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Geheimnisse der Sprache:
Jade,
ein harter, normalerweise grüner Stein.
Noch bis vor kurzem
glaubte man, dass Edelsteine
magische, heilsame Eigenschaften haben
und dass nichts wirksamer
als Jade bei der Behandlung von Nierenerkrankungen sei.
Im 16. Jahrhundert
kehrten die Spanier aus der Neuen Welt zurück
und hatten in ihren Laderäumen das Mineral dabei,
das sie "piedra de la ijada" nannten,
Nierenstein.
Schnell wurde es in Europa beliebt,
als Heilmittel gegen Leiden
sowie als dekorativer Schmuck,
und wurde von den Franzosen "jade" genannt.
Die Engländer übernahmen dieses Wort
und benutzen es bis heute.
Im 19. Jahrhundert
entdeckten französische Mineralogen,
dass mit dem Wort "jade"
zwei unterschiedliche Mineralien bezeichnet wurden:
"Jadeit", der seinen Namen von Jade hat,
und der häufiger vorkommende "Nephrit",
der vom griechischen Wort "nephros" abstammt
und "Niere" bedeutet.
"Jade" beschreibt nicht nur zwei Minerale,
sondern hat im Englischen auch ein Homonym.
Die Wurzeln davon gehen noch weiter zurück
als die Beliebtheit des glänzenden Edelsteins.
So bezog sich "jade"
entweder auf eine Frau von schlechtem Ruf
oder auf ein ausgemergeltes Pferd.
Daher hat das englische Wort "jaded" für
erschöpft oder abgestumpft
nichts mit dem Edelstein zu tun
und kommt stattdessen von der veralteten
Definition im Zusammenhang mit Pferden.