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[Wie übersetzt man]
Die meisten Leute würden sagen, dass man Übersetzen am besten durch Ü*** lernt.
Da ist wahrscheinlich etwas dran,
aber es gibt da einige Leitlinien, an die man sich halten kann.
Wenn ich dir einen Rat zum Übersetzen geben sollte,
würde ich sagen: "Übersetze nicht die einzelnen Wörter,
sondern den Sinn des Ganzen."
Stelle zunächst sicher, dass du wirklich
alle Wörte, Begriffe und kulturellen Bezüge im Original verstehst.
Gegebenenfalls musst du recherchieren.
Dann vergiss die einzelnen Wörter
und versuche dir vorzustellen, was die Redner sagen würden,
wenn sie mit deiner Muttersprache aufgewachsen wären
und versuchen würden, die gleiche Botschaft zu kommunizieren.
Hier noch ein paar spezifischere Ratschläge,
frei nach dem Motto "Nicht die Wörter, nur den Sinn".
Überstürze nichts!
Du hast 30 Tage für deine Übersetzung Zeit,
also nimm dir alle Zeit, die du brauchst, um sicherzustellen, dass alles richtig ist.
Versuche den Stil der Redner rüberzubringen.
Dies beinhaltet auch das Übersetzen von Witzen und humorvollen Dingen,
was besonders dann wichtig ist, wenn danach ein Lachen des Publikums zu hören ist,
weil der Zuschauer wissen will, warum das Publikum gelacht hat.
Übersetze Redewendungen nicht wörtlich.
Redewendungen sind feste Verbindungen oder Wortgruppen,
die zusammen eine Idee ausdrücken.
Ein Beispiel hierfür ist die englische Wendung "at the drop of a hat".
Du würdest normalerweise nicht übersetzen: "der Moment, in dem der Hut fallen durfte",
sondern du würdest die Bedeutung dahinter übersetzen.
Das natürlich klingenste Äquivalent von "at the drop of a hat"
ist in deiner Sprache vielleicht sogar keine Redewendung,
sondern so etwas wie das Wort "augenblicklich" oder der Ausdruck "ohne zu zögern".
Und das ist vollkommen in Ordnung!
Denke dir nicht selbst Übersetzungen für Fachbegriffe aus.
Fachbegriffe sind Wörter und Ausdrücke, die in speziellen Fachgebieten verwendet werden.
Halte immer Ausschau nach Fachbegriffen,
wie Namen von Geräten oder wissenschaftlichen oder ökonomischen Prozessen etc.
Also anstatt sich selbst neue Übersetzungen auszudenken,
stelle sicher, dass du nach dem Äquivalent suchst,
das in deiner Sprache am häufigsten benutzt wird.
Das ist so ähnlich wie mit den Redewendungen.
Wenn du beispielsweise den Begriff "root folder" (Stammverzeichnis) siehst,
stellst du zuerst sicher, dass du die Bedeutung des Begriffs wirklich verstehst,
anstatt es mit "a directory with roots" ("ein Verzeichnis mit Wurzeln") zu übersetzen.
Dann suchst du im Internet
nach Artikeln oder Webseiten,
die im gleichen Kontext wie der Vortrag von "root folder" sprechen.
Auf diese Art und Weise
kannst du das tatsächliche Äquivalent für den Begriff in deiner Sprache finden.
Bedenke weiterhin: "Kürze, wenn nötig".
Wenn du Untertitel übersetzt,
wirst du den Text oft kürzen müssen,
um eine angemessene Lesegeschwindigkeit beizubehalten.
Du wirst auch an Dinge denken müssen,
wie einen Untertitel in zwei Zeilen aufzuteilen,
ohne eine Satzeinheit auseinanderzureißen.
Aber dazu gibt es noch andere Videos, die etwas darüber sagen.
Und vergiss auch nicht die sprachliche Seite des Ganzen,
also Grammatik und Interpunktion.
Wenn du fertig bist, sieh dir den Vortrag noch einmal mit deinen Untertiteln an,
als eine letzte Überprüfung,
und dann schicke sie ab, damit sie ein zweites Mal überprüft werden kann.
Wenn du nicht weiter weißt,
gehe in der OTPedia zu deiner Sprache
und suche nach Informationen, speziell zu deiner Sprache,
oder bitte in der Facebook-Gruppe für deine Sprache um Hilfe und Ideen.
Wenn du im Übersetzen mal absolut nicht weiter kommst,
denke immer daran, dass du Teil einer Gemeinschaft bist.
Für weitere Ratschläge zum Übersetzen gehe in der OTPedia zu diesem Guide.
Das war's fürs Erste. Viel Spaß beim Transkribieren und Übersetzen.