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Wach in der Welt, London, 12-15 September 2013
>> Chögyam Trungpa Rinpoche: Meine Arbeit ist dazu bestimmt,
dem Westen die Idee der Erleuchtung vorzustellen.
Im Namen dieser Welt also, (Lachen)
möchte ich euch bitten, zu kommen und etwas dafür zu tun.
Chögyam Trungpa Rinpoche. 28 Februar 1939 - 4 April 1987
(Berittenes Orchester spielt Militärmusik)
>> Shastri Peter Conradi: Er sprach über seine Liebe zu England,
er sprach über seine Dankbarkeit diesem Land gegenüber.
>> Shastri Jane Hope: Er war völlig fasziniert von all
den Erscheinungsformen unserer Kultur und unserer Spiritualität.
>> PC: Und England war sein erster Anlaufhafen als sehr, sehr junger Mann;
und hier begann sich alles zu entfalten.
(Berittenes Orchester spielt Militärmusik)
>> Tessa Watt (Festival-Direktorin): Hier sind wir also in London, am Russell Square,
der sich direkt im Zentrum in der Nähe des British Museum und der Universität von London befindet;
und hier werden wir ein Festival mit dem Namen „Wach in der Welt“ feiern,
Ein Festival der Meditation, Künste und sozialer Visionen, vom 12-15 September 2013.
Und die Inspiration dazu entstand dadurch, dass es 50 Jahre her ist, dass ein junger, tibetischer Mönch,
Chögyam Trungpa Rinpoche, auf einem Schiff aus Indien hier in London ankam;
und seitdem hat er viele Tausende von Menschen mit seiner Vision inspiriert,
indem er nicht nur zeigte, wie man die Lehren des Buddhismus auf das westliche Leben anwenden kann,
sondern auch indem er zeigte, wie wir eine erleuchtete Gesellschaft erschaffen können.
Er lebte nicht hier in London, er lebte in Oxford und studierte dort,
doch er kam oft nach London und knüpfte Beziehungen zu allen, die in London
am Buddhismus interessiert waren. Viele hatten niemals zuvor einen echten, lebenden tibetischen Rinpoche
getroffen; So wurde er also recht schnell sehr berühmt.
Wir feiern mit diesem Festival den 50. Jahrestag seiner Ankunft im Westen und
wir werden einige Menschen treffen und von ihnen hören,
die in den 60er seine Studenten waren. Diese Geschichten werden nicht oft erzählt,
weil viele Biographien erst 1970 beginnen, als er nach Amerika ging.
Deshalb möchten wir diese frühen Jahre in Britannien feiern
und mehr darüber erfahren, wie er war und was er in jenen Tagen gelehrt hat.
>> JH: Ich dachte, "Was für ein merkwürdiger Mann". [lacht]
>> PC: Nichts war so, wie du es erwartet hast.
>>Mauri Sherrington: Man kann ihn nicht einfach festnageln.
>> PC: Es war beunruhigend und beängstigend in seiner Nähe zu sein; aber es war auch freudvoll.
>>JH: Einer meiner Freunde sagte, es sei als ob man einem Drachen begegnete.
Er war wie ein mythisches Wesen.
>> PC: Fast jeder kann bestätigen, dass er verschiedene Erscheinungsformen annehmen konnte.
>> MS: Ich würde sagen, eine Mischung aus Traurigkeit und Humor.
>> JH. Gründer des London Shambhala Center: Er hatte eine schöne Handschrift.
Und etwas machte klick; I dachte nur, dass ich diesen Menschen wirklich sehr gerne kennenlerne möchte.
>> PC. Autor von 'Going Buddhist': Ich kochte für ihn Lammbraten mit Rosmarin und Bratkartoffeln,
Yorkshire Pudding, Buschbohnen. Er liebte das und bat um mehr, und ich bediente ihn.
>> MS. Kommunikations-Koordinator, LSMC: Fotografien von ihm, Geschichten über ihn,
… weißt du, ich habe ihn nie kennengelernt,
doch es ist dennoch so, dass ich ein sehr deutliches Gespür dafür habe, wer er war.
>> JH: Du hast ihn nur angeschaut und er hatte dieses… er schien manchmal wie ein Berg zu sein,
einfach ein Berg, doch er hatte auch diese erstaunliche Präsenz,
angesichts derer du dich irgendwie einfach nur gefreut hast, in seiner Nähe zu sein.
>> PC: Ich fühlte mich, als ob mein Leben ein zweites Mal begonnen hätte,
als ich sein Buch "Cutting Through Spiritual Materialism" entdeckte.
>> MS: Mich auf Shambhala und die Shambhala-Lehren eingelassen zu haben
hat hauptsächlich dazu beigetragen, dass sich mein Leben beträchtlich geändert hat,
und hatte großen Einfluss darauf, wie ich die Welt verstehe.
Und ich würde sagen, ja, er hat durch diese Lehren einen riesigen Einfluss auf mein Leben gehabt.
>> PC: Und es fühlte sich an, als ob jemand ein Kanonengeschütz aufgefahren und geradewegs ein Loch durch mich geschossen hätte.
Ich erinnere mich daran, dass mich meine geliebte Schwester die darauffolgende Woche fragte, “Wie geht es dir?“,
und ich antwortete, “Mir geht’s gut. In Wirklichkeit bin ich nicht hier.“, und sie hat es verstanden.
>> JH: Als ich Trungpa Rinpoche das erste Mal las, kam es mir vor, als ob zum ersten Mal in meinem Leben
jemand tatsächlich meinen Geist verstand, jemand verstand jeden Geist.
>> MS: Das sind nicht die üblichen spirituellen Bücher;
an ihnen ist etwas mehr dran, und das macht sie besonders.
>> PC: Was außergewöhnlich und verblüffend ist, denke ich,
ist, wie er es schaffte, den westlichen Geist anzusprechen.
Er besaß diese Fähigkeit, die Herzen all seiner Studenten und vieler Menschen, die nicht seine Studenten waren,
anzusprechen, mit erstaunlicher Dringlichkeit und Direktheit.
>> JH: Wenn er lehrte, versuchte er einfach
die beste Methode zu finden zu uns durchzudringen, in unsere Psychologie.
>> PC: Er wollte die Meditation wirklich den Menschen zugänglich machen,
die entweder eine Religion hatten oder die jegliche Religion verabscheuten.
Wach in der Welt. Ein Festival mit Meditation, Kunst und gesellschaftlichen Visionen. London 2013, 12-15 September
>> TW: Sakyong Mipham Rinpoche wird uns durch das Festival führen.
Er wird Donnerstag abend einen öffentlichen Vortrag halten
und Samstag und Sonntag an diesem Wochenende auch lehren.
Das Festival findet statt vom 12.-15. September 2013, und es wird auch
einen Tag geben, an dem wir das Leben von Chögyam Trungpa Rinpoche feiern
zusammen mit einigen seiner frühestens Studenten aus den 1960er Jahren
und vielen anderen wirklich interessanten Sprechern.
Und dann werden wir an diesem Wochenende Workshops anbieten
und sämtliche Lehren dahingehend zu erkunden, wie wir unseren eigenen persönlichen Pfad entwickeln können,
und wie wir dieses Gefühl der Wachheit, das wir in uns entdecken, nutzen
um wacher in der Gesellschaft sein zu können
und die Gesellschaft, in der wir leben, zum Besseren umzugestalten.
>> JH: Du siehst vielleicht diesen Titel auf dem Plakat und denkst “Wach in der Welt?”,
und fragst dich dann, “Nun, bin ich wach?”.
>> PC: Es bedeutet, hier zu sein, es bedeutet, die Gegenwart zu besetzen;
sich darin zu üben, nicht zu versuchen die Zukunft zu angeln, und nicht zu versuchen die Vergangenheit aufzuwärmen.
Das klingt sehr einfach, ist es aber nicht, weil diese Gewohnheiten tief in uns verwurzelt sind,
dennoch liegt darin ein sehr, sehr tiefgründiger Zauber.
>> MS: Nun, heute bedeutete das für mich, im Café zu sitzen und präsent zu sein, als ich mein Mittagessen zu mir nahm,
irgendwie tatsächlich zu schmecken und die Beschaffenheit zu fühlen und die Hände anderer Leute anzuschauen.
>> JH: Wach der Welt gegenüber zu sein bedeutet automatisch auch,
dass du anderen Menschen gegenüber wach bist.
>> PC: Er hat recht, es ist offensichtlich, dass der spirituelle Pfad nicht nur für mich da sein kann,
er muss Auswirkungen darauf haben, wie wir miteinander umgehen;
deshalb hat er automatisch soziale Auswirkungen.
>> MS: Ich denke, die Erfahrung des Zusammenseins ist wirklich wichtig.
Ich glaube, dass hier in London tatsächlich bereits eine Menge davon passiert;
es gibt eine Menge kleiner Netzwerke;
aber ich denke, hauptsächlich ist da dieses Gefühl des Wohlbefindens
dass du in der Vebundenheit mit anderen Menschen empfindest, auf eine positive Art.
>> JH: Wenn das Festival tatsächlich eine Brücke zu dieser aufrichtigen Sehnsucht der Menschen sein kann,
ein gutes Leben zu führen, dann wird es wundervoll werden.
>> PC: Er sagte oft, dass wir sozusagen nicht
zwangsläufig in einem einzigen Leben erleuchtet werden, was eine naive Hoffnung ist;
Er sagte, wir könnten aber stückweise gut werden, was ich sehr ermutigend fand.
>> VCTR: Ich bitte euch einfach mit uns zu dienen,
zu sehen, ob eine erleuchtete…gute erleuchtete Gesellschaft,
lediglich retten ist nicht genug; sondern wir müssen gleichzeitig eine erleuchtete Gesellschaft aufbauen.
(weibliche Stimme zu akustischer Gitarre) Ich kann ihn sagen hören “gib nicht auf, gib niemals auf;
denn wer wird dich vor dir selbst schützen?
Du weisst nicht, was das ist; wer wird dich vor dir selbst schützen?
Du bist nicht allein damit; oh, du bist nicht allein damit; du bist nicht allein damit”.
Gestaltet von Snow Lion Media. Mit Musik von Annalie Wilson and the Household Cavalry
Dank an Peter Conradi, Jane Hope, Sylvester Laciok, Mauri Sherrington, Tessa Watt, the Buddhist Society
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