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[INTRO: The Simpsons] HOMER: Drei kleine Regeln, die dich sicher durchs
Leben bringen. Nummer 1: Vertritt mich mal eben. Nummer 2: Oh, gute Idee Chef. Nummer
3: Das war bestimmt jemand anders.
HOMER: Auf den Alkohol. Den Ursprung und die Lösung sämtlicher Lebensprobleme.
HOMER: Juhu. Ich bin Universitätsstudent. Ich brauch' mein Highschool-Abschlusszeugnis nicht mehr.
[FEUERGERÄUSCHE] Ich bin so klug. Ich bin so klug. K-L-U-K. Ich mein', K-L-U-G.
HOMER: D'oh.
HOMER: Drei, zwei, eins. Prosit Neujahr. MARGE: In der Schule. [SEKTFLASCHE WIRD GEÖFFNET]
[RATSCHE WIRD BENUTZT] MARGE: Heute ist der erste Schultag.
HOMER: [LACHEN] Jetzt seid Ihr das Problem der Regierung. Ja.
MODERATORIN: Mal ein ganz anderer Blick auf den Schulanfang. Da ist Homer Simpson doch
richtig froh die Scharr loszuwerden. Homer Simpson, damit sind wir schon beim Thema,
den die deutsche Synchronstimme von Homer Simpson stammt von Norbert Gastell. Und den
kann ich nun im Studio begrüßen. Guten Morgen.
GASTELL: Guten Morgen.
MODERATORIN: Vielen Dank für's Kommen. Herr Gastell, hätten Sie gedacht, als Sie damals
diese Sprecherrolle übernommen haben, dass das ein Job auf Lebenszeit seien würde.
GASTELL: Nein, überhaupt nicht. Eigentlich, wir mussten uns auch selber daran gewöhnen.
Wir haben nie gedacht, dass das so eine Kultserie wird.
MODERATORIN: Und dann ist es so erfolgreich geworden. Vielleicht könnten Sie uns mal
eine Kostprobe geben also kurzes Rollenspiel. Ich bin jetzt Marge.
GASTELL: Ja.
MODERATORIN: [IMITIERT MARGE] Homilein, was sagst du eigentlich zur Griechenlandkrise?
GASTELL: [ALS HOMER] Langweilig. Was ist das den überhaupt? Griechenland? ... achso, ja.
Wo bleiben den meine Donuts?
[LACHEN]
MODERATORIN: Die haben wir gar nicht serviert. Es tut mir leid.
GASTELL: [ALS HOMER] Das ist aber Schade.
MODERATORIN: Vielleicht könnten wir das mit einem Kaffee im Nachhinein noch gutmachen?
GASTELL: [ALS HOMER] Nein, dann höchstens mit einem Duff-Bier.
[LACHEN]
MODERATORIN: Ein Duff-Bier. Ich fürchte das haben wir auch nicht da, aber wir regeln das irgendwie.
GASTELL: [ALS HOMER] Na, das ist gut.
MODERATORIN: Herr Gastell, werden Sie immer wieder mal auf Ihre Stimme angesprochen, weil
Sie den Leuten bekannt vorkommt?
GASTELL: Nein, überhaupt nicht. Weil ich normal ganz anders spreche. Und wir haben
von Anfang an eigentlich gedacht, als die Simpsons kamen, du kannst die eigentlich nicht so
normal sprechen. Der muss irgendwie eine besondere Eigenart haben. Dann habe ich gedacht, naja,
[ALS HOMER] dann spreche ich halt mal so.
MODERATORIN: Aber ich nehme mal an, wenn Sie auf Festen sind, Familienfesten oder so, werden
sie dann gebeten kleine Einlagen zu geben?
GASTELL: Naja.
MODERATORIN: Dann kommts schon.
GASTELL: Höchstens wenn irgendwelche Kids dann kommen und sagen, "sagen Sie doch einmal "Nein"".
[LACHEN]
GASTELL: [ALS HOMER] Nein.
MODERATORIN: Oder "Langweilig".
GASTELL: [ALS HOMER] Langweilig.
MODERATORIN: WIe stehen sie denn persönlich zu Homer Simpson. Mögen Sie den Charakter?
GASTELL: Ich mag ihn. Er ist wirklich ein ganz einfacher Mensch. Bissle naiv und so,
aber im Grunde genommen ist es eigentlich ganz einfach. Ein bisschen Homer steckt ja
in jedem von uns.
MODERATORIN: Ganz naiv ist gut gesagt. Der Mann arbeitet immer hin in einem Atomkraftwerk ...
GASTELL: Er hat aber keine Ahnung davon.
MODERATORIN: ... hat ja auch mehrere Gaus verursacht und zu verantworten. Trotzdem hat man Ihn gern.
GASTELL: Ja, weil er eben eine fröhliche, naive Art hat. Weil er immer sehr offen ist,
manchmal auch ein bisschen sehr töricht, aber nun gut.
MODERATORIN: Wie erklären sie sich, den Erfolg dieser Serie? Die läuft ja schon wirklich
schon so lange, wie keine andere.
GASTELL: Ja, ich finde, es ist sehr schwer selber zu sagen, aber wahrscheinlich weil
in jedem von uns ein bisschen Homer steckt und sein Erfolg ist ja eigentlich im Grunde
genommen, weil er ja der Verlierer per excelance ist. Es geht immer alles schief, wie im täglichen Leben.
MODERATORIN: Das könnte doch auch eintönig werden. Es stecken auch unheimlich viele Gags
drin, die sie dann irgendwie transportieren müssen. Sprachlich.
GASTELL: Ja, sicher, klar. Das ist dann eine Sache der Autoren. [LACHEN]
MODERATORIN: Das ist ja schon ein gutes Stichwort. Jetzt sind sie schon so lange dabei, hätten
sie nicht mal selber ***, eine Folge zu schreiben? Haben Sie wahrscheinlich Ideen entwickelt
im Laufe der Jahre?
GASTELL: Ist nicht unbedingt meine Stärke. Ne, nicht unbedingt schreiben. Also überhaupt
nicht. Man sagt ja immer, eine Generation wird übersprungen, meine beide Eltern haben
geschrieben, mein Vater war Schriftleiter und Redakteur. Mit Schreiben habs ich nicht
so. Ich sag immer den schönen Spruch, "wenn ich lesen könnte, würde ich nicht so viel sprechen".
MODERATORIN: Was hat den Homer noch nicht erlebt, was er dringend erleben müsste?
GASTELL: Ich glaube, es gibt es gibt kaum welche.
MODERATORIN: Dann seien sich doch so gut und verabschieden sich nochmal hier als Homer Simpson.
GASTELL: [ALS HOMER] Ja, was soll ich dazu sagen, dann wünsche ich euch noch viel Glück,
noch viel Spaß beim frühen Aufstehen und beim Zuhören.
MODERATORIN: Norbert Gastell, hier zu Gast. Die Synchronstimme von Homer Simpson. Heute vor
20 Jahren kamen die Simpsons ins deutsche Fernsehen. Danke, dass sie da waren, Herr Gastell.