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In einer zerfallenden Gesellschaft muss die Kunst,
wenn sie wahrheitsgetreu ist, diesen Zerfall widerspiegeln.
Und wenn sie nicht von ihrer sozialen Funktion abweichen will,
hat Kunst die Aufgabe, die Welt als veränderungsfähig darzustellen
und zu ihrer Veränderung beizutragen.
- Ernst Fischer
Tödliche Aufstände auf Grund des Plans der Regierung,
Staatsschulden weiterhin zu bedienen und nicht zu säumen...
...da die Arbeitslosigkeit immer weiter steigt
und sie muss weiter steigen,
denn wir haben einen Überschuss an Waren...
...dies ist alles nur geliehenes Geld...
...und dass Schulden Banken in anderen Ländern gehören...
...M-O-N-E-Y, in Form eines vorteilhaften Privatkredits...
...eine Filterzigarette, die schmeckt...
Colt 45 Malzlikör...Are You Hot!...
...planen die USA, den Iran zu bombardieren...
...Amerika sponsort Terroranschläge im Iran...
Meine Großmutter war eine wundervolle Person.
Sie hat mir beigebracht, wie man Monopoly spielt.
Sie verstand, dass der Name des Spieles besagt, zu erwerben.
Sie erwarb alles, was sie konnte, und
irgendwann war sie Beherrscherin des Spielbretts.
Und dann sagte sie immer dasselbe zu mir.
Sie sah mich an und sagte:
"Eines Tages wirst du lernen, wie man das Spiel spielt."
Eines Sommers spielte ich Monopoly fast jeden Tag - den ganzen Tag
und in diesem Sommer lernte ich, wie man das Spiel spielt.
Ich begriff, dass der einzige Weg zu gewinnen darin lag,
mich total dem Erwerb hinzugeben.
Ich begriff, dass Geld und Besitztümer ...
die Möglichkeit darstellten, meinen Erfolg zu bemessen.
Und am Ende des Sommers
war ich rücksichtsloser als meine Großmutter.
Ich war bereit, die Regeln des Spieles zu biegen, wenn ich gewinnen wollte ...
und ich saß im Herbst mit ihr zusammen, um zu spielen.
Ich nahm alles, was ihr gehörte. Ich sah zu,
wie sie ihren letzten Dollar gab und sich schließlich ganz geschlagen gab.
Und dann brachte sie mir noch eine weitere Sache bei.
Und dann sagte sie:
"Jetzt kommt alles wieder zurück in die Box.
All diese Häuser und Hotels.
All die Bahnhöfe und Kraftwerke...
All die Besitztümer und all das wundervolle Geld...
alles kommt jetzt wieder in die Box.
Nichts von dem war je wirklich deins.
Du warst für eine Weile sehr aufgeregt deswegen.
Aber es war alles schon da, lange bevor du dich ans Spielbrett gesetzt hast,
und es wird hier sein, lange nachdem du schon weg bist - Spieler kommen - Spieler gehen.
Häuser und Autos...
Titel und Kleidung...
sogar dein Körper."
Denn Fakt ist, alles woran ich mich klammere und konsumiere und horte
geht am Ende wieder zurück in die Box und ich werde alles verlieren.
Also musst du dich doch fragen,
wenn du endlich die ultimative Beförderung erhältst,
wenn du den ultimativen Erwerb gemacht hast,
wenn du das ultimative Haus gekauft hast,
wenn du genug finanzielle Sicherheit erzeugt hast,
und die Leiter des Erfolges bis zur höchsten Sprosse,
die du je erreichen kannst, erklommen hast ...
Und der Nervenkitzel verschwindet,
... und er wird verschwinden...
Was dann?
Wie weit musst du diesen Weg entlang schreiten,
bevor du siehst, wo er dich hinführt.
Sicherlich verstehst du,
dass es niemals genug sein wird.
Also musst du dir die Frage stellen:
Was ist wirklich wichtig?
Sie sind heiß!
Sie sind reich!
Und sie sind verwöhnt!
Amerikas Nummer 1 Show ist zurück!
Gentle Machine Productions präsentiert
Ein Film von Peter Joseph
Als ich ein junger Mann war,
der in New York City aufwuchs,
habe ich mich geweigert, Treue auf die Fahne zu schwören.
Natürlich wurde ich ins Büro des Schulleiters geschickt.
Und er fragte mich: "Warum willst du den Eid auf die Fahne nicht schwören?
Jeder macht das!"
Ich sagte: "Jeder glaubte früher, dass die Erde flach sei -
aber das macht sie nicht flach."
Ich erklärte, dass Amerika alles, was es hat,
anderen Kulturen
und anderen Nationen schuldet,
und dass ich den Treue-Eid stattdessen
auf die Erde
und jeden darauf schwören würde.
Unnötig zu sagen, dass ich kurz darauf
die Schule ganz verließ
und ein Labor in meinem Schlafzimmer einrichtete.
Dort begann ich, über die Wissenschaft
und die Natur zu lernen.
Damals begriff ich,
dass das Universum Gesetzen unterliegt,
und dass der Mensch
zusammen mit der Gesellschaft
von diesen Gesetzen nicht ausgenommen war.
Dann kam der Crash von 1929.
Es begann, was wir heute
"Die Große Depression" nennen.
Ich fand es schwierig zu verstehen, warum Millionen
keine Arbeit, kein Zuhause hatten und hungerten,
während alle Fabriken immer noch da waren.
Die Ressourcen waren unverändert.
Damals erkannte ich,
dass die Spielregeln in der Wirtschaft
von Grund auf falsch waren.
Kurz danach kam der Zweite Weltkrieg,
in dem sich die etliche Nationen rundenweise
gegenseitig systematisch zerstörten.
Später berechnete ich, dass all die Zerstörung
und die verschwendeten Ressourcen,
die in diesem Krieg vergeudet wurden,
die Bedürfnisse aller Menschen auf dem Planeten
leicht hätten decken können.
Seitdem habe ich dabei zugesehen, wie die Menschheit
die Voraussetzungen für ihre eigene Auslöschung geschaffen hat.
Ich habe zugesehen, wie die wertvollen, endlichen Ressourcen
kontinuierlich verschwendet und zerstört werden,
im Namen des Profits und der freien Märkte.
Ich habe zugesehen, wie die sozialen Werte der Gesellschaft reduziert wurden -
auf die grundlegende Künstlichkeit von Materialismus
und gedankenlosem Konsum.
Und ich habe dabei zugesehen, wie die Macht des Geldes
die politische Struktur sogenannter
freier Gesellschaften kontrolliert.
Ich bin mittlerweile 94 Jahre alt.
Und leider ist meine Geisteshaltung
die gleiche wie vor
75 Jahren.
Diese Scheiße muss ein Ende haben.
[ZEITGEIST]
[ZEITGEIST: MOVING FORWARD]
[Zweifle niemals daran, dass eine kleine Gruppe
aufmerksamer und entschlossener Bürger die Welt verändern kann.
In der Tat ist das das Einzige, was die Welt jemals verändert hat.
– Margaret Mead]
Teil 1: Die Natur des Menschen
Also, du bist ein Wissenschaftler
und irgendwo auf deinem Wege wurde dir das unausweichliche
Konzept von "Genen gegen Umwelt" eingetrichtert,
und das ist mindestens auf der selben Ebene wie "Cola gegen Pepsi"
oder „Griechen gegen Trojaner".
„Gene gegen Umwelt": diese – mittlerweile
übertrieben vereinfachte – Ansicht darüber, was die
Einflüsse sind...
Einflüsse darauf, wie eine Zelle mit
einer Energiekrise umgeht, bis hin zu
dem, was uns auf höchst individueller Persönlichkeitsbene
zu dem macht, was wir sind.
Und was wir haben ist diese völlig fehlgeleitete Gegensätzlichkeit,
die von den Genen als bestimmenden Faktoren für die
Grundlage jeglicher Kausalität ausgeht.
Das Leben ist DNS und der Code aller Codes,
und der heilige Gral, und alles wird davon getrieben...
und auf der anderen Seite haben wir eine sehr viel
sozialere Wissenschaftsperspektive, die besagt,
dass wir „soziale Wesen" wären, und dass
die Biologie vor allem für Schleimpilze wäre -
Menschen wären frei von Biologie.
Nun, offensichtlich sind beide Ansichten Unsinn.
Was du stattdessen sehen wirst:
Es ist praktisch unmöglich zu verstehen,
wie Biologie außerhalb
des Einflusses der Umwelt funktioniert.
[Es ist genetisch]
Eine der haarsträubendsten
aber weit verbreiteten und
potentiell gefährlichen Vorstellungen ist:
"Oh, das Verhalten ist genetisch bedingt."
Also, was heißt das?
Das hat jede Menge subtiler Botschaften, wenn du
moderne Biologie verstehst, aber für die meisten Leute
da draußen läuft es darauf hinaus:
auf eine derterministische Sicht des Lebens;
verwurzelt in der Biologie und Genetik;
Gene sind demnach etwas, das nicht verändert werden kann;
Gene sind unvermeidlich,
und man sollte besser nicht
Ressourcen für den Versuch verschwenden, sie zu reparieren; genausowenig
sollte man gesellschaftlichen Energie in einen Versuch investieren, etwas zu verbessern,
denn es ist ja unvermeidlich, und unveränderlich ...
und das ist einfach nur Unsinn.
[Krankheiten]
Es wird weitläufig angenommen, dass Störungen wie
ADHS genetisch bedingt sind.
Störungen wie Schizophrenie sind genetisch programmiert.
Das genaue Gegenteil ist der Fall.
Nichts ist genetisch programmiert.
Es gibt sehr seltene Krankheiten,
eine kleine Handvoll,
extrem wenig in der Bevölkerung vertreten,
die wirklich genetisch vorbestimmt sind.
Die meisten komplexen Krankheiten
mögen eine genetische Prädisposition haben,
aber eine Prädisposition ist nicht dasselbe wie eine Vorbestimmung.
Die ganze Suche nach den Ursachen für Krankheiten im Genom
war zum Scheitern verurteilt, bevor überhaupt jemand daran dachte,
weil die meisten Krankheiten nicht genetisch vorherbestimmt sind.
Herzkrankheiten, Krebs, Schlaganfälle,
Rheuma-Erkrankungen, generell Autoimmunkrankheiten,
psychische Krankheiten, Suchtprobleme,...
nichts davon ist genetisch vorherbestimmt.
Z. B. Brustkrebs: von 100 Frauen mit Brustkrebs
haben nur 7 Brustkrebsgene -
93 nicht.
Und von 100 Frauen, die diese Gene haben,
werden nicht alle Krebs bekommen.
[Verhalten]
Gene führen nicht nur zu einem bestimmtem Verhalten
unabhängig von unserer Umwelt.
Gene geben uns unterschiedliche Möglichkeiten, auf unsere Umwelt zu reagieren.
Und es scheint sogar, dass manche frühkindlichen
Einflüsse und Erziehungsweisen
die Genexpression beeinflussen,
indem verschiedene Gene an- oder abgeschaltet werden.
Das bringt einen auf eine bestimmte Entwicklungsschiene,
die der Umwelt entspricht, der man ausgesetzt ist.
Als Beispiel:
Bei einer Studie über Selbstmordopfer in Montreal
untersuchte man bei Autopsien die Gehirne dieser Leute,
und es stellte sich heraus, dass, wenn ein Selbstmordopfer
(normalerweise sind das junge Erwachsene)
als Kind missbraucht worden war, der Missbrauch
eine genetische Veränderung im Gehirn bewirkt hatte,
die in Gehirnen von Menschen, die nicht missbraucht worden waren, fehlte.
Das ist ein epigenetischer Effekt.
"Epi" bedeutet (dar)über. Also ist ein
epigenetischer Einfluss ein Umwelteinfluss,
der entweder zur Aktivierung oder Inaktivierung bestimmter Gene führt.
In Neuseeland gab es eine Studie
in einer Stadt namens Dunedin,
in der ein paar tausend Menschen
von ihrer Geburt bis in ihre 20er untersucht wurden.
Sie konnten eine genetische Mutation,
ein abnormales Gen, identifizieren,
die in gewissem Zusammenhang mit der
Veranlagung steht, Gewalttaten zu begehen,
aber nur, wenn der Betroffene selbst
Opfer schweren Kindesmissbrauches geworden ist.
Anders gesagt: Ein Kind mit diesem abnormalen Gen würde
nicht mehr zu Gewalttätigkeit neigen, als irgendein anderes -
und tatsächlich wiesen sie sogar eine niedrigerere Gewalttätigkeitsrate auf -
als Menschen mit normalen Genen,
solange sie nicht als Kinder missbraucht worden waren.
Ein weiteres gutes Beispiel dafür,
dass Gene nicht das A und O sind:
Eine raffinierte Technik, bei der man
ein spezifisches Gen bei einer Maus herausnehmen kann,
und diese Maus und ihre Nachkommen haben es dann nicht mehr.
Man hat das Gen einfach "ausgeschaltet".
Da gibt es nun dieses eine Gen, das für
ein Protein kodiert, das etwas mit
Erinnerung und Lernprozessen zu tun hat, und bei dieser fabelhaften Demonstration
schaltet man das Gen aus und hat
eine Maus, die auch nicht mehr lernt.
"Oh! Eine genetische Grundlage für Intelligenz!"
Was an dieser bahnbrechenden Studie, die lang und breit
in den Medien aufgriffen wurde, jedoch viel weniger Beachtung fand,
ist Folgendes: Wenn man diese genetisch beeinträchtigten Mäuse
in einem viel reichhaltigeren Umfeld
als die normalen Mäuse in ihren Laborkäfigen aufzieht,
dann überwinden sie ihr Defizit vollkommen.
Wenn man also im heutigen Sinne sagt:
"Oh, diese Verhaltensweise ist genetisch bedingt",
und man es überhaupt noch als valides Argument sehen kann,
dann sagt die Person nicht mehr als: Es gibt einen
genetischen Beitrag dazu, wie dieser
Organismus auf seine Umgebung reagiert.
Gene mögen die Fähigkeit
eines Lebewesens beeinflussen,
mit gewissen Umweltherausforderungen umzugehen.
Das nicht die Version ist, die die meisten Leute im Kopf haben;
und ohne eine Sonntagsrede halten zu wollen -
aber mit der alten Vorstellung, die
beim Satz "Es ist genetisch!" mitschwingt,
sind wir nicht weit entfernt von der Geschichte der Eugenik
und anderen Dingen dieser Art.
Es ist eine weit verbreitete Irrmeinung,
und zwar eine womöglich ziemlich gefährliche.
Ein Grund dafür, dass die
biologische Erklärung für Gewalt ...
ein Grund dafür, dass diese Hypothese
möglicherweise gefährlich ist - und nicht nur irreführend;
sie kann wirklich Schaden anrichten ...
ist, dass wenn man glaubt, dass
man sehr leicht sagen kann:
"Tja, man kann leider nichts daran ändern,
dass einige Menschen eine Neigung
zu Gewalttätigkeit haben.
Alles, was wir tun können ist, sie zu betrafen
oder sie hinzurichten.
Aber um eine Veränderung der gesellschaftlichen
Umgebung und sozialen Bedingungen, die zur Gewalt führen,
brauchen wir uns nicht zu sorgen, weil
es irrelevant ist."
Das Argument mit den Genen erlaubt uns den Luxus, vergangene und
gegenwärtige historische und gesellschaftliche Faktoren zu ignorieren,
und mit den Worten von Louis Menand,
der im 'New Yorker' sehr scharfsinnig
schrieb – er sagte:
„Es liegt alles an den Genen ... eine Erklärung, warum alles
so ist, wie es ist, die nichts bedroht, was so ist.
Warum sollte jemand unglücklich sein
oder asoziales Verhalten zeigen,
wenn er in der freiesten und
wohlhabendsten Nation der Erde lebt?
Es kann nicht am System liegen.
Es muss etwas falsch verdrahtet sein.“
So kann man das gut ausdrücken.
Das Argument mit den Genen ist einfach eine Ausrede,
die es uns erlaubt, die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen
und politischen Faktoren zu ignorieren, die
in der Tat vielen problematischen
Verhaltensweisen zu Grunde liegen.
[Fallstudie: Sucht]
Sucht wird normalerweise
mit Drogen in Zusammenhang gebracht.
Umfassender betrachtet
definiere ich Sucht als jedes Verhalten,
das mit heftigem Verlangen einhergeht,
das kurzzeitige Linderung erfährt,
und das negative Langzeitfolgen hat.
Dazu kommt ein Kontrollverlust, sodass die Person
aufhören möchte oder verspricht aufzuhören,
aber es nicht kann.
Und wenn man das versteht, sieht man,
dass es viel mehr Süchte gibt,
als einfach nur durch die Abhängigkeit von Drogen.
Es gibt Arbeitssucht, Kaufsucht,
Internetsucht, Sucht nach Videospielen...
Es gibt die Sucht nach Macht - Menschen, die mächtig sind,
die aber immer mächtiger werden wollen; nie haben sie genug.
Sucht nach Besitz - Firmen, die mehr und mehr besitzen müssen.
Die Sucht nach Erdöl
oder zumindest nach dem Wohlstand und den Produkten,
die uns durch Erdöl zur Verfügung stehen.
Schau dir die negativen Konsequenzen für die Umwelt an.
Wir zerstören dieselbe Erde,
die wir bewohnen, wegen dieser Sucht.
Diese Abhängigkeiten sind viel verheerender
in ihren sozialen Konsequenzen
als der Kokain- und Heroingebrauch meiner Patienten aus dem Ghetto.
Und dennoch werden diese Leute belohnt und als anständig betrachtet.
Der Geschäftsführer im Tabakkonzern, der einen höheren Profit erzielt,
wird eine Gehaltserhöhung bekommen.
Er muss keine negativen Konsequenzen befürchten - weder juristische noch andere.
Vielmehr ist er ein respektiertes Mitglied
im Kreis der anderen Konzernmitgliedern.
Dennoch: Krankheiten, die mit dem Tabakrauch in Verbindung stehen,
töten jährlich 5,5 Millionen Menschen auf der Welt.
In den USA sterben daran 400.000 Personen pro Jahr.
Wonach also sind diese Menschen süchtig? Nach Profit.
Sie sind in einem solchen Ausmaß süchtig,
dass sie sogar leugnen,
welchen Einfluss ihr Tun hat,
was wiederum typisch ist für Süchtige: das Verleugnen.
Und das wird respektiert. Es ist respektabel,
profitsüchtig zu sein, wie hoch die Kosten auch immer sein mögen.
Also, was akzeptabel und was respektabel ist,
wird in unserer Gesellschaft sehr willkürlich entschieden,
und scheinbar gilt: je größer der
Schaden, umso respektabler die Sucht.
[Der Mythos]
Es gibt den allgemeinen Mythos, dass Drogen selbst süchtig machen.
Daher basiert der Kampf gegen Drogen auf
der Idee, dass man das Suchtproblem lösen kann,
wenn man die Herstellung der Drogen verbietet.
Nun, wenn man Abhängigkeit in einem weiteren Sinne versteht,
sieht man, dass nichts aus sich selbst heraus suchterzeugend ist.
Keine Substanz, keine Droge, ist von sich aus suchterzeugend,
und kein Verhalten ist von sich aus suchterzeugend.
Viele Leute können shoppen gehen, ohne Kaufsüchtige zu werden.
Nicht jeder wird von Essen süchtig.
Nicht jeder, der ein Glas Wein trinkt, wird ein Alkoholiker.
Somit ist die wahre Frage: Was macht Menschen anfällig?
Denn erst die Kombination aus einem anfälligen Menschen
und der potentiell suchterzeugenden Substanz oder dem Verhalten
führt zur vollen Entfaltung der Sucht.
Kurz gesagt: Nicht die Droge erzeugt Sucht -
es ist eine Frage der Anfälligkeit des Einzelnen,
süchtig nach einer bestimmten Substanz oder einem Verhalten zu werden.
[Umwelt]
Wenn man verstehen will,
was Menschen anfällig macht,
müssen wir vor allem ihre Lebenserfahrung betrachten.
Die alte, und doch so weit verbreitete Idee,
dass Süchte auf genetische Ursachen zurückzuführen seien,
ist wissenschaftlich einfach unhaltbar.
Was jedoch zutrifft, ist, dass bestimmte Lebenserfahrungen
Menschen anfällig machen.
Lebenserfahrungen, die nicht nur die
Persönlichkeit und psychologischen Bedürfnisse einer Person,
sondern auch das Gehirn selbst in gewisser Weise prägen.
Und dieser Prozess beginnt im Mutterleib.
[Pränatal]
Es wurde zum Beispiel gezeigt,
dass, wenn du Mütter während der Schwangerschaft stresst,
ihre Kinder mehr dazu neigen, Merkmale
zu haben, die sie zu Süchten prädisponieren
und zwar weil die Entwicklung von der psychologischen
und sozialen Umgebung geprägt wird.
Also wird die Biologie der Menschen sehr stark beeinflusst
und gesteuert von den Lebenserfahrungen, die in der Gebärmutter beginnen.
Umwelt fängt nicht bei der Geburt an.
Umwelt beginnt, sobald du eine Umwelt hast.
Sobald du ein Fötus bist, bist du Subjekt aller
Informationen, die durch den Kreislauf deiner Mutter fließen.
Hormone, Nährstoffkonzentrationen...
Ein tolles Paradebeispiel dafür
ist der sogenannte niederländische Hungerwinter.
1944 besetzten die Nazis Holland
und aus verschiedenen Gründen entschieden sie,
das ganze Essen zu nehmen und es nach Deutschland zu schicken.
Drei Monate lang hat dort jeder gehungert,
zehntausende Leute hungerten sich zu Tode.
Der niederländische Hungerwinter hat folgenden Effekt:
Wärst du ein Fötus im zweiten oder dritten Trimester während der Hungersnot,
hätte dein Körper etwas sehr Eigenartiges während dieser Zeit "gelernt".
Es ist so, dass dein Körper während dem zweiten und dritten Semester
versucht, etwas über die Umwelt zu lernen:
Wie bedrohlich ist es dort draußen?
Wie reichlich? Wie viele Nährstoffe bekomme ich
durch den Kreislauf meiner Mutter?
Sei ein Fötus, der während dieser Zeit gehungert hat und dein Körper
programmiert sich für immer,
sehr, sehr kleinlich mit Zucker und Fett zu sein
und du wirst jedes Bisschen davon einlagern.
Sei ein niederländischer Hungerwinter-Fötus und ein halbes Jahrhundert später,
wenn alles andere gleich ist,
bist du anfälliger, einen hohen Blutdruck, Fettsucht
oder das Metabolische Syndrom zu haben.
Das ist die Umwelt, die an einer sehr unerwarteten Stelle wirkt.
Du kannst schwangere Tiere im Labor stressen
und ihre Nachkommen werden anfälliger
dafür sein, als Erwachsene Koks und Alkohol zu konsumieren.
Wenn man schwangere Frauen stresst, z. B. aus einer britischen Studie,
Frauen, die in der Schwangerschaft missbraucht wurden,
haben bei der Geburt eine höhere Konzentration
des Stress-Hormons Cortisol in ihrer Plazenta,
und ihre Kinder haben ein höheres Risiko
für Abhängigkeiten im Alter von sieben, acht Jahren.
Also bereitet Stress im Mutterleib schon den Weg
für alle möglichen psychischen Probleme.
Eine Studie aus Israel an Kindern,
deren Mütter vor dem Ausbruch
des Krieges von 1967 schwanger wurden...
Diese Frauen erfuhren natürlich großen Stress,
und bei ihren Kindern kommt es häufiger zum Ausbruch von Schizophrenie
als beim Durchschnitt der Kohorte.
Also gibt es jede Menge Beweise, dass pränatale Einflüsse
eine große Auswirkung auf die Entwicklung des Individuums haben.
[Säuglingsalter]
Ein Charakteristikum der menschlichen Entwicklung
und spezifisch der Gehirnentwicklung ist,
dass sie größtenteils unter dem Einfluss der Umwelt
und hauptsächlich nach der Geburt stattfindet.
Wenn man uns mit einem Pferd vergleicht,
das vom ersten Lebenstag an laufen kann,
wird offensichtlich, wie unterentwickelt wir sind.
Wir können eine so große neurologische Koordination
von Gleichgewicht, Muskelkraft und Sehschärfe
nicht aufbringen, bevor wir nicht eineinhalb oder zwei Jahre alt sind.
Das liegt daran, dass die Gehirnentwicklung beim Pferd
in der Geborgenheit des Mutterleibes stattfindet,
aber beim Menschen muss das nach der Geburt geschehen.
Das hat eine einfache evolutionäre Logik:
Weil unser Kopf größer wird - was uns zu menschlichen Wesen macht -
das Herranwachsen des Vorderhirns
ist was eigentlich die menschliche Spezies erschafft.
Gleichzeitig gehen wir auf zwei Beinen, also wird unser Becken schmaler,
um das zu ermöglichen. Wir haben also
ein schmaleres Becken, einen größeren Kopf -
Bingo: Wir müssen unreif geboren werden.
Und das bedeutet, dass die Gehirnentwicklung, die bei anderen Tieren
im Uterus stattfindet,
bei uns nach der Geburt passiert
und vieles davon unter dem Einfluss der Umwelt.
Das Konzept des Neuronalen Darwinismus heißt einfach
dass die Schaltungen, die ihren eingehenden Inhalt aus der entsprechenden Umgebung bekommen,
sich optimal entwickeln und solche die das nicht tun
werden sich entweder nicht optimal entwickeln oder vielleicht überhaupt nicht.
Wenn man ein Kind mit hervorragenden Augen bei der Geburt nimmt
und es für fünf Jahre in einen dunklen Raum bringt
wird es danach für den Rest seines Lebens blind sein,
weil die Schaltungen des Sehens Licht brauchen, um sich zu entwickeln
und ohne das werden sogar die rudimentären
Schaltungen, die bei der Geburt aktiv waren
verkümmern und sterben und es werden sich keine neuen entwickeln.
[Gedächtnis]
Frühe Lebenserfahrungen formen
das spätere Verhalten als Erwachsener in großem Maße.
Vor allem ist dies bei besonders frühen
Erfahrungen, an die man sich nicht mehr erinnern kann der Fall.
Es stellt sich heraus, dass es zwei Arten von Gedächtnis gibt:
Es gibt ein eindeutiges Gedächtnis, welches wieder abrufbar ist;
das heißt, wenn man Fakten wieder abrufen kann:
Details, Episoden, Umstände.
Aber die Struktur im Gehirn, der sich Hippokampus nennt,
welche das wiederabrufbare Gedächtnis verschlüsselt,
fängt erst an sich zu entwickeln mit eineinhalb Jahren
und ist erst zu einem sehr viel späteren Zeitpunkt vollkommen ausgebildet.
Darum erinnert sich kaum einer
an die ersten 18 Monate seines Lebens.
Aber es gibt noch eine andere Art von Gedächtnis,
welches implizites Gedächtnis genannt wird.
Dies ist tatsächlich ein emotionales Gedächtnis,
in dem die emotionalen Eindrücke und Interpretationen, die das Kind
aus emotionalen Erfahrungen macht in Form von abschussbereiten
Nervenschaltungen ohne speziellen Abruf
fest im Gehirn verankert.
Um ein deutliches Beispiel zu nennen:
Menschen die adoptiert sind, verspüren oft
lebenslang ein Gefühl der Ablehnung.
Sie können sich nicht an die Adoption erinnern.
Sie können sich nicht an die Trennung von ihrer leiblichen Mutter erinnern
weil es nichts gibt, womit sie sich erinnern könnten.
Aber das emotionale Gedächtnis von Trennung und Ablehnung
ist tief in ihre Gehirne eingebrannt.
Daher ist es viel wahrscheinlicher,
dass sie sich zurückgewiesen fühlen
und emotional sehr bestürzt reagieren,
wenn sie meinen, Ablehnung zu erfahren
als andere Menschen.
Das ist nicht einmalig bei Menschen, die adoptiert wurden,
aber bei ihnen ist es besonders stark
auf Grund dieses impliziten Gedächtnisses.
Im Licht der wissenschaftlichen Literatur und
meiner eigenen Erfahrung nach,
sind praktisch alle schwer süchtigen Menschen
als Kinder maßgeblich missbraucht worden
oder mussten schwersten emotionalen Verlust hinnehmen.
Ihr emotionales oder implizites Gedächtnis
kommt aus einer Welt ohne Sicherheit
und ohne Hilfe: Misstrauen gegen die Bezugspersonen
und Beziehungen, die nicht sicher genug sind,
um sich zu öffnen und Verwundbarkeit zu zeigen.
Und darum gehen ihre Reaktionen
in die Richtung, dass sie
wirklich intime Beziehungen meiden,
Bezugspersonen nicht vertrauen, genauso
Ärzten und anderen Menschen, die ihnen helfen wollen,
und die Welt generell als unsicheren Platz betrachten...
Und das ist streng genommen eine Funktion des impliziten Gedächtnisses,
das manchmal mit Erlebnissen zu tun hat, an die sie sich nicht mal erinnern können.
[Berührung]
Frühgeborene müssen oft in den Brutkasten
und werden wochen- oder monatelang
mit Hilfe verschiedener Geräte behandelt.
Man weiß jetzt, dass die Gehirnentwicklung dieser Kinder
verbessert wird, wenn sie nur 10 Minuten täglich
berührt und am Rücken gestreichelt werden.
Also ist menschliche Berührung essentiell für die Entwicklung,
und tatsächlich sterben Kleinkinder, die nie auf den Arm genommen werden.
Dies zeigt, wie fundamental dieses Bedürfnis,
gehalten zu werden, für uns Menschen ist.
In unsere Gesellschaft gibt es eine bedauerliche Tendenz,
den Eltern den Ratschlag zu geben, ihre Kinder nicht hoch zu heben, sie nicht im Arm zu halten,
weinende Babys nicht zu sich in den Arm zu nehmen, aus Angst, sie damit zu sehr zu verwöhnen,
oder als Ansporn für das Kind die Nacht durchzuschlafen.
Man hebt sie nicht hoch...
was genau das Gegenteil dessen ist, was das Kind bräuchte.
Diese Kinder könnten auch deshalb wieder einschlafen, weil sie schlicht aufgegeben haben,
und ihre Gehirne einfach abschalten wie eine
Art natürlicher Schutzmechanismus dagegen,
wirklich von den Eltern zurückgelassen zu werden,
aber ihre implizites Gedächtnis wird die
einer Welt sein, die sich einen Dreck um sie schert.
[Kindheit]
Viele dieser Unterschiede bilden sich bereits früh im Leben.
In gewisser Weise wird die elterliche Erfahrung von Not und Widrigkeit,
davon wie hart oder wie leicht das Leben ist,
an die Kinder weitergereicht,
ob nun durch elterliche Depressionen
oder durch die Übellaunigkeit der Eltern
im Umgang mit ihren Kindern, weil sie einen schweren Tag hatten,
oder am Ende eines Tages einfach zu müde sind ...
und das hat enorme Auswirkungen, die die Entwicklung
der Kinder vorprogrammieren, worüber wir heutzutage viel wissen.
Doch diese frühe Sensitivität ist nicht einfach ein Fehler der Evolution.
Sie ist sehr verbreitet unter vielen verschiedenen Gattungen.
Selbst in Pflanzenkeimlingen gibt es solche frühen Anpassungsprozesse
an die Eigenheiten ihrer jeweiligen Umgebung,
aber bei Menschen ist es eine Anpassung an die Eigenschaften sozialer Beziehungen.
Und nun, die Jugend:
Wie viel Pflege, wie viel Streit, wie viel Zuwendung du erfährst,
ist ein Vorgeschmack der Welt, in der du womöglich aufwachsen wirst.
Wächst du in einer Welt auf, in der du
um alles kämpfen und dich gut umsehen musst,
wo du dich alleine durchschlägst und lernst, niemandem zu trauen?
Oder wächst du in einer Gesellschaft auf, in der man sich
auf Gegenseitigkeit, Kooperation und ein Miteinander verlässt, in der Mitgefühl eine zentrale Rolle spielt,
in der deine Sicherheit durch gesunde Beziehungen zu Mitmenschen ensteht?
Und das bedarf einer ganz anderen
emotionalen und kognitiven Entwicklung
und genau das ist es, worum es bei dieser frühen Sensitivität geht,
Erziehung scheint geradezu, gänzlich unterbewusst,
ein System zu sein, zur Weitervermittlung von Erfahrungen an Kinder
über die Welt, in welcher sie leben.
Der große Britische Kinderpsychiater D.W. Winnicott sagte,
dass grundsätzlich zwei Dinge in der Kindheit schiefgehen können:
Erstens, dass etwas passiert, dass nicht passieren sollte,
und dann, dass etwas passieren sollte, es aber nicht tut.
In die erste Kategorie gehören die dramatischen Missbrauchs-
und Nichtannahmeerfahrungen meiner Patienten aus der
Eastside-Innenstadt und von vielen Süchtigen.
Das sind Sachen, die nicht geschehen sollten, aber es taten.
Auf der anderen Seite gibt es die stressfreie, abgestimmte,
unabgelenkte Aufmerksamkeit
der Eltern, die jedes Kind braucht,
die Kinder aber sehr oft nicht bekommen.
Sie werden nicht missbraucht, nicht vernachlässigt,
und sie sind nicht traumatisiert,
aber was passieren sollte,
dass emotional verfügbare, erziehende Eltern da sind,
das findet nicht statt wegen der Spannungen in
unserer Gesellschaft und der Kindererziehungsumgebung.
Der Psychologe Allan Schore nennt das „proximale Nichtannahme“,
wenn ein Elternteil physisch anwesend,
aber emotional abwesend ist.
Ich habe die ungefähr...
letzten 40 Jahre meines Lebens damit verbracht,
mit den brutalsten Menschen, die unsere Gesellschaft hervorbringt,
zu arbeiten: Mörder, Vergewaltiger usw.
um die Gründe für diese Gewalt zu verstehen,
Ich habe entdeckt, dass die gewalttätigsten dieser Kriminellen in unseren
Gefängnissen selbst Opfer eines Grades von
Kindesmissbrauch jenseits dessen gewesen sind, was ich noch für als
Kindesmissbrauch zu bezeichnen hielt.
Ich hatte keine Ahnung vom Ausmaß der
Verdorbenheit, mit welcher Kinder in unserer Gesellschaft
oft behandelt werden.
Die brutalsten Leute, die ich sah, waren selbst Überlebende
von Mordversuchen ihrer eigenen Eltern oder
anderer Menschen in ihrer gesellschaftlichen Umgebung,
oder sie waren Überlebende von Familienmitgliedern –
ihren engsten Familienmitgliedern, die von anderen getötet wurden.
Der Buddha lehrte, dass alles mit allem zusammenhängt.
Er sagte: "Das Eine enthält das Viele und das Viele enthält das Eine."
Nichts kann man isoliert von seiner Umgebung verstehen.
Das Blatt enthält die Sonne, den Himmel, die Erde ... offensichtlich.
Dass das stimmt, ist jetzt gezeigt worden; natürlich auch
und speziell bei allem, was die menschliche Entwicklung betrifft.
Der moderne wissenschaftliche Begriff dafür
ist die "bio-psycho-soziale" Natur der menschlichen Entwicklung.
Das bedeutet, dass die Biologie der Menschen
sehr von deren Interaktion mit dem sozialen
und psychologischen Umfeld abhängt.
Besonders der Psychiater und Forscher Daniel Siegel
an der Universität von Kalifornien, Los Angeles, UCLA,
hat den Ausdruck "interpersonelle Neurobiologie" geprägt.
Das bezieht sich darauf, dass die Art,
wie unser Nervensystem funktioniert,
sehr von unseren persönlichen Beziehungen abhängt.
An erster Stelle stehen die Eltern als Bezugspersonen,
dann andere wichtige Bezugspersonen in unserem Leben,
und an dritter Stelle steht unsere gesamte Kultur.
Also kann man nicht das
neurologische Funktionieren eines Menschen
von der Umwelt trennen, in der er oder sie aufwuchs,
und in der er oder sie weiterlebt.
Das gilt für das gesamte Leben.
Besonders trifft das zu, so lange man
hilflos und von anderen abhhängig ist, während sich das Gehirn noch entwickelt,
aber es stimmt auch für Erwachsene und selbst noch am Ende des Lebens.
[Kultur]
Menschen haben in fast jeder Gesellschaftsform gelebt.
Von den egalitärsten: Jäger- und Sammlergesellschaften
scheinen sehr egalitär gewesen zu sein,
z. B. was das Teilen von Nahrung und den Geschenkaustausch betrifft ...
Kleine Gemeinschaften von Menschen, die vor allem von
der Nahrungssuche und ein bisschen von der Jagd leben,
vorwiegend unter Menschen,
die einander meist ein Leben lang kennen,
wenn nicht sogar umgeben von Cousins dritten Grades oder noch näheren Verwandten;
in einer Welt, in der eine große Fluidität
zwischen verschiedenen Gruppen herrscht;
in einer Welt, in der es nicht viel an
materieller Kultur gibt ...
So haben Menschen den größten Teil ihrer hominiden Geschichte verbracht.
Es ist keine Überaschung, dass eine solche Welt ganz anders aussieht.
Ein Resultat daraus ist: Es gibt weitaus weniger Gewalt.
Organisierte Massengewalt hat es
zu der Zeit in der menschlichen Geschichte
nicht gegeben, das scheint recht klar.
Also wo sind wir falsch abgebogen?
Gewalt ist nicht universell.
Sie ist nicht gleichmäßig über die gesamte Menschheit verteilt.
Es gibt eine riesige Schwankungsbreite im Ausmaß von Gewalt zwischen verschiedenen Gesellschaften.
Es gibt einige Gesellschaften, in denen nahezu keine Gewalt herrscht.
Es gibt andere, die sich selbst zerstören.
Manche der religiösen Wiedertäuferguppen
sind ganz strikte Pazifisten
wie die Amish, Mennoniten, Hutterer,...
In manchen dieser Gruppen, z. B. bei den Hutterern,
gibt es keine aufgezeichneten Mordfälle.
Während unserer großen Kriege z. B. im Zweiten Weltkrieg
haben Männer, die zwangsrekrutiert wurden,
den Militärdienst verweigert.
Sie sind lieber ins Gefängnis gegangen, als dem Militär zu dienen.
In den Kibbuzen in Israel
herrscht so wenig Gewalt, dass die Strafgerichte dort
oft Gewalttäter, also Menschen,
die Verbrechen begangen haben,
zum Leben in die Kibbuzim schicken, damit diese
lernen, wie man ein gewaltfreies Leben führt...
denn so leben die Menschen dort.
Also formt uns die Gesellschaft maßgeblich.
Unsere Gesellschaften, das beinhaltet im weiteren Sinn unsere theologischen,
unsere metaphysischen, unsere linguistischen Einflüsse, usw.
Unsere Gesellschaften bestimmen mit, ob wir meinen, dass es im Leben
grundsätzlich um Sünde oder um Schönheit geht;
ob es im Leben nach dem Tod einen Preis zu bezahlen geben wird
für unsere Lebensweise, oder ob es irrelevant ist.
Im weitesten Sinne könnten verschiedene große Gesellschaften
als individualistisch oder kollektivistisch bezeichnet werden,
und diese bringen ganz unterschiedliche Menschen mit
verschiedenen Denkweisen hervor, und ich nehme an, dass
damit auch verschiedene Gehirne einhergehen.
In Amerika leben wir in einer der individualistischsten Gesellschaften,
und der Kapitalismus ist ein System, das einen immer höheren
Aufstieg innerhalb der Gesellschaftspyramide erlaubt,
allerdings gibt es dann immer weniger Sicherheitsnetze;
per Definition hat man, je höher die Klassenteilung in
einer Gesellschaft ist, immer weniger ebenbürtige Menschen,
mit denen man symmetrische, reziproke Beziehungen hat.
Stattdessen gibt es nur wenige Berührungspunkte und endlose Hierarchien...
Und in einer Welt mit nur wenigen passenden Partnern
gibt es viel weniger Altruismus.
[Die menschliche Natur]
Das bringt uns zu einer paradoxen Schlussfolgerung,
wenn es darum geht, aus der Sicht der Wissenschaft
zu erklären, was die Natur der menschlichen Natur eigentlich ist.
Wir wissen auf einer bestimmten Ebene,
dass es nicht in der Natur unserer Natur liegt,
uns von unserer Natur besonders einschränken zu lassen.
Wir haben eine größere soziale Variabilität
als jede andere Spezies da draußen:
mehr Glaubenssysteme, Arten von Familienstrukturen,
unterschiedliche Erziehungsstile. Die Kapazität
an Vielfalt ist außergewöhnlich.
In einer auf Wettbewerb ausgelegten Gesellschaft,
in der Menschen andere allzuoft zum eigenen Vorteil ausbeuten,
werden der Profit aus den Problemen
anderer Menschen oder sogar das Schaffen
von Problemen aus reinen Profitgründen
durch die herrschende Ideologie gerechtfertigt,
indem man sich auf
eine fundamentale und unveränderliche menschliche Natur beruft.
Der Mythos unserer Gesellschaft ist,
dass Menschen von Natur aus kompetitiv,
individualistisch und eigennützig seien.
Die wahre Wirklichkeit ist genau das Gegenteil.
Wir haben bestimmte menschliche Bedürfnisse.
Man kann nur konkret über die menschliche Natur reden,
wenn man anerkennt, dass es bestimmte menschliche Bedürfnisse gibt.
Wir haben als Menschen ein Bedürfnis nach Gesellschaft und engem Kontakt,
danach, geliebt zu werden, Anschluss zu haben, akzeptiert zu werden,
gesehen zu werden, für das angenommen zu werden, was wir sind.
Wenn dieses Bedürfnis erfüllt wird, entwickeln wir uns
zu mitfühlenden und kooperativen Menschen,
die Empathie für andere haben.
Nun aber...
das Gegenteil - wir sehen es oft in unserer Gesellschaft -
ist eine Verzerrung der menschlichen Natur - genau deshalb,
weil diese Bedürfnisse nur für wenige Menschen erfüllt sind.
Also, ja, man kann über eine Natur des Menschen sprechen,
aber nur im Sinne von menschlichen Grundbedürfnissen,
die instinktiv hervorgerufen werden,
oder sollte ich sagen, im Sinne bestimmter menschlicher Bedürfnisse,
die zu bestimmten Charaktereigenschaften führen, wenn sie erfüllt werden,
und zu anderen Charaktereigenschaften, wenn sie nicht erfüllt werden.
Also ...
Wenn wir anerkennen, dass der menschliche Organismus
- welcher über eine hohe adaptive Flexibilität verfügt,
die es uns erlaubt, unter vielen verschiedenen Bedingungen zu überleben -,
auch fixe Programme für unterschiedliche Umweltanforderungen
oder menschliche Bedürfnisse hat,
kommt ein gesellschaftlicher Imperativ zum Vorschein.
Genauso wie unser Körper materielle Nahrung braucht,
benötigt das menschliche Gehirn positive Umweltreize
- in allen Entwicklungsstufen.
Und es muss geschützt werden
vor anderen, negativen Umweltreizen.
Und wenn Dinge, die geschehen sollten, nicht geschehen...
oder wenn Dinge, die nicht geschehen sollten, geschehen...
dann ist es jetzt offensichtlich, dass nicht nur eine Lawine
von geistigen und körperlichen Krankheiten, sondern auch eine von
schädlichen menschlichen Verhaltensformen losgetreten wird.
Heben wir jetzt unseren Blick
und sehen uns den heutigen Stand der Dinge an.
Es stellt sich unweigerlich die Frage:
Die Bedingungen, die wir in der heutigen Welt geschaffen haben -
fördern sie eigentlich unsere Gesundheit?
Wirkt unser sozio-ökonomisches System
grundsätzlich als eine positive Kraft für
menschliche und gesellschaftliche Entwicklung und den Fortschritt?
Oder richtet sich unser gesellschaftlicher Sog
in Wirklichkeit gegen unsere evolutionären Grundbedürfnisse,
die für die Entstehung und den Erhalt unseres
persönlichen und gesellschaftlichen Wohlbefindens sorgen?
[Teil II: Soziale Pathologie]
Also, man könnte sich fragen, wo hat dies alles angefangen?
Was wir heute haben... wirklich eine Welt im Zustand des
kumulativen Zusammenbruchs.
[Der Markt]
Man fängt an mit John Locke.
Und John Locke führt das Eigentum ein.
Und er hat drei Klauseln, für gerechtes privates Recht und Eigentum.
Und die drei Klauseln sind:
Es muss genug für die anderen übrig bleiben
und dass du es nicht verkommen lässt
und dass du, zuallererst, selbst dafür arbeitest.
Das scheint gerechtfertigt - tue mit deiner Arbeit etwas für die Welt,
dann hast du ein Recht auf das Produkt,
und solange genug für andere übrig ist
und solange es nicht verkommt
und du nichts verschwendest, dann ist es okay.
Und er investiert eine lange Zeit in seine berühmte Abhandlung über Regierungen
und sie ist seitdem der kanonische Text
für das wirtschaftliche, politische und rechtliche Verständnis,
er ist nach wie vor der klassische Text, der studiert wird.
Nun - nachdem er die Klauseln verkündet
und du denkst dann fast schon darüber nach, ob du
für Privatbesitz bist oder nicht,
hat er eine sehr plausible und starke Verteidigung
für Privatbesitz gegeben...
Nun - er lässt sie fallen!
Er lässt sie einfach fallen. Einfach in einem Satz.
Er sagt, "Nun, als Geld durch die
stillschweigende Zustimmung des Menschen eingeführt wurde"
dann passierte es...
und er sagt nicht, dass alle Klauseln annulliert oder gelöscht werden-
aber genau das passiert.
Also verdient man sich Produkte
und seinen Besitz nicht mehr durch seine Arbeit -
Oh nein - Geld kauft jetzt die Arbeit.
Es wird nicht mehr berücksichtigt,
ob genug für andere übrig bleibt oder nicht;
es gibt keine Rücksichtnahme mehr, ob es verkommt
weil er sagt, Geld ist wie
Silber und Gold und Gold kann nicht verderben,
kann Geld also nicht für Abfall verantwortlich sein...
was lächerlich ist, wir reden hier nicht über Geld
und Silber, wir reden von seinen Auswirkungen.
Es ist eine unsinnige Schlussfolgerung nach der anderen.
Was er hier auftischt,
sind haarsträubend logische Taschenspielertricks,
aber das paßt den Interessen von Kapitalbesitzern.
Dann kommt Adam Smith, und sein Beitrag hierzu kommt
Religion gleich...
Locke begann mit, `Gott hat alles so gemacht,
es ist Gottes Recht´,
und dann kommt auch noch Smith und sagt,
`es ist nicht nur Gottes...´,
(natürlich hat er das nicht wörtlich so gesagt, aber
das ist es, was philosophisch passiert), im Prinzip
sagt er, dass 'es nicht nur eine Frage des privaten Besitzes ist´,
dass alles jetzt `vorbestimmt´ - gottgegeben ist.
Und dass es 'Geldinvestoren' gibt, 'die Arbeitskraft kaufen' - als Gegebenheit.
Es gibt da keine Beschränkung, wie viel an Arbeitskraft sie von anderen Menschen kaufen können,
wie viel sie anhäufen können, wie groß die Ungleichheit wird -
das alles ist jetzt gottgegeben.
So kommt er an mit dem, was seine große Idee ist,
und wieder ist das nur ab und zu in Klammern eingefügt...
Weißt du, wenn Menschen Güter zum Verkauf stellen - das Angebot -
und andere Menschen sie kaufen - die Nachfrage - und so weiter,
wie sollen wir dann Angebot und Nachfrage
oder Nachfrage und Angebot gleich aufeinander abstimmen?
Wie können sie ins Gleichgewicht kommen?
Und das ist eine der zentralen Fragen der Wirtschaftswissenschaften:
Wie kommt es hier zu einem Gleichgewicht?
Und er sagt: Es ist die "unsichtbare Hand des Marktes",
die zum Gleichgewicht führt.
Also haben wir jetzt "Gott" als Teil des Ganzen.
Er hat den Menschen hier nicht nur das Recht auf Eigentum gegeben,
und alle nötigen Mittel sowie die dazugehörigen "natürlichen Rechte",
nach dem was Locke formulierte...,
jetzt haben wir auf einmal das System selbst als "Gott".
Im Grunde sagt Smith -
und du musst das ganze Buch
"Der Wohlstand der Nationen" lesen, um dieses Zitat zu finden -
er sagt, dass "die Dürftigkeit der Existenz
der Fortpflanzung der Armen Grenzen setzt,
und dass die Natur nicht anders damit umgehen kann,
als deren Kinder zu eliminieren."
Somit hat er die Evolutionstheorie im schlimmsten Sinne vorausgesehen ...
das war lange vor Darwin.
Und er nannte sie auch die "Rasse der Arbeiter".
Also sehen wir: In der Theorie steckt innewohnender Rassismus
und eine inhärente Missachtung des Werts von menschlichem Leben,
wenn es um den Tod von unzähligen Kindern geht.
Und er dachte: "Das ist die Unsichtbare Hand, die das Angebot mit der
Nachfrage und die Nachfrage mit dem Angebot abgleicht."
Also siehst du, wie weise "Gott" ist?
Du siehst, dass viele dieser bösartigen,
lebenszerstörenden, öko-völkermörderischen Dinge,
die sich im Moment abspielen, gewissermaßen ein
"Gedanken-Gen" von Smith haben.
Wenn wir über das ursprüngliche Konzept vom sogenannten
kapitalistischen System der Freien Marktwirtschaft reflektieren,
das von den frühen Wirtschaftsphilosophen
wie Adam Smith grundgelegt wurde,
sehen wir, dass der ursprüngliche Zweck eines "Marktes"
auf realer, handfester, lebensfördernder Handelsware basierte.
Adam Smith hat nicht vorhergesehen, dass der
profitabelste Wirtschaftssektor auf dem Planeten
letztlich auf dem Gebiet der Finanzwirtschaft, beim
sogenannten Investment liegen würde,
wo Gewinn einfach nur durch
das Verschieben von Geld erzielt wird;
in einem willkürlichen Spiel, das
der Gesellschaft keinerlei produktive Leistung bringt.
Trotzdem, unabhängig von Smiths eigentlicher Absicht
war die Tür für solche scheinbaren Ausnahmeerscheinungen
durch einen fundamentalen Grundsatz dieser Theorie weit offen:
Geld an und für sich wird als Gebrauchsgegenstand betrachtet.
Heute wird in jeder Wirtschaft auf der Welt,
unabhängig vom dort herrschenden Sozialsystem,
das Geld nur des Geldes wegen angestrebt.
Die Idee hinter der von Adam Smith geheimnisvoll
formulierten religiösen Deklaration einer
"unsichtbaren Hand" ist,
dass das engstirnige, eigennützige Streben nach
diesem fiktiven Gut
irgendwie magisch zu menschlichem und
gesellschaftlichem Wohlbefinden und Fortschritt führen würde.
In Wirklichkeit hat sich der monetäre Anreiz-Mechanismus,
- manchmal als „Geld-Wertschöpfungskette“ bezeichnet -,
inzwischen vollständig entkoppelt von den grundsätzlichen
Belangen des Lebens – welche man
"Lebens-Wertschöpfungskette" nennen könnte.
Es ist hier zu einer kompletten Verquickung in der
wirtschaftswissenschaftlichen Lehrmeinung über diese
beiden Wertschöpfungsketten gekommen.
Man meint, dass die Geld-Wertschöpfungskette
eine Lebens-Wertschöpfungskette hervorbrächte,
und darum heißt es, wenn mehr Güter verkauft werden,
wenn dass BIP steigt usw.,
dann würde das zu mehr Wohlstand führen,
und wir könnten das BIP als Indikator für unsere
gesellschaftliche Gesundheit heranziehen...
Hier sieht man nun die Verwirrung.
Man spricht von der Geld-Wertschöpfungskette,
also von allen Einkünften und Erträgen aus
dem Verkauf von Gütern
und verwechselt das mit der Reproduktion von Leben.
Von vornherein findet hier also eine
komplette Vermischung von Geld- und
Lebens-Wertschöpfung statt.
Wir haben es also mit einer Art von strukturierter Wahnvorstellung zu tun,
welche immer tödlicher wird, je weiter
Geld davon entkoppelt wird, überhaupt
irgendetwas herzustellen.
Es ist also eine Systemstörung,
und diese Systemstörung scheint fatal zu sein.
[Willkommen im Räderwerk]
Wenn heute jemand über sein Land oder seine Gesellschaft spricht,
dann geht es dabei selten um Verbesserungen, die zum
körperlichen Wohlbefinden beitragen, oder die das Glück,
das Vertrauen oder die soziale Stabilität fördern.
Vielmehr wird der Fortschritt in Form von
ökonomischen Abstraktionen präsentiert.
Wir haben das Bruttoinlandsprodukt, den Verbraucherpreisindex,
den Aktienindex, Inflationsraten ...
und so weiter.
Aber sagt uns das irgendetwas über den wahren Wert
der Lebensqualität von einzelnen Menschen?
Nein. All diese Zahlen haben
mit den Geldströmen zu tun, sonst nichts.
Z. B. ist das Bruttoinlandsprodukt eines Landes
ein Maß für den Wert der Güter und Leistungen, die verkauft werden.
Dieses Maß korreliert angeblich mit dem
"Lebensstandard" der Bevölkerung eines Landes.
In den USA war der Anteil des Gesundheitswesens
am BIP 2009 ungefähr 17%,
mehr als 2,5 Billionen wurden dafür ausgegeben.
Somit hat das einen positiven Effekt auf dieses wirtschaftliche Maß gehabt.
Und, basierend auf dieser Logik,
wäre es sogar noch besser für die US-amerikanische Wirtschaft,
wenn Leistungen im Gesundheitsbereich noch weiter stiegen...
vielleicht auf 3 Billionen Dollar ... oder 5 Billionen,
weil das zu mehr Wachstum führen würde.
Es gäbe mehr Arbeitsplätze, und das würden Ökonomen
als Zunahme des Lebensstandards in ihrem Land deuten.
Aber halt.
Worum geht es bei Gesundheitsleistungen wirklich?
Um kranke und sterbende Menschen.
Genau: Je mehr ungesunde Amerikaner es gibt, desto besser
ist das für die Wirtschaft.
Das ist keine Übertreibung und kein Zynismus.
Tatsächlich, wenn wir nur weit genug nach hinten treten,
erkennen wir, dass das BIP die wahre öffentliche
oder soziale Gesundheit nicht nur in keiner Weise wiedergibt
- auf irgendeine konkrete Art;
es ist sogar vielmehr ein Maß
für industrielle Ineffizienz
und sozialen Abbau.
Und je mehr wir es zunehmen sehen, desto schlimmer wird unsere Situation
in Bezug auf persönliche, soziale
und umweltbezogene Integrität.
Man muss Probleme erzeugen, um Profit zu erzeugen.
Unter dem derzeit herrschenden Paradigma macht man keinen Profit,
indem man Leben rettet, zum Gleichgewicht auf dem Planeten beiträgt,
Gerechtigkeit und Frieden schafft oder ähnliches.
Damit macht man schlicht keinen Profit.
Es gibt einen alten Ausspruch:
"Erlasse ein Gesetz und gründe ein Unternehmen";
ob das ein Unternehmen für einen Anwalt oder was auch immer ist.
Kriminalität schafft Geschäfte,
genau wie die Zerstörung
Geschäfte in Haiti geschaffen hat.
Derzeit sind ungefähr 2.000.000 Menschen
in den USA inhaftiert.
Viele von ihnen sind in Gefängnissen, die von
privaten Unternehmen geleitet werden:
Corrections Corporation of America, Wackenhut,
deren Aktien an der Wall Street gehandelt werden -
basierend darauf, wie viele Leute in ihren Zellen sitzen.
Also, das ist krank.
Aber das spiegelt nur wider,
was unser wirtschaftliches Paradigma verlangt.
Was genau verlangt dieses wirtschaftliche Paradigma?
Was hält unser ökonomische System am Laufen?
Konsum.
Oder genauer gesagt: Zyklischer Konsum.
Wenn wir das
Fundament der klassischen Marktwirtschaft freilegen,
bleibt eine Grundstruktur von Geldflüssen,
die einfach nicht aufhören dürfen,
oder nicht einmal substantiell verlangsamt werden können,
wenn die Gesellschaft, wie wir sie kennen,
funktionsfähig bleiben soll.
Es gibt drei Hauptdarsteller auf der ökonomischen Bühne:
den Angestellten, den Arbeitgeber
und den Konsumenten.
Der Angestellte verkauft seine Arbeit gegen Einkommen an den Arbeitgeber.
Der Arbeitgeber verkauft seine Produktionsleistung - und somit Güter-,
gegen Einkommen an den Konsumenten.
Und der Konsument - der natürlich zugleich entweder
Arbeitgeber oder Arbeitnehmer ist -,
speist das Geld zurück ins System,
um den Konsumkreislauf aufrecht zu erhalten.
Mit anderen Worten: Das globale Marktsystem basiert auf
der Annahme, dass es immer genug Nachfrage
nach Produkten in der Gesellschaft geben wird,
um immer genug Geld in Umlauf zu setzen,
das den Konsumprozess aufrecht erhalten kann.
Und je schneller die Konsumrate,
desto mehr sogenanntes Wirtschaftswachstum wird angenommen,
und so geht das immer weiter...
Aber Moment mal -
ich dachte, eine Wirtschaft sollte, ich weiß nicht...
„wirtschaften"?
Hat der Ausdruck nicht genau mit Erhaltung,
Effizienz und Abfallvermeidung zu tun?
Wie schafft es also unser System, welches Konsum voraussetzt,
und zwar je mehr desto besser, die Effizienz zu erhalten
oder überhaupt zu „wirtschaften"?
Nun... es schafft es nicht.
Die Absicht des Marktsystems ist tatsächlich das genaue Gegenteil
von dem, was reale Wirtschaft erreichen sollte –
nämlich effizient und erhaltend die Materialien für Produktion
und Verteilung von lebensnotwendigen Gütern
einzusetzen.
Wir leben auf einem begrenzten Planeten mit begrenzten Ressourcen,
wo zum Beispiel das Öl, das wir verbrauchen,
im Laufe von Jahrmillionen entstanden ist... wo die Mineralien,
die wir nutzen, im Laufe von Milliarden von Jahren entstanden sind.
Also... ein System zu haben, welches
absichtlich die Beschleunigung des Verbrauchs fördert,
zu Gunsten des so genannten „Wirtschaftswachstums",
ist totaler, umweltzerstörerischer Wahnsinn.
Die Abwesenheit von Verschwendung, das ist es gerade, was Effizienz ausmacht.
Abwesenheit von Verschwendung?
Das System ist verschwenderischer als jedes andere, das
in der Geschichte dieses Planeten existiert hat.
Die Lebensorganisation und das System des Lebens befindet sich auf allen
Ebenen in einem Zustand der Krise und Herausforderung
und im Verfall oder Zusammenbruch.
Kein von Experten begutachtetes Journal aus den letzten 30 Jahren
wird etwas Anderes behaupten:
Jedes lebensnotwendige System ist im Niedergang begriffen,
genauso wie soziale Projekte ...
ebenso unser Zugang zum Wasser.
Versuche eine Lebensgrundlage zu nennen, die
nicht bedroht oder gefährdet ist ...
Du kannst es nicht.
Es gibt wirklich keine, und das ist sehr, sehr entmutigend.
Aber wir haben noch nicht einmal den ursächlichen Mechanismus dahinter angesehen.
Wir wollen uns dem ursächlichen Mechanismus nicht stellen.
Wir möchten einfach so weitermachen. Das ist der Irrsinn:
Wenn du dieselbe Sache immer und immer wieder tust,
obwohl sie offensichtlich nicht funktioniert.
Also haben wir es eigentlich nicht mit einem
ökonomischen System zu tun, sondern - ich würde
so weit gehen zu behaupten - einem anti-ökonomischen.
[Die Anti-Ökonomie]
Es gibt eine alte Redensart, wonach die Freie
Marktwirtschaft "die bestmöglichen Güter
zu den niedrigst möglichen Preisen" erzeugt.
Diese Behauptung ist im Kern das Anreizmodell,
das den Wettbewerb am Markt rechtfertigt,
basierend auf der Annahme, dass das Ergebnis
die Produktion von Gütern mit höherer Qualität ist.
Wollte ich mir einen Tisch von Grund auf bauen,
so würde ich dafür natürlich die bestmöglichen,
haltbarsten Materialien wählen, richtig?
Meine Absicht wäre, dass der Tisch so lange wie möglich hielte.
Warum sollte ich etwas Minderwertiges machen, im Wissen,
dass ich es letztendlich noch einmal tun und dafür
mehr Material und Energie aufwenden müsste?
So rational das in der materiellen Welt zu sein scheint,
wenn es um die Welt der Marktwirtschaft geht,
wird es nicht nur explizit irrational,
es ist nicht einmal mehr eine Option.
Es ist technisch unmöglich, das Beste
von irgendetwas zu produzieren,
so lange eine Firma den Wettbewerbsvorteil bewahren will
und daher für den Konsumenten günstig bleiben muss.
Buchstäblich alles was hergestellt und auf dem Internationalen Markt
zum Kauf angeboten werden soll, ist bereits im Moment
seiner Fertigstellung rückständig,
denn rechnerisch es ist unmöglich, die wissenschaftlich fortschrittlichsten
effizientesten und strategisch nachhaltigsten
Produkte herzustellen.
Das liegt daran, dass das System der Marktwirtschaft
Kosteneffizienz einfordert
also der Minimierung von Kosten
in jedem Abschnitt der Produktion.
Von den Arbeits-& Materialkosten,
bis hin zu den Verpackungskosten und so weiter.
Dieses Wettbewerbsmodell soll erreichen,
dass die Verbraucher die eigenen Produkte
denen der Konkurrenz beim Kauf vorziehen
...die genau dasselbe tut,
nämlich Waren zugleich konkurrenzfähig und erschwinglich herstellen.
Diese unumgänglich verschwenderische Folge des Systems
könnte man auch "immanente Veralterung" nennen.
Allerdings ist dies nur Teil eines größeren Problems:
Ein fundamentales Grundprinzip der Marktwirtschaft, welches
man übrigens in Lehrbüchern nicht findet,
ist das Folgende:
"Nichts, was hergestellt wird, darf eine Lebensdauer besitzen,
die länger ist als zur Aufrechterhaltung
des zyklischen Konsums notwendig."
Mit anderen Worten: Es ist wichtig, dass Dinge innerhalb
einer bestimmten Zeit kaputt gehen, versagen oder veraltern.
Das nennt man „Geplante Veralterung“.
Geplante Veralterung ist das Rückgrat der eigentlichen
Marktstrategie aller existierenden Unternehmen, die Waren herstellen.
Natürlich würden sich nur die Wenigsten
geradeheraus zu solch einer Strategie bekennen,
also versteckt man sie in dem eben angesprochenen Phänomen
der Immanenten Veralterung, und
oft ignoriert oder unterdrückt man
technische Neuerungen sogar,
die zu nachhaltigerer, langlebigerer Ware führen könnten.
Als wäre es nicht schon verschwenderisch genug,
dass das System aus Selbsterhaltungsgründen
nicht zulassen kann, die haltbarsten und effizientesten
Artikel zu produzieren, gibt es zusätzlich die geplante Veralterung,
weil man erkannt hat, dass es umso schlechter für den
zyklischen Konsum - und somit für die Wirtschaft - ist,
je länger ein Produkt funktionsfähig bleibt.
Mit anderen Worten: Produktnachhaltigkeit
wirkt dem wirtschaftlichen Wachstum entgegen,
und somit gibt es einen direkten, verstärkten Anreiz
sicherzustellen, dass die Lebensspanne
eines beliebigen Produkts möglichst kurz ist.
Das System kann gar nicht anders funktionieren.
Ein Blick auf das Meer der sich weltweit ausbreitenden
Müllhalden zeigt die Folgen dieser geplanten Veralterung.
Es gibt heute Milliarden von billig produzierten
Handys, Computern und anderen Hightech-Geräten,
welche voll von schwer zu fördernden Rohstoffen
wie Gold, Coltan, Kupfer,... sind.
Diese rotten jetzt in riesigen Bergen vor sich hin, meist nur wegen der
Fehlfunktion oder Veralterung von einzelnen Komponenten.
In einer bewahrenden Gesellschaft hingegen
würden sie repariert oder upgedatet werden,
um so ihre Lebensdauer zu erhöhen.
So effizient dies in der materiellen Welt
auf unserem begrenzten Planeten mit endlichen Ressourcen
auch zu sein scheint, wäre dies unglücklicherweise
absolut ineffizient für die Marktwirtschaft.
In einem Satz:
"Effizienz, Nachhaltigkeit und Erhaltung
sind die Feinde unseres ökonomischen Systems."
So, wie materielle Produkte ständig
produziert und reproduziert werden müssen -
ungeachtet ihrer umweltschädlichen Auswirkungen -,
arbeitet der Dienstleistungssektor nach demselben Grundprinzip.
Fakt ist: Es liegt kein finanzieller Vorteil darin
Probleme zu lösen,
mit welchen derzeit Geld verdient wird.
Das Letzte, was
die medizinischen Institutionen wollen, ist es,
Krankheiten wie Krebs zu heilen,
denn das würde unzählige Jobs und Billionen an Umsatz vernichten.
Und da wir gerade beim Thema sind...
Kriminalität und Terrorismus sind in diesem System sogar gut!
Naja wenigstens wirtschaftlich ...
weil sie Arbeitsplätze für Polizisten schaffen,
dabei hochwertiges Sicherheitsgut generiert,
ganz abgesehen von dem Wert der Gefängnisse,
die in Privatbesitz sind - des Profits wegen.
Und was ist mit Krieg?
Die Kriegsindustrie in Amerika, die einen großen Anteil am (BIP)
Bruttoinlandsprodukt ausmacht - einer der lukrativsten Wirtschaftszweige -
durch Herstellung von todbringenden und zerstörerischen Waffen.
Das Lieblingsspiel dieser Industrie ist es, Dinge in die Luft zu jagen
und sie dann wieder aufzubauen, des Profits wegen.
Wir haben es bei den Milliarden Dollar
Verträgen gesehen, die durch den Irakkrieg zu Stande kamen.
Die Quintessenz ist, dass sozial negative
Eigenschaften der Gesellschaft
zu positiv honorierten Unternehmungen der Wirtschaft geworden sind,
und jedes Interesse an der Lösung von Problemen
oder an ökologischer Nachhaltigkeit und Bewahrung
wirkt seinem Wesen nach entgegen marktwirtschaftlicher Nachhaltigkeit.
Und deshalb wirst du,
jedes Mal wenn du siehst, dass das BIP in einem Land steigt,
Zeuge der Zunahme von Bedürfnissen,
egal ob real oder erfunden,
und definitionsgemäß hat ein Bedürfnis seine Wurzeln in der Ineffizienz.
Daher wird aus erhöhter Bedürftigkeit erhöhte Ineffizienz.
[Wertesystemstörung]
Der Amerikanische Traum basiert auf
zügellosen Materialismus.
Er basiert darauf, dass
die privaten Massenmedien,
und insbesondere die kommerzielle Werbebranche
- alle Unternehmen, die dieses endlose Wachstum brauchen -,
uns überzeugt haben. Sie haben einen Großteil der Amerikanischen Bevölkerung
und der restlichen Weltbevölkerung einer Gehirnwäsche unterzogen, die uns sagt,
dass wir unbedingt eine bestimmte Anzahl materieller Besitztümer brauchen,
sowie die Möglichkeiten, unendlich viel Besitztümer dazugewinnen zu können,
um glücklich zu sein.
Das ist einfach nicht wahr.
Warum also kaufen die Leute weiterhin so ein,
was letztlich ein Öko-Völkermord ist
angesichts der kumulativen, systemischen Effekte?
Hier handelt es sich schlicht um klassische und operante Konditionierung.
Man setzt das Lebewesen einfach dem konditionierenden Reiz aus
und bekommt als Reaktion das gewünschte Verhalten,
oder was man sonst damit beabsichtigt hat.
Und sie sind stolz darauf, dass sie
mit der ganzen modernen Technik
schon die Gehirne von Säuglingen manipulieren.
Durch diese Einflüsse werden sie schon in dem Alter
auf die Marke konditioniert.
Siehst du? So sind die Leute
so dumm (gemacht) worden.
Man hat sie gelehrt, Idioten zu sein.
Es ist eine Störung des Wertesystems.
Also, wenn es irgendein Zeugnis für die Formbarkeit
des menschlichen Geistes gibt...
Wenn es irgendeinen Beweis dafür gibt, wie verformbar
das menschliche Denken ist, wie leicht man
Menschen führen und konditionieren kann,
durch die Art der Umwelteinflüsse
und wofür sie stehen:
Die Welt der kommerzieller Werbung ist der Beweis.
Man muss vor dem Niveau der
Gehirnwäsche Ehrfurcht haben,
wo diese programmierten Roboter, die als „Konsumenten“ bekannt sind,
umher laufen,
nur um in einen Laden zu gehen, und, sagen wir mal,
4000$ für eine Handtasche auszugeben,
die wahrscheinlich in einem Ausbeutungsbetrieb
in Übersee 10$ in der Herstellung kostet.
Nur für den Markenstatus, den sie angeblich
in der Kultur repräsentiert.
Oder etwa die alten gemeinschaftlichen Bräuche,
die das Vertrauen und den Zusammenhalt in der Gesellschaft erhöhen –
die jetzt von habgierigen, materialistischen Werten in Beschlag
genommen wurden, wo wir jetzt jedes Jahr ein
paarmal nutzlosen Mist austauschen.
Und man könnte sich fragen, warum heute so viele den
Zwang verspüren, einzukaufen und sich Sachen anzuschaffen,
wenn es doch klar ist, dass sie von Kindesbeinen an darauf konditioniert
worden sind, materielle Güter als Zeichen ihres Status
bei Freunden und Familie zu erwarten.
Tatsache ist, das Fundament jeder Gesellschaft
sind die Werte, die ihr Funktionieren gewährleisten
und unsere Gesellschaft, so wie sie jetzt ist,
kann nur funktionieren, wenn unsere Werte
den unübersehbaren Konsum stützen, dessen es bedarf,
um die Marktwirtschaft fortführen zu können.
Vor 75 Jahren lag der Pro-Kopf-Verbrauch in Amerika
und großen Teilen der Ersten Welt bei der Hälfte
dessen, was wir heute beobachten.
Die neue Konsumkultur heutzutage
wurde wegen des sehr realen Bedürfnisses nach
einem immer höheren Konsumniveau
fabriziert und uns aufgedrängt.
Und deshalb geben die meisten Konzerne heute
mehr Geld für Werbung als für die eigentliche
Produkterschaffung aus.
Sie arbeiten eifrig an der Erschaffung unechter Bedürfnisse,
die wir stillen sollen. Und es funktioniert.
[Die "Ökonomen"]
Ökonomen sind in Wahrheit überhaupt keine Ökonomen.
Sie sind Propagandisten des Geldwertes.
Und man wird feststellen, dass all deren
Modelle im Grunde auf dem Austausch von
Werten basieren, die für den Profit einer Seite
oder beider Seiten notwendig sind,
doch all diese Modelle sind völlig abgekoppelt von der tatsächlich
existierenden Welt der Reproduktion.
In Ohio hat ein alter Mann versäumt, seine Stromrechnung zu bezahlen
– möglicherweise sind Sie mit dem Fall vertraut –
und der Stromversorger hat den Strom abgeschaltet und der Mann starb.
Der Grund, weswegen man den Strom abgeklemmt hat, war,
dass es nicht profitabel gewesen wäre, ihn weiterhin
mit Strom zu versorgen, da er seine Rechnung nicht bezahlt hat.
Glauben Sie, dass das richtig war?
Die Verantwortung liegt wirklich nicht beim
Energieunternehmen wegen des Stromabschaltens,
sondern bei den Nachbarn, Freunden und Kollegen
dieses Mannes,
die nicht wohltätig genug waren,
es ihm als Individuum zu ermöglichen,
die Stromrechnung zu bezahlen.
Hmmmmmmmm...
Habe ich da richtig gehört?
Hat er gerade gesagt, der Tod eines Mannes,
der gestorben ist, weil er kein Geld hatte,
sei das Verschulden von...
anderen Leute...
oder gar fehlender Wohltätigkeit?
Also gut, ich glaube wir werden
ziemlich viele TV-Spenden-Galas, viele kümmerlich Zuwendungen
aus Münzschlitzbüchsen auf Weintheken
und einige Spenden-Sammelgläser brauchen
für die Milliarden Leute, die im Moment auf
diesem Planeten verhungern...
auf Grund genau diesen Systems, das Milton Friedman unterstützt.
Ob du es nun mit den Ansichten
Milton Friedmans, F. A. Hyacks,
John Maynard Keynes, Ludwig von Mises
oder mit denen irgendeines anderen großen Marktwirtschaftlers zu tun hast,
die Basis der Argumentation
verlässt nur selten die Finanzabläufe.
Es ist wie eine Religion.
Verbrauchsanalysen, Stabilisationsstrategien,
Finanzierung durch Staatsverschuldung, Gesamtnachfrage...
Es ist ein endloser, auf sich selbst bezogener,
selbst begründender Redekreislauf,
in dem allgemeine menschliche Bedürfnisse, natürliche Ressourcen
und jede Art von physischem Leben, das Effizienz ermöglicht
von vornherein ausgeschlossen sind.
Statt dessen werden sie von der eigentümlichen Auffassung ersetzt,
dass Menschen ineinander den finanziellen Vorteil suchen,
alleine durch ihr eigenes, beschränktes Selbstinteresse motiviert,
das wie durch Zauberei dafür sorgt, dass wir in einer nachhaltigen, gesunden, ausgewogenen Gesellschaft leben.
In dieser ganzen Theorie geht es nicht an einer einzigen Stelle um
die Lebensfaktoren.
Was denken diese Leute?
Sie verfolgen die Geldströme -
das ist alles: das Verfolgen von Geldströmen,
unter der Annahme, das sei das einzige, was zählt.
Erstens: Es gibt keine Lebenskoordinaten
Whoa... keine Lebenskoordinaten?!
Zweitens: Alle Akteure suchen
selbst-maximierend ihren Vorteil.
Sie denken also an nichts anderes, als an sich selbst
und daran, wie sie für sich das meiste herausholen.
Das ist die herrschende Ansicht über rationales Denken:
selbst-maximierende Auswahl;
Ihr einziges Interesse in Sachen Selbst-Maximierung richtet sich auf
Geld oder Gebrauchsgüter.
Wo werden hier soziale Beziehungen berücksichtigt?
Nirgendwo, außer beim Austausch im Zuge der Selbst-Maximierung.
Wo werden unseren natürlichen Ressourcen berücksichtigt?
Sie werden es nicht, nur insofern, als dass
man sie ausschlachtet. Wo spielt die Familie eine Rolle?
Nirgends. Jeder muss Geld haben,
um Güter einkaufen zu können.
Nun, sollte eine Wirtschaft sich nicht
irgendwo mit den menschlichen Bedürfnissen befassen?
Ist nicht gerade das ihre fundamentale Aufgabe?
Oh, "brauchen" steht nicht mal in deinem Lexikon.
Du hast es zu "wollen" umdeklariert.
Und was heißt "wollen"? Es ist
die Nachfrage nach Geld, welches Kaufkraft darstellt.
Nun, wenn der Geldbedarf auf den Kaufwunsch ausgerichtet ist,
dann hat das nichts mit dem "brauchen" Bedürfnis zu tun;
denn vielleicht hat ja die Person gar keinen Geldbedarf,
sondern braucht dringend, sagen wir, eine Wasserversorgung.
Oder es kann sein, dass Geldbedarf den Wunsch nach einem goldenen Toilettensitz erzeugt.
Wo führt das alles hin?
Zum goldenen Toilettensitz.
Und das nennt ihr Wirtschaft?
Wirklich, wenn man mal darüber nachdenkt,
dann muss es die bizarrste Wahnvorstellung
in der Geschichte des menschlichen Denkens sein.
[Monetäres System]
Nun - bisher haben wir uns auf das Marktsystem konzentriert.
Doch dieses System ist genau genommen nur
eine Hälfte der globalen Wirtschaft.
Die andere Hälfte ist das "monetäre System".
Während es bei der Marktwirtschaft um die Interaktion von Menschen geht,
die über das ganze Spektrum von Arbeit,
Produktion und Vertrieb um Profit wetteifern,
ist das Geldsystem ein Satz Regeln -
festgelegt von Finanzinstitutionen -
welche unter anderem
die Bedingungen für die Marktwirtschaft diktieren.
Diese beinhalten Begriffe, die wir oft hören,
wie: "Zinssätze", "Kredite", "Schulden", "Geldmenge",
"Inflation", etc.
Auch wenn man sich die Haare raufen möchte, beim Anhören
des Geschwafels von Finanz-Ökonomen:
"Kleine Präventivmaßnahmen können dem Notwendigwerden
drastischen Vorgehens vorbeugen." -
Die Beschaffenheit und die Wirkungsweise dieses
Systems ist eigentlich ganz einfach:
Unsere Wirtschaft hat...
oder besser: Die globale Wirtschaft hat
drei grundlegende Dinge, die sie steuert.
Das erste ist das Mindestreserve-Bankwesen:
Die Banken drucken Geld aus dem Nichts.
Es basiert auch auf Zinseszinsen.
Wenn du dir Geld leihst, musst du mehr zurückzahlen,
als du ausgeliehen hast. Das bedeutet, dass du faktisch
Geld aus dem Nichts erschaffst;
dieser Bedarf muss wiederum bedient werden, indem noch mehr Geld erschaffen wird.
Wir leben unter einem Paradigma des unbeschränkten Wachstums.
Unser heutiges ökonomisches Weltbild ist wie ein Schneeball-System.
Nichts wächst ewig.
Das ist nicht möglich.
Der großartige Psychologe James Hillman schrieb:
"Das einzige, was im menschlichen Körper ab
einem gewissen Alter noch wächst, ist Krebs."
Nicht nur die Geldmenge muss stets wachsen -
auch die Zahl der Verbraucher.
Verbraucher, die sich gegen Zinsen Geld leihen,
um noch mehr Geld zu erschaffen, und offensichtlich ist das auf einem
begrenzten Planeten nicht möglich.
Menschen sind im Grunde nur ein Mittel, um Geld zu erschaffen,
welches mehr Geld erschaffen muss,
um das ganze Konstrukt am Einstürzen zu hindern,
was dennoch gerade der Fall ist.
Es gibt wirklich nur zwei Dinge, die jeder über
das monetäre System wissen muss:
Erstens: Alles Geld wird aus Schulden erschaffen.
Geld ist monetarisierte Schuld,
ob es nun durch Staatsanleihen,
Bausparverträge oder Kreditkarten erschafft wird.
In anderen Worten: Wenn alle Schulden auf der Stelle
zurückgezahlt würden,
gäbe es keinen einzigen Euro mehr im Umlauf.
Und zweitens: Auf praktisch alle Kredite müssen Zinsen gezahlt werden,
und das Geld, um diese Zinsen zurückzuzahlen,
existiert in unserer Geldmenge gar nicht.
Nur die Grundmenge an Geld wird durch Kredite erschaffen,
diese Grundmenge ist die Geldmenge im Umlauf.
Das bedeutet, wenn alle Schulden jetzt zurückgezahlt werden würden,
gäbe es nicht nur keinen einzigen Euro mehr im Umlauf,
es gäbe auch eine gigantische Menge an geschuldetem Geld,
welches nicht zurückgezahlt werden könnte, da es nicht existiert.
Die Folge davon ist, dass zwei Dinge unvermeidlich sind:
Inflation
und Bankrott.
Was die Inflation betrifft: Sie kann man als historischen Trend
in nahezu jedem Land beobachten und
ihre Ursachen sind leicht auszumachen,
nämlich die kontinuierliche Zunahme der Geldmenge,
die notwendig ist,
um die Zinsen zahlen zu können und das System am Laufen zu halten.
Was den Bankrott angeht,
dieser entsteht durch den Zusammenbruch der Schulden.
Dieser Zusammenbruch tritt zwangsläufig ein,
wenn eine Person, ein Unternehmen,
oder ein Staat ihre Zinsen nicht länger
zurückzahlen können.
Aber das Ganze hat auch eine gute Seite...
zumindest was die Marktwirtschaft angeht:
Schulden erzeugen Druck.
Schulden schaffen Lohnsklaven.
Eine verschuldete Person ist eher bereit, geringe Löhne zu
akzeptieren, als jemand, der keine Schulden hat;
dadurch wird er zur billigen Ware.
Für Konzerne ist es großartig, wenn sie über eine Vielzahl von Leuten mit
geringen finanziellen Spielräumen verfügen können.
Diese Idee lässt sich auch auf ganze Länder ausweiten...
Die Weltbank und der Internationale Währungsfonds,
die meist als Interessenvertreter
von transnationalen Konzernen fungieren,
gewähren Ländern in Schwierigkeiten gigantische Kredite
zu sehr hohen Zinssätzen
und dann, sobald die Länder
hoch verschuldet und zahlungsunfähig sind,
werden Sparmaßnahmen eingeführt,
und die Konzerne fallen ein,
errichten Ausbeuterbetriebe und bemächtigen sich der natürlichen Ressourcen.
Das nenne ich mal Markteffizienz.
Aber Moment – es kommt noch besser:
Es gibt da diese einzigartige Kreuzung
aus Geldsystem und Marktwirtschaft
namens Aktienmarkt,
wo nichts Reales produziert wird,
sondern nur Geld selbst ge- und verkauft wird.
Und weißt du, was man mit den Schulden macht?
Genau – man handelt damit.
Schulden werden tatsächlich ge- und verkauft, um Profit zu machen.
Von Kreditausfallversicherungen
und abgesicherten Schuldverschreibungen für Verbraucherschulden,
bis hin zu verschachtelten Derivat-Konstrukten, die verwendet werden,
um die Schulden ganzer Länder zu verschleiern,
wie z.B. die geheimen Absprachen zwischen der Investmentbank
Goldman Sachs und Griechenland, welche beinahe die
gesamte europäische Wirtschaft zum Einstürzen brachten.
Am Aktienmarkt und an der Wall Street haben wir es also
mit einem völlig neuen Ausmaß an Wahnsinn zu tun,
geboren aus der Geld-Wertschöpfungskette.
Alles, was man über Märkte wissen muss,
stand vor ein paar Jahren im Editorial des
Wall Street Journal.
Es hieß „Lektionen vom hirngeschädigten Investor“.
Und in diesem Leitartikel haben sie erklärt,
warum Leute mit leichten Gehirnschäden
bessere Investoren sind
als Leute mit normaler Hirnfunktion.
Wieso? Weil die Leute mit leichtem
Gehirnschaden keine Empathie empfinden.
Und das ist der Punkt. Wenn du kein Einfühlungsvermögen hast,
wirst du dich als Investor hervorragend schlagen,
und so züchtet die Wall Street Leute ohne Empathie:
Leute, die da rein gehen, Entscheidungen treffen und
Geschäfte machen, und zwar ganz ohne Gewissensbisse.
Kein Gedanke wird daran verschwendet, inwieweit sich ihr Handeln
auf ihre Mitmenschen auswirken könnte.
Es werden regelrechte Roboter gezüchtet,
Menschen, die keine Seele haben.
Und weil sie nicht mal mehr diese Leute bezahlen wollen,
züchten sie dort heute Roboter - echte Roboter -,
richtige algorithmische Händler.
Goldman Sachs beim Skandal um den Hochfrequenz-Handel:
Sie stellen gleich bei der New Yorker Börse einen Computer auf.
Dieser "ko-lokalisierte" Computer, wie sie ihn nennen:
Er berechnet jeden Handel an der Börse voraus und
beschießt die Börse mit Unmengen an Aufträgen
in einer Art und Weise,
dass beim Handel Centbeträge abzwackt werden können.
Es ist, als würden sie den ganzen Tag Geld abzapfen.
Sie taten das ein Quartal lang im letzten Jahr,
30 oder 60 Tage durchgehend, ohne einen einzigen Tag Pause
und machten an jeden einzelnen Tag Millionen von Dollars - ...?
Das ist statistisch unmöglich!
Als ich an der Wall Street gearbeitet habe, hat es so funktioniert:
Jeder hat seine Vorgesetzten bestochen.
Der Makler besticht den Büroleiter,
der Büroleiter besticht den regionalen Vertriebsleiter.
Der regionale Vertriebsleiter
besticht den nationalen Vertriebsleiter.
Es ist eine Art ungeschriebenes Gesetz.
Wer bekommt an Weihnachten mit einem durchschnittlichen Makler-Job
den größten Weihnachtsbonus? Der Richtlinienbeauftragte.
Der Richtlinienbeauftragte sitzt den ganzen Tag dort.
Er muss dafür sorgen, dass du gegen
keine der Deckungsregeln verstößt,
und dass du dich dem Gesetz „fügst“.
Wie weit – das hängt natürlich vom Ausmaß ab, in dem
du den Richtlinienbeauftragten bestechen kannst –
ja, genau so „fügst“ du dich dem Recht!
Wie ist also Betrug zum System selbst geworden?
Er ist längst kein Nebenprodukt mehr.
Er ist das System.
Wie in dem alten Witz von *** Allen. Ein Mann beim Arzt sagt:
„Herr Doktor, mein Bruder denkt, er sei ein Huhn.“
Der Arzt sagt „Nehmen Sie eine Tablette,
das sollte das Problem lösen.“
Der Mann sagt: „Sie verstehen nicht, Herr Doktor,
wir brauchen die Eier.“
Okay?
Das Hin- und Her-Handeln von betrügerischen Schuldforderungen
zwischen Banken,
um Gebühren zu schaffen,
um Boni zu bekommen,
ist zum Antriebsmotor für das BIP Wachstum
der US Wirtschaft geworden,
obwohl sie im Wesentlichen faule Schuldforderungen handeln,
bei denen es keine Hoffnung auf Rückzahlung gibt.
Sie bearbeiten, erzeugen und verbriefen nichts.
Wenn ich $20 Milliarden auf eine Cocktailserviette schreibe
und sie an J.P. Morgan verkaufe, und wenn J.P. Morgan
$20 Milliarden auf eine Cocktailserviette schreibt,
und wir diese beiden Cocktailservietten an der Bar austauschen,
und wenn wir uns selbst ein Viertel von 1% der Summe als Gebühr auszahlen,
verdienen wir viel Geld für unseren Weihnachtsbonus.
Wir haben jeder eine $20 Milliarden Cocktailserviette verbucht,
die so lange keinen realen Wert, hat bis die Zeit kommt,
in der das System solche fingierten Cocktailservietten
nicht länger verkraften kann, worauf wir dann zur Regierung
gehen, damit sie uns rettet.
Und wegen der Wall Street und des globalen Aktienmarktes
gibt es vorsichtig geschätzt etwa 700 Billionen Dollar
an offenstehenden, betrügerischen Forderungen
– auch Derivate genannt –
die noch auf den Zusammenbruch warten.
Ein Wert, der das Zehnfache des
Bruttoinlandsprodukts
des gesamten Planeten übersteigt.
Währenddessen sehen wir, wie die Regierungen
Rettungspakete an Unternehmen und Banken vergeben -
mit Geld, das sie natürlich, lustigerweise,
zuvor von den Banken leihen mussten.
Wir sehen jetzt Versuche, ganze Nationen mit Hilfe
von Gruppen anderer Staaten
durch die internationalen Banken zu retten.
Aber wie sieht ein Rettungspaket für den ganzen Planeten aus?
Es gibt kein Land mehr, das noch nicht bis zum Hals in Schulden steckt.
Die Kaskade an Zahlungsausfällen bei der Staatsschulden-Rückzahlung
kann nur der Anfang sein, wenn wir die Mathematik berücksichtigen.
Man schätzt, dass allein in den Vereinigten Staaten
die Einkommensteuer auf 65% angehoben werden müsste,
nur um die Zinszahlungen der nahen Zukunft zu leisten.
Ökonomen befürchten, dass innerhalb der nächsten Jahrzehnte
60% der Länder dieses Planeten bankrott sein werden.
Ok, jetzt mal ganz langsam:
Die Welt geht bankrott -
was zum Teufel das auch immer heißen soll -
wegen dieses Konzepts namens "Schulden",
das in der materiellen Welt nicht einmal existiert.
Es ist nur Teil eines Spiels, das wir erfunden haben...
und trotzdem steht jetzt das Wohlergehen von
Milliarden von Menschen auf dem Spiel.
Massenentlassungen, Zeltstädte, zunehmende Armut,
Sparmaßnahmen, geschlossene Schulen,
Kinder, die verhungern... und die anderen Ebenen von häuslichen Entbehrungen...
das alles nur wegen dieser ausgeklügelten Erfindung.
Wie dumm sind wir eigentlich?!
Hey! Hey! Mars, mein Alter.
Hilf' 'nem Bruder aus, uh?
Werd' erwachsen.
Saturn! Was geht Alter?
Weißt du noch den brandheißen Spiralnebel, mit dem ich dich
verkuppelt hatte?
Uh- hör zu, Erde.
Wir haben echt genug von dir.
Dir wurde alles gegeben und du schmeißt es alles weg.
Du hast reichlich Ressourcen und du weißt es.
Warum wirst du nicht endlich erwachsen und lernst,
Verantwortung zu tragen, verdammt noch mal.
Du bringst deine Mutter zur Verzweiflung.
Du bist auf dich alleine gestellt Kumpel.
Ja, was auch immer.
[Öffentliche Gesundheit]
In Anbetracht all dessen...
von der Verschwendungsmaschine, auch bekannt als Marktsystem-
bis zu der Schuldenmaschine bekannt als das monetäre System-
so wird das Modell des monetären Marktes erschaffen,
welches heute die globale Wirtschaft definiert...
Es gibt eine Konsequenz, die sich durch die ganze
Maschine zieht:
Ungleichheit.
Ob es ein Marktsystem ist, welches eine natürliche
Gravitation hin zu Monopolen und Machtanhäufung kreiert,
wobei es sich abkapselnde reiche Industrien generiert,
die über andere ragen
ungeachtet des Nutzwertes-
so wie der Fakt, dass Spitzen-
Hedgefonds-Manager an der Wall Street
jetzt über 300 Millionen Dollar pro Jahr mit nach Hause nehmen,
obwohl sie nichts beigetragen haben.
Während ein Naturwissenschaftler, der eine Heilmethode für eine Krankheit sucht,
und versucht der Menschheit zu helfen,
60 000 Dollar pro Jahr verdient, wenn er Glück hat.
Oder ob es das monetäre System ist,
welches Klasseneinteilung direkt in der Struktur eingebaut hat.
Zum Beispiel:
Wenn ich 1 Million Dollar übrig habe und sie auf einem Sparkonto anlege
zu 4% Zinsen
werde ich 40 000 Dollar pro Jahr einnehmen.
Kein sozialer Beitrag - kein gar nichts.
Allerdings, wenn ich ein Unterschichtler bin und Kredite aufnehmen muss,
um für mein Auto oder mein Zuhause zu bezahlen
bezahle ich Zinsen, die,
abstrakt gesehen,
diesen Millionär mit dem 4%-Sparkonto bezahlen.
Von den Armen zu stehlen, um den Reichen zu geben,
ist ein fundamentales, dem Geldsystem eigenes Grundprinzip.
Man könnte es auch als "Struktur-Klassizismus" bezeichnen.
Natürlich wurde die Bildung sozialer Schichten historisch gesehen
stets als ungerecht erachtet,
doch offensichtlich flächendeckend akzeptiert,
da mittlerweile 1% der Bevölkerung 40% des planetaren Reichtums besitzen.
Aber materielle Gerechtigkeit beiseite,
es geht noch etwas Anderes vor sich,
unterhalb der Oberfläche der Ungleichheit,
was einen unglaublichen Verfall der öffentlichen Gesundheit im Ganzen verursacht.
Also ich denke, dass Menschen oft ratlos sind in Anbetracht des Kontrastes
zwischen dem materiellen Erfolg unserer Gesellschaft
- bisher unerreichte Ausmaße von Wohlstand -
und der zahlreichen sozialen Missstände.
Betrachtet man die Statistiken über
Drogenmissbrauch, Gewalt, Selbstverletzung
oder Geisteskrankheiten unter Kindern,
fällt auf, dass offensichtlich etwas gewaltig schief läuft
in unserer Gesellschaft.
Diese Daten, die ich hier beschrieben habe,
zeigen einfach, dass die Menschen seit Jahrhunderten
schon ahnen, dass Ungleichheit spaltend
und gesellschaftszersetzend wirkt.
Doch diese Ahnung ist wahrer, als wir sie uns je hätten vorstellen können.
Ungleichheit hat sehr starke psychologische und soziale Auswirkungen.
Die, wie ich vermute, mehr mit dem Gefühl von
Überlegenheit und Unterlegenheit zu tun haben.
Durch diese Art der Trennung -
und möglicherweise durch Respekt oder Respektlosigkeit -
fühlen sich die Menschen in unteren Schichten herabgewürdigt.
Was nebenbei die Ursache dafür ist, dass es in
ungleicheren Gesellschaften häufiger zu Gewalt kommt.
Der Auslöser von Gewalt ist häufig das Gefühl von Menschen, dass man auf sie herabschaut
und sie nicht respektiert.
Könnte ich ein Prinzip hervorheben,
welches das wichtigste Prinzip
zur Verhinderung von Gewalt ist,
es wäre das der Gleichheit.
Der signifikanteste Faktor,
der die Gewalttätigkeitsrate beeinflusst,
ist der Grad der Gleichheit verglichen mit dem Grad der Ungleichheit
in einer Gesellschaft.
Also, was wir suchen ist eine Art von
genereller sozialer Fehlfunktion.
Es sind nicht nur ein oder zwei Dinge, die nicht in Ordnung sind,
sondern während Ungleichheit zunimmt,
trifft es scheinbar auf alles zu, auf
Kriminalität, Gesundheit, Geisteskrankheiten usw.
Einer der wirklich beunruhigenden Funde im Gesundheitswesen
ist, dass man nie den Fehler machen sollte, arm zu sein.
Oder arm geboren zu werden.
Deine Gesundheit zahlt dafür auf endlos verschiedene Arten:
Bekannt als das "Gesundheit-Sozialwirtschafts-Gefälle".
Wenn du von den höchsten Schichten
der Gesellschaft absteigst, in Bezug auf den sozialwirtschaftlichen Status,
wird die Gesundheit bei jedem Schritt schlechter,
mit zig verschiedene Krankheiten.
Die Lebenserwartung sinkt.
Die Kindersterblichkeit -
was auch immer du betrachtest, wird schlechter.
Eine große Frage war also,
warum dieses Gefälle existiert.
Eine einfache, einleuchtende Antwort
wäre, wenn du chronisch krank bist, wirst du nicht
sehr produktiv sein,
also treibt die Gesundheit sozialwirtschaftliche Unterschiede an.
So ist es nicht -
bedenke doch folgendes:
Wenn du den
sozialwirtschaftlichen Status eines 10-Jährigen hast,
prognostizierst du daraus etwas über seine Gesundheit,
Jahrzehnte später.
Das ist also die Richtung des Kausalzusammenhangs.
Der nächste Punkt - "Oh, der ist doch total klar!":
Arme Leute können es sich nicht leisten, zum Arzt zu gehen...
Liegt es also am Zugang zur Gesundheitsversorgung?
Damit hat es nichts zu tun,
da man ja in Ländern mit allgemeinem Gesundheitswesen
und sozialisierten Medikamenten
die gleichen Vorgänge beobachten kann.
Okay - die nächste "einfache Erklärung":
Im Durchschnitt gilt, je ärmer du bist,
desto wahrscheinlicher ist es, dass du rauchst
und trinkst und einen sonst wie risikofaktorenbelasteten Lebensstil führst.
Ja, diese Faktoren tragen dazu bei, aber gründliche Studien haben gezeigt,
dass sie bestenfalls ein Drittel der Variabilität erklären.
Und der Rest?
Der Rest erklärt sich größtenteils durch
den Stress, den die Armut selbst verursacht.
Also, je ärmer du bist, angefangen mit
der Person, die einen Dollar weniger verdient als Bill Gates...
je ärmer du bist in diesem Land,
desto schlechter ist deine Gesundheit im Durchschnitt.
Daraus lernen wir etwas wirklich Wichtiges:
Gesundheit und Armut hängen zusammen.
Es geht gar nicht darum, arm zu sein, sondern sich arm zu fühlen.
Vermehrt stellen wir fest, dass chronischer Stress
einen starken Einfluss auf die Gesundheit hat,
aber die häufigste Ursache für Stress
ist die Qualität unserer sozialen Beziehungen.
Und wenn es irgendetwas gibt, das
die Qualität der sozialen Beziehungen beeinträchtigt,
dann ist es die sozialökonomische Schichtung der Gesellschaft.
Die Wissenschaft hat nun gezeigt,
dass ungeachtet des materiellen Wohlstands
einfach schon der Stress in einer geschichteten Gesellschaft zu leben
zu einem breiten Spektrum an Gesundheitsproblemen führt.
Und diese werden schlimmer, je größer die Ungleichheiten sind.
Lebenserwartung: höher in egalitären Ländern.
Drogenmissbrauch: geringer in egalitären Ländern.
Mentale Krankheiten: weniger häufig in egalitären Ländern.
Soziales Kapital - soll heißen die
Fähigkeit der Leute einander zu vertrauen:
natürlich ausgeprägter in egalitären Ländern.
Bildungsgrad: höher in egalitären Ländern.
Mordraten: geringer in egalitären Ländern.
Verbrechen und Inhaftierungsrate:
geringer in egalitären Ländern.
Es geht immer so weiter:
Säuglingssterblichkeit - Fettsucht - Jugendschwangerschaften:
niedriger in eher egalitären Ländern;
und vielleicht am interessantesten:
Innovation: höher in egalitären Ländern.
Dies stellt die uralte Vorstellung in Frage, dass eine konkurrenzorientierte
Gesellschaft mit ausgeprägten sozialen Schichten irgendwie kreativer und einfallsreicher ist.
Des weiteren bestätigt eine Studie aus England,
die sogenannte Whitehall Studie,
dass Krankheit nach sozialen Schichten verteilt ist,
wenn man sich die sozialökonomische Pyramide von oben
bis unten betrachtet.
Zum Beispiel wurde festgestellt, dass es in den untersten Rängen
der Hierarchie eine vierfach höhere
Sterberate auf Grund von Herzkrankheiten gibt
verglichen mit den höchsten Rängen.
Und dieses Muster besteht unabhängig vom Zugang zur medizinischen Versorgung.
Folglich: je schlechter der relative finanzielle Status einer Person
desto schlechter wird im Durchschnitt auch seine Gesundheit sein.
Dieses Phänomen beruht auf etwas, das man als
"psychosozialen Stress" bezeichnen könnte,
und es ist die Grundlage für die größten sozialen Verzerrungen,
die unsere Gesellschaft heute plagen.
Seine Ursache?
Das geldbasierte Marktwirtschaftssystem.
Lass dich nicht täuschen:
Der größte Zerstörer der Ökologie,
die größte Quelle für Abfall, Ausbeutung und Verschmutzung,
die Hauptursache für Gewalt -
Krieg - Verbrechen - Armut - Tierquälerei und Unmenschlichkeit...
der größte Erzeuger sozialer und persönlicher Neurosen...
psychischer Störungen - von Depression - Angststörungen...
nicht zu erwähnen, die größte Quelle sozialer Lähmung,
die uns davon abhält, neue Methoden für die persönliche Gesundheit,
die globale Nachhaltigkeit und für den Fortschritt
auf diesem Planeten zu nutzen
ist nicht irgendeine korrupte Regierung,
oder irgendein Schurkenunternehmen oder Bankenkartell.
Es ist kein Fehler in der Natur des Menschen,
und keine geheime versteckte Verschwörung, die die Welt kontrolliert.
Es ist:
Das sozioökonomische System selbst,
in seinem innersten Wesen.
[Teil 3: Projekt Erde]
Stellen wir uns einen Moment lang vor, wir hätten die Möglichkeit,
die menschliche Zivilisation von Grund auf neu zu gestalten.
Angenommen wir entdeckten eine
exakte Kopie des Planeten Erde
und der einzige Unterschied zwischen
diesem neuen Planeten und unserem jetzigen
wäre, dass keine menschliche Evolution stattgefunden hätte.
Es wäre eine weiße Leinwand.
Keine Länder, keine Städte, keine Verschmutzung, keine Republikaner...
nur unberührte, offene Landschaft.
Was würden wir machen?
Zuerst brauchen wir ein "Ziel", richtig?
Mit Sicherheit wäre dieses Ziel zu überleben;
und nicht nur irgendwie zu überleben, sondern auf eine möglichst optimierte, gesunde
und glückliche Weise.
Die meisten Menschen wünschen sich zu leben,
und würden ein Leben ohne Leid bevorzugen.
Also müsste die Basis für diese Zivilisation
so unterstützend und daher
nachhaltig für menschliches Leben wie möglich sein -
unter Berücksichtigung der materiellen Bedürfnisse
aller Menschen auf der Welt,
während alles vermieden werden müsste,
das uns langfristig schaden könnte.
Ausgehend von diesem Ziel der "Maximalen Nachhaltigkeit"
behandelt die nächste Frage unsere "Methode".
Welchen Ansatz wählen wir?
Mal sehen ...
zuletzt war Politik die Methode für gesellschaftliches Vorgehen auf der Erde...
was haben also die Doktrinen der Republikaner, Liberalen,
Konservativen oder Sozialisten über den Gesellschaftsentwurf auszusagen?
Hmmm... nicht das Geringste.
Also gut - was sagt die Religion?
Der intelligente Designer hat doch sicher irgendwo Blaupausen hinterlassen...
Nein... nichts zu finden.
Also gut - was bleibt noch übrig?
Vielleicht etwas namens "Wissenschaft".
Die Wissenschaft ist einzigartig darin, dass ihre Methoden es nicht nur verlangen,
dass Ideen getestet und wiederholt werden,
sondern dass jede wissenschaftliche Erkenntnis inhärent widerlegbar ist.
In anderen Worten, ungleich Religion und Politik,
hat Wissenschaft kein Ego
und akzeptiert die Möglichkeit, dass alle Vorschläge
widerlegt werden können.
Sie hält an nichts fest und enwickelt sich ständig weiter.
Also das klingt natürlich genug für mich.
Nun dann - basierend auf dem aktuellen Stand wissenschaftlicher Erkenntnis
im frühen 21. Jahrhundert,
zusammen mit unserem Ziel der "Größtmöglichen Nachhaltigkeit"
für die menschliche Bevölkerung -
wie fangen wir mit dem eigentlichen Konstruktionsprozess an?
Nun, die erste Frage sollte doch sein:
Was brauchen wir zum Überleben?
Die Antwort darauf lautet natürlich: die Ressourcen unseres Planeten.
Vom Wasser, das wir trinken, der Energie, die wir nutzen
bis hin zu den Rohstoffen, die wir verwenden um Werkzeuge herzustellen und Unterkünfte zu bauen.
Der Planet hält ein ganzes Inventar an Ressourcen bereit,
wovon viele für unser Überleben notwendig sind.
In Anbetracht dieser Dinge
ist es entscheidend herauszufinden, was wir haben und wo es sich befindet.
Das bedeutet, wir müssen eine Bestandsaufnahme durchführen.
Wir lokalisieren und identifizieren einfach jede mögliche physische Ressource auf dem Planeten,
zusammen mit der verfügbaren Menge am jeweiligen Fundort:
angefangen bei Kupfereinlagerungen, über die ergiebigsten Standorte für
Windkraftanlagen zur Energieherstellung,
natürlichen Frischwasserquellen,
sowie das Erfassen der Fischmengen in den Meeren,
bis hin zu den fruchtbarsten Landstrichen um Nahrung anzubauen, usw.
Doch da wir Menschen diese Ressourcen
über kurz oder lang aufbrauchen,
erkennen wir, dass es mit Suchen und Identifizieren nicht getan sein wird,
wir müssen auch den Bestand verfolgen.
Wir müssen sicherstellen, dass uns das Zeug nicht irgendwann ausgeht...
das wäre schlecht.
Und damit ist nicht nur das Verfolgen unseres eigenen Verbrauch gemeint,
sondern auch die Regenerationsrate der Erde,
z.B. wie lange es dauert, sagen wir mal, bis
ein Baum gewachsen ist, oder sich eine Quelle wieder gefüllt hat.
Dieses nennt man "Dynamisches Gleichgewicht".
Mit anderen Worten, wenn wir Bäume rascher abholzen als sie nachwachsen können,
haben wir ein ernsthaftes Problem, weil das nicht nachhaltig ist.
Wie können wir nun aber diese Bestandsaufnahme vollziehen,
vor allem wenn wir feststellen,
dass die Ressourcen überall verstreut sind?
Wir haben riesige Minen in Afrika,
Energiekonzentrationen im Mittleren Osten,
ein enormes Potential an Gezeitenkraft an der nordamerikanischen Atlantikküste,
den größten Vorrat an Süßwasser in Brasilien, usw.
Wieder einmal hat die gute, alte Wissenschaft einen Vorschlag:
Er heißt „Systemtheorie“.
Die Systemtheorie berücksichtigt, dass das Gefüge der natürlichen Welt –
von der menschlichen Biologie über die Biosphäre der Erde,
bis zum Zusammenhalt des Sonnensystems durch die Gravitation –
ein einziges riesiges synergetisch verbundenes System ist – komplett verwoben.
Genauso wie sich die menschlichen Zellen verbinden, um Organe zu bilden,
und die Organe zusammen einen Körper bilden.
Und weil unser Körper nicht leben kann ohne Ressourcen der Erde –
Nahrung, Luft und Wasser – sind wir untrennbar mit der Erde verbunden.
Und so weiter.
Also ist es naheliegend, dass wir dieses gesamte Inventar und die Daten
über den Verbrauch nehmen und ein „System“ schaffen, um es verwalten zu können.
Ein „Globales Ressourcen-Management-System“,
um jede relevante Ressource auf dem Planeten zu erfassen.
Es gibt einfach keine logische Alternative, wenn unser Ziel als Spezies
das langfristige Überleben ist. Wir müssen es als Ganzes betrachten.
Mit dem im Hinterkopf, können wir uns jetzt der Produktion zuwenden.
Wie nutzen wir all diese Dinge?
Wie sieht Produktionsprozess aus, und was müssen wir
bedenken, damit er so optimiert wie möglich abläuft,
um unsere Nachhaltigkeit zu maximieren?
Als erstes springt uns die Tatsache ins Auge,
dass wir immer versuchen müssen, schonend zu verfahren.
Die Ressourcen des Planeten sind grundsätzlich endlich.
Also ist es wichtig, dass wir „strategisch“ vorgehen.
„Strategische Ressourcenschonung“ ist der Schlüssel.
Das Zweite, das wir erkennen, ist, dass manche Ressourcen
auf Grund ihrer Leistungsmerkmale weniger gut geeignet sind als andere.
Tatsächlich haben manche dieser Dinge, wenn wir sie benutzen,
schreckliche Auswirkungen auf die Umwelt –
was zwangsläufig auch unsere eigene Gesundheit gefährdet.
Zum Beispiel: Öl und fossile Brennstoffe setzen, egal wie man es betrachtet,
einige sehr zerstörerische Stoffe in der Umwelt frei.
Darum ist es entscheidend, dass wir diese Stoffe nur nutzen,
falls es unbedingt notwendig ist - wenn überhaupt.
Glücklicherweise gibt es unzählige Möglichkeiten, die Sonne, den Wind,
die Gezeiten, die Wellen, Temperaturunterschiede und Erdwärme zur Energiegewinnung zu nutzen.
Dies ermöglicht es, unter objektiver Betrachtung unseres Verbrauchs,
Strategien zu entwickeln, um negativen Rückwirkungen vorzubeugen,
oder Vorgehensweisen bei der Produktion und Nutzung zu vermeiden, die
schädliche Auswirkungen für die Natur und schlussendlich auch für uns haben.
Wir werden das ab sofort "Strategische Sicherheit" nennen,
passend zu unserem Begriff der "Strategischen Erhaltung".
Aber Produktionsstrategien beschränken sich nicht hierauf.
Wir werden eine effiziente Strategie
für die eigentlichen Produktionsabläufe selbst benötigen.
Was wir feststellen ist, dass es im Wesentlichen drei konkrete
Richtlinien gibt, an die man sich dabei halten muss.
Erstens: Alle Güter, die wir herstellen, müssen darauf ausgelegt sein,
so lange wie möglich zu halten.
Ganz klar, je mehr Dinge kaputt gehen,
desto mehr Ressourcen brauchen wir, um sie zu ersetzen
und desto mehr Müll ensteht.
Zweitens: Wenn Dinge kaputt gehen
oder aus welchem Grund auch immer nicht mehr zu gebrauchen sind,
ist es entscheidend, dass wir von ihnen so viele wie möglich wiederverwerten.
Also muss dies beim Produktdesign
von Anfang an berücksichtigt werden.
Drittens: Technologien, die sich rapide weiterentwickeln
und in kürzester Zeit durch technologischen Fortschritt wieder ausgesondert würden,
müssten von Anfang an so entworfen werden, dass Aktualisierungen
jederzeit möglich sind, z.B. im Bereich der Elektronik.
Einen kompletten Computer nur wegen eines kaputten oder
veralteten Bauteils wegzuwerfen, ist das Letzte was wir wollen.
Also entwerfen wir Komponenten schlicht so, dass sie
angesichts der vorhersehbaren technologischen Neuerungen
jederzeit Bauteil für Bauteil modernisiert und universell getauscht werden können
Und wenn wir „Strategische Erhaltung“,
„Strategische Sicherheit“ und „Strategische Effizienz“
ausschließlich als technische Begriffe verstehen,
frei von subjektiver Meinung oder Voreingenommenheit,
dann programmieren wir diese Strategien einfach in einen Computer,
der alle relevanten Variablen gewichten und berechnen kann,
und uns somit immer erlaubt, die absolut beste Methode
für eine nachhaltige Produktion, basierend auf
dem aktuellen Wissensstand, zu finden.
Und obwohl das ungeheuer kompliziert klingt,
ist es doch nur ein fortgeschrittener Taschenrechner.
Solche vielseitigen Entscheidungsfindungs-
und Kontrollsysteme werden bereits
heute auf der ganzen Welt für vereinzelte Aufgaben genutzt.
Man muss sie einfach größenmäßig anpassen.
Also...
Jetzt haben wir nicht nur unser Ressourcen Management System,
sondern auch ein Produktions Management System.
Beide können leicht computerautomatisiert werden, um
Effizienz, Nachhaltigkeit und Sicherheit zu maximieren.
Diese Informationsebenen kann weder der menschliche Geist,
noch eine ganze Gruppe von Menschen - im Blick behalten.
Es muss von Computer erledigt werden, und das kann es.
Was uns zur nächsten Stufe bringt: Verteilung.
Welche Nachhaltigkeitsstrategien sind hier sinnvoll?
Da wir ja wissen, dass die kürzeste Verbindung
zwischen zwei Punkten eine gerade Linie ist,
und Energie benötigt wird, um Transportmaschinen anzutreiben, gilt:
Je kürzer der Transportweg, desto größer die Effizienz.
Waren auf einem Kontinent herzustellen, um sie dann auf einen
anderen zu transportieren, ist nur sinnvoll, wenn sie im
Zielgebiet nicht hergestellt werden können.
Alles andere ist Verschwendung.
Die Produktion muss lokal sein, sodass die Verteilung einfach
und schnell geschehen kann und nur minimal Energie erfordert.
Wir nennen das „Strategie der kurzen Distanzen“,
das bedeutet, dass wir die Transportwege
aller Güter – Rohstoffe und Endprodukte –
so kurz wie möglich halten.
Es wäre natürlich auch wichtig zu wissen,
was wir transportieren und warum...
Und das fällt in die Kategorie der Nachfrage.
Nachfrage ist einfach das, was die Menschen für
ihre Gesundheit und eine hohe Lebensqualität benötigen.
Das Spektrum der materiellen menschlichen Bedürfnisse
reicht von den grundsätzlichen Lebensnotwendigkeiten
wie Essen, sauberes Wasser und Unterkunft
bis zum Wunsch nach Sozial- und Freizeitangeboten, welche Entspannung erlauben,
und privatem, sozialen Vergnügen;
beides wichtige Faktoren für die persönliche und soziale Gesundheit.
Also machen wir ganz einfach eine weitere Umfrage:
Menschen beschreiben ihre Bedürfnisse, die Nachfrage wird
ermittelt, und die Produktion beginnt basierend auf dieser Nachfrage.
Und weil der Bedarf an verschiedenen Waren natürlichen
Schwankungen unterliegt und in verschiedenen Regionen variiert,
müssen wir ein System entwerfen, das die Nachfrage und Verteilung überwacht,
um Überproduktion und Knappheit zu vermeiden.
Natürlich ist diese Idee nichts Neues:
Das System wird heute in jeder großen Supermarktkette benutzt,
um mit dem Warenbestand Schritt zu halten.
Und wir übertragen das jetzt auf einen globalen Maßstab.
Moment mal. Wir können Bedarf eigentlich gar nicht richtig verstehen,
wenn wir nicht die eigentliche Anwendung der Ware miteinbeziehen.
Ist es logisch und tragbar, dass jeder Mensch
ein Stück von jedem Gut besitzt? Ohne Rücksicht auf die Verwendung?
Nein. Das wäre einfach nur verschwenderisch und ineffizient.
Wenn eine Person Bedarf an einer Ware hat aber nur für, sagen wir,
durchschnittlich 45 Minuten pro Tag,
dann wäre es viel effizienter, wenn
diese Ware der Person zugänglich wäre -
gleichzeitig aber auch anderen, wenn sie sie brauchen.
Viele vergessen, dass es nicht die Ware ist, die sie haben wollen,
sondern das, wofür diese Ware gebraucht werden kann.
Wenn wir realisieren, dass die Ware selbst
nur so wichtig wie ihr Nutzen ist,
sehen wir, dass "externe Restriktion",
oder was wir heute "Eigentum" nennen,
sehr, sehr verschwenderisch und ökologisch unlogisch ist
in einem fundamentalen, wirtschaftlichen Sinne.
Also entwickeln wir eine Strategie, die sich "Strategischer Zugriff" nennt.
Dies wäre die Grundlage für unser System zur
Erfassung von Nachfrage und Zulieferung.
So ist sichergestellt, dass die Bevölkerung
stets mit dem versorgt wird,
was sie braucht - dann, wann sie es braucht.
Wie also erhält man nun diese Produkte?
Durch regionalen und zentral gelegenen Zugang zu
"Verteilungszentren", die möglichst nah
bei der Bevölkerung errichtet werden.
Eine Person kommt einfach herein, nimmt einen Gegenstand, nutzt ihn,
und bringt ihn zurück, wenn er nicht mehr gebraucht wird.
In etwa so, wie heute unsere Büchereien funktionieren.
Diese Zentren würden nicht wie unsere heutigen
Supermärkte nur innerhalb von Gemeinden existieren,
sondern in spezialisierter Form auch überall dort, wo man bestimmte Dinge
immer wieder benötigt, welches wiederum
durch den verminderten Transport sehr viel Energie spart.
Und sobald dieses Nachfrage-Erfassungs-System steht,
wird es in unser Produktions-Management-System
und natürlich auch in unser Ressourcen-Management-System eingebunden.
Hieraus entsteht ein vereintes, dynamisch anpassbares,
globales System der Wirtschaft, das sich
lediglich darum kümmert, dass wir nachhaltig leben können.
Das beginnt mit der Bewahrung unserer erschöpflichen Ressourcen,
und geht über die Produktion ausschließlich der
bestmöglichen Waren bis hin zu
dem effizientesten Verfahren,
alles intelligent zu verteilen.
Das Ergebnis dieser erhaltungsbasierten Herangehensweise,
die vielen zuerst nicht eingängig erscheinen mag:
Ein auf Logik basierender, von Grund auf
sinnvoller Prozess der Erhaltung und Effizienz,
der als einziger dazu in der Lage ist, die menschliche Zukunft auf dem Planeten
nachhaltig zu sichern, und uns in ein bis dato unerreichtes Zeitalter der menschlichen Geschichte zu katapultieren.
Verfügbarkeit im Überfluss...
nicht nur für einen kleinen Teil der Bevölkerung,
sondern die gesamte menschliche Zivilisation.
Dieses gerade vorgestellte Modell der Wirtschaft
ist in seinem Verantwortungsbewusstsein und seinen
Prozessen darauf ausgelegt,
nichts anderes zu tun, als sich
um die Menschheit als Ganzes zu kümmern,
und zwar auf die effizienteste und nachhaltigste
Art und Weise, kurz:
eine "Ressourcenbasierte Wirtschaft".
Die Idee wurde in den 1970ern vom
sozialen Ingenieur Jacque Fresco formuliert.
Er verstand damals schon, dass sich die Gesellschaft auf Kollisionskurs
mit der Natur und sich selbst befand - unhaltbar auf jeder Ebene,
und wenn sich die Dinge nicht ändern würden,
würden wir uns auf die eine oder andere Weise selbst zerstören.
"Alle diese Dinge, die du da vorschlägst, Jacque ...
könnte man sie mit unserem heutigen Wissen bauen?
Oder nimmst du das nur an - basierend auf dem, was wir heute wissen?"
"Nein, alle diese Dinge können nach dem heutigen Wissensstand gebaut werden.
Es würde zehn Jahre dauern, das Angesicht der Erde zu verändern,
die Welt in einen zweiten Garten Eden zu verwandeln...
Die Wahl liegt bei dir.
Die Dummheit des nuklearen Wettrüstens,
die Weiterentwicklung von Waffen,
der Versuch, unsere Probleme politisch zu lösen,
indem man diese oder jene Partei wählt,
die Verstrickung aller Politik in Korruption...
Lass es mich noch einmal wiederholen:
Kommunismus, Sozialismus, Faschismus ... die Demokraten
die Liberalen - wir möchten alle Menschen einbinden -
alle Organisationen, die an ein besseres Leben der Menschen glauben.
Es gibt keine `Probleme der Schwarzen´ oder `Probleme der Polen´
oder `jüdischen Probleme´ oder `griechischen Probleme´
oder `Frauenprobleme´ - es gibt nur menschliche Probleme!
Ich habe vor niemandem Angst, und ich arbeite für keinen;
niemand kann mich entlassen.
Ich habe keinen Chef.
Ich habe Angst, in der Gesellschaft zu leben, in der wir heute leben.
Unsere Gesellschaft kann auf Dauer mit diesem Grad an Inkompetenz nicht aufrechterhalten werden.
Es war großartig, das System der freien Marktwirtschaft -
vor ca. 35 Jahren. Damals war es zuletzt sinnvoll.
Jetzt müssen wir unsere Denkweise ändern, oder wir gehen daran zu Grunde.
Die Horrorfilme in der Zukunft werden von unserer Gesellschaft handeln...
davon, wie sie nicht funktionierte,
und von Politik ...
das wären Themen für einen Horrorfilm.
Heute nennen viele Leute die Wissenschaft "kalt",
weil sie analytisch ist,
und sie wissen nicht einmal, was analytisch bedeutet.
Wissenschaft bedeutet: bessere Annäherungen
an die tatsächliche Funktionsweise der Welt.
Die Wahrheit herausfinden - darum geht es.
Ein Wissenschafler versucht nicht, gut mit anderen auszukommen.
Er sagt ihnen, was er entdeckt hat.
Wissenschaftler müssen alle Dinge hinterfragen,
und wenn ein Wissenschaftler ein Experiment entwickelt hat, das zeigt,
dass bestimmte Materialien bestimmte Eigenschaften haben,
dann müssen andere Wissenschaftler in der Lage sein, dieses Experiment
zu reproduzieren und zu den gleichen Ergebnissen gelangen.
Auch wenn ein Wissenschaftler die Tragfläche eines Flugzeugs
auf Grund von mathematischen Berechnungen
für tragfähig genug hält, um eine gewisse Last zu tragen,
wird er dennoch Sandsäcke darauf stapeln,
um zu sehen, wann sie bricht. Dann sagt er:
"Schau her, meine Berechnungen haben gestimmt" oder: "Sie waren nicht richtig".
Ich liebe dieses System, da es unvoreingenommen und
frei von dem Denken ist, dass Mathematik alle Probleme lösen könnte.
Man muss auch die Mathematik einer Prüfung unterziehen.
Ich denke, dass jedes System, das überprüft werden kann
auch überprüft werden sollte.
Und dass alle Entscheidungen auf Forschungsergebnissen basieren sollten.
Eine Ressourcenbasierte Wirtschaft ist schlicht die Anwendung der
wissenschaftlichen Methode auf soziale Fragestellungen -
eine Herangehensweise, die in der heutigen Welt völlig fehlt.
Gesellschaft ist eine technische Erfindung.
Und die effizientesten Methoden, um die menschliche Gesundheit,
die Produktion, den Vertrieb, die städtische Infrastruktur usw.
zu optimieren, finden sich im Bereich der Wissenschaft und
der Technologie - nicht in der Politik oder im Geldsystem.
Gesellschaft funktioniert auf die gleiche systematische Weise wie, sagen wir, ein Flugzeug,
und es gibt keine republikanische oder liberale Bauweise eines Flugzeugs.
Gleichermaßen ist die Natur selbst der Bezugspunkt,
den wir verwenden, um unsere Wissenschaft zu belegen.
Und es ist ein festgelegtes System,
das nur aus unserem zunehmenden Verständnis davon erwächst.
Tatsächlich spielt es für die Natur keine Rolle, was du
subjektiv denkst oder für wahr hältst.
Stattdessen gibt sie dir eine Wahl:
Du kannst lernen, dich ihren Naturgesetzen anzupassen,
und dich entsprechend zu verhalten -
wodurch du beständig zur besseren Lebensqualität und Nachhaltigkeit beiträgst...
Oder du versuchst, gegen den Strom zu schwimmen - ohne Nutzen für dich und andere.
Es spielt keine Rolle, wie sehr du daran glaubst, dass du
jetzt gleich aufstehen und die nächste Wand hochlaufen kannst -
das Gesetz der Schwerkraft wird es nicht zulassen.
Wenn du nichts isst - wirst du sterben.
Wenn du als Säugling nicht berührt wirst - wirst du sterben.
So hart das klingen mag - die Natur ist eine Diktatur.
Und wir können entweder auf sie hören und uns in Einklang mit ihr bringen
oder die unvermeidlichen negativen Konsequenzen erleiden.
Eine Ressourcenbasierte Wirtschaft ist nichts anderes
als eine Reihe von bewiesenen, lebensbejahenden Übereinkünften,
wobei alle Entscheidungen auf maximaler
Nachhaltigkeit für Mensch und Umwelt beruhen.
Sie berücksichtigt die empirischen Lebensgrundlagen,
also die Bedürfnisse, die alle Menschen teilen,
ungeachtet ihrer politischen oder religiösen Philosophie.
Bei diesem Ansatz gibt es keinen kulturellen Relativismus.
Er ist keine Frage der Meinung.
Menschliche Bedürfnisse sind menschliche Bedürfnisse,
und Zugang zu den Lebensnotwendigkeiten wie sauberer Luft,
nahrhaftem Essen und sauberem Wasser zu haben
zusammen mit einer positiv verstärkenden, stabilen,
fördernden, gewaltfreien Umgebung ist nötig
für unsere geistige und körperliche Gesundheit,
unsere evolutionäre Fitness,
und daher für das Überleben der Spezies an sich.
Eine Ressourcenbasierte Wirtschaft
würde auf den verfügbaren Ressourcen basieren.
Man kann nicht eine Menge Menschen auf eine Insel bringen
oder eine Stadt für 50.000 Einwohner bauen ohne Zugang
zu den lebensnotwendigen Dingen.
Wenn ich also den Ausdruck "umfassender Systemansatz" verwende,
spreche ich davon, zuerst eine Bestandsaufnahme der Umgebung zu machen
und zu ermitteln, was die Region bereitstellen kann -
es ist nicht nur ein architektonischer Ansatz
und nicht nur ein Designansatz -
sondern das Design muss allen Voraussetzungen für ein
besseres Leben der Menschen entsprechen.
Das meine ich mit einem integrierten Denkansatz.
Nahrung, Kleidung, Unterkunft, Wärme, Liebe -
all diese Dinge sind notwendig.
Und wenn man Menschen eines davon entzieht,
verlieren sie an menschlicher Qualität, sind weniger funktionsfähig.
Die Ressourcenbasierte Wirtschaft als ein globaler, systematischer,
grundlegender Ansatz zur Gewinnung, Produktion und Verteilung
basiert auf einer Reihe von wahren ökonomischen Mechanismen, oder "Strategien",
welche die Effizienz und Nachhaltigkeit
auf jedem Gebiet der Wirtschaft garantieren.
Wenn wir diesem Gedankengang des logischen Designs weiter folgen,
was kommt als nächstes in der Gleichung?
Wo kommt das alles zu Stande?
In Städten.
Das Aufkommen von Städten ist ein entscheidendes Merkmal der modernen Zivilisation.
Ihre Funktion besteht darin, einen effizienten Zugang zu den Lebensgrundlagen zu bieten,
einen besseren sozialen Rückhalt und gesellschaftliche Interaktion zu ermöglichen.
Also wie würden wir vorgehen, um eine ideale Stadt zu entwerfen?
Welche Form wählen wir?
Rechteckig? Trapezförmig?
Nun, wenn wir uns durch die Stadt bewegen wollen,
können wir der Einfachheit halber auch gleich dafür sorgen,
dass alles gleich weit entfernt ist, daher die Kreisform.
Was sollte sich in der Stadt befinden?
Natürlich brauchen wir ein Wohngebiet, Produktionszonen,
Zonen zur Stromerzeugung, und ein Gebiet für Landwirtschaft.
Aber als menschliche Wesen brauchen wir auch Kultur,
Natur, Erholung und Bildung.
Planen wir also einen schönen offen Park ein und
Unterhaltungs- und Veranstaltungszentren für Kultur und Soziales,
sowie Bildungs- und Forschungseinrichtungen.
Und da die Stadt kreisförmig ist,
scheint es Sinn zu machen, diese Funktionszonen in Gürteln
je nach dem erforderlichen Platzbedarf anzulegen
und somit den Zugang zu erleichtern.
Sehr gut.
Nun, lasst uns zu den Details kommen:
Als erstes müssen wir die Hauptinfrastruktur
oder Eingeweide des Stadtorganismus betrachten.
Das wären Wasser-, Waren-,
Müll- und Energietransportkanäle.
Genauso wie wir heute Wasser- und Abwassersysteme unter unseren Städten haben,
würden wir dieses Kanalkonzept ausweiten,
um Recycling von Müll und die Zulieferung voll zu integrieren.
Keine Postboten oder Müllmänner mehr.
Es ist alles mit eingebaut. Wir könnten sogar
automatische Druckluftschläuche und ähnliche Technologien verwenden.
Das Gleiche gilt für den Transport.
Er muss integriert und strategisch so gestaltet sein, um den Bedarf an
verschwenderischen, autonomen Autos zu minimieren.
Elektrische Trams, Förderbänder, Transveyor und
Magnetschwebebahnen, die dich nahezu überall
in die Stadt bringen können, sogar hoch und runter,
und sie verbinden dich auch mit anderen Städten.
Und, natürlich, wenn einmal ein Auto gebraucht wird,
wird es per Satellit gesteuert, um Sicherheit und Integrität zu bewahren.
In der Tat ist diese Automatisierungstechnologie im Moment schon betriebsfähig.
Jedes einzelne Jahr sterben ca. 1,2 Millionen Menschen bei Autounfällen
und 50 Millionen werden verletzt.
Das ist absurd und muss nicht sein.
Mit effizientem Stadtdesign und automatischen, fahrerlosen Autos
kann diese Zahl der Todesopfer so gut wie eliminiert werden.
Landwirtschaft.
Heutzutage, durch unsere planlosen, kostensenkenden industriellen Methoden,
haben wir durch Pestizide, übermäßig viel Kunstdünger und andere Mittel
erfolgreich einen großen Teil des fruchtbaren
Landes auf diesem Planeten zerstört,
ganz zu Schweigen von der weitreichenden Vergiftung unserer Körper.
Es lassen sich in jedem getesteten Menschen, auch bei Säuglingen,
industrielle und landwirtschaftliche, chemische Giftstoffe nachweisen.
Glücklicherweise gibt es eine hervorragende Alternative -
erdlose Hydroponik und Aeroponik,
die auch den Nährstoff- und Wasserbedarf
um bis zu 75% unseres heutigen Verbrauchs senken.
Essen kann in industriellem Ausmaß in geschlossenen
vertikalen Farmen organisch angebaut werden.
So wie in 50-stöckigen 1-Hektar-Grundstücken -
womit zugleich der Bedarf an
Pestiziden und Kohlenwasserstoffen nahezu eliminiert wird.
Das ist die Zukunft der industriellen Nahrungsmittelerzeugung:
effizient, sauber und im Überfluss.
Daher wären solche fortschrittlichen Systeme
Teil unseres landwirtschaftlichen Gürtels, und würden alle
von der gesamten Stadtbevölkerung benötigten Nahrungsmittel erzeugen.
Ohne dass etwas von Außen importiert werden muss,
was wiederum Zeit, Müll und Energie spart.
Und, was die Energie angeht:
Der Energie-Gürtel würde innerhalb eines systemischen Ansatzes,
Elektrizität aus unseren reichlich vorhandenen erneuerbaren Medien erzeugen
– insbesondere Wind, Sonne sowie tiefe und Oberflächen-Geothermie,
und in Wassernähe – Gezeitenenergie und Wellenkraft.
Um Unterbrechungen zu vermeiden
und eine positive Energiebilanz sicherzustellen,
würden diese Medien in einem integrierten System arbeiten
und sich wenn nötig gegenseitig mit Energie versorgen,
während überschüssige Energie in großen
Superkondensatoren unter der Erde gespeichert wird,
so dass kein Verlust entsteht.
Und nicht nur die Stadt versorgt sich selbst mit genügend Energie,
bestimmte Strukturen werden auch unabhängig betrieben, und
generieren Elektrizität durch photo-voltaische Farben,
strukturelle Druckumwandler, thermoelektrische Effekte und andere
vorhandene, aber nicht genügend genutzte Technologien.
Aber selbstverständlich stellt sich die Frage:
Wie werden diese Technologie und Waren allgemein
überhaupt erst geschaffen?
Das bringt uns zur Produktion:
Der industrielle Gürtel wäre, abgesehen von dort ebenfalls vorhandenen
Krankenhäusern usw., das Zentrum der Fabrikproduktion.
Vollständig ortsgebunden
würde er selbstverständlich Rohstoffe über das globale,
gerade besprochene Ressourcen-Verwaltungsystem erhalten,
wobei der Bedarf durch die Bevölkerung der Stadt selbst erzeugt wird.
Was den Prozess der Produktion betrifft,
so müssen wir ein neues, gewaltiges Phänomen diskutieren,
das erst vor kurzem in der Menschheitsgeschichte auftauchte
und auf dem Weg ist, alles zu ändern.
Es wird Mechanisierung oder
Automatisierung von Arbeit genannt.
Wenn du dich umschaust, wird dir auffallen, dass fast
alles, was wir heute benutzen,
automatisch hergestellt wird.
Deine Schuhe, deine Kleidung, deine Haushaltsgeräte, dein Auto und so weiter...
sie werden alle automatisch und von Maschinen gefertigt.
Können wir sagen, dass die Gesellschaft von diesen großen
technischen Entwicklungen unbeeinflusst blieb?
Natürlich nicht.
Diese Systeme diktieren neue Strukturen
und neue Bedürfnisse, und sie machen vieles überholt.
Wir haben exponentielle Fortschritte in der Entwicklung
und Anwendung von Technologie gemacht.
Automatisierung wird also definitiv weitergehen. Man kann
Technologien, die einfach Sinn machen, gar nicht aufhalten.
Automatisierung von Arbeit durch Technologie ist eine Grundlage für
wesentliche soziale Transformationen in der menschlichen Geschichte:
Durchgehend von der Neolithischen Revolution mit der Erfindung des Pflugs
über die Industrielle Revolution mit der Erfindung der Dampfmaschine
bis zum Informationszeitalter, in dem wir jetzt leben, mit
der Erfindung von hochentwickelter Elektronik und Computern.
Und durch die fortgeschrittenen Produktionsmethoden von heute
entwickelt sich Mechanisierung von selbst weiter.
Die traditionelle Methode des Zusammenbauens
von einzelnen Teilen wird abgelöst von
einer fortgeschrittenen Methode, bei der
ganze Produkte in einem einzigen Prozess geschaffen werden.
Wie die meisten Ingenieure bin ich fasziniert von der Biologie, denn sie ist
so voll von Beispielen außergewöhnlicher Ingenieurskunst.
Biologie ist die Erforschung von Dingen, die sich selbst kopieren -
die beste Definition von Leben, die wir haben.
Nochmals, als Ingenieur war ich immer fasziniert
von der Vorstellung, dass Maschinen sich selbst kopieren.
Rep-Rap ist ein dreidimensionaler Drucker -
ein Drucker, den man an seinen Computer anschließt, und
der dann statt zweidimensionaler Muster auf Papier
richtige, fassbare, dreidimensionale Objekte druckt.
Das ist nichts Neues -
3-D Drucker gibt es seit 30 Jahren.
Das Großartige am Rep-Rap ist, dass er die meisten seiner eigenen Teile selbst druckt.
Wenn du also einen hast, dann könntest du
einen weiteren machen und ihn einem Freund schenken,
und du könntest natürlich auch viele anderen nützlichen Dinge drucken.
Vom einfachen Drucken essentieller Haushaltsgüter bei dir zu Hause
bis zum Drucken einer kompletten Autokarosserie auf einen Streich
hat modernes, automatisiertes 3D-Drucken das
Potential, eigentlich alle Bereiche der Fertigung zu revolutionieren -
inklusive Hausbau.
"Contour Crafting" ist
eigentlich eine Fertigungstechnik -
das sogenannte 3D-Drucken - bei der man 3D-Objekte
direkt von einem Computermodell aus baut.
Mit "Contour Crafting" wird es möglich sein,
Häuser mit 200 m² Wohnfläche komplett
durch die Maschine zu bauen - innerhalb eines Tages.
Der Grund, weshalb Leute an automatisierter Bauweise interessiert sind, ist,
dass sie wirklich eine ganze Menge Vorteile mit sich bringt.
Zum Beispiel sind Bauarbeiten sehr arbeitsintensiv,
und obwohl sie Teile der Gesellschaft mit Arbeitsplätzen versorgen,
entstehen dabei Probleme und Komplikationen.
Zum Beispiel ist die Arbeit im Baugewerbe die gefährlichste, die es überhaupt gibt.
Sie ist gefährlicher als Bergbau und Landwirtschaft.
Die höchste Todesrate in fast jedem Land gibt es bei Unfällen am Bau.
Eine andere Problematik ist der Abfall.
Beim Bau eines durchschnittliche U.S.-amerikanischen Hauses fallen drei bis sieben Tonnen Abfall an.
Also dieser Beitrag durch den Bau ist gewaltig.
Noch dazu, wenn wir wissen, dass ungefähr 40% aller Materialien
auf der Welt für den Bau verwendet werden -
eine enorme Verschwendung von Energie und Ressourcen
und ebenso ein großer Schaden für die Umwelt.
Häuser mit Hammer und Nagel aus Holz zu bauen
ist angesichts unseres heutigen Stands der Technologie wirklich absurd
und wird voraussichtlich den selben Weg gehen,
wie die Arbeiterklasse bei der Herstellung in den Vereinigten Staaten.
Eine aktuelle Studie des Ökonomen David Autor vom MIT,
besagt, dass unsere gesellschaftliche Mittelschicht überflüssig ist
und durch Automatisierung ersetzt werden könnte.
Mechanisierung ist ganz einfach viel produktiver,
effizienter und nachhaltiger als menschliche Arbeit
in praktisch jedem Bereich der heutigen Wirtschaft.
Maschinen brauchen keinen Urlaub, keine Pausen, Versicherung, Rente,
und sie können 24 Stunden täglich arbeiten, jeden Tag.
Kapazität und Genauigkeit sind
verglichen mit menschlicher Arbeit unübertroffen.
Die Quintessenz: weltweit wird monotone menschliche Arbeit
überflüssig und unpraktisch werden
und die Arbeitslosigkeit, die man heute um sich herum sieht,
ist im Grunde genommen ein Ergebnis dieser
Evolution der Effizienz der Technik.
Über Jahre haben Marktwirtschaftler dieses anwachsende Muster abgetan,
welches „Technologische Arbeitslosigkeit“ genannt werden kann,
da es so aussah, als würde immer ein neuer Sektor
auftauchen, um die freigesetzten Arbeitskräfte wieder aufzunehmen.
Heute ist der Dienstleistungssektor die einzige wirkliche Anlaufstelle
und beschäftigt derzeit 80% der amerikanischen Arbeiterschaft,
ungefähr im gleichen Verhältnis wie in den meisten anderen Industrieländern.
Allerdings wird dieser Sektor jetzt zunehmend
mit Automatenkiosks, Automatenrestaurants und
sogar automatisierten Geschäften unter Druck gesetzt.
Ökonomen geben jetzt endlich zu,
was sie seit Jahren geleugnet haben:
Technologische Arbeitslosigkeit bringt die Menschen in der gegenwärtigen
Arbeitskrise, die wir wegen des globalen ökonomischen Abschwungs
weltweit sehen können, nicht nur in Verzweiflung,
sondern je mehr sich die Rezession vertieft,
desto schneller mechanisiert gleichzeitig die Industrie.
Der Haken, der dabei übersehen wird,
ist, dass je schneller man mechanisiert, um Geld zu sparen,
um so mehr Leute freigesetzt werden –
um so mehr die allgemeine Kaufkraft reduziert wird.
Das bedeutet, dass während die Firmen
alles günstiger produzieren können,
immer weniger Leute tatsächlich Geld haben, um sich etwas zu kaufen,
unabhängig davon, wie billig es geworden ist.
Die Quintessenz ist, dass das „Arbeit für
Einkommen“-Spiel langsam zu Ende geht.
Tatsächlich, wenn man sich die Jobs einmal anschaut,
die heute existieren,
die die Automatisierung jetzt übernehmen könnte, wenn sie eingesetzt würde,
könnten 75% der globalen Arbeiterschaft
morgen durch Mechanisierung ersetzt werden.
Deshalb gibt es in einer Ressourcenbasierten Wirtschaft
kein geldbasiertes Marktwirtschaftssystem.
Überhaupt kein Geld...
... weil es nicht gebraucht wird.
Eine Ressourcenbasierte Wirtschaft
erkennt die Effizienz der Mechanisierung
und nimmt an, was diese bietet.
Sie kämpft nicht dagegen an, wie wir das heute tun.
Warum? Weil es schlicht unverantwortlich wäre,
solange man ein Interesse an Effizienz und Nachhaltigkeit hat.
Und das bringt uns zu unserem Städtesystem zurück.
In der Mitte liegt die Zentrale Kuppel,
in der sich nicht nur die Bildungseinrichtungen und der
Ausgangspunkt des öffentlichen Verkehrsnetzes befinden,
sondern die auch den Großrechner beherbergt,
der das technische Funktionieren der Stadt koordiniert.
Die Stadt ist eigentlich eine große automatisierte Maschine.
Sie hat Sensoren in allen technischen Zonen,
um den Fortschritt beim Gebäudebau, der Energiegewinnung,
der Produktion, Verteilung usw. mitzuverfolgen.
Bräuchte man Menschen, um diese Prozesse zu überwachen -
für den Fall von Störungen und ähnlichem?
Höchstwahrscheinlich: ja.
Aber die Zahl würde im Laufe der Zeit abnehmen,
dank stetiger Verbesserung.
Heutzutage bräuchte man vielleicht 3%
der Stadtbevölkerung für diese Tätigkeit,
wenn man es herunter rechnet.
Und ich kann dir versichern,
dass in einem Wirtschaftssystem, das
darauf ausgelegt ist, für dich zu sorgen
und dein Wohlergehen sicherzustellen,
ohne dass du dich Tag für Tag der privaten Diktatur
unterwerfen musst...
normalerweise in Form eines Jobs, der entweder
technisch unnötig oder gesellschaftlich sinnlos ist,
während man oft mit Schulden kämpft, die nicht existieren,
nur damit man gerade zurecht kommt...
Ich garantiere dir: Die Menschen werden ihre Zeit gerne zur Verfügung stellen,
um ein System am Laufen zu halten und zu verbessern,
das wirklich für sie sorgt.
An dieses Problem des "Anreizes" ist die
allgemeinen Annahme gekoppelt, dass die Menschen
ohne den äußeren Druck, für den eigenen
Lebensunterhalt arbeiten zu müssen,
nur noch rumsitzen und nichts tun und
sich in faule, übergewichtige Fettsäcke verwandeln würden.
Das ist Unsinn.
Vielmehr erzeugt ein Arbeitssystem, wie wir es
heute haben, Faulheit -
anstatt sie zu beseitigen.
Wenn du an deine Kindheit zurückdenkst
-so voll von Leben-, an dein Interesse daran, all das Neue zu verstehen,
du hast Dinge gestaltet und erkundet...
Doch mit der Zeit hat das System dein Blickfeld eingeengt:
dein Fokus wurde darauf gelenkt herauszufinden, wie man Geld verdient.
Von der frühen Erziehung an
bis zum Studium an einer Universität wirst du immer mehr eingeschränkt.
Am Ende bist du nur ein Rädchen
im Getriebe, das dazu beiträgt,
alle Erträge an das oberste eine Prozent abzuliefern.
Wissenschaftliche Studien haben jetzt gezeigt, dass finanzielle
Belohnung kein guter Anreiz für
Einfallsreichtum und Kreativität ist.
Der Akt des Schöpfens selbst ist der Lohn.
Geld taugt anscheinend nur als Ansporn
für sich wiederholende, stumpfsinnige Tätigkeiten;
solche, die - wie wir eben gezeigt haben - durch Maschinen ersetzt werden können.
Wenn es um Innovation geht -
also die tatsächliche Verwendung des menschlichen Geistes -
hat sich finanzieller Anreiz sogar als hinderlich erwiesen, weil er
mit dem eigentlichen schöpferischen Gedanken interferiert und ablenkt.
Das mag auch erklären, weshalb Nicola Tesla, die Gebrüder Wright
und andere Erfinder, die entscheidend zu unserer heutigen
Welt beigetragen haben,
nie finanzielle Motive für ihr Tun erkennen ließen.
Geld ist schlicht der falsche Anreiz
und verursacht hundertmal mehr Verzerrung,
als es einen positiven Beitrag leistet.
Guten morgen, Klasse. Bitte setzt euch.
Als erstes würde ich gerne durch den Raum gehen
und euch fragen, was ihr mal werden wollt, wenn ihr groß seid.
Wer möchte als erstes?
Okay, wie wäre es mit dir, Sarah?
Wenn ich groß bin, dann möchte ich bei McDonalds arbeiten wie meine Mutter!
Ah, Familientradition, wie?
Wie ist es mit dir, Linda?
Wenn ich groß bin, dann werde ich
Prostituierte auf den Straßen von New York City!
Oh, ein Glamourgirl, was?
Sehr ehrgeizig.
Und du Tommy?
Wenn ich groß bin, werde ich ein
reicher, elitärer Geschäftsmann, der an
der Wall Street tätig ist und Profit aus dem Kollaps
ausländischer Wirtschaftssysteme schlägt.
Einfallsreich...
und auch schön, etwas Interesse an multikulturellen Belangen zu sehen.
[Opfer der Kultur]
Wie bereits erwähnt, wendet eine Ressourcenbasierte
Wirtschaft die wissenschaftliche Methode auch auf soziale Belange an
und beschränkt sie nicht nur auf die technische Effizienz.
Es berücksichtigt auch das
Wohlbefinden von Mensch und Gesellschaft und alles, was dieses ausmacht.
Wozu wäre ein Gesellschaftssystem gut, wenn es nicht am Ende
Zufriedenheit und friedliche Koexistenz hervorbringen würde.
Es ist wichtig zu erwähnen, dass
mit der Abschaffung des Geldsystems
und der Sicherung der Versorgung mit allem Notwendigen
eine weltweite Abnahme von Verbrechen
um ungefähr 95% einhergehen würde,
da es nichts zu stehlen, zu veruntreuen, zu erschleichen oder ähnliches gäbe.
Heutzutage sind 95% aller Menschen in Gefängnissen
auf Grund eines geldbezogenen Verbrechens dort oder wegen Drogenmissbrauchs
und Drogenmissbrauch ist eine Krankheit – kein Verbrechen.
Was ist dann mit den anderen 5%?
Den wirklich Gewalttätern...
oft scheinen diese nur der Gewalttätigkeit wegen
gewalttätig zu sein....
Sind sie einfach nur „böse“ Menschen?
Der Grund, weswegen ich denke, dass es schlicht Zeitverschwendung ist,
eine moralische Wertung gewalttätiger Menschen
vorzunehmen ist,
dass es uns kein Stück weiterbringt, wenn es um
das Verständnis der Ursachen
und die Vorbeugung von Gewalt geht.
Manchmal werde ich gefragt, ob ich es für richtig halte, Kriminellen zu "vergeben".
Meine Antwort darauf lautet:
"Nein, ich halte von Vergebung
nicht mehr als von Verurteilung."
Erst wenn wir als Gesellschaft dazu
bereit sind, Gewalt mit der gleichen geistigen Einstellung anzugehen,
wie Probleme der Gesundheit und der Vorsorgemedizin
und nicht bloß als moralisch "böse" anzusehen...
Erst wenn wir damit anfangen, etwas an unserer eigenen
Einstellung und unseren Werten zu ändern,
werden wir die Gewalt erfolgreich reduzieren können,
anstatt sie noch weiter anzuregen -
wie wir es bislang tun.
Je stärker dein Verlangen nach Gerechtigkeit ist, desto mehr Schmerz
wirst du erfahren, denn so etwas wie Gerechtigkeit gibt es nicht.
Es ist, wie es ist. Fertig.
In anderen Worten, wenn Menschen darauf konditioniert wurden, rassistische Fanatiker zu sein,
wenn sie in einem Umfeld aufgewachsen sind, welches genau das gutheißt,
warum verurteilen wir diese Menschen dafür?
Sie sind Opfer einer Subkultur.
Daher muss ihnen geholfen werden.
Der Punkt ist, wir müssen die Umgebung neu entwerfen,
die abnormale Verhaltensweisen hervorbringt.
Das ist das Problem.
Nicht einfach jemanden ins Gefängnis stecken.
Deswegen sind Konzepte wie
Richter, Anwälte und Entscheidungsfreiheit gefährlich,
da sie dir schlicht falsche Informationen vermitteln.
Z.B. darüber dass die Person "böse" oder ein "Serienmörder" sei.
Serienmörder werden gemacht.
So wie auch Soldaten mit einem Maschinengewehr zu Serienmördern werden.
Sie werden zu Tötungsmaschinen,
doch niemand betrachtet sie als Mörder
oder gar Auftragskiller, denn es erscheint "natürlich".
Also geben wir Leuten die Schuld.
Wir sagen. "Naja, der Typ war ein Nazi - er hat Juden gefoltert".
Nein, er wurde dazu erzogen Juden zu foltern.
Hat man einmal akzeptiert, dass Menschen
unterschiedliche Auswahlmöglichkeiten haben, und auch die Freiheit
über diese zu entscheiden,
was heißen soll ohne dabei beeinflusst zu werden
und dass will mir überhaupt nicht einleuchten.
Alle Entscheidungen die wir treffen werden beinflusst
von der Kultur in der wir leben, von unseren Eltern
und dem vorherrschenden Wertesystem.
Wir sind also beeinflusst und können demnach keine "freien" Entscheidungen treffen.
Welches ist das großartigste Land auf der Welt? Die wahre Antwort:
Ich war noch nicht überall auf der Welt und ich weiß nicht
genug über andere Kulturen, um diese Frage zu beantworten.
Ich kenne niemanden, der so redet.
Sie sagen: "Es sind die guten alten Vereinigten Staaten von Amerika!
Das großartigste Land der Welt!"
Es gibt keine Umfrage... "Warst Du schon mal in Indien?" - "Nein."
"Warst Du schonmal in England?" - "Nein."
"Warst Du schonmal in Frankreich?" - "Nein."
Also wie kommst Du dann zu deiner Annahme?
Sie können das nicht beantworten und werden sauer auf dich.
Sie sagen: "Verdammt! Was glaubst du eigentlich wer du bist,
mir sagen zu können was ich denken soll?!"
Du weißt ja....nicht vergessen: Du hast es mit Fehlgeleiteten zu tun.
Sie sind nicht verantwortlich für ihre Antworten,
sie sind die Opfer der Kultur und das bedeutet,
sie sind von ihrer Kultur beeinflusst
[Teil 4: Der Aufstieg]
Wenn es um die Ressourcenbasierte Wirtschaft geht,
hört man oft die gleichen Argumente...
[Ey!] (unterbrochen)
[Ey, Hey!]
[Ey, jetzt warte mal einen Moment!]
[Ich kenn das hier. Das heisst Marxismus, Kumpel.]
[Stalin hat 800 Milliarden Leute wegen solcher Ideen getötet...]
[Mein Vater ist im Gulag gestorben!]
[Kommunist! Faschist!]
[Wenn du Amerika nicht leiden kannst, dann verschwinde!]
Ok, ok, jetzt beruhigt euch erstmal alle ...
[Tod der Neuen Weltordnung!]
[Tod der Neuen Weltordnung!]
Und wie die Irrationalität des sichtlich schockierten
und verwirrten Publikums langsam anschwoll,
erlitt der Vortragende plötzlich einen tödlichen Herzinfarkt.
Und der scheinbar kommunistische Propagandafilm war vorbei.
[Systemfehler]
[Wiederherstellung eingeleitet - Wiederhergestellt]
Aber wisst ihr, ich habe solche Dinge bereits in
diversen "Denkfabrik"-ähnlichen Kreisen angesprochen,
in Organisationen wie dem Club of Rome und so weiter...
Und sie sagen: "Marxist!"
Was? Marxist? Woher das denn?
Sie haben diese Kategorien im Kopf, an die sie sich klammern -
ihr "heiliger Gral" -
und der ist so eindimensional.
Leute fragen mich, ob ich ein Sozialist oder ein Kommunist oder Kapitalist bin,
und ich sage, ich bin nichts davon. Warum glaubt ihr,
dass dies die einzigen Optionen wären?
All diese politischen Konstrukte
wurden erschaffen von Denkern, die annahmen,
wir würden auf einem Planeten mit unbegrenzten Ressourcen leben.
Nicht eine dieser politischen Philosophien zieht auch
nur in Erwägung, dass es je an etwas mangeln könnte.
Ich glaube, dass Kommunismus, Sozialismus, die freie Marktwirtschaft,
und Faschismus Teil der sozialen Evolution sind.
Man kann nicht einfach einen gigantischen Sprung
von einer Kultur zur anderen machen -
es gibt Übergangssysteme.
Vor allen "-ismen" brauchen wir eine Lebensgrundlage,
die, wie ich gerade beschrieben habe,
die Summe der Voraussetzungen dafür ist,
dass wir unseren nächsten Atemzug tun können;
das ist die Luft, die wir atmen,
das Wasser, das wir trinken, die Sicherheit, die wir haben,
die Bildung, die uns zugänglich ist - all
diese Dinge, die wir teilen und nutzen, und ohne die
kein Leben - in keiner Kultur - jemals auskommen kann.
Also müssen wir ganz zurück an die Basis,
und diese wird nicht länger ein „-ismus“ sein.
Es wird eine „Lebenswertanalyse“ sein.
[Jenseits des Erlaubten]
Es ist eine historische Tatsache,
dass die vorherrschende intellektuelle Kultur
einer jeweiligen Gesellschaft die Interessen der
dominierenden Gruppe innerhalb dieser Gesellschaft widerspiegelt.
In einer Sklavenhalter-Gesellschaft
wird die Ansicht über Menschen und Menschenrechte
die Bedürfnisse der Sklavenhalter widerspiegeln.
In einer Gesellschaft wiederum, die darauf basiert,
dass bestimmte Menschen die Macht haben, Leben und Arbeit
Millionen Anderer zu lenken und daraus Profit zu schlagen,
wird die vorherrschende Meinung auch wieder
die Bedürfnisse der dominierenden Gruppe widerspiegeln.
Egal, wo man hinsieht, wird man feststellen,
dass die vorherrschenden Konzepte in Psychologie,
Soziologie, Geschichtswissenschaft,
Volkswirtschaftslehre und Politikwissenschaften
im Grunde Ausdruck gewisser elitärer Interessen sind.
Und man neigt dazu, Akademiker, die das zu
sehr hinterfragen, an den Rand zu drängen oder
als „Radikale“ anzusehen.
Die vorherrschenden Werte einer Kultur tendieren
dazu, das zu unterstützen und zu bewahren,
was in dieser Kultur belohnt wird.
In einer Gesellschaft, in der Erfolg und
Status am materiellen Wohlstand – und nicht
an der Gemeinnützigkeit – gemessen werden,
ist es kein Wunder, dass die Welt heute so ist, wie sie ist.
Unser Wertesystem krankt daran,
– es ist völlig aus den Fugen geraten –
dass die Priorität von persönlicher und gesellschaftlicher Gesundheit
sekundär geworden ist zugunsten der zerstörerischen
Idee von künstlichem Reichtum und unbeschränktem Wachstum.
Wie ein Virus durchdringt diese Krankheit jetzt
alle Facetten der Staatsführung
– Nachrichtenmedien – Unterhaltung – und selbst die akademische Welt.
Und eingebaut in seine Struktur finden sich
Schutzmechanismen
gegen all das, was stören könnte.
Die Jünger der Finanzmarkt Religion,
die selbsternannten Hüter des Status Quo,
suchen stets Wege, um jede Art von Gedankengang zu vermeiden,
der mit ihren Annahmen nicht in Einklang zu bringen ist.
Die häufigste von ihnen: projizierte Dualitäten.
Wenn du kein Republikaner bist, musst du Demokrat sein.
Bist du nicht Christ, bist du möglicherweise Satanist,
und wenn du das Gefühl hast, man könnte die Gesellschaft erheblich verbessern,
in dem man mal drüber nachdenkt, vielleicht - ich weiß nicht -
für jeden Einzelnen zu sorgen?
Du bist halt nur ein "Utopist".
Und die Tückischste von allen:
Wenn du gegen den freien Markt bist,
musst du auch zwangsläufig gegen die Freiheit an sich sein.
Ich glaube an die Freiheit.
Jedes Mal wenn du das Wort "Freiheit" hörst irgendwo
oder "Einmischung der Politik",
dann bedeutet das entschlüsselt:
verhindern, dass ein Großteil des Umsatzes
zu einem Mehr an Geld für die Privatleute wird.
Das war's. Alles andere, was sie sagen werden:
Die Menschen brauchen mehr Wohlstand,
das ist der Kampf Freiheit gegen Tyrannei usw.
Jedes Mal wenn es dir auffällt, kannst du es dazu entschlüsseln,
und ich glaube, dass du einen eins-zu-eins Zusammenhang finden wirst,
jedes einzelne Mal, wenn sie diese Begriffe verwenden.
In gewissem Sinne könnten wir das als
Vorschrift bezeichnen. Eine herrschende Vorschrift für Verständnis und Wert.
Sie wirkt unterhalb ihrer eigenen Wahrnehmung davon,
weswegen sie behaupten mögen: "Nein, dass ist überhaupt nicht, was ich damit meine!",
doch in Wirklichkeit ist das genau das, was sie meinen.
Es ist wie mit der Grammatik beim Sprechen,
man folgt ihren Regeln,
ohne sich deren bewusst zu werden...
Was wir also haben, ist, was ich eine "Herrschende Wertevorschrift" nenne,
die all dem unterlagert ist. Jedes Mal wenn sie Begriffe verwenden
wie "Mangel an Freiheit" oder "Freiheit"
oder "Fortschritt" oder "Entwicklung"
kannst du sie alle genau so verstehen.
Natürlich, wenn man das Wort „Freiheit“ hört,
taucht es oft in einem Satz mit
dem Begriff „Demokratie“ auf.
Es ist faszinierend, wie Leute heute anscheinend glauben,
sie hätten wirklich einen wesentlichen Einfluss darauf,
was ihre Regierung tut.
Sie vergessen, dass es eben genau in der Natur
unseres Systems liegt, alles zum Verkauf anzubieten.
Die einzige Stimme, die zählt, ist das Geld,
und es spielt keine Rolle, wie sehr Aktivisten
nach Ethik und Verantwortlichkeit schreien.
In einem Marktsystem steht jeder Politiker, jede Gesetzgebung
und daher jede Regierung zum Verkauf.
Und selbst mit 20 Billionen Dollar Bankenrettungs-
paketen seit 2007
– einer Geldmenge, die gereicht hätte, um, sagen wir,
die zur Umstellung der globalen Energie-Infrastruktur
auf gänzlich erneuerbare Verfahren gereicht hätte,
statt an eine Reihe von Institutionen zu gehen,
die genau nichts dazu beitragen, der Gesellschaft zu helfen;
Institutionen, die morgen ersatzlos
verschwinden könnten...
Die blinde Konditionierung, dass Politik und
Politiker für das öffentliche Wohlergehen da sind, geht weiter.
In Wahrheit ist Politik ein Geschäft,
– nicht anders als jedes andere im Marktsystem –
und ihr Eigeninteresse steht vor allem Anderen.
Ehrlich, ich glaube wirklich nicht an politisches Handeln.
Ich denke, das System kontrahiert und expandiert wie es will.
Es gleicht diese Veränderungen aus.
Die Bürgerrechtsbewegung sehe ich als Entgegenkommen
derer, denen das Land gehört.
Ich denke, sie wissen genau, was in ihrem Interesse liegt;
sie erkennen, dass ein gewisser Grad an Freiheit gut ist –
eine Illusion von Unabhängigkeit. Lass die Leute einmal im Jahr wählen,
dann haben sie die Illusion einer (in Wahrheit bedeutungslosen) Wahl.
Eine unbedeutende Wahl - wir laufen wie die Sklaven umher und sagen
"Oh, ich habe gewählt". Die Grenzen der Debatte sind festgelegt,
bevor die Diskussion überhaupt angefangen hat.
Und jeder Andersdenkende wird verdrängt,
als "Kommunist" gebrandmarkt oder ähnliches. Du seist "illoyal",
oder womöglich ein "Spinner".
Und dann ist es auf einmal eine "Verschwörung". Der Begriff wurde gemacht.
Etwas, worüber die Menschen nicht auch nur eine Minute nachdenken sollten:
Dass sich mächtige Leute zusammentun und einen Plan haben.
Und die Menschen sagen: "Ach du Quatschkopf", "du Verschwörungs-Spinner".
Und von all diesen Abwehrmechanismen des Systems
gibt es zwei, die besonders oft angeführt werden.
Der erste besagt, dass unser System der Grund für
den materiellen Fortschritt auf unserem Planeten sei.
Nun... Nein.
Es gibt zwei Ursachen, die der eigentliche Grund
für unseren sogenannten "Wohlstand" und das
Bevölkerungswachstum sind, das wir kennen.
Erstens: Die exponentiell voranschreitende Verbesserung von Produktionsverfahren,
sprich, wissenschaftlicher Einfallsreichtum.
Und zweitens: Die Entdeckung der reichhaltig vorhandenen Kohlenwasserstoff-Energien,
die bis heute den Grundpfeiler unseres gesamten sozio-ökonomischen Systems darstellten.
Die freie Marktwirtschaft, Kapitalismus,
das monetäre Marktsystem - wie auch immer du es nennen willst -
ist nichts als ein bloßer Nutznießer dieser Fortschritte in seinem Namen.
Gleichzeitig schafft es verzerrte Anreize, und sorgt für eine
extrem ungleiche Verteilung der eben genannten Früchte unseres Fortschritts.
Der zweite Abwehrmechanismus besteht darin, dass jahrelange
Propaganda ein starkes soziales Vorurteil geschaffen hat,
das jedes andere soziale System als
"tyrannisch" darstellt.
Es werden dann Namen genannt wie Stalin, Mao, Hitler...
mit all den Toten, die auf ihr Konto gingen.
Nun, so tyrannisch diese Männer und deren
gesellschaftliche Ideologien auch gewesen sein mögen:
Wenn es um die Zahl der Menschen geht,
die jeden Tag systematisch getötet werden,
kommt nichts in der Geschichte auch nur annähernd
an das heran, womit wir es heute zu tun haben.
Die Hungersnöte des letzten Jahrhunderts traten nicht deswegen auf,
weil es nichts zu essen gibt.
Sie wurden verursacht durch relative Armut.
Die wirtschaftlichen Ressourcen waren so ungleich verteilt,
dass die Armen einfach nicht genug Geld besaßen,
um Lebensmittel zu kaufen, die aber verfügbar
gewesen wären, wenn man sie sich hätte leisten können.
Dies wäre ein Beispiel für strukturelle Gewalt.
Ein weiteres Beispiel: In Afrika und anderen Gebieten -
ich werde mich hier auf Afrika konzentrieren -
sterben Menschen im zweistelligen Millionenbereich an AIDS.
Warum sterben sie?
Doch nicht, weil wir nicht wissen, wie man AIDS behandelt.
Millionen von Menschen in den reichen Ländern
kommen erstaunlich gut mit der Infektion zurecht,
da sie die entsprechenden Medikamente zur Behandlung bekommen.
Die Menschen in Afrika, die an AIDS sterben,
sterben nicht auf Grund des HI-Virus,
sondern sie sterben weil sie nicht das Geld haben,
um die Medikamente kaufen zu können, die sie überleben lassen würden.
Gandhi hat dies erkannt. Er sagte:
"Die tödlichste Form der Gewalt ist Armut."
Und das ist absolut richtig.
Armut tötet weitaus mehr Menschen als sämtliche Kriege,
sie tötet mehr Menschen als alle Mörder und
Suizide der Geschichte zusammengenommen...
Strukturelle Gewalt tötet nicht nur mehr Menschen als
alle verhaltensbedingten Formen der Gewalt zusammen,
strukturelle Gewalt ist außerdem
der Hauptgrund für verhaltensbedingte Gewalt.
[Jenseits des Peaks]
Öl ist das Fundament
und allgegenwärtig im Bauwerk der menschlichen Zivilisation vertreten.
10 Kalorien aus Kohlenwasserstoff-Energie - Erdöl und Erdgas -
stecken in jeder Kalorie der Nahrung, die wir in den industrialisierten Ländern essen.
Düngemittel werden aus Erdgas hergestellt.
Pestizide werden aus Erdöl hergestellt.
Erdöl ist der Treibstoff für Maschinen zum Pflanzen, Pflügen, Bewässern, Ernten,
Transportieren, Verpacken. Wir verpacken unser Essen
in Plastik - das ist Erdöl. Alles Plastik besteht aus Erdöl.
In einem Autoreifen stecken 26,5 Liter Erdöl.
Erdöl ist überall, es ist allgegenwärtig. Und nur dem Erdöl haben
wir es zu verdanken, dass heute
fast 7 Milliarden Menschen den Planeten bevölkern.
Diese billige und relativ leicht erschließbare Energiequelle
- die übrigens äquivalent zur Arbeistleistung von Milliarden
von rund um die Uhr arbeitenden Sklaven ist -
hat die Welt im letzten Jahrhundert radikal verändert,
und die Bevölkerung hat sich währenddessen verzehnfacht.
Aber bis 2050 wird der Erdölvorrat nur noch reichen, um
weniger als die Hälfte der heutigen Weltbevölkerung
mit ihrer heutigen Lebensweise zu versorgen.
Also müssen wir unseren Lebensstil radikal umstellen.
Die Welt verbraucht heute sechs Barrel Öl für jedes tatsächlich geförderte Barrel.
Vor fünf Jahren waren es noch vier
Barrel auf jedes neu gefundene.
In einem Jahr werden es
acht Barrel Öl pro neu entdecktem sein.
Mich stört das Fehlen jeglicher ernsthafter
Bestrebungen der Regierungen und Branchenführer weltweit,
etwas anders zu machen.
Es gibt zwar halbherzige Versuche, mehr Windkraft zu nutzen
und vielleicht auch die Gezeiten...
Es gibt Anläufe unsere Autos ein wenig effizienter zu machen -
doch nichts sieht nach einer tatsächlichen
Revolution aus. Das ist alles ziemlich unbedeutend -
und das ist, finde ich, ziemlich beängstigend.
Unsere Regierungen werden von diesen Ökonomen dirigiert,
die gar nicht erfassen, worüber wir hier reden.
Sie versuchen den Konsum anzuregen, um den alten Wohlstand wiederaufblühen zu lassen,
in der Hoffnung, so die Vergangenheit wiederherstellen zu können.
Sie drucken einfach immer mehr Geld ohne jeglichen Gegenwert.
Wenn sich die Wirtschaftslage also wieder erholt,
und das berühmte "Wachstum" zurückkehrt,
dann wird das nur von kurzer Dauer sein, weil
binnen kürzester Zeit - in Monaten, nicht Jahren -
wieder die Versorgungsgrenze erreicht sein wird.
Es wird wieder einen Preisschock geben -
und eine noch tiefere Rezession. Ich glaube,
wir begeben uns hier in eine Reihe von Teufelskreisen.
Das Wirtschaftswachstum steigt, es kommt zu Preis-Spitzen,
und alles bricht zusammen. Genau da sind wir gerade.
Dann geht es wieder aufwärts, aber jetzt sind wir an dem Punkt,
an dem es keine Möglichkeit mehr gibt, billige Energie zu produzieren.
Wir haben Peak Oil erreicht - ab jetzt nimmt die Erdölfördermenge ab.
Es gibt keine Möglichkeit, noch größere Mengen Erdöl noch schneller zu fördern. Das bedeutet:
Der hohe Ölpreis wird zum Niedergang der Industrie führen, der Ölpreis wird fallen -
wie Anfang 2009 - und dann haben wir einen sogenannte "Erholung",
in der der Preis des Öls wieder anfängt zu steigen.
Kürzlich stand der Kurs bei ungefähr 80 US Dollar pro Barrel.
Und man sieht, dass sich die Menschen selbst $80 pro Barrel
angesichts des finanziellen und wirtschaftlichen Zusammenbruchs
einfach nicht mehr leisten können.
Die weltweite Erdölförderung liegt im Moment bei 86 Millionen Barrels pro Tag.
Über die nächsten zehn Jahre müssen
etwa 14 Millionen Barrels am Tag ersetzt werden.
Und es gibt bisher nichs, wodurch auch nur 1%
eines so großen Bedarfs gedeckt werden kann.
Wenn wir nicht schleunigst etwas unternehmen,
werden wir bald ein enormes Energiedefizit haben.
Ich glaube, der größte Fehler besteht darin, dass wir vor ungefähr
einem Jahrzehnt nicht erkannt haben, dass eine gemeinsame
Anstrengung nötig ist, um
diese erneuerbaren Energieformen zu entwickeln.
Ich denke, das werden unsere Enkel nicht nachvollziehen
können: "Ihr wusstet damals doch, dass ihr es mit
einem vergänglichen Rohstoff zu tun hattet.
Wie konntet ihr nur eure gesamte Wirtschaft um etwas herum
aufbauen, das mit Sicherheit ausgehen würde?"
Zum ersten Mal in der menschlichen Geschichte
steht die gesamte Spezies vor dem Versiegen einer Ressource,
die essentiell für unser gegenwärtiges Überlebenssystem ist.
Und das wirklich Kranke an der ganzen Sache ist,
dass selbst angesichts der Erdölknappheit
unser wirtschaftliches System immer noch blindlings
sein krebsartiges Wachstumsmodell forciert...
... damit die Menschen weiterhin ihre erdölbetriebenen Autos kaufen,
um das BIP zu steigern und Jobs zu sichern... Ein Teufelskreis.
Gibt es Lösungsansätze, um die auf Kohlenwasserstoff
basierende Wirtschaft zu ersetzen?
Natürlich.
Aber der Weg, der nötig ist, um dorthin zu gelangen,
wird nicht über die herkömmlichen Mechanismen der Marktwirtschaft führen,
weil dabei neue Lösungen nur
durch den Profit-Mechanismus zu Stande kommen.
Die Leute investieren nicht in erneuerbare Energien,
weil damit kein Geld zu verdienen ist, weder auf kurze, noch auf lange Sicht.
Die nötige Hingabe, um so etwas zu bewerkstelligen,
geht mit großen finanziellen Verlusten einher.
Es gibt also keine finanziellen Anreize dafür;
und in diesem System geschieht nichts ohne finanziellen Anreiz.
Noch dazu kommt Peak Oil,
nur eine der vielen zutage tretenden Konsequenzen
des Umwelt-und-Gesellschafts-Zug-Wracks, das gerade Fahrt aufnimmt.
Rückläufig ist auch die Förderung von Frischwasser
– des Stoffs, auf dem unsere Existenz aufbaut --
an welchem es momentan
ca. 2,8 Mrd. Menschen mangelt.
Und dieser Mangel ist auf dem besten Weg, bis 2030 4 Mrd. zu betreffen.
Nahrungsmittelproduktion:
Die Zerstörung fruchtbaren Ackerlands, welches heutzutage 99,7%
aller von Menschen verzehrten Nahrung hervorbringt,
geschieht bis zu 40 mal schneller als der natürliche Regenerationsprozess,
wodurch in den letzten 40 Jahren 30%
des Ackerlandes unfruchtbar wurden.
Ganz davon abgesehen, dass Kohlenwasserstoffe das Rückgrat
unserer heutigen Landwirtschaft sind, und bei einem Rückgang...
wird auch die Nahrungsmittelverfügbarkeit zurückgehen.
Was die Ressourcen im Allgemeinen angeht,
werden wir bei unseren heutigen Verbrauchsgewohnheiten
bis 2030 einen zweiten Planeten brauchen, um so weitermachen zu können.
Ganz abgesehen von der fortschreitenden
Zerstörung der lebenserhaltenden Artenvielfalt,
welche Aussterbewellen hervorruft und
die Natur weltweit ins Ungleichgewicht bringt.
Und während alles knapper wird,
steigt die Bevölkerung fast exponentiell an;
und schon im Jahre 2030 könnten es
8 Mrd. Menschen sein, die auf unserem Planeten wohnen.
Allein bei der Energiegewinnung bedarf es
bis 2030 einer Steigerung um 44%, um den Bedarf zu decken.
Sollen wir erwarten – da Geld ja bekanntlich
die einzige Veranlassung zum Handeln ist – dass irgendein
Land auf diesem Planeten sich die massiven notwendigen
Änderungen leisten kann, um Landwirtschaft, Wasseraufbereitung,
Energiegewinnung, usw. zu revolutionieren?
Wenn das globale Model der Schuldenpyramide
langsam die ganze Welt zum Erliegen bringt...
Einmal ganz abgesehen davon, dass
die Arbeitslosigkeit, die es momentan gibt
mit der technologischen Arbeitslosigkeit
zur absoluten Normalität werden wird.
Die Jobs kommen nicht wieder.
Und zu guter Letzt eine umfassende soziale Perspektive:
Zwischen 1970 und 2010 hat sich die Armut auf diesem Planeten
wegen dieses Systems verdoppelt.
Und wenn man sich diese Entwicklungen ansieht,
glaubst du ernsthaft daran, dass
diese Verdopplung je aufhören wird?
Oder das Leid? Oder die Massenhungersnöte?
[Der Anfang]
Es wird kein Zurück und keine Erholung geben.
Dies ist nicht irgendeine langanhaltende Depression,
aus der wir uns irgendwann herauslösen können.
Ich denke, die Phase, die wir nach der nächsten Runde
von Wirtschaftskrisen sehen werden sind massive Unruhen.
Wenn kein Arbeitslosengeld mehr gezahlt wird,
weil die Staaten kein Geld mehr übrig haben.
Und wenn es so schlimm wird, dass die Menschen das Vertrauen
in die gewählten Volksvertreter verlieren, werden Sie Veränderungen fordern,
wenn wir uns nicht vorher gegenseitig umbringen
oder die Umwelt zerstören.
Ich habe nur Angst davor, dass wir irgendwo hingehen, wo es kein Zurück mehr gibt.
Und das macht mir ewig Sorgen.
Wir tun alles, was wir können um diesen Zustand zu vermeiden.
Es ist klar, dass wir am Rande einer großen Veränderung im menschlichen Leben stehen...
Dass das, was jetzt vor uns liegt ein fundamentaler
des Lebens ist, das wir seit einem Jahrhundert kennen.
Es muss eine Verbindung geschaffen werden, zwischen der Wirtschaft
und den Ressourcen dieses Planeten.
Mit Ressourcen meine ich tierisches und pflanzliches Leben,
die Gesundheit der Weltmeere und alles andere.
Wir leben in einem monetären Muster, das nicht
lockerlassen wird, bis es das letzte menschliche Wesen getötet hat.
Die Machthabenden werden alles tun, um an der Macht zu bleiben,
und das solltet ihr stets bedenken.
Sie werden die Armee, die Marine und Lügen einsetzen...
oder tun, was immer sonst nötig ist, um an der Macht zu bleiben.
Sie werden ihre Position nicht einfach aufgeben.
Denn sie kennen kein anderes System, das ihren Fortbestand sichert.
[Live aus New York]
[Globale Proteste bringen die Weltwirtschaft zu Fall]
[London - Live]
[China - Live]
[Südafrika - Live]
[Spanien - Live]
[Russland - Live]
[Kanada - Live]
[Saudi-Arabien - Live]
[Kriminalitätsraten im Westen steigen dramatisch an]
[UNO erklärt weltweiten Notstand]
[Globale Arbeitslosigkeit bei 65%]
[Angst vor Weltkrieg greift weiter um sich]
[Zusammenbruch der Schulden löst Nahrungsknappheit aus]
[Holt sie euch zurück]
[Obwohl bislang von keinen Gewalttaten berichtet wurde,
dauern die beispiellosen Proteste weiter an...
Es scheint, als seien mehrere Billionen Dollar
systematisch von Konten
auf der ganzen Welt abgehoben worden,
die nun offenbar zu großen Bergen
vor den Zentralbanken aufgehäuft werden.]
[DIES IST DEINE WELT]
[DIES IST UNSERE WELT]
[DIE REVOLUTION BEGINNT JETZT]
[WWW.THEZEITGEISTMOVEMENT.COM]