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Chris Macca (McCormack), Triathlonweltmeister,
ist wahrscheinlich einer der ehrgeizigsten und professionellesten Athleten,
mit denen ich jemals arbeiten durfte.
Der Mann achtet auch auf jedes allerkleinste Detail.
Er hat eine ziemlich entspannte Art, was das Arbeiten mit ihm erleichtert.
Ich bin kein Anpassungs-Experte. Ich verdiene bloß mein Geld mit Radfahren.
Meine Position auf dem Rad orientierte sich bisher in erster Linie am Komfort.
Daher war es gut, dass Scott dies auch nochmal bestätigt hat.
Glücklicherweise habe ich eine ziemlich gute Körpersymmetrie.
Ich habe keine erwähnenswerten Unterschiede in der Knochenlänge oder ähnliches,
daher konnten wir unbeschwert loslegen.
Meine Sitzhöhe war recht gut.
Meine horizontale Positionierung über dem Tretlager, die ich über die letzten 5-6 Jahre
gefunden habe, war ziemlich mittig.
Auch meine Haltung und Auflage vorne, und meine Armposition,
waren für meine Statur in Ordnung.
Dies durch Daten und zusammen mit jemandem, der das mit den besten Radprofis der Welt
macht, bestätigt zu bekommen, das ist schon toll.
Die Wahrheit ist, dass man nie Weltmeister wird,
wenn man nicht zumindest eine einigermaßen gute Position auf dem Rad hat.
Ich muß Macca da ein Kompliment machen: er nimmt einfach intuitiv eine gute Position ein.
Die Position, die er für sich selbst gewählt hat, war in der Tat wirklich gut.
Er hat eigentlich kaum etwas falsch gemacht.
Dennoch haben wir im Laufe der Zeit doch noch einige Punkte gefunden,
die wir verbessern konnten und die ihm bislang noch nicht aufgefallen waren.
Ich habe mich auf den Toupe Sattel gesetzt, wirklich ein toller Sattel, und
habe gemerkt, dass er... er fiel für mich zu schmal aus.
Also sind wir auf den Romin umgestiegen - ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Macca hat bislang Sättel in Breite 130mm verwendet,
aus den gleichen Gründen, weswegen viele Profis sie auch verwenden,
weil sie, na ja, schmäler und deshalb auch leichter sind,
also müssen sie deswegen auch besser sein.
In Wirklichkeit ist Macca ja nun nicht wirklich groß, doch liegen seine
Sitzknochen im Becken ziemlich weit auseinander,
daher brauchten wir einen Sattel, der seine Sitzknochen besser stützt
und haben uns deshalb für den Romin 155 entschieden, und zwar aus mehreren Gründen:
Erstens erlaubt die Form des Romin Macca eine maximale Beckenrotation,
sodass er seine Pobacken optimal nutzen kann
und auch in der Breite wird sein Gewebe nicht ungünstig belastet,
sodass er tatsächlich auf den Knochen sitzt.
Und der Romin ist ja für eine Aero-Position entworfen -
eine aggressive Sitzposition, damit der Fahrer seine Kraft in den Aero-Lenker
oder, bei Rennrädern, voll in den Unterlenker legen kann und zwar
für längere Zeiträume, ohne Druck auf sein Dammbein.
Ein bequemer Sattel also, um 170 Kilometer in der Aero-Position durchzuhalten.
Ich lese oft Chat-Room Webseiten, insbesondere nach Kona oder
Weltmeisterschaften, in denen die Leute dann die Haltung der Radrennprofis kritisieren.
Natürlich zeigt man niemandem, dass man über sowas nachdenkt, aber man macht's doch.
Man sieht sich die Fotos an und die Skizzen, die die Leute so machen,
und man macht entsprechende Korrekturen in der Haltung.
Wenn man immer und immer wieder Online- Kommentare von völlig Fremden liest,
die noch nie mit einem im gleichen Raum waren, und meinen, das ginge doch noch besser
oder dass man echt etwas falsch gemacht hat...
Er hat tatsächlich aufgrund dessen, was er im Internet gelesen hat, Sachen verändert.
Vor mir stehen Menschen und fragen mich direkt:
"Also, kannst du mich nicht einfach anschauen und mir sagen was ich tun muss?"
Das kann ich tatsächlich erst, wenn ich eine komplette physische Untersuchung
gemacht habe und mir die Stärken und Schwächen des Radfahrers sowie
seine Fähigkeiten voll klar sind, und wie sich das alles auf sein Fahrrad überträgt.
Ich kann unmöglich einfach nur jemanden ansehen und gleich sagen:
"Klar, du musst folgende Haltung einnehmen."
Ohne all diese Informationen ist alles nur reine Vermutung.
Und bei allem, was für den Körper nicht gut ist, kann es zu schweren Verletzungen kommen.
Jeder hat eine Meinung, doch das Tolle daran ist, dass ich
inzwischen auf alle diese Meinungen etwas entgegnen kann,
und auch erklären kann, warum ich auf diese Position umgestellt habe,
warum ich diesen Sattel verwende - und das macht mich sicher.
Ich weiß, warum ich diese Position einnehme, ich weiß, warum ich mich gut fühle,
ich weiß, warum das für mich optimal ist, und warum ich genau die Ausrüstung verwende.
Soll doch ruhig wieder jemand meckern - jetzt habe ich alle Antworten parat.
Macca!
Chris McCormack ist der frischgebackene Champion von Hawaii!