen passend für ihr Verständnis machen.
Ich habe keine Hingabe, und auch nicht irgendwelches Wissen.
Aber ich habe großes Vertrauen in den heiligen Namen Kṛṣṇas.
Ich bin als Bhaktivedanta ernannt worden, 'Hingabe mit Wissen', und jetzt, wenn Du magst,
kannst Du die wirkliche Bedeutung von Bhaktivedanta erfüllen.”
Unterschrieben, der unglücklichste, unbedeutendste Bettler, A. C. Bhaktivedanta Swami.
Bhaktivedanta Swami bleibt zunächst in Butler, Pennsylvania, im Haus des Sohns eines Freundes,
Gopal Agarwal und seiner Frau Sally.
“Der Swami war ein Freund des Vaters meines Mannes, Herr Agarwal in Agra, Indien.
Er bat mich, den Swami zu fördern, und das habe ich getan.
Das ist der Grund, warum er eines Nachts mitten in der Nacht in unser Haus kam.
Er blieb einen Monat lang bei uns in Butler.
Im Laufe der Zeit habe ich dann gelernt ihn wie einen Schwiegervater zu lieben.
Er war eine sehr sensible und freundliche Person.
Er war in der Tat einer der ungewöhnlichsten Menschen, denen ich je in meinem Leben begegnet bin.
Der Swami kam mit so wenigen Habseligkeiten. Er kam mit der Kleidung, die er auf seinem Rücken hatte,
er hatte eine Schreibmaschine, und er hatte seine Bücher. Und er hatte einen Sack Getreide.
Stellen Sie sich vor, mit so wenig in ein Land auf der anderen Seite der Welt zu kommen.
Und doch kam er mit so viel in ihm selbst.
Der Swami brachte eine Pfanne mit, in der er sein Essen kochte, und in der Tat auch unser Mittagessen..
Unser kleiner Junge war erst sechs Monate alt, als er kam, und der Swami war da, als Bridge zum ersten Mal stand.
Und er lachte und lachte, als er saḥ, wie er aufstand. Als er ging, war er nur ozeanisch, ozeanisch.
Als er ging, schien er einfach das gesamte Universum einzunehmen, und er ließ eine Menge zurück.
Kaum etwas habe ich in meinem Leben so sehr genossen wie den Umgang mit ihm während dieses einen Monats.”
Obwohl er gut in Butler untergebracht war, dachte Bhaktivedanta Swami,
Die wichtigste Philosophie der Welt, Kṛṣṇa-Bewußtsein,
sollte in einer der wichtigsten Städte der Welt, New York, verbreitet werden.
Er zieht in die 100 West 72nd Street.
Drei Monate später wurden seine Schreibmaschine und sein Tonbandgerät für die Übersetzung gestohlen.
Bhaktivedanta Swami sagte später: “Ich kam nach Amerika und riskierte mein Leben.
Ich war körperlich ungeeignet und am erschöpften Ende meiner Tage. Manchmal wußte ich nicht, wo ich leben sollte,
genausowenig war ich die strenge Kälte gewöhnt. Scheinbar war ich für ein Jahr alleine, aber ich fühlte mich nie allein,
ich fühlte immer die Gegenwart meines spirituellen Meisters. Also verlor ich meinen Enthusiasmus trotz all dieser Schwierigkeiten nicht.”
Bhaktivedanta Swami kam in Amerika während eines Jahrzehnts der Unzufriedenheit an.
Es gibt weit verbreitete Unzufriedenheit mit Amerikas Krieg in Vietnam
und mit dem, was von einigen als sein rassistischer ausbeutender Umgang im eigenen Land angesehen wird.
Desillusioniert von der Gesellschaft gründet die Jugend ihre eigene Gegenkultur.
Um die Zeit, als Bhaktivedanta Swami kam, brechen Wellen von Amerikanern
aus dem Status-quo aus, auf der Suche nach einer Alternative.
Für kurze Zeit lebt Bhaktivedanta Swami in der Bowery auf dem Dachboden eines Freundes.
Mukunda Gosvāmī, der seinen Unterricht zu dieser Zeit besucht, erzählt von ihrer ersten Begegnung.
“Er trug eine sehr dicke Brille und hatte ein großes Sanskrit-Buch vor sich ausgebreitet.
Seine Stimme war sehr tief und klangvoll. Er sprach mit großer Autorität,
und die Sanskrit- ślokas sprach er sehr schön, sehr melodiös.
Offensichtlich war er ein ganz hervorragender Gelehrter. Ich wurde sehr neugierig, fast erstaunt
darüber, wie jemand von solcher Gestalt, denn er saḥ eher wie ein Aristokrat aus,
in der Bowery leben konnte, dem Elendsviertel von New York.
Und danach näherte ich mich ihm, um ihn zu sprechen. Ich stand, und er saß auf seinem kleinen Podium.
So blickte er zu mir auf. Und er hatte das Aussehen eines sehr glücklich, unschuldigen jungen Kindes.
Und ich konnte sehen, daß er tatsächlich alle Zeit der Welt für mich hatte. Er war nicht knapp an Zeit.
Ich stellte Fragen, und er beantwortete sie.
Nach einiger Zeit zog er dann in eine etwas bessere Nachbarschaft an der Second Avenue.
Wir halfen ihm, dort ein kleines Schaufenster zu mieten, und auf der Rückseite hatte er eine Wohnung.
In nur wenigen Wochen wurde dieses kleine Schaufenster an der Second Avenue,
an der unteren East Side von New York, das damals von tausenden junger Hippies bevölkert war,
in einen schönen Kṛṣṇa-Tempel verwandelt.
Alan Ginsberg, dārān erinnere ich mich, begann zu dieser Zeit zu uns zu kommen.”
Als er nach die untere East Side zog, dachte ich, daß war ein Schachzug von brillanter sozialer Urteilskraft.
Denn traditionell zogen Swamis, yogis und Meister alle in das Wohnviertel der Reichen.
Und wurden durch die Reichen gesponsert und gefördert. Einerseits konnte man Kṛṣṇa Mūrti finden, der
in eleganten Apartments an der oberen East Side lebte, mit Salons und französischen Möbeln,
und hier war Bhaktivedanta wie in den Tiefen von Kalkutta. Dort wo die Hippies waren.
Dort wo die Säure-Köpfe, die Freaks und die Amphetamin-Köpfe und die ***-Monster waren.
Es schien nun eine Art Strahl von Gesang und Licht an der richtigen Stelle zu sein.
Bei den unteren Tiefen, wo es nötig war.
Und natürlich war die untere East Side in gewisser Hinsicht das intellektuelle Zentrum.
In der Kunst und in fortgeschrittenen spirituellen Schwingungen, insbesondere in den sechziger Jahren.
So schien es in historischer Hinsicht ein logischer Schritt von ihm zu sein.”
“Einer meiner Freunde erzählte mir von einem Fest der Liebe beim Tompkins Square Park am vergangenen Donnerstag,
dem Donnerstag vor dem letzten, und ich wußte, daß ich schon eine Weile auf der Suche nach einem Guru war.
So schickte mich Kṛṣṇa dorthin, und ich nahm teil und wußte, nachdem ich einige Eingeweihte getroffen hatte,
daß der Swami wirklich auf etwas stehen mußte.”
“Ich kam im September 1965 hierher nach Amerika. Ich zog auf der Straße umher.
Einige der Jungen sahen mich. Allmählich kamen sie zu mir.
Meine Mission ist es, die Philosophie von Śrī Caitanya zu predigen und Hare Kṛṣṇa zu chanten:
Hare Kṛṣṇa Hare Kṛṣṇa Kṛṣṇa Kṛṣṇa Hare Hare/ Hare Rāma Hare Rāma Rāma Rāma Hare Hare
Diese transzendentale Vibration reinigt die schmutzigen Dinge des Geistes.
Es spielt keine Rolle, was man ist. Diese transzendentale Schwingung ist für jedermann gleichermaßen attraktiv.
Ohne irgendeine Frage der Sprache, Nationalität, Religion oder Kaste.
Weil es direkt aus der Tiefe der Seele kommt.”
Kṛṣṇa bereitete die ganze Zeit etwas vor, schrieb Bhaktivedanta Swami später.
Und Er brachte mich zu euch, einen nach dem anderen. Aufrichtige Jungen und Mädchen, um im Kṛṣṇa-Bewußtsein ausgebildet zu werden.
Jetzt kann ich sehen, daß es ein Wunder ist. Wie könnte ansonsten ein alter Mann mit nur wenigen Büchern, für deren Verkauf er kaum Essen bekommt,
wie könnte er überleben, geschweige denn eine Gottes-bewußte Bewegung in einer materialistischen Gesellschaft einführen.
Für Bhaktivedanta Swami sind dies glückliche Tage, und er spricht und singt mit der Kraft eines jungen Mannes.
Er bringt die Hare-Kṛṣṇa-Bewegung durch das Chanten in den Parks der Öffentlichkeit näher.
Durch die Verteilung von Back To Godhead- Magazinen, durch das Abhalten von kostenlosen Festessen der Liebe am Sonntag.
Viele werden angezogen. Seine Hoffnungen für die Zukunft wachsen grenzenlos.
Die Hare-Kṛṣṇa-Bewegung hat Fuß gefaßt.
“Irgendwann im Frühjahr 1967 zeigten mir Leute Ausschnitte aus New Yorker
Zeitungen, die besagten, daß es einen Swami in New York City gibt.
Also ging ich nach New York, um diese Person und seine Bewegung aufzusuchen.
Mein erster Kontakt war mit Schülern, abgesehen von Bhaktivedanta Swami.
Und ich war ehrlich gesagt von den Schülern etwas enttäuscht.
Sie schienen über das, was sie taten, nicht sehr informiert zu sein.
Sie waren über die ganze Sache ein wenig unklar.
Und doch waren sie gegenüber dem, was sie tun wollten, furchtbar ernst und hingegeben.
Und ich konnte diese beiden Teile nicht zusammenbringen,
wissen sie, ihre Verwirrung und Unsicherheit auf der einen Seite und
ihr Engagement auf der anderen Seite, bis ich Bhaktivedanta Swami traf.
Und sobald ich ihn nach mehreren Besuchen im Tempel kennenlernte,
erkannte ich, dies war die Person, die der ganzen Sache Antrieb gab.
Aber das Beeindruckende an ihm war, daß er selbst nie im Mittelpunkt stand.
Er hat nie gesagt, du solltest das wegen mir tun.
Er sagte immer, man sollte dieses tun, und ich sollte jenes tun, und zwar für Kṛṣṇa.
Als er ihnen Anweisungen zu etwas gab, das sie als unmöglich ansahen.
Beispielsweise als er einem der frühen Schüler sagte: 'führe eine Zeitschrift ein'.
Der Mann hatte nie zuvor in seinem Leben Kontakt mit einer Zeitschrift, außer eine zu lesen.
Er sagte: 'Wie soll ich das denn tun?' Und Bhaktivedanta Swami sagte: 'Kṛṣṇa wird dir helfen.'
Er war einfach nur erstaunlich in Bezug auf die persönliche Wirkung, die er auf Menschen hatte:
die Art, wie er ihnen Vertrauen in sich selbst geben konnte;
aber noch wichtiger, ihnen Vertrauen zu geben, daß es einen Führer gab, der sie anleitete
und ihnen die Kraft geben würde, die sie brauchen.”
Bhaktivedanta Swami gehört nicht zu New York. Er gehört zu Kṛṣṇa.
Als ihn nun ein paar von seinen Anhängern nach San Francisco einladen, geht er hin und stellt der freilaufenden Jugend Kṛṣṇa vor,
Seine uralte Kultur, Seine spirituelle Nahrung, Seinen ewigen Gesang,
den Weg, um für immer im Hochgefühl zu bleiben.
Im Herzen der Hippie-Bewegung, in Height Ashbury, im Golden-Gate-Park
und in dem, was die Hippies hören, widerhallt der Hare-Kṛṣṇa-Mantra mit ungeahnter Macht.
So wie in New York schart Bhaktivedanta Swami aufrichtige Anhänger um sich.
Die Hare-Kṛṣṇa-Bewegung beginnt zu wachsen.
Bhaktivedanta Swami wird respektvoll als “Prabhupāda” bekannt, das heißt
“einer, zu dessen Füßen die Meister sitzen.”
Von Montreal aus schickt Prabhupāda sechs Schüler zur Eröffnung eines Tempels nach London.
Yamunā devī dāsī erinnert sich:
“Also gingen wir in diesem Herbst nach London, und obwohl wir keinen ständigen Wohnsitz hatten
und wir völlig von Kṛṣṇa abhängig waren, kam es auf die eine oder andere Weise
durch die Begeisterung, die uns Śrīla Prabhupāda in Montreal gegeben hatte, dazu,
daß wir Kontakt mit George Harrison knüpfen konnten,
der zu dieser Zeit Mitglied der Beatles war.
Und es war außerordentlich angenehm, mit dieser Person zusammenzusein. Ihm gefiel das Hare-Kṛṣṇa-Mantra so sehr,
daß er sofort sagte: “Laßt uns eine Platte aufnehmen.”
So nahmen wir eine Platte auf, und er war sehr mit ihr zufrieden.
Er machte auf ihr ein wenig Hintergrundmusik, dann wurde sie veröffentlicht,und Apple organisierte Touren für uns.
Wir gingen nach Deutschland und Frankreich und hatten Fernsehübertragungen.
Daher wollten uns nun die Londoner Times und die Sunday Times groß herausbringen,
undnd wir konnten den Bericht zurück zu Śrīla Prabhupāda mit den Schlagzeilen senden,
'Kṛṣṇa-Bewußtsein schreckt London auf.'”
Da Menschen zu ihm kommen, die von der Kṛṣṇa-bewußten Philosophie überzeugt sind, werden sie von Śrīla Prabhupāda
für die Einweihung akzeptiert. Nicht auf der Grundlage der Geburt, wie im starren hinduistischen Kastensystem,
sondern auf der Grundlage von Qualifikation und Aufrichtigkeit. In der gesamten Geschichte des indischen spirituellen Lebens
hat niemand jemals so etwas Kühnes und unmöglich Erscheinendes versucht,
westliche Menschen in vollwertige Geweihte von Śrī Kṛṣṇa umzuwandeln.
Aber durch seine intensive spirituelle Energie und durch sein Mitgefühl
ist Śrīla Prabhupāda über seine eigenen Erwartungen hinaus erfolgreich.
Wie alt ist die Bewegung?
Aus historischer Sicht ist sie allerdings über fünftausend Jahre alt.
Warum hat sie gerade erst begonnen, in der westlichen Welt Einzug zu halten?
Ich meine, wissen Sie, sie hat erst vor kurzem in den letzten Jahren begonnen, die westliche Welt im Sturmflug zu erobern.
Woran liegt das?
Die westliche Welt, die jüngere Generation war frustriert, die Hippie-Bewegung.
Als sie nun etwas greifbares sahen,nahmen sie es an.
Welche Dinge … wenn jeder in den Vereinigten Staaten an Kṛṣṇa glauben würde, und das in dem Maße wie Sie,
was würde in diesem Land geschehen, wie würde es umgewandelt werden?
“Sie wären sehr glücklich und friedlich.
Es wird keine Hippies mehr geben.
Was würden Sie als einen Hippie beschreiben? Jemand, der raucht …
Das wissen Sie besser als ich.
Etwas Außergewöhnliches.
Die Sache, die mich wirklich am meisten an Śrīla Prabhupāda inspirierte, war
die totale Hingabe an seine Anhänger.
Das, was Prabhupāda am besten mochte, war, mit seinen Schülern zusammen zu sein.
Es war nicht so, daß er eine große Menge von Schülern annahm
und sich dann zurücklehnte und sie einfach vorschob, um dieses und jenes für ihn selbst zu tun.
Er hat mehr für uns getan, als wir jemals für ihn taten.
Als ich mit ihm persönlich reiste, bekam ich zu sehen, was für ein enormes Opfer er für uns erbrachte.
Und selbst wenn er krank war, pflegte er immer noch zu predigen. Er war immer noch um alles besorgt.
Er fragte immer noch nach, wie die Dinge in die Gesellschaft, die er schuf, laufen.
Wie es den einzelnen Schülern geht.
Er hatte auch immer Zeit, um auf unsere persönlichen Bedürfnisse zu achten.
Er war sehr besorgt. Prabhupāda war nicht zurückhaltend.
Alles, was er wirklich von uns wollte, war, daß wir die Liebe erwidern, die er uns gegeben hatte.
Und wenn wir sie erwiderten, gab er uns noch mehr.
Meine persönliche Erfahrung mit Śrīla Prabhupāda war also, daß ich in ihm eine Person fand,
der ich mich wirklich voll und ganz hingeben konnte.”
In Śrīla Prabhupādas Augen ist das Kṛṣṇa- Bewußtsein keine Sessel-Philosophie oder eine Teilzeit-Religion.
Es ist eine Lebensart. Eine transzendentale Kultur, die die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Probleme der Menschheit beenden kann.
Um seine Vision Wirklichkeit werden zu lassen, reist Śrīla Prabhupāda in 12 Jahren vierzehnmal um die Erde,
inspiriert seine Anhänger und diskutiert Kṛṣṇa- Bewußtsein mit allen interessierten Personen.
Seine Tür steht allen offen.
“Eigentlich ist nichts privates Eigentum. Alles gehört Gott.
So haben wir Gottes Eigentum gestohlen und behaupten, 'mein Eigentum.'”
Da ist Australien, die Engländer kamen hierher, aber ist es das Eigentum der Engländer?
Es war dort, Amerika, es war dort und wird auch dort sein, wenn alles andere vorbei ist.
In der Mitte kommen wir und behaupten, 'Es ist mein Eigentum', und kämpfen.”
Zur Wiederbelebung der Tradition des Kṛṣṇa-Bewußtseins in seiner ganzen Fülle
sieht Prabhupāda Gottes-zentrierte, autarke Bauernhofgemeinschaften vor,
die auf dem Prinzip von einfacher Lebensweise und hohem Denken basieren.
Die erste solcher Gemeinschaften wird auf 133 Hektar Land in den Hügeln von West-Virginia begonnen.
Prabhupāda nennt es “New Vrindaban,” nach dem Ort von Kṛṣṇas Spielen in Indien.
Im Jahr 1972 beginnt Śrīla Prabhupāda ein Kṛṣṇa-bewußtes Grundschulensystem in Dallas, Texas.
“Śrīla Prabhupāda führte ganz praktisch ein Grundschulensystem ein, um Kindern
Selbstverwirklichung zusammen mit dem üblichen Lehrstoff beizubringen.
Das Gurukula-System ist insofern einzigartig, als die Lehrer selbst frei von Lastern sind.
Wir ko önnten kaum eine Institution finden, in der die Mitglieder des Lehrkörpers frei sind von losen sexuellen Beziehungen,
Berauschung oder Rauchen, selbst wenn sie gute akademische Zeugnisse haben mögen.
Das wäre selten zu finden.
Aber im Kṛṣṇa-Bewußtsein muß sich auch der Lehrer auf der Plattform des reinen hingebungsvollen Dienstes befinden.
Denn Kinder sind sehr empfänglich, und lernen das, was ihre Erzieher
tatsächlich tun, nicht nur das, was sie sagen.
Das sind also einige der Prinzipien, die Śrīla Prabhupāda in der Gurukula eingeführt hat.
Śrīla Prabhupāda trainiert seine Schüler schrittweise in der altehrwürdigen Tradition der Gottheitsverehrung,
um ihnen zu helfen, spirituell vorwärts zu kommen. Er erklärt: “Ich habe dieses System der Gottheitsverehrung unter den
Nicht-Gläubigen und den Atheisten eingeführt. Kṛṣṇa kann nicht mit unseren gegenwärtigen Sinnen verstanden werden.
Aber durch Seine Güte ist Er einverstanden, persönlich als Gottheit zu erscheinen, um unseren Dienst anzunehmen.
Wenn wir von der schönen Form der Gottheit angezogen sind, vergessen wir unsere Anziehung an materielle Dinge.
Und wenn wir der Gottheit dienen, entwickeln wir reine Liebe zu Gott.
Dann werden unsere Leben erfolgreich sein.”
In Melbourne, Australien verehrt Śrīla Prabhupāda Śrī Caitanya, eine göttliche Inkarnation Kṛṣṇas.
“Durch die Gnade Caitanya Mahāprabhus haben wir die Gottheit hier in ihrem Land installiert.
Sie haben großes Glück, daß Caitanya Mahāprabhu in ihr Land gekommen ist.
Um ihnen beizubringen, wie sie frei von allen Ängsten werden. Dies ist Caitanya Mahāprabhus Mission.
Jeder ist voller Angst, aber jeder kann von allen Ängsten frei werden,
wenn dem Weg folgt, der von Śrī Caitanya Mahāprabhu gewiesen wird.
Weil die Menschen in diesem Zeitalter gefallen sind, wurde auch die Methode angeboten, eine ganz einfache.
Ihnen wurde empfohlen, einfach den heiligen Namen Gottes zu chanten, das ist alles.”
Fünf Jahre nach der ersten Ankunft in Amerika stellt Śrīla Prabhupāda das Kṛṣṇa-Bewußtsein vorwiegend
westlichen Menschen vor, von Hausfrauen über Hippies bis hin zu Staatsoberhäuptern.
Im November 1971 kehrt er dann im Anschluß an eine Welttournee mit einigen seiner Anhänger nach Delhi zurück.
Der Bürgermeister empfängt ihn mit der Fanfare, die einen heimkehrenden Patrioten grüßt.
Prabhupāda zitiert Śrī Caitanya:
“Es ist die Pflicht der in Indien Geborenen, andere durch die Verbreitung von Kṛṣṇa-Bewußtsein profitieren zu lassen.
Dies ist Indiens größter Ruhm, sein einzigartiges Geschenk an die Welt.”
Dreißigtausend Inder versammeln sich nachts auf Delhis Messegelände, um die
westlichen Geweihten zu sehen und Prabhupāda sprechen zu hören.
Um diese Veränderung in Indien herbeizuführen, die Wiederbelebung des Kṛṣṇa-Bewußtseins,
war es Prabhupādas Plan, seine tanzenden weißen Elefanten mitzubringen.
“Er sagte uns: “Wenn ich meine westlichen Schüler nach Indien bringe, werden sie alle kommen, um
meine tanzenden weißen Elefanten zu sehen.”
Eigentlich machte es uns sehr Spaß, Prabhupādas tanzende weiße Elefanten zu sein.
Wir faßten es als besondere Gnade von Prabhupāda für uns auf, daß wir seine tanzenden weißen Elefanten sein durften
und ihm in jeder uns möglichen Weise helfen durften, Kṛṣṇa-Bewußtsein in Indien zu predigen.”
“Prabhupāda war etwas von einem Astrologen in Navadvīpa, in Westbengalen, mitgeteilt worden,
als er ein Foto von Prabhupādas Gesicht saḥ, sagte er, dieser Mann hat die Fähigkeit,
ein Haus zu schaffen, in dem die ganze Welt friedlich leben kann.
Ein Haus zu schaffen, in dem die ganze Welt sehr friedlich leben kann.
Und als ich Prabhupāda das erzählte, sagte er: 'Ja, das ist meine Mission.'
Daß die ganze Welt friedlich im Kṛṣṇa-Bewußtsein leben kann.”
Während sich die Hare-Kṛṣṇa- Bewegung weltweit verbreitet,
möchte Śrīla Prabhupāda ihre Wurzeln in Indien pflegen.
Er unternimmt Reisen nach Māyāpur, Westbengalen, dem Geburtsort von Śrī Caitanya.
Es war Śrī Caitanya, der vor fünfhundert Jahren
das gemeinschaftliche Chanten der heiligen Namen Gottes einführte.
In Māyāpur kaufen Anhänger etwas Land und beginnen ein internationales Gästehaus aufzubauen.
Für eine Handvoll Anhänger, die nichts über Gebäudebau wissen, ist das keine leichte Aufgabe.
Śrīla Prabhupāda leitet sie an und ermutigt sie.
Wir selber sind glücklich und zufrieden, in einer Strohhütte leben zu können, sagt er.
Aber wenn wir einfach eine Hütte haben, wer wird hierherkommen?
Je mehr wir unser Land entwickeln, desto mehr Menschen werden angezogen.
Prabhupāda plant einen Tempel des Verstehens, der das weltweit größte Planetarium behergen soll,
und um ihn herum eine spirituelle Stadt mit Schulen, Geschäften und Bauernhöfen,
und vielen Tempel zur Verehrung Kṛṣṇas.
Im Herzen der indischen Bevölkerung ist ein natürlicher Respekt für die ewige Kṛṣṇa-bewußte Kultur vorhanden.
Viele stellen sich ein, beteiligen sich an Śrīla Prabhupādas Bewegung und nehmen die Einweihung von ihm an.
Niemand innerhalb von zehn Meilen Umkreis um den Tempel sollte hungrig weggehen, weist Prabhupāda an.
Im März 1972 starten Anhänger das ISKCON- Nahrungsmittel-Hilfsprogramm, verteilen prasādam,
vegetarisches Essen, das zu Kṛṣṇa geopfert wurde.
Wie sich das Mayapur-Projekt entwickelt, lädt Prabhupāda seine Schüler aus sechs Kontinenten ein,
sich jährlich am Jahrestag von Śrī Caitanyas Erscheinen zu versammeln.
Prabhupāda will, daß sie durch die Erinnerung an den Herrn in Seinem heiligen Land gereinigt und inspiriert werden.
In Vṛndāvana nimmt Śrīla Prabhupāda seine Anhänger zu einer Führung durch die heiligen Stätten mit
und erzählt persönlich von Kṛṣṇas Spielen.
Die Anhänger genießen ein Bad in den heiligen Wassern des Flusses Yamunā.
Prabhupāda erwirbt ein Grundstück in Bombay, Indiens kosmopolitischster Stadt.
Obwohl er nur eine Hütte für eine Tempel hat, sieht Prabhupāda ein internationales Kulturzentrum vor.
Sein Ehrgeiz ist es, so vielen Menschen wie möglich Zugang zu dem Nektar des transzendentalen Lebens zu geben,
sei es durch die Philosophie, Dienst oder spirituelle Nahrung,
damit jeder glücklich, hoffnungsvoll und friedlich werden kann.
Doktor N.D. Desai, einer der führenden Industriellen Bombays, erinnert sich:
“Von 1971 bis 1977 muß ich Prabhupāda viele, viele Male getroffen haben.
Jedes Mal, wenn ich Prabhupāda traf, versuchte ich, einen Fehler bei ihm finden.
Und ich versuchte sogar, ihn wütend zu machen, oder einmal versuchte ich sogar herauszufinden, ob er gierig sei.
Ich konnte einfach keinen Fehler bei ihm finden.
In der Tat, in Angelegenheit der Wirtschaft oder des täglichen Lebens versuchen wir, die Schwäche der anderen Person zu sehen.
Und manchmal versuchen wir einen Vorteil daraus zu ziehen, wie ein Geschäftsmann.
Aber hier war eine Person, die einfach nicht aufgeregt werden wollte.
Es gab absolut keine *** in ihm, und es gab keine Gier in ihm.
Es gab … ich konnte nicht den Anschein von Eifersucht in ihm sehen.
Und dann erkannte ich nach sechs Jahren, daß er eine sehr befähigte, göttliche Person war.”
Allmählich sehe ich alle meine Träume erfüllt, sagt Śrīla Prabhupāda.
In Bombay ein weitläufiger Marmortempel, ein Theater und ein Restaurant,
eine Bibliothek und ein zweitürmiges, siebenstöckiges Hotel.
In Māyāpur entwickelt sich die geplante spirituelle Stadt.
In Vṛndāvana der beliebte Kṛṣṇa-Balarāma-Tempel,
ein internationales Gästehaus und eine Sekundarschule.
Prabhupāda sieht seine Gesellschaft zu einem weltweiten Bündnis anwachsen,
mit mehr als einhundert Tempeln, Restaurants, Instituten, Schulen und landwirtschaftlichen Gemeinschaften.
Vor fünfhundert Jahren sagte Śrī Caitanya voraus, daß eines Tages der heilige Name Kṛṣṇa
in jeder Stadt und in jedem Dorf auf der Welt zu hören sein würde.
Bis Mitte der siebziger Jahre wurde Hare Kṛṣṇa zu einem geläufigen Begriff.
“Als ich zum ersten Mal Hare Kṛṣṇas saḥ, ich weiß noch, wie überrascht ich war
und mich wirklich fragte, was dies bedeutete.
Die Kostüme und das Chanten und die rasierten Köpfe erschienen mir ein wenig seltsam, ein wenig bizarr.
Aber je mehr ich über die Bewegung wußte, desto mehr konnte ich feststellen,
daß es eine auffallende Ähnlichkeit im Wesen von dem, was sie lehrten und sagten,
und meinem Verständnis vom ursprünglichen Kern des Christentums gab.
Nämlich einfaches Leben und nicht zu versuchen, weltliche Gütern oder Gewinn anzuhäufen.
Voller Mitgefühl für alle Lebewesen zu leben. Zu teilen, zu lieben und freudvoll zu leben.
Ich bin beeindruckt, wie sehr sich die Lehre eines Mannes
in der spirituellen Tradition, die er brachte, auf das Leben von von so vielen Menschen ausgewirkt hat.
Also meiner Meinung nach ist sein Beitrag ein sehr wichtiger, und er wird von Dauer sein.”
Als Kind feierte Śrīla Prabhupāda Ratha-yātrā in der Nähe seines Hauses in Kalkutta mit seinen Spielkameraden.
Jahre später feiert er immer noch das Ratha-yatra-Festival …
aber jetzt auf den Hauptstraßen von zwanzig großen Städten auf der ganzen Welt,
und zusammen mit Hunderttausenden von Schülern und Gästen.
“Die Menschen folgen den Amerikanern und imitieren sie. Ich unternehme Reisen in die ganze Welt.
Überall sehe ich sie versuchen, Wolkenkratzergebäude herzustellen.
Sie ahmen euer Land nach.
Also, wenn ihr freundlicherweise Kṛṣṇa-bewußt werdet und chantet und in Ekstase tanzt,
in emotionaler Liebe Gottes, dann wird euch die ganze Welt folgen
und sie wird Vaikuṇṭha sein, es wird keine weiteren Probleme mehr geben.
Vielen Dank.”
Egal ob vor riesigen Menschenmengen oder mit ein paar Schülern oder alleine, Śrīla Prabhupādas Stimmung der Hingabe überwiegt.
Wo auch immer in der Welt er gerade ist, folgt Śrīla Prabhupāda einem regelmäßigen Tagesablauf.
In der Stille des frühen Morgens unternimmt er lange Spaziergänge und
teilt intime Momente mit einer kleinen Gruppe von Studenten und Gäste.
Er lehnt oberflächliches und dogmatisches Denken ab und leitet seine Schüler sorgfältig
zu erhöhter Einsicht und Verständnis.
Nach seinem Spaziergang grüßt Śrīla Prabhupāda die Gottheiten des Höchsten Herrn,
erweist Ehrerbietungen und trägt einen Vers aus dem Śrīmad Bhāgavatam vor.
“Sie können also zwei Millionen Dollar haben, ich mag zehn Dollar haben, sie mögen hundert Dollar haben.
Jeder hat einige Reichtümer.
Das ist erlaubt.
Aber niemand kann sagen, daß ich alle Reichtümer hätte.
Das ist nicht möglich.
Wenn jemand sagen kann, daß er alle Reichtümer hätte, so ist er Gott.
Dies wurde von Kṛṣṇa gesprochen. In der Geschichte der Welt hat das niemand gesagt.
Kṛṣṇa sagte, bhoktāraṁ yajña-tapasāṁ sarva loka maheśvaram.
Ich bin der Genießer von allem. Und ich bin der Eigentümer des ganzen Universums.
Wer kann das sagen?
Das ist Gott.”
An den Nachmittagen trifft sich Prabhupāda mit Gästen. Hier in Los Angeles mit Religionswissenschaftlern.
“Ihr Stolz, ihr Eigentum, ihre Familie, ihr Kontostand, ihre Wolkenkratzergebäude,
alles weggenommen. Bas, fertig, verschwunden.
Das ist Gott. Verstehen sie jetzt Gott?
Ob sie glauben oder nicht glauben, Gott wird eines Tages kommen und sie holen, er wird alles von ihnen nehmen
und wieder gehen. Das wird in der Bhagavad-gītā gesagt.
Zu denjenigen, die nicht an Gott glauben,
komme Ich als der Tod und nehme alles fort, fertig.
Das muß man glauben. Ja. So sicher wie der Tod. Folglich ist Gott sicher.
Solange man also nicht verrückt ist, kann man nicht sagen, es gibt keinen Gott.
Wer auch immer die Existenz Gottes leugnet, ist ein Verrückter.
Prabhupāda, wäre es nicht besser zu sagen, er ist blind, er ist dumm?
Ja. Das ist dasselbe.
Verrücktheit ist die Summe aller Dummheit.”
Ein Festival findet statt.
Wo auch immer Śrīla Prabhupāda ist, fährt er fort, viel zu schreiben. Er steht lange vor Morgengrauen auf und
übersetzt und kommentiert stundenlang originale Sanskrit- und Bengali-Texte.
“Manchmal waschen sie ihre Hände und Füße, bevor sie den Tempel betreten.”
Sein bedeutsamster Beitrag sind seine Bücher.
Śrīla Prabhupāda kann auf sechzig Millionen verteilte Bücher in achtundzwanzig Sprachen zurückblicken.
Professoren aus Dutzenden von großen Universitäten nutzen sie als Standardwerke und schreiben anerkennende Bewertungen.
“Er hat auch eine sehr wichtige Arbeit geleistet, indem er der westlichen Welt zum ersten Mal
die hingebungsvolle Philosophie von Śrī Kṛṣṇa Caitanya vorstellte.
Er hat diese Texte nicht nur vorgestellt,
sondern sie auf eine Weise präsentiert, die ganz anders war, als die anderen Übersetzungen
vorgenommen wurden. Ich habe beispielsweise so viele verschiedene Übersetzungen der Bhagavad-gītā gelesen,
die alle von der Unpersönlichkeitsphilosophie der Advaita-Schule aus interpretiert worden waren.
Man könnte sagen, hier gab es das erstemal eine wirklich hingebungsvolle Übersetzung,
eine spirituelle Übersetzung des Textes, bei der ich fühlte, daß sie wirklich
viel näher an die wahre Bedeutung und den Zweck der Bhagavad-gītā herankam.”
Der Bhaktivedanta Book Trust wurde im Jahr 1972 gegründet und veröffentlicht ausschließlich Śrīla Prabhupādas Arbeiten.
Er wird zum weltweit größten Vertrieb von Büchern im Bereich der indischen Religion und Philosophie.
Für Śrīla Prabhupāda bildet das transzendentale Wissen in diesen Büchern die Grundlage für die
Hare-Kṛṣṇa-Bewegung. Eine Bewegung, der prophezeit wurde für die nächsten 10.000 Jahre zu wachsen.
Im Jahr 1977 fährt Śrīla Prabhupāda trotz seiner angegriffenen Gesundheit fort zu reisen und zu lehren.
Februar 1977, die weltgrößte Wallfahrt, Kumba Mela in Allahabad, Indien.
Millionen versammelten sich, um im heiligen Ganges zu baden.
Obwohl er körperlich schwach ist, nimmt Śrīla Prabhupāda dārān teil.
Seine Schüler bieten kīrtan dar und verteilen Bücher und “Back to Godhead”-Zeitschriften.
“Praktisch von Anfang an gab uns Śrīla Prabhupāda zu verstehen, daß er nicht immer bei uns sein würde.
Es war natürlich nur ein paar Monate nach der Eröffnung des Schaufensters in der 262nd Avenue, als er sehr krank wurde
und diesen Herzinfarkt, oder was auch immer es war, hatte, und es scheint, er hätte uns sogar damals verlassen können.
Und er warnte uns. Er sagte: 'Ich bin ein alter Mann, ich kann mich jederzeit verabschieden.'
Der Hinweis ist schon gegeben, siebzig Jahre sind schon vorbei.
Prabhupāda unterlag also niemals irgendeiner Illusion, daß er für immer bei uns in dieser Welt sein würde.
Aber er sagte: 'Meine Anweisung wird bleiben.'
Und er uns trainierte uns von Anfang an, seiner Anweisung zu folgen und unsere Individualität zu benutzen,
um seine Anweisungen für die Verherrlichung Kṛṣṇas auszuführen.”
Obwohl sich seine Krankheit ständig verschlechtert, spricht Śrīla Prabhupāda jede Nacht bei einem Programm in Bombay.
Im Mai fährt er nach Hṛṣīkeśa am Fuße des Himalaya und versucht, seine Gesundheit wiederzuerlangen.
Dort fährt er fort, seine engsten Schüler zu unterweisen.
Im Oktober kehrt Śrīla Prabhupāda dann in seine alte Heimat Vṛndāvana zurück, um dort seine letzten Tage zu verbringen.
Obwohl sein Körper arbeitsunfähig ist, bleibt Śrīla Prabhupādas Verstand klar.
Er fährt fort, Übersetzungen und Kommentare zu seinem Lebenswerk, dem Śrīmad Bhāgavatam, zu diktieren,
bis kurz vor dem Tag, an dem er von dieser Welt abreist.
“Alles handelt und bewegt sich nach dem höchsten Wunsch von Kṛṣṇa.
Dieses Bewußtsein ist Kṛṣṇa-Bewußtsein.”
Am 14. November 1977 verstirbt Seine Göttliche Gnade A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupāda.
Diese göttliche Persönlichkeit, die über verschiedene Themen mit Tausenden von Bedeutungen sprach,
die Wissen in tausenderlei Hinsicht vermittelte und Tausende von Anhängern inspirierte,
ist nun zu seinem Herrn, Śrī Kṛṣṇa, zurückgekehrt.
Weil er zu Seinen Geweihten freundlich ist, gab Śrī Kṛṣṇa ihnen den Umgang mit Śrīla Prabhupāda,
und weil Er in Seinen Wünschen unabhängig ist, hat er diese Verbindung nun unterbrochen.
Doch Śrīla Prabhupāda bleibt.
Er lebt für immer in seinen Lehren, und er lebt ewig in den Herzen seiner Anhänger.
Als ihr ewiger Gönner.