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Herzlich Willkommen zu einer neuen Ausgabe von biotechnologie.tv, dem Wissensmagazin
von biotechnologie.de.
Dieses Mal mit folgenden Themen:
Ein Wettkampf für wortgewandte Wissenschaftler,
ein Labor-Spiel auf Facebook
und der jährliche Branchentreff der Biotechnologie.
Wie kann man in nur drei Minuten erklären, woran man schon seit Jahren
forscht?
Genau diese Aufgabe haben Wissenschaftler,
wenn sie beim Famelab-Wettbewerb mitmachen. Angang Mai kamen nun Deutschlands
beste wissenschaftliche Wortakrobaten zum Finale
nach Bielefeld.
"Überall Neutronen!
Das Universum schießt ununterbrochen Teilchen auf unsere Erde."
Kurz, witzig und für jeden verständlich: So sieht der perfekte Famelab-Vortrag
aus.
Drei Minuten Zeit hat der Redner um Publikum und Fachjury von sich und
seinem Forschungsfeld zu überzeugen. Regenschirme sind dabei als Requisiten
ebenso erlaubt wie die eigene Tochter als süße Labormaus.
Elf Forscher hatten sich in Vorentscheiden für das Finale in
Bielefeld qualifiziert. So auch Bernd Feddersen.
Der Neurobiologe erklärte jonglierend wie Signale an Synapsen übertragen
werden. Auch Saskia Oldenburg war unter den Finalisten.
Die Hamburger Bioingenieurin gestaltete den Anfang ihres Vortrags als Märchenstunde.
"Erst viel zu spät erkannte Vater Staat,
dass dies nicht so sei,
dass fossile Ressourcen, wie
Kohle, Erdöl und Uran zur Neige gingen und für die Energiewende benötigten.
Und sie schickte Wissenschaftler auf die Mission, Alternativen zu finden.
Und genau auf dieser Mission befinde ich mich jetzt.
Nicht nur Ingenieurin,
sondern auch leidenschaftliche Reiterin daher mein Forschungsthema: Energie
aus Pferdemist."
Die Idee, Pferdemist als Energiequelle zu nutzen kam bei der Jury und den rund 900
Zuschauern im Saal gleichermaßen gut an.
Übertroffen wurde der Märchen-Vortrag lediglich von der jüngsten
Teilnehmerin im Feld.
Der 21-jährigen Tran My Yen. Die Tübingerin erklärte mit einer Lampe,
wie sie Mikroben zum Leuchten bringt und wie krankmachende Bakterien
kommunizieren.
"Sie reden miteinander, sie haben eine chemische Sprache
mit chemischen Botenstoffen und hochspezifischen chemischen Rezeptoren um diese Botschaften zu empfangen.
Und das ermöglicht ihnen einen Synchronisierten Massenangrif auf uns Menschen.
Wenn sie moich jetzt tottrampeln wollen, ist es natürlich besser, wenn sie alle auf einmal die Bühne stürmen würden, als wenn sie einzeln versuchen würden mich totzutrampeln."
Laien für Wissenschaft begeistern
das ist das Ziel von Famelab.
Doch auch für die Forscher ist die Teilnahme an so einen Erklär-
Wettbewerb ein großer Gewinn
davon ist die diesjährige Siegerin überzeugt.
"Ich würde auf jeden Fall den Forscher empfehlen, da mit zu machen, weil
Forschung ist das eine. Aber man verrennt sich ja gern in kleine Details,
und für einen selbst ist dann gut, dass man
sozusagen das Große, 'bigger picture'
im Auge behält.
Famelab-Siegerin Tran My Yen wird sich im Juni nun mit Forschern aus aller
Welt messen.
Dann treffen sich die besten Wissenschafts-Erklärer 23 Nationen
beim international Cheltenham Science-Festival in in zehn der Schnittstellen zu nennen Science Festival in
Großbritannien.
Die Gesunheit der Welt ist in Gefahr und Du kannst sie retten!
So lautet der Aufruf des Facebook-Spiels Syrum.
Hier können Spieler zu online Forschern werden und in einem virtuellen Labor
allerhand Experimente durchführen.
Unsere Auslese:
Mit dem Uni-Abschluss im Gepäck starteten man beim Online-Spiel Syrum.
Doch schon gleich wird es Ernst. Schreckliche Krankheiten bedrohen die
Menschen auf der Erde. Die Mission für den Spieler ist klar: schnell in einem
Labor anheuern und Heilmittel entwickeln.
Hat man sich unter 8 Charakteren seinen Forscher ausgesucht, geht es auch schon
los im Online-Labor werden allerhand Reagenzien zusammengemischt.
Je komplizierter die benötigte Komponente,
desto länger braucht sie in der Entwicklung.
Hat der Spieler alle Komponenten beisammen kann er Medikamente herstellen
und in einer klinischen Studie testen.
In einem virtuellen Karten spielt tritt das vermeintliche Heilmittel gegen
eine Krankheit an.
Kommt das Medikament erfolgreoch auf den Markt, gibt´s Forschungsgelder für
neue Experimente.
Entwickelt wurde Syrum vom deutschen Pharmakonzernen
Böhringer Ingelheim.
Spielen lässt es sich nur auf Facebook. Durch die Social Network Plattform
können Spieler auch mit Freunden zusammenarbeiten - im Team die Welt zu
retten, macht schließlich viel mehr Spaß.
Wie hat sich die Biotech-Branche im vergangenen Jahr entwickelt? Bei wem
läuft es gut und wer hat zu kämpfen?
Mit Fragen wie diesen haben sich mehr als 700 Biotech Experten aus ganz
Deutschland Mitte Mai in Stuttgart beschäftigt. Die Stimmung war so
optimistisch wie selten bei solchen Treffen.
Die deutschen Biotechnologie-Tage - für viele gehört der Termin inzwischen fest
in den Kalender.
Mit mehr als 700 Besuchern waren in diesem Jahr so viele Besucher wie noch
nie gekommen um sich über den aktuellen Status quo der Branche zu informieren
und mit Kollegen auszutauschen.
Georg Schütte vom
im Bundesforschungsministerium betonte die große Bedeutung der Biotechnologie
für die Industrie.
"Die Biotechnologie ist eine Querschnittstechnologie
wir reden über die Biologisierung der Industrie und hier nicht nur eine
industrielle Branche sondern zahlreiche."
Wo genau sich der Einsatz von Biotechnologie besonders lohnt,
darüber wurde intensiv gesprochen auf den Biotechnologie-Tagen.
Die Pausen ließen zudem viel Raum zum Netzwerken und Austausch mit Kollegen.
Das Bundesforschungsministerium nutzte in Stuttgart die Gelegenheit im Rahmen
der Innovationsoffensive "Industrielle Biotechnologie" eine vierte Allianz zu
prämieren. Ein Konsortium unter der Leitung der Berliner Biotech-Firma
Animox will Proteine aus Rapsschrot für die Herstellung von Farben nutzen.
Viereinhalb Millionen Euro gibt es dafür vom BMBF.
Andere Unternehmen sind schon einen Schritt weiter und konnten in Stuttgart
bereits erste Biotech-Produkte zum Anfassen zeigen. Dübel aus Bioplastik
Und das wars auch schon wieder mit der neuen Ausgabe von biotechnologie.tv.
Mehr Informationen zu den Biotechnologie-Tage und zum
Famelab-Wettbewerg
gibt es natürlich wie immer auf biotechnologie.de.
Und in der neuen Kreidezeit erklärt Jan Wolkenhauer, wie sich mit Hilfe eines Verfahrens
namens HPLC verschiedene Proteine in einer Probe auftrennen lassen.
Tschüss und bis zum nächsten Mal!