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Wenn ich morgens aufwache stecke ich mir eine Kippe an und trinke eine Tasse Kaffee.
Vorher wasche ich mich…
Meistens sind meine Kollegen hier und wir quatschen.
Dann kommt der Abend, ich gehe ins Zelt und schlafe, dann wache ich wieder auf
und das gleiche von vorne.
Ich finde das nicht schön, aber wir müssen Widerstand leisten.
Denn das Unternehmen hat uns zum Selbstmord aufgefordert.
Wir werden nicht Selbstmord begehen. Eher bringt das Unternehmen uns um.
Ich schlafe hier seit dem zweiten Tag nach meiner Kündigung.
Ich habe mein Zelt aufgebaut und gesagt, dass ich hier bleibe bis sie mich wieder einstellen.
Streiktage
Einen Monat vor den ersten Kündigungen, unter denen auch meine war,
hat das Unternehmen angekündigt, dass vom 1. November an,
wir entweder 5 Stunden Schichten akzeptieren an 5 Tagen die Woche, oder dass sie 180 Leute feuern.
273 Leute haben einstimmig beschlossen, das nicht zu akzeptieren.
und wir wenn Mr. Manesis noch weiteren Leuten kündigt, auf die Straße gehen.
Nikolaos Manesis ist der Besitzer von Halyvourgia Ellados Steel Industry.
Der Grund für die Änderungen des status quo
waren die Krise und die Verluste in den letzten 2 Jahren .
Wir sagten ihm, dass die Produktion zwischen 2009 und 2011 um 70.000t angestiegen ist.
d.h. unsere Arbeit wurde intensiviert und wir wissen nicht, ob es eine Krise gibt.
Es wird viel produziert. Am Tag bevor die Fabrik geschlossen hat
gab es Abteilungen in denen 14 bis 16 Stunden gearbeitet wurde um Stahl zu produzieren.
Wir haben unseren Urlaub nicht genommen, weil so intensiv produziert wurde. Keine Zeit dafür.
Glaub ihnen nicht, wenn sie sagen die Produktion sei stillgestanden.
Die Projekte sind in den Sartlöchern. Mr. Manesis selbst hat uns das gesagt.
Halyvourgia Ellados hat zwei Fabriken, in Aspropyrgos und in Volos.
Die Gewerkschaft in Volos hat die Forderungen des Unternehmens sofort akzeptiert.
In Aspropyrgos haben sich die Arebiter verweigert. Zunächst wurden 24 gefeuert.
Die Arbeiter traten in den unbefristeten Streik. Anfang Dezember waren es schon 50 Kündigungen.
Die Mobilisierung ging weiter.
Ich habe nie zuvor an einer Demo teilgenommen.
Die Leute waren super. Wo immer wir vorbeikamen sagten sie uns:
“Courage! Macht weiter! Bleibt dort!
Ihr seid das Bollwerk gegen den kommenden Sturm auf die Arbeitszeiten.
Dieser Streik hat eine besondere Eigenart, die auch frühere Arbeitskämpfe hatten.
Sie haben etwas Heroisches eine starke Solidariät zwschen den Arbeiter_innen.
und eine Militanz, die ins Extreme gehen kann.
die sie nicht besänftigen werden.
Neben der Frage der Löhne und Arbeitsbedoingungen geht es auch stark um Würde.
Wir sind keine Helden, wir sind nicht als Helden geboren.
Wir sind keine Helden, wie die Leute behaupten.
Worüber wir nicht verhandeln ist das was unsere Vorgänger uns vererbt haben.
Es ist eine Menge Blut vergossenworden für den 8 Stunden Tag und die 5 Tage Woche.
Wir können das nicht wieder zunichte machen.
Wenn sie damit bei den Stahlarbeitern durchkommen, was werden die Arbeitgeber dann zu Verkäufern sagen?
werden sie das Geliche verdienen? Der Arbeitgeber wird sagen: Die Typen, die den Stahl machen verdienen 700 Euro.
Wieviel kannst du dafür verlangen ihn nur herumzutragen?”
Mr. Manesis ist sowas wie die Vorhut für den Rest der Industriellen.
Der Beginn dessen, was im Rest des Landes passieren wird.
Und das wird klarer wenn du siehst, wieviel Solidarität wir von den Leuten erfahren die herkommen
und uns Essen, Geld, Zigaretten bringen, sie kommen und zeigen ihre tatkräftige Unterstützung.
Alle sagen: "Bleibt dabei, wir unterstützen euch!”.
Es ist unethisch nicht zu kämpfen. Unethisch.
Während heute wird eine Spenden Gala mit drei Kameras gefilmt
und 5 oder 10 Minuten in den Fernsehnachrichten kriegt,
wird über diesen Streik nicht seiner Bedeutung entsprechend berichtet.
natürlich haben die Medien eine entscheidende Rolle gespielt in dem was wir gerade erleben.
Sie haben alles getan, um diese Situation für große soziale Gruppen als unausweichlich darzustellen.
Außerdem haben sie die gesellschaft kollektiv als schuldig zu erklären.
Eine Taktik dafür das kollektive Gewissen zu manipulieren,
ist das Unterschlagen oder die falsche Darstellung von Ereignissen.
Wer sonst hat schon mehr als 32 Tage gestreikt in Griechenland?
Niemand. 32 zusammenhängende Streiktage?
Es gibt so viele Leute, die herkommen, aber kein einziges Fernsehteam.
In den Arbeitskämpfen bevorzugen sie die Taktik des Totschweigens.
Z.B. während dieser zwei Jahre seit dem EU/IWF Memorandum gab es so viele Arbeitskämpfe,
aber nur wenige von ihnen schafften es in die großen Nachrichtenagenturen.
Dasselbe passiert im Fall der Stahlarbeiter. Als ihre geschichte zum ersten Mal im Fernsehen gezeigt wurde,
streikten sie schon seit einem Monat. Und es war an einem Samstag...
Ein anderer Samstag...
-Was wissen Sie über Halyvourgiki?
-Ich, nichts. -Blackout? Nichts? Gar nichts?
-Sie streiken. Sie streiken seit einigen Tagen.
-Super! Können Sie mich infomrieren, sodass ich auch verstehe was passiert ist?
-Sie sind sei einigen Tagen im Streik. Was wollen Sie?
Es war ein chaotischer Moment als ich nocht wusste, was ich machen sollte und das Thema wechseln wollte
da ich diese leute kenne, habe ich versucht, ein Thema anzusprechen,
das ich gerne diskutieren wollte. da ich wußte dass es nicht sehr bekannt war,
wollte ich es zur Sprache bringen weil ich glaube dass die Leute etwas darüber wissen wollen.
Ich merkte an ihren Reaktionen dass sie peinlich berührt waren.
Wir könne nicht hoffen dass diese geschichte jeden Tag in den Schlagzeilen ist,
in den Sendern von denen wir ja irgendwie wissen wie sie funktionieren.
Um es in die Schlagzeilen zu schaffen, muss eine Geschichte zuallererst einmal nicht die Interessen des TV-Senders berühren
und zweitens muss sie catchy sein.
Ich weiß nicht welche Interessen verhindern,dass diese Geschichte Top News ist.
Sicherlich ist es nicht schön für die Industriellen
oder Leute, die bestimmte Interessen haben, einen Streik als Top Story in den Nachrichten zu sehen.
Ich bin hier in Downtown Athen seit drei Wochen.
Wir haben mit einer Solidaritätsaktion begonnen für die Stahlarbeiter von Halyvourgia Ellados.
Wir sammeln Unterschriften und geld für die Streikenden
und wir verteilen eine Proklamation um ihren Streik zu unterstützen.
Wir gleuben, dass es in diesem Streik um ganz Griechenland geht, denn alle griech_innen
sich einem Anschlag durch das Kapital und dem Staat ausgesetzt sehen.
Für uns ist es klar, dass die griech_innen diesen Streik so unterstützen sollten, als wäre es ihr eigener.
Denn morgen werden wir alle in der Situation sen in der die Streikenden bei Halyvourgia heute sind.
Wir sind hier um unsere Solidarität mit den Streikenden von Halyvourgia Ellados auszudrücken.
Die Streikenden kämpfen gegen die Minderung ihres Lohnes auf 500 Euro.
und für die Annullierung der 50 Kündigungen. Dieser Streik geht uns alle an.
Nieman kann diesen barbarischen Angriff durch das Kapital und den Staat alleine überleben.
Wir unterstützen den Streik indem wir die Solidaritätsadresse unterschreiben. Mögen die Streilenden siegen.
wenn es bei uns durchgeht, werden sie als nächstes auf euch herumtrampeln.
Wir halten es nicht mehr aus. Entweder sie oder wir.
Alle die an unseren Kampf glauben, sind willkommen.
But those who truly believe it, in one single struggle.