Tip:
Highlight text to annotate it
X
Diese flüssige Ursubstanz,
die alle Materialien bewohnt
ihr Körper nimmt Formen und Stimmungen an
manchmal Dampf, manchmal Regen,
manchmal schwere Eisschuppen bildend
sie hinterlässt Wellen in der Erde,
Täler, produziert Humus und Lumen.
Sie erscheint von transluzent bis dunkel,
sie ist Mutter!
Reines H2O...
Ein biologisches Reservat
muss unantastbar sein.
Es ist ein Ort der Luftreinigung,
sehr wichtig für das Klima
und die Forschung.
Was wir hier haben, ist ein lebendes Labor
des Regenwald Ökosystems.
Je weniger Kontakt der Mensch mit diesem Gebiet hat,
desto besser kann es geschützt werden.
Das Naturschutzgebiet Duas Bocas
ist Teil des NSN
Nationales System von Naturschutzgebieten.
Das Wasser in Duas Bocas besteht
aus riesigen Flüssen, kleinen Bächen,
dem Fluss Panelas und dem Fluss Naiá-assu.
Ihr Zusammentreffen gab dem Naturschutzgebiet seinen Namen.
Duas Bocas wurde 1965 zum Naturschutzgebiet erklärt.
Ursprünglich als Waldschutzgebiet gegründet,
wurde es 1991 zum biologischen Reservat ernannt.
Aus diesem Grund sind innerhalb des biologischen Reservates nur
wissenschaftliche Forschungs und Umwelterziehungsprojekte zugelassen.
An diesem Ort, an dem wir gerade vorbeifahren,
sonnt sich immer ein ca. 2,5 Meter grosser Alligator.
Man kann sehen, dass er sich hier jeden Tag aufhält,
weil das Grass dort drüben ganz platt gedrückt ist.
Wir kommen jeden Tag hier vorbei und versuchen ein gutes Foto zu machen,
aber es ist sehr schwierig sich ihm zu nähern.
Wasser gehört, unumstritten, zu den
wichtigsten Schätzen unseres Planeten.
Man kann Wasser nicht aus dem Nichts heraus erschaffen.
Wenn man bedenkt, dass es sich bei 97,5% des Wassers auf unserem Planeten
um Salzwasser handelt, und nur 1% aller Wasserreserven
der Erde zum Konsum geeignetes Süßwasser ist,
sollte man doch meinen, dass wir gut auf
unser Wasser achtgeben müssen.
Es scheint als wäre Wasser im Überfluss vorhanden. Dem ist aber nicht so.
Die Verschwendung ist in Brasilien und anderen
ändern bereits zur Gewohnheit geworden.
Die Leute glauben, die Ressourcen unseres Planeten
seien unerschöpflich. Dass sie niemals enden werden.
Müll mit Wasser zu beseitigen ist völlig verrückt, wenn man mal genauer
darüber nachdenkt. Wenn man sich darüber im Klaren ist, dass es sich
um einen mechanischen Prozess handelt, dann kann man nach einer anderen Lösung suchen.
Nach etwas hartem, um den Müll beiseite zu fegen. Aber die Leute benutzen weiterhin Wasser.
Wir müssen das Wasser in verschiedene Teile unterteilen,
je nach Funktion.
Dasselbe Wasser kann nicht für alles Mögliche genutzt werden.
Wir sind flüssig. Unser Körper besteht zu 75% aus Wasser.
Wir sind ein mit Wasser gefüllter Kontainer.
Wenn man sich klar macht, welche Wege das Wasser nimmt,
wo es entlang fließt, dann versteht man,
dass Wasser niemands Eigentum ist.
Es nimmt die Form von allem, was es umgibt, an,als wäre es ein Teil von
ihm selbst. Es fließt durch uns und alles hindurch. Völlig außer Kontrolle.
Es ist sehr eng mit dem Fluss unserer
eigenen Gedanken verbunden.
Das Wasser speichert die Erinnerung dieser Tasse, dieser Flasche.
Es speichert die Erinnerung von allem, das es enthält.
Speichern im Sinne von, in der Lage sein,
diesen Raum zu besetzen.
Es war reines Glück, als wir den Königsgeier hier zum ersten Mal gefunden haben.
Als ich mein Projekt in Itaúnas durchgeführt habe, wurde mir gesagt,
dass der Königsgeier in diesem Staat nicht länger existiert.
Doch als ich den Köder für den Puma und eine Wildkamera vorbereitet habe,
war der Königsgeier das erste Tier, dass meinen Köder gefressen hat.
Wir haben ihn mit der Wildkamera gefilmt.
Daher bin ich mir absolut sicher, dass er hier in Duas Bocas vorkommt.
Dem Königsgeier hinterherzujagen ist kompliziert.
Darum benutzen wir Aas,
Hühnereingeweide und Karkasse.
Wir bitten ansässige Schlachthäuser um Spenden.
Dann platzieren wir die Köder am Ufer des Duas Bocas Sees.
Was? Du hast recht. Langsam.
Wir haben es endlich geschafft den Königsgeier zu fotografieren.
Ich sehen ihn gerade dort drüben, ganz nah, in der Baumkrone sitzen.
Er ist wunderschön. Weißes Gefieder, roter Hals,
schwarzes Gesicht und der gelbe Hautlappen auf dem Schnabel.
Wunderschön.
Die Landesregierung benötigte Wasser. Und hier haben sie
es in der richtigen Qualität und in ausreichender Menge gefunden.
Vitória konnte mit Hilfe der Schwerkraft spielend
leicht versorgt werden.
Der Ingenieur, Ceciliano Abel de Almeida, von der Stadtregierung Jerônimo Monteiro,
kam zu dem Entschluss, dass der beste Weg die Versorgung zu sichern
nicht der Fluss Jucu sondern Duas Bocas wäre.
Hierbei handelte es sich um eine sehr wichtige politische als auch technische Vision,
denn von diesem Zeitpunkt konnte das Naturschutzgebiet wirklich geschützt werden.
Und diese Entscheidung damals nicht gefallen wäre,
dann würde das biologische Reservat heute nicht mehr existieren.
Das war ein sehr wichtiger Meilenstein.
Der erste Staudamm, der die Hauptverwaltung von Cariacica versorgte, wurde 1908 gebaut.
Die erste Enteignung fand 1912 durch die Landesregierung statt.
Es wurde Land erworben, um einen Staudamm zu bauen.
Der Damm wurde 1918 fertiggestellt und
diente mehrere Jahre dazu Vitória zu versorgen.
In den 50er Jahren fand eine zweite Enteignung statt.
Diesmal für den Bau des neuen Staudamms,
den wir heute haben,
mit einer Seefläche von 51 Hektar.
Sobald der große Damm fertig gestellt war,
wurde die Entscheidung gefällt, die noch
in der Region lebeneden Familien umzusiedeln.
Bei der Eröffnung des Staudamms gab es ein grundlegendes,
technisches Problem. Wasser trat an mehreren Stellen, teilweise sehr stark, aus.
Der Wasserpegel sankt über 6 Meter.
Im Jahr 1956 konnte Duas Bocas den Anforderungen der Hauptstatt
nicht länger gerecht werden. Aufgrund des schnellen Wachstums der Region,
verlagerte sich der Einflussbereich von
Duas Bocas näher zu seinem Ursprung.
Duas Bocas, das einst die Hauptstadt versorgte, wurde auf die Versorgung
von Cariacica und der umliegenden Stadtteile beschränkt.
Es ist nicht einfach die Tiere, die ich fotografieren will, aufzuspüren.
Wir müssen ihre Fährte im Wald finden, wissen,
wo sie sich aufhalten, von wo sie kommen,
was sie fressen und wo sie langlaufen.
Darum nutzen wir Wildkameras
und die Hilfe von Experten, damit wir
lernen diese Tiere aufzuspüren.
Wir nutzen Köder um die Tiere anzulocken.
Damit wir das Foto dort machen können,
wo wir wollen.
Die Pacas bevorzugen Mango,
die Wildhunde und Waschbären Papaya.
Wir benutzen Geflügelleber und Speck für den Puma.
Wir haben den Fußabdruck des Pumas gefunden.
Er hat fast die Größe einer menschlichen Hand.
Wir haben Spuren, Fußabdrücke und halb gefressene Tiere,
die Puma zurückgelassen hatte, gefunden.
Aber es gab keine Aufzeichnung des Pumas.
2012 hat das Últimos Refúgios Team die erste
Aufzeichnung des Pumas gemacht.
Der Puma ist hier grad aufgetaucht.
Er nimmt fast das gesamte Bild der Wildkamera ein.
Wenn wir eine Spezies an der Spitze der Nahrungskette (Regenschirmart)
wie den Puma haben,
und der Puma in der Lage ist zu überleben, dann wissen wir,
dass sich der Rest der Nahrungskette in gutem Zustand befindet.
Ich bin der Meinung, dass man, was einem nahe ist,
kennen lernen sollte.
Isolierte, sporadische Umwelterziehungsprojekte sind sinnlos.
Diese Dinge müssen in der Schule behandelt werden. Aus diesem
Grund praktizieren wir Umwelterziehung, obwohl Tourismus
in biologischen Reservaten eigentlich verboten ist.
Man kann auf dem Hauptpfad wandern und die Leute
haben die Möglichkeit zu sehen, dass der Fluss wirklich sauber ist.
Manchmal braucht es nur ein durchdachtes und intelligentes Projekt.
Die Präsentation dieses Projektes ist die beste Umwelterziehung,
die man sich vorstellen kann,
wenn es darum geht Gewohnheiten zu ändern.
Heutzutage, mit der Entwicklung von Wissenschaft und Technologie,
sind wir in der Lage, eine bessere Welt zu erschaffen.
Wo ist der beste Ort, um diese bessere Welt zu erschaffen?
Die Naturschutzgebiete!
Wenn man nicht über ein Mindestmaß an sozialer
Balance verfügt, dann ist auch keine Umweltbalance möglich.
Es gibt bereits einige Architekten, die versuchen Zufluchtsstätten für bebaute
Flächen zu entwickeln. Wie?
Sind diese grünen Korridore eventuell eine Möglichkeit, diese beiden
Dinge miteinander in Einklang zu bringen?
Ist es denn nicht möglich in einer Zeit anzukommen,
in der Gesetze zum Schutz bestimmter Orte nicht mehr nötig sind?
Können wir denn keinen all umfassenden, gesunden Menschenverstand entwickeln?
Enki,
sprudelnd, Auge des Wassers,
Tränen
gesprochen wie folgt:
aqua,
Wasser, water...
lebendiges Wasser!