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Nummer 9 spricht
ich bin von hier ich bin hier aufgewachsen
das hier hat mich gemacht mich zum Rappen gebracht
ich bin stolz, aus Kibera zu sein Kibera hat mich gemacht
Nummer 9 durch und durch Babe, so ist es
wir sprechen stets von diesen Problemen weil uns niemand zuhört
auf der Straße sind wir rechtlos
noch immer sperren sie Unschuldige ein
geschlagen, gefoltert bis in den Tod
junge Mädchen noch immer beschnitten
Gibt es etwas in Kibera, das Sie besonders beschäftigt?
Die Armut, würde ich sagen. Armut ist die Ursache von allem.
Armut verursacht politische Probleme.
Von der Armut kommen Drogen. Von der Armut kommt ***.
Meiner Ansicht nach hat die Regierung noch nie was getan.
Denn ich seh's nicht.
Es gibt kein Staatshospital in Kibera.
Frauen sterben noch während der Geburt.
Unser Abgeordneter ist der Ministerpräsident.
Und Frauen sterben hier während der Geburt.
Wegen der Armut dealen oder stehlen Jungs wie ich...
weil wir schnell reich werden wollen. Jeder will das.
Aber wenn man hier geboren ist, gibt es kein Glück.
Es gibt hier kein Glück, nur harte Arbeit.
Es wird nie Glück geben und keinen kurzen Weg zum Erfolg.
Ich übe nicht gern Regierungskritik...
aber das müssen sie tun, dafür wurden sie gewählt.
Darum sage ich, sie profitieren von der Armut...
denn sie kriegen extrem viel Geld.
Geld, das speziell für Slums und informelle Siedlungen bestimmt ist.
Aber es kommt hier nicht an.
Für Heimatlose bestimmter Mais wird verkauft.
hör dir diesen Text gut an
Regierung, warum übersiehst du mich
ob's dir gefällt oder nicht ich bin noch immer in Kibera
hör zu oder nicht ich will kein Sklave mehr sein
der arbeitet während du schläfst
Ich arbeite an meinem ersten Album. Drei Bänder sind fertig.
Mischbänder sind ein inoffizielles Album. Dadurch kommst du rein.
Ich arbeite an dem ersten Album. Es heißt Chocolate City.
V.O.K. war das erste Video für das Album.
Derzeit habe ich 10 Songs fertig.
Es kommen noch 3 oder 4, und dann ist das Album fertig.
Ich liebe Kibera. Ich vergesse nie, wo ich herkomme.
Aber die Art, wie man hier lebt, gefällt mir nicht.
Meine Eltern sind von hier. Ich will nicht, dass es so weitergeht.
Ich will was ändern. Aber man ändert nix, so lange man selber noch hier ist.
Man muss Vorwärtsschritte machen, damit sie sehen:
Der ist weggezogen. Das wollen wir auch und dafür müssen wir arbeiten.
Aber wenn man das einem sagt, während man selber noch hier wohnt...
ist es schwierig. Es hat keinen Sinn.
Wir lieben diesen Ort, aber ich wollte schon immer weggehen...
um andere zum Arbeiten und zum Wegzug zu inspirieren.
Du entwirfst auch Kleidung? -Ja, hier. Das Label heißt YGB.
Young Gifted and Black.
Als mir die Idee gekommen war, zu Young Gifted and Black...
überlegte ich:
Jeder sagt: 'Octopizzo kommt aus Kibera.'
Ich wollte nicht der einzige Künstler aus Kibera sein.
Darum gründete ich eine Rapgruppe namens YGB.
2009 war es nur eine Rapgruppe. Wir waren zu viert.
Da in Kibera nicht jeder rappen kann, machten wir eine Kunstgruppe daraus.
Du bist willkommen, ob du nun tanzt, Perlen fertigst, Graffiti machst.
Jetzt ist YGB eine Art Kunstgruppe.
Wir organisieren Konzerte in Slums, um Jugendliche bewusster zu machen.
Wir haben rund 50 Mitglieder. Die meisten sind Teenager.
Man kann Individuen ändern, aber nicht alle.
Es gibt hier auch Leute, die sehr dumm und unwissend sind.
Manche Leute denken, es sei ein Fluch, in einem Getto zu wohnen.
Sie nehmen es hin. Die werden's nie schaffen.
Ich sehe das Leben im Getto als Herausforderung.
Was macht man gegen Armut?
Vergieß keine Tränen, weil du arm bist und sterben wirst.
Was kannst du tun?
nur wir können diese Gemeinschaft ändern
wir bitten euch Jungs, tretet für euch ein