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Ich möchte einen Jungen, der liest.
Jemanden, der sich von wichtigen Sätzen Dinge über das Leben lehren liess.
Er ist der Typ, der kreativ auf eine eloquente und raffinierte Art ist,
weil er aus den Geschichten der bedeutenden Schriftsteller genau gelernt hat, wie man das ist.
Ich weiss, es ist schwierig jemanden zu finden,
der sich lieber in einer aus geschriebenen Wörtern aufgebauten Welt verliert,
als seine Gefühle an einer Bar lehnend verschwendet.
Einen Jungen, der weiss, welche Freude es bereiten kann, alles zu riskieren,
nur um mit der Person, die man anbetet, zu sein; einen Winston Smith,
der keine Angst hat,Gedenkenverbrechen zu begehen und sich dem grossen Bruder zu widersetzen, nur um mit seiner Julia zu sein.
Ich will einen Jungen, der den Unterschied zwischen
echtem Leben und blossem Atmen weiss.
Jemanden, dem Hemingway und Oscar Wilde beigebracht haben,
aus dem Schatten heraus zu kommen.
Mit so einem Jungen würde es mich nicht kümmern,
wenn er meine Anrufe nicht beantworten würde,
weil er wahrscheinlich in ein Poesiebuch vertieft sein würde,
nichts anderes bemerkend und mit jedem Vers einen Knoten von unbekannten Gefühlen an sein Herz bindend.
Nachts, wenn er nicht schlafen kann,
greift er nicht nach Schlaftabletten, sondern nach dem Bücherregal,
Trost suchend in bekannten Wörtern eines Buches, das er unzählige Male gelesen hat.
Einen Jungen, der mich mit gleichem Staunen ansieht
wie Dorian Grey sein Spiegelbild.
Einen Jungen, dessen Finger über tausende von Seiten großer Freude, Liebe,
Herzschmerz und Schmerz gestrichen haben, weil er an einem gewissen Punkt
jede Nuance eines Gefühls erlebt hat, während seine Augen gierig
jeden Brief verschlungen haben.
Er würde ein Junge sein, der jede unglückliche und unbeendete Liebesgeschichte in mir sehen würde
und alles in seiner Macht stehende tun würde, um uns ein Happy End zu geben.
Ich möchte einen Jungen, der unsere Momente bedeutend macht.