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Gentechnisch veränderte Nutzpflanzen werden beworben
als nützlich für Farmer, Verbraucher und die Natur.
Pflanzen wie Mais und Soja wurden so verändert dass sie das von Monsanto
unter dem Namen Roundup vertriebene Herbizid Glyphosat tolerieren.
Dies sind die Geschichten von Menschen, die Erfahrung mit solchen Pflanzen haben.
Als Farmer...
glauben Sie.
Sie glauben an jeden Acker...
und jede Nutzpflanze.
An harte Arbeit und vollen Einsatz.
Sie glauben an die Zukunft der Landwirtschaft...
und die Möglichkeiten, die sich bieten werden.
Sie glauben an die Ernte von Morgen...
die unseren wachsenden Planeten von Generation zu Generation versorgt.
Wir glauben...
an Sie.
Die meisten amerikanischen Farmer glaubten...
der Werbung von Monsanto.
Sie glaubten, so würde die Landwirtschaft produktiv bleiben.
Aber wissen Sie:
Weder bei Soja, noch Mais gab es die Ertragssteigerungen...
die versprochen wurden. Das sage nicht nur ich.
Das US-Landwirtschaftsministerium führt Statistik...
über die Ernten in jedem Anbaujahr.
Vor der Gentechnik hatten wir solche Ertragskurven...
und jetzt solche, mit Höhen und Tiefen.
Aber wir erzielen keine neuen Höchstwerte mehr.
Es hieß: "Probier's. Es ist ganz leicht!" Das habe ich noch im Ohr.
Ich fing mit gentechnisch veränderten Sojabohnen an und war sehr beeindruckt.
Bis ich Unkrautresistenz bemerkte, vor allem letztes Jahr.
Das ließ ich mir von der University of Illinois belegen:
Mein Unkraut, also Amarant, ist resistent gegen Glyphosat.
Das ist mein Hauptunkraut.
Warum sollte ich besonders teures Saatgut kaufen...
das dann den Erwartungen nicht gerecht wird.
Ich kaufe etwas ohne Gegenleistung.
US-Farmer, die herbizidtolerante Nutzpflanzen anbauen
müssen seit 1996 erheblich mehr an Pestiziden einsetzen.
Seit wir Roundup Ready Sojabohnen anbauen...
müssen wir immer mehr Chemikalien verwenden.
In diesem Jahr war's besonders schlimm.
Viele Farmer stellten genau wie wir fest...
dass sich viel Unkraut nicht nur mit Glyphosat oder Roundup bekämpfen ließ.
Wir mussten zusätzlich andere Chemikalien einsetzen, wodurch...
die Kosten sehr viel höher ausfielen. Denn wir mussten häufiger sprühen...
und brauchten mehr Herbizide.
In den USA wurden 73% des Mais so verändert, dass er herbizidtolerant ist.
In Argentinien ist Soja zu 99% herbizidtolerant.
Silvia Mignos Schule befindet sich in einem Gebiet, wo Glyphosat gesprüht wird.
Rundum die Schule wird transgener Soja angebaut...
und transgener Mais...
und es wird mit Glyphosat gesprüht.
Zum Teil mit Sprühfahrzeugen, die wir in Argentinien als "Spinne" bezeichnen...
zum Teil aber auch aus der Luft, mit Sprühflugzeugen.
Ich sah, dass man keine Rücksicht auf die Schulkinder nahm.
Bei Untersuchungen der Schulkinder fiel auf...
wie viele Hauterkrankungen sie hatten.
Während wir uns wunderten...
rief ein Schüler, wir sollten hinausschauen...
denn fünf Meter von der Schultür entfernt, wo wir uns befanden...
kam so ein Sprühfahrzeug vorbei.
Wie alle Schulen in ländlichen Regionen stand diese zwischen Feldern...
auf denen Gentech-Mais angebaut wird.
Niemand schien offiziell dafür zuständig zu sein...
das Sprühen in Situationen zu verbieten...
in denen Schulkinder gefährdet waren.
Kinder und Lehrer wurden einfach besprüht.
Die Arbeiter und die Lehrer...
die ihre Brötchen da verdienen, haben das einfach zu akzeptieren.
Und den Politikern verlieh das Macht.
Die, die Entscheidungen trafen und überwachen sollten...
kamen durch das Soja-Geld an die Macht.
Und wer erst einmal weiß, dass er auf diese Weise Macht erlangt...
und an der Macht bleibt, wird die Sache nicht überwachen.
Er schaut lieber weg.
Die Kinder leiden an Lernstörungen und Allergien.
Mütter ziehen es vor, sich freiwillig sterilisieren zu lassen.
Das sehen sie als einzigen Ausweg, damit ihr Kind...
Sorry... nicht krank zur Welt kommt.
Die Leute hier stellen Fragen im Hinblick auf die Sicherheit...
nicht nur die unmittelbare Sicherheit, denn wir laufen noch herum...
aber was die Langzeitfolgen von Glyphosat im Boden angeht.
Wenn es etwas gibt, wovon wir nichts wissen...
wenn es etwas gibt, das man uns nicht sagt...
wenn man uns angelogen hat, dann müssen wir das herausfinden.
Es gibt viele Gesundheitsrisiken...
viele Arten von Krebs und Parkinson...
für Menschen, die auf den Farmen leben und arbeiten. Für die Familien.
Das ist besorgniserregend, vor allem für die Kinder.
Das hat weitreichende Folgen, die man noch gar nicht berücksichtigt hat.
Der Boden leidet. Er wird bröckelig und ausgebrannt.
Und die Biodiversität eines Gebiets wird dadurch reduziert.
Das zerstört die ländlichen Gemeinden nach und nach.
Die fehlende Alternative macht es vielen Farmern schwer.
"Consolidation" heißt, dass es weniger Farmer und weniger Familien gibt.
Das ist schlecht für die Infrastruktur, die von diesen Betrieben abhängig ist.
Eine Schule schließt nach der anderen, weil zu wenig Kinder da sind.
Viele Läden schließen...
und die Leute ziehen in die Stadt, um Arbeit zu suchen.
Das wird nie mehr so, wie's war. Alle kleinen Läden sind bankrott.
Es macht keiner mehr einen Eisenwarenladen auf.
Kleine Lebensmittelläden können kaum noch überleben.
Alle kleinen Betriebe sind weg und kommen auch nicht mehr zurück.
Ich sehe da keine Zukunft.
Wir helfen Farmern, ihre Erträge bis 2030 zu verdoppeln.
Mit neuen Techniken und Tools...
sorgen wir dafür, dass Ihre Felder mehr Leistung bringen.
Mit neuen biotechnologischen Eigenschaften...
wie avanciertesten Zukunftsmerkmalen der Marke Genuity.
Zum Beispiel dürretoleranter Mais...
und Dicamba-tolerante Sojabonen.
Gemeinsam sind wir den Herausforderungen der nächsten Generation gewachsen.
Und der darauf folgenden.
Bei den ersten Saatgut-Patenten...
verstanden wir als Farmer nicht, worum es dabei wirklich ging.
Wir wollten diese Pflanzen unbedingt anbauen.
Uns war nicht klar, wie viel Macht wir damit aus der Hand gaben...
weil es unmöglich ist, damit aufzuhören.
Wir können uns nun nicht mehr gegen die Gentechnik entscheiden.
Denn wir haben die Macht, die wir einst selbst besaßen...
einigen Konzernen überlassen.
Und diese Macht üben sie aus und werden dabei sehr reich.
Das Problem in den letzten 20 Jahren in diesem Land war...
dass Forschung kaum mehr staatlich subventioniert wurde...
und Universitäten Gelder von Unternehmen akzeptiert haben.
An der Uni meines Staates, Missouri, gibt es ein Gebäude...
mit dem Namen Monsanto an der Wand.
Wir brauchen den Wettbewerb...
damit Farmer mit wahren, nicht überteuerten Kosten zu tun haben.
Und damit Verbraucher wahre Nahrungsmittelpreise zahlen.
Denn die Kosten werden übertragen. Und es wirkt sich nachteilig aus...
wenn es in Zukunft nur noch ein oder zwei Saatlieferanten gibt.
Es ist beängstigend, dass zwei Firmen bestimmen könnten...
wie die ganze Welt in Zukunft an ihr Saatgut kommt.
Wenn Patente auf Pflanzen und Saatgut, also Getreide, zugelassen sind...
sodass man sie auf der Farm nicht mehr beliebig...
sondern nur für bestimmte Dinge einsetzen darf...
muss man diese Technologie nutzen und bei Monsanto oder DuPont Saat kaufen.
Dann bleibt einem nichts anderes übrig.
Inmitten von transgenen Sojafeldern wie in unserer Region zu leben...
und weit und breit als einzige...
eine Produktionsalternative, ohne Agrochemikalien, zu wählen...
war eine große Herausforderung. Am schwierigsten ist...
für die eigenen Rechte einzutreten.
Es gibt keine Gesetze, die den sprühenden Nachbarn bestrafen.
Die anderen sind nicht solidarisch mit alternativen Farmern wir uns.
Ich muss selbst für eine Pufferzone sorgen...
und verliere so auf jeder Seite 200 bis 300 Meter...
wenn ich will, dass es eine Bio-Ernte wird.
Sonst zählt es als herkömmliches Produkt...
und ich bekomme keinen Aufpreis.
Es ist mir noch nie gelungen, die andern vom Sprühen abzuhalten.
Nicht mal, wenn's windig ist.
In diesen Provinzen...
haben sich die Anbaumethoden drastisch verändert.
Man ist ganz auf die agroindustrielle Produktion von Gen-Soja übergegangen.
So ist man wirtschaftlich abhängig...
von den Saisonerträgen in jedem Jahr...
und von den Gewinnen, die sich mit dem Export erzielen lassen.
Es ist schade, dass politische Funktionäre nicht einsehen...
dass man in der Zeit, in der wir leben...
nicht weiterhoffen kann...
auf "magische Lösungen". Wir befürchten...
dass wir die Chance verpassen, der Welt zu zeigen...
was ein Volk erreichen kann, das für seine eigene Würde eintritt...
indem es seinen ökologischen Anbau verteidigt...
und die Produktion gesunder Nahrungsmittel gewährleistet...
statt gentechnisch veränderter, nicht nahrhafter Substanzen...
die nicht mal Arbeit generieren, sondern die Kluft vergrößern...
zwischen der Minderheit, die daran verdient, und der Mehrheit, die krank wird.
In der Hinsicht können Länder wie das unsere mitreden.
Bei uns gibt es mehr Krebs, mehr Krankheiten...
und weniger Gesundheit, weniger Freiheit, weniger Würde.
Wenn uns nicht bewusst wird, was hier passiert...
hinterlassen wir unseren Kindern nur Schwierigkeiten...
aber keinerlei Unabhängigkeit.
Dann hinterlassen wir ihnen nichts als ausgelaugtes Land...
und verunreinigtes Wasser.
Und wir hinterlassen ihnen unheilbare Krankheiten.
Transgenes Soja verbraucht und vergiftet das ganze Land.
Ich möchte alle Zuschauern fragen:
Was bleibt einem an Unabhängigkeit, wenn man sein Land verliert?
Bevor Sie in Ihrem Land beschließen...
auf gentechnisch verändertes Soja umzusteigen...
sollten Sie sich hier ansehen, was aus den Feldern wird.
Die EU blieb bisher standhaft. Sie hat noch immer die Möglichkeit...
ihre Unabhängigkeit und Integrität zu wahren.
Sie muss, solange es noch geht...
über die möglichen Folgen nachdenken.
Zunächst beeindrucken die Lippenkenntnisse von Monsanto...
was die Kosten, die sie berechnen, angeht.
Aber sobald sie den Markt beherrschen, werden sie mit Sicherheit...
alles verlangen, was der Markt hergibt.
Wenn man das Pferd erst mal loslässt, ist es zu spät.
Ein Unternehmen, das diese Produkte in Ihrem Land vertreibt...
würde ich erst gar nicht zulassen.
Diese Leute verfolgen bestimmte Ziele und handeln dabei...
nicht unbedingt in Ihrem besten Interessen.
Wenn ich die Chance hätte, wieder konventionelle Pflanzen anzubauen...
wie wir es vor zehn Jahren taten...
würde ich auf die alte Methode ohne Technologie zurückgreifen...
und der Natur vertrauen und den Züchtern...
die Pflanzen nach ihren besten Eigenschaften auswählen...
damit sie möglichst produktiv sind.
Ich würde dem europäischen Bauern sagen:
Wer eine gentechnisch veränderte Nutzpflanze zulässt, lässt alle zu.
Denn er kann nie wieder zurückkehren...
zum herkömmlichen Anbau.
Wenn die Patente erst mal im Land sind, ändert sich alles.
Die Europäische Kommission könnte den Anbau gentechnisch veränderter
herbizidtoleranter Nutzpflanzen in Europa bereits ab 2013 genehmigen.