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OSHO
OSHO International Foundation präsentiert
Osho: Bücher, die ich geliebt habe
Seit meiner Kindheit habe ich gerne gelesen.
Meine persönliche Bibliothek
besteht aus 150 000 seltenen Büchern
über alle Religionen, Philosophien, Dichtung und Literatur.
Und ich habe sie alle gelesen,
aber ohne eine Absicht, es hat mir Freude gemacht.
Meine Vater ging immer
wenigsten drei, vier mal nach Bombay,
und er fragte immer alle Kinder:
"Was wünscht ihr euch?"
Und mich fragte er auch:
"Wenn du etwas möchtest,
ich kann es aufschreiben und von Bombay mitbringen."
Ich habe nie etwas gewollt.
Einmal sagte ich: "Ich möchte nur,
dass du
menschlicher zurückkommst
weniger wie ein Vater, mehr wie ein Freund,
weniger diktatorisch, mehr demokratisch.
Bring mir etwas mehr Freiheit mit, wenn du zurückkommst."
Er sagte: "Aber diese Dinge gibt es nicht zu kaufen."
Ich sagte: "Ich weiß, dass es sie nicht zu kaufen gibt,
aber das sind die Dinge, die ich möchte: etwas mehr Freiheit,
eine etwas längere Leine,
weniger Befehle, weniger Vorschriften,
und ein wenig Respekt."
Kein Kind
wünscht sich Respekt.
Ihr wünscht euch Spielzeug,
Süßigkeiten,
Kleidung,
ein Fahrrad,
und solche Dinge. Ihr bekommt sie,
aber das sind nicht die Dinge, die euer Leben
wirklich glücklich machen.
Ich habe ihn nur um Geld gebeten,
wenn ich mehr Bücher kaufen wollte.
Ich habe nie für andere Dinge Geld gewollt.
Und ich sagte ihm:
"Wenn ich Geld für Bücher will,
dann gibst du es mir besser."
Er sagte: "Was meinst du damit?"
Ich sagte: "Ich meine einfach,
wenn du es mir nicht gibt, muss ich es stehlen.
Ich möchte kein
Dieb sein,
aber wenn du mich dazu zwingst,
bleibt mir keine Wahl.
Du weißt, ich habe kein Geld.
Ich brauche diese Bücher
und ich werde sie bekommen, das weißt du.
Wenn ich also kein Geld bekomme,
dann werde ich es nehmen;
und vergiss nicht, dass du es warst, der mich gezwungen hat zu stehlen."
Er sagte: "Du brauchst nicht stehlen.
Immer wenn du Geld brauchst, komm einfach und nimm es dir."
Ich sagte: "Du kannst sicher sein, es ist nur für die Bücher.
Aber dieser Versicherung bedurfte es nicht, denn
er sah, dass meine Bibliothek ständig größer wurde.
Langsam war im Haus kein Platz mehr
für irgendetwas anderes als meine Bücher.
Mein Vater sagte: "Nun,
zuerst
hatten wir in unserem Haus eine Bibliothek,
jetzt haben wir in der Bibliothek ein Haus!
Und wir alle müssen auf deine Bücher achtgeben
denn wenn einem Buch etwas zustößt, machst du so einen Wirbel,
du machst so viel Ärger,
dass jeder Angst hat vor deinen Büchern.
Und sie sind überall;
man kann nicht vermeiden darüber zu stolpern.
Und hier sind kleine Kinder ..."
Ich sagte:
"Die kleinen Kinder sind kein Problem,
das Problem sind die älteren Kinder.
Ich respektierte die kleinen Kinder so sehr,
dass sie gut auf meine Bücher aufpassten."
Es war eigenartig zu beobachten:
Meine jüngeren Brüder und Schwestern passten auf meine Bücher auf,
wenn ich nicht da war.
Niemand durfte meine Bücher anfassen.
Sie hielten sie sauber und stellten sie
an den richtigen Platz, wo ich sie hingestellt hatte,
damit ich das Buch finden konnte, wenn ich es brauchte.
Es war ganz einfach, denn ich respektierte sie
und sie konnten nur dadurch ihren Respekt zeigen,
indem sie meine Bücher respektierten.
Ich sagte: "Das Problem sind die älteren Kinder,
meine Onkel, meine Tanten,
die Schwestern meines Vaters,
das sind die Leute...die Schwäger meines Vaters,
das sind die Leute, die Ärger machen.
Ich will nicht, dass jemand anders
meine Bücher markiert, etwas unterstreicht,
Ich hasste die Idee, dass jemand in meinen Büchern unterstreicht.
Ein Schwager meines Vaters,
- er war ein Professor,
er muss die Gewohnheit gehabt haben -
er schrieb Notizen in meine Bücher.
Ich musste ihm sagen,
"Das ist einfach
nicht nur unmanierlich, unzivilisiert,
es zeigt,
deine ganze Denkweise.
Für mich ist ein Buch
nicht nur ein Buch, es ist eine Liebesaffäre.
Wenn du in einem Buch unterstreichst,
dann musst du das Buch nehmen und es bezahlen.
Dann will ich das Buch hier nicht,
denn ein schmutziger Fisch
kann den ganzen Teich verschmutzen.
Ich will nicht, dass ein Buch verdorben wird - nimm es."
Er war sehr wütend,
weil er das nicht verstand.
Ich sagte: "Du verstehst mich nicht, weil du mich kaum kennst.
Sprich mit meinem Vater."
Und mein Vater sagte zu ihm: "Es war deine Schuld.
Warum hast du in seinem Buch unterstrichen?
Warum hast du Notizen in sein Buch gemacht?
Wozu war das nötig?
Denn das Buch bleibt in seiner Bibliothek.
Du hast ihn nie um Erlaubnis gefragt,
sein Buch zu lesen.
Es wird euch überraschen,
bis zu meiner Immatrikulation
hatte ich
Tausende von Büchern gelesen.
Ich hatte
Kahlil Gibran gelesen,
Dostojevsky,
Tolstoy, Tschechow, Gorky,
Turgenev.
Als ich die
Zwischenprüfung ablegte,
hatte ich Sokrates, Plato, Aristoteles gelesen,
Bertrand Russell --
alle Philosophen, die ich in Bibliotheken finden konnte,
in den
Buchhandlungen,
oder von jemand leihen konnte.
Warum hörtest du 1980 auf zu lesen und
wie bleibst du über die Ereignisse in der Welt informiert?
Ich habe gehört, du magst Filme ...
und schaust manchmal Filme an. Stimmt das?
Ab und zu, weil ich nicht mehr lese.
Ansonsten war ich
vielleicht der
gebildetste Mann auf der ganzen Welt.
Meine persönliche Bibliothek umfasst 150 000 Bände,
von ungeheurem Wert,
und ich las ständig.
Aber dann fand ich meine eigene Wahrheit
und all diese Bücher erschienen mir unsinnig.
Nach und nach
wurden sie bedeutungslos.
Gelegentlich mag ein Buch
von einer gewissen Bedeutung sein,
aber vor 5 Jahren habe ich aufgehört.
Es war zu viel.
Du liest hundert Bücher
und ein Buch erweist sich als bedeutungsvoll.
Und selbst das wird nicht
meine Bewusstheit, mein Sein bereichern.
Seit 5 Jahre habe ich also nichts mehr gelesen -
keine Zeitung, kein Radio, kein Fernsehen.
Ab und zu, wenn meine
Sannyasins einen Film sehen, den sie
für bedeutungsvoll halten,
schaue ich ihn mir an.
Aber ganz selten.
Zum Beispiel Dostojevskys Brüder Karamazov,
als es verfilmt wurde,
sah ich es mir an, denn dieses Buch
halte ich für wertvoller ald die Bibel.
Es ist
so unglaublich reich an Einsichten.
Ab und zu kommt es also vor,
dass sie etwas bringen,
wenn sie meinen,
es könnte mich interessieren. Dann schau ich es an. Aber selten.
Musik: "Music From the World of Osho" Text: The Last Testament, Vol 1 #26 ; From Misery to Enlightenment #15; The Last Testament, Vol. 3 #4
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