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Am 13. Mai 2010 begann die Qualifikation für das 38. 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring
bei wolkenverhangenem Himmel und gelegentlichen Schauern.
Und die Temperaturen konnte man schon fast als winterlich bezeichnen.
Das Team Manthey Racing, das die letzten 4 Rennen in Folge gewonnen hatte,
peilte mit dem Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 1 den 5. Sieg an.
Der neue Porsche 911 GT3 R Hybrid mit seiner Schwungrad-Technik von Williams
holte sich den 9. Startplatz.
Audi schrammte im Vorjahr nach harten Kampf gegen den Manthey-Porsche
nur knapp am Gesamtsieg vorbei.
Jetzt kommen die Ingolstädter mit 5 Werks-R8 LMS und 2 Semi-Werkswagen,
um den Sieg zu holen.
BMW setzte Top-Fahrer aus der ganzen Welt
in die beiden Werks-M3 GT2.
Volkswagen setzt 3 Scirocco mit Erdgas-Antrieb ein.
Mit dieser umweltfreundlichen Technik betreten sie Neuland.
Wir haben nicht nur ein Erdgas-Antrieb - sondern sogar Biogas.
Und mit diesem Biogas senken wir den CO2-Ausstoß um 80 %.
Wir haben damit wahrscheinlich den umweltfreundlichsten Rennwagen der Welt.
Aus Japan kommen der nur in einer 500er-Kleinserie aufgelegte Supersportwagen Lexus LF-A ...
und der Subaru Impreza, der hier schon zu den Stammgästen zählt.
Sowie das Team Falken,
das als eines der ersten japanischen Teams hier vertreten war.
Sabine Schmitz, die in unmittelbarer Nachbarschaft des Nürburgrings aufgewachsen ist,
pilotiert einen Porsche.
Wieder einmal treffen sich hier unzählige Autos und Fahrer aus aller Welt.
Das World Car Awards Team hatte im Qualifying nicht nur Probleme mit dem Wetter,
sondern auch mit der Einspritzanlage.
Deshalb schaffte es keine einzige gute Runde.
Der 4. Mann des Teams ist der Profi-Rennfahrer Hideshi Matsuda.
Mein Plan ist, mich ziemlich zurückzuhalten.
Das ist bei solchen Langstrecken-Rennen sehr wichtig.
Da die Fahrer inzwischen mit dem Auto immer besser vertraut sind,
muss sie jemand ein wenig zügeln.
Sonst fahren sie immer aggressiver, treiben das Risiko in die Höhe
und gehen ans Limit des Autos.
Das Wichtigste ist, das Rennen zu Ende zu fahren.
Das sollten wir bedenken
und meine Aufgabe hier ist, zu verhindern,
dass wir zu weit gehen.
In der Qualifikation kam man nur selten auf die Strecke.
So reichte es nur für den 174. Startplatz.
Der schicksalhafte Kampf steht unmittelbar bevor.
Mehr als 200.000 Fans aus aller Welt bevölkern die Wälder der Eifel.
Alle warten still auf den Start des Rennens.
Das neue Ringwerk, das hinter der Haupttribüne entstand, ist ebenfalls gut besucht.
Kurz vor dem Start bricht zum ersten Mal seit einer Woche die Sonne durch.
Rund 200 Autos mit Fahrern und Teammitgliedern sorgen für reichlich Verkehr in der Startzone.
Doch das World Car Award Team hat nach dem Anlassen
sofort wieder Probleme mit der Einspritzanlage.
Selbst Startfahrer Kazunori kann seine Nervosität nicht verbergen.
Kannst du zwei- oder dreimal hochdrehen?
Ja, er dreht sauber hoch.
Endlich schafft das Auto es in den Startbereich.
Alles ist bereit.
Ich glaube, er bewegt sich.
Okay. Viel Glück!
Dann mal los!
Auf ihnen lasten die ganzen Erwartungen der Fahrer, Teammitglieder, Fans
und Bewohner der Region rund um den Nürburgring:
Den etwa 200 Autos, die auf die Startlinie zurollen,
das 24-Stunden-Rennen vor Augen.
Der Lexus IS F mit Kazunori Yamauchi ist gestartet.
Das 24-Stunden-Abenteuer des World Car Award Teams hat begonnen.
Die Nr. 1, der Porsche 911 GT3 R des Manthey-Teams,
geht an der Audi-Armada vorbei in Führung,
als ob er sich für die Trainingsniederlage rächen wollte.
Die Fans flippen schier aus,
als der führende Titelverteidiger an den Tribünen vorbeidonnert.
Wie fühlt sich das Auto an?
Nicht schlecht. Die Strecke ist rutschig, das ist alles.
Auf der staubigen und rutschigen Bahn
lässt es Kazunori kurz nach dem Start noch vorsichtig angehen.
Aber in einem Feld von 200 Rennautos
lauert so manche Gefahr.
Ein BMW hat mich in der ersten Kurve gerammt.
Schlimm? Richtig heftig?
Kein Problem mit dem Auto.
Ich kam auf eine Öllache
und hätte mich beinahe gedreht.
Eine riesige Ölspur, das war knapp.
Ja, ich war sehr nervös.
Das Rennen hat erst begonnen. Ich wollte das Auto nicht zerlegen.
Die Erleichterung nach dem Start hielt nicht lange an,
denn das Benzin-Problem trat wieder auf.
Eine lange Reparaturpause warf das Team in der Gesamtwertung weit zurück.
Nach 2 Rennstunden liegen die Manthey-Porsches
GT3 R und GT3 R Hybrid
an 1. und 2. Position.
Der König des Nürburgrings hat auf seinem Thron Platz genommen.
Direkt hinter den beiden Wagen sind 3 Audi R8 LMS.
Zum ersten Mal seit 5 Jahren ist BMW wieder mit einem Werksteam vertreten,
mit 2 Autos.
Doch die Startnummer 26 verlor wegen eines frühen Unfalls
viel Zeit.
Der Lexus LF-A ist auf dem Nürburgring intensiv getestet worden,
er wird noch in diesem Jahr in Serie gehen.
Dies ist die 5. Herausforderung für den STI Impreza auf dem Nürburgring.
Die erdgasbetriebenen VW Scirocco
besetzen die 3 ersten Plätze der AT-Klasse.
Der auf dem Nürburgring legendäre Opel Manta
beschließt dieses Jahr seine lange Renn-Karriere.
Beim World Car Awards Team übernimmt Peter das Cockpit von Owen.
Das Auto ist noch bestens in Schuss.
Die Lenkung ist neutral, ohne Spiel, sehr direkt.
Der Wagen liegt sehr stabil.
Nach 5 Rennstunden
fährt die Spitze Rundenzeiten von 8:30 min,
unglaublich für ein solches Langstreckenrennen.
Nach vielen Überrundungen laufen die Boxenstopps genau nach Plan.
Dies mag das größte Amateur-Rennen der Welt sein,
aber hinter den Kulissen ist es eine Schlacht der Automobilhersteller.
Der altgediente Fahrer Uwe Reich hat seit 1970
an jedem 24-Stunden-Rennen teilgenommen.
Jetzt hört er auf,
weil die Rennen in den letzten Jahren rasend schnell geworden sind.
Nach 5 Stunden übernimmt Kazunori
den Lexus des World Car Award Team für seinen 2. Törn.
Jetzt werden Zusatzscheinwerfer für die hereinbrechende Nacht montiert.
Sie haben sich schon von Platz 170 auf Platz 130 nach vorn gearbeitet.
Doch Nachlässigkeiten werden bitter bezahlt.
Die Bremsen funktionieren nicht.
Die Pedale sind sehr schwer, greifen nicht.
Sie greifen nicht,
wenn man nicht vom Gas geht.
Wenn man vom Gas geht, muss man vor dem Bremsen
eine Pause lassen.
Ein Problem mit dem Vakuum.
Wenn ich etwas lupfe, geht es.
Sei bloß vorsichtig und bremse früher als sonst.
Geht klar.
Schon bemerkenswert ist, dass das 24-Stunden-Rennen am Nürburgring
ein Treffen von umweltfreundlichen Autos ist.
Erdgasbetriebene Wagen wie der VW Scirocco, der in seiner Klasse vorn liegt,
zeigen die mögliche Zukunft des Motorsports am Nürburgring.
Nach 6 Stunden Rennen.
Dunkelheit umhüllt die Strecke, und der Nürburgring zeigt ein ganz neues Gesicht.