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Etwa 40 000 Menschen fuhren nach Lešany bei Benešov um den"Panzertag" zu besuchen.
Diesjährige "Spezialität": Panzer aus dem 2.WK
National! Radikal!
Eine Person jüdischer Herkunft kann die Funktion des Sachverständigen für Rechtsextremismus nicht ausüben.
...oder habt ihr Angst und wollt, dass die Leute es selber erledigen?
Lasst sie frei! Lasst sie frei!
Sie fressen uns arm...Scheisse! Und die Klappe reißen sie auch noch auf!
Es lebe die Dìlnická strana (die Arbeitspartei)!
Volk, erhebe dich, und der Sturm kann beginnen!
..mir ist klar, auf welche Weise die öffentliche Meinung in diesen Land manipuliert wird....
Gegen Faschismus!
Gegen Rassismus!
Antifa!
Um während des Feiertages Ruhe und Ordnung heute Nachmittag auf dem Wenzelsplatz zu stören...
...und nachdem an anderen Orten in Prag etwa 3000 Menschen versuchten...
Lasst ihn frei! Lasst ihn frei! Lasst ihn frei!
Pfui! Schande!
Wohin gehen Sie? Nach Hause, ich wohne hier. Dann drehen Sie um!
Aber ich wohne dort! Dann geh doch dahin!
In November 1989 hätte niemand erwartet, dass kurz nach der Wende mehrere 1000 Anhänger Innen der NS Ideologie auftauchen.
Niemand ging davon aus, dass diese Bewegung in den kommenden 20 Jahren dutzende Mordopfer fordern würde...
...dass "ordentliche Bürger Innen" Seite an Seite mit Nazis marschieren würden.
Wir müssen uns bewusst werden, was der Anfang der 90er Jahre eigentlich für die Gesellschaft bedeutete.
Die Gesellschaft öffnete sich plötzlich,
die vorherigen Autoritäten wurden diskreditiert.
Man fing an, etwas Neues aufzubauen, über das man geteilter Meinung sein kann,
aber was die Gier nach Neuem, die Offenheit für das Neue, auslöste...
Ihr Säufer!...sauft, ihr Wichser!
Die ersten Punks und Skinheads in der Tschechoslowakei erschienen schon in den 80ern.
Der erste Impuls für die Entstehung dieser Subkulturen war Abscheu gegen die Kommunistische Macht,
der Polizei und die spießige Gesellschaft der späten Normalisierungs ära.
Der Information Mangel, den der Eiserne Vorhang verursachte, prägte beide Subkulturen.
Ab und zu kam zum es zu Konflikten zwischen ihnen,
die aber normalerweise keinen politischen Hintergrund hatten.
Der Hauptbezugspunkt junger Punks und Skinheads, die derzeit einen beinahe identischen Teil des antikomunistischen Underground bildeten,
war der gemeinsame Widerstand gegen das bolschewistische Regime.
Innerhalb beider Subkulturen bildeten sich nur langsam unterschiedliche Strömungen heraus.
Manchmal griffen sogar Punks und Skinheads gemeinsam Roma oder Vietnamesen an.
Komm mit uns...scheißt auf sie!...
Es geschah sehr oft, dass wir Naziskinheads begegneten und nicht wussten,
ob sie uns schlagen wollten, oder lieber mit uns Bier trinken.
Einige Punks stellten den Skinheads entgegen...andere fanden die Lösung darin,
dass sie ihren Kopf rasierten und zum Skinhead wurden.
Die Band "Orlík" (bekannteste Naziband der 90er) machte einen großen Sprung von Platz 16 auf den 5. Platz der Hitparade.
Der Bürger mit Roma Hintergrund, hat jemandem alle Knochen gebrochen,
weil der Arme ihm 20 Kronen nicht geben wollte.
Praktisch jeder Skinhead hatte dieselbe Geschichte:
"Mein Freund gab mir die Kassette mit Orlík... Ich hörte es, hörte das Lied Die weisse Liga".
Die zweite Platte ist besser als die erste ja, das wolle ich hören!
....alles wird gerade gesagt, keine Geheimnisse.Alles wird offengelegt...Zigeuner und solche Schufte.
Die wollen sich nicht filmen lassen, die wollen...
...innere Befreiung, eine Alternative innerhalb des Systems aufbauen...
Größere Konflikte gibt es bereits Anfang der 90er Jahre.
Erste grosse Aktion war das Festival "Bránická žízeò" 1991,
das über 100 bewaffnete, vermummte Nazis angriffen.
Und die etwa 1000 Punks sehr brutal auseinander jagten.
1991 veranstalteten die Anarchisten zwei Demos gegen die monströse "Allgemeine Tschechoslowakische Ausstellung".
Die erste Demo sprengte die Polizei. Die zweite wurde von dutzenden Naziskins angegriffen.
Einige verteidigten sich, die Meisten aber rannten weg.
Die Polizei sah tatenlos zu.
Man spricht davon, dass die Polizei mit den Naziskins sympatisierte. Sie sprachen sich sogar miteinander ab.
...was ihr uns heute gezeigt habt, das war kein Faschismus?
Und was habt ihr so aufgeführt? Was ist mit euren Artikeln in A kontra? (Anarchistische Zeitschrift).
Mit welcher Berechtigung greift ihr eine angemeldete Demo an? Aus welchem Grund? Warum?
Weil eure Artikel uns attackieren.
Aber Artikel sind etwas anderes als jemandem die Nase zu brechen... Dann greif die Artikel an, ne?
Eure Artikel hetzen auf... Ey, warte, lass mich verdammt nochmal ausreden!
Ich erinnere mich, dass Oldøich Kužílek, ein Liberaler und Politiker,
vorschlug, eine "Bürgerwehr" aus Skinheads aufzubauen.
Keine Fotos, Arschloch!
Die meisten Demonstranten waren schockiert von der brutalen Gewalt.
...weglaufende, weinende Mädchen, verprügelte Jungen, die nicht verstanden, was geschah...
Tod dem Faschismus!
Weg mit Rasismus! Weg mit Gewalt!
Die Blumen sind für alle da! Die Freiheit ist für alle!
Weg mit diejenige, die gegen uns sind! Kommt mit uns, wir wollen mit euch in Frieden leben!
Die anarchistische Bewegung veranstalteten Demos gegen Rassismus und Faschismus, die auch viele Roma ansprachen.
Die Roma waren damals gut organisiert und traten gegen ihre eigene Diskriminierung auf.
Die Demos wurden aber immer häufiger von Naziskins angegriffen.
...(Rassismus) ist Scheiße, die Leute seit der Wende auskotzen und straflos ausdrücken dürfen...
Ich bin sehr froh, dass wir hier sind und ich lade euch zum Konzert ein, dass in 2-3 Stunden beginnt.
Ich hoffe, dass wir den Rassismus dorthin schicken, wo sein Platz ist im Arsch.
Der Kampf für die Menschenrechte, der Wehrpflichts Boykott,
weg mit Rassismus, Faschismus, keine Gewalt, das war alles (was die Demonstranten wollen).
Die Teilnehmer halten offensichtlich ihr Aussehen für vielsagend genug.
Das wenige, was wir von ihnen hörten, war im Gegenteil das, was sie bei der Kaserne auf dem Námìstí Republiky zeigten...
Als der Versuch, die Kasernen Tür zu zerstören, erfolglos blieb, gingen sie zum Konzert auf der Støelecký ostrov.
Die Rechten zu stoppen, ist notwendig um den Aufstieg der braunen Gefahr zu verhindern.
Tod dem Faschismus! Freiheit und Alternative für die Jugendlichen!
Tod dem Faschismus! Tod dem Faschismus!
Faschisten raus! Fickt euch ins Knie! Wichser!
Zigeuner verteidiger!
Faschos raus!
Zigeuner verteidiger!
Rote Ungeheuer!
Du bist ein ganz normaler Feigling, Arschloch. Mit einer Waffe den Mensch anzugreiffen...
Verpisst euch, niemand will euch hier!
Du verkackter Wichser, komm her!
Hau ab! Du kriegst auf die Fresse, das ist dir klar, oder?
Verpisst euch!
Du Idiot!
Verpiss dich, du Schwanzlutscher!
Raus, du Fascho-Arschloch!
Verpiss dich!
Unsere Demo ist erlaubt.
Faschostaat!
Wir sind zu Ihrem Schutz hier, nicht, um uns von euch attackieren zu lassen...
Sie beschimpften mich als verkacktes Schwein! Ich habe keinen Bock darauf, ich bin ein normaler Mensch.
Das ist eine Überraschung auch für die Anarchist innen.
Die bis jetzt unschlagbaren Naziskins fliehen. Einige prügelt man windelweich.
Es zeigte sich, dass man sich gegen die Nazis erfolgreich verteidigen kann.
Als uns 50 Naziskins angriffen, war die Polizei nicht da.
Erst als wir die Geduld verloren und die Nazis wegjagten,
tauchte die Polizei plötzlich auf. Im Grunde kamen sie, um die Naziskins zu verteidigen.
Es ist klar, dass die Behörden den Faschos näher sind.
Es ist logisch, die sind staatserhaltender als wir Anarchisten.
Schon 1990, kurz nach der Wende, geschah der erste rassistische Mord.
Eine Gruppe von Naziskins und Punks grifft in Pilsen mit Schlagstöcken, Messern und Ketten einen türkischen Mann an, den sie für einen Roma hielten.
Der Mann starb infolge seiner Stich verletzungen.
Ein drei Tage dauerndes Pogrom gegen eine Roma Familie in Klatovy mündete in den zweiten rassistisch motivierten Mord.
Die Täter waren keine Nazis, sondern "ordentliche Bürger".
"Anarchisten gegen die Unterdrückung durch die Mächtigen. Gegen Bolschewismus und Kapitalismus."
Heute wird alles brennen!
...das erste Mal setzten die Nazis Molotovcocktails in Tschechien ein. Es passierte im Frühling 1991, als sie ein Exploited Konzert angriffen.
Der Angriff blieb aber erfolglos, weil die Nazis selber brannten, nachdem die Dinger in ihren Händen hochgegangen waren.
Aber dieses " Mittel" brachten die Nazis mit ...
...und, wie wir wissen, benutzen sie es immer wieder.
Am 1.Mai 1992 revanchierten wir uns.
Skinheads raus! Skinheads raus!
In Formation! Sie greifen an!
Hey, pass auf mit deiner kamera, sonst ist sie kaputt!
Mach schnell!
Juden raus! Zigeuner raus! Bolschewiki raus!
Trotzkisten raus! Kommunisten raus! Rote raus!
In diesem Moment flogen die ersten Pflastersteine. Die Schlacht beginnt ...
Erst als klar war, wer gewinnt, stürzte die Polizei herbei.
Gehen Sie auseinander, oder wir machen Gebrauch von Zwangsmitteln!
Und gegen Skins auch? Wir sind keine Faschos.
Nach der Ankunft der Polizei kam es zu kleineren Konflikten.
Bist du eher weiß oder Tscheche?
Ich bin ein weißer Tscheche und es ist mir scheißegal.
Wenn die Tschechen ins Gas kommen, dann ist es dir nicht mehr egal.
Wer sagte das? Das schrien die Deutschen beim Fußball.
Zeig nicht damit auf mich. Oder es gibt Krieg!
Ihr scheiß verkackten Schrott Linken! Ihr Scheiß Fotzen!
Ihr schützt die Faschisten!
Die Niederlage am 1.Mai bedeutete für die Naziskins in Prag für lange Zeit eine Schwächung ihrer öffentlichen Aktivitäten.
Aber die Straßengewalt ging weiter und wurde häufiger.
Die Nazis zogen regelmäßig los und suchten nach Gelegenheiten, jemanden anzugreifen.
Die schlimmste Zeit war im Herbst 1993, als die Nazis 4 Menschen töteten.
Die Mordserie fing mit dem Pogrom in Písek an, wo die Nazis Tibor Danihel ertränkten.
In der Prager U Bahn heute Haltestelle ''Dejvická'' wurde unser Freund, Filip Venclík, zusammengetreten.
In Plzeò warfen die Naziskins eine Frau aus der Straßenbahn, deren "Vergehen" in einer Beziehung mit einem Roma bestand.
Der vierte Vorfall ereignete sich in Prag, als ein Bürger mittleren Alters mit Nazis in der Kneipe diskutierte.
Als ihnen die guten Argumente gegen ihn ausgingen, traten sie ihn vor der Kneipe tot.
Der Tod von Filip Venclík, Gitarrist der Punkband "Rusko", aktivierte die bürgerliche Gesellschaft.
Filip setzte sich für einen angegriffenen Menschen ein, was ihm sein Leben kostete.
Der Mörder kam aus dem Millieu der Prager "Sparta Hooligans".
Vlastimil Venclík, Filips Vater, ein bekannte Regisseur, appelierte an die Politiker ...
...und drehte eine Doku über den Tod seines Sohnes.
Endlich wird der tschechischen Gesellschaft bewusst, dass die Nazis gefährlich sind.
Es geht nicht mehr "nur" um einen "anonymen Roma", ...
...der die tschechische Gesellschaft gar nicht interessiert, die Nazis sind eine Gefahr für alle.
Der Regisseur Venclík gründete "die Bewegung der bürgerlichen Solidarität und Toleranz".
Die 90er können wir als "entspannte" und "offene" Zeit bezeichnen, die viel Positives brachte, aber auch viel Negatives hatte.
z.B. die Bagatellisierung von Naziktivitäten...
...die nicht als gesellschaftliche Bedrohung wahrgenommen wurden.
Die Worte des Staatsanwalts im Zusammenhang mit dem rassistischen Mord an Tibor Danihel sagen alles: "ein Lausbubenstreich".
Und deshalb: Zigeuner raus! Klaus raus (damaliger Prämierminister)! Juden raus!
Am 19. März traf sich bei einen Konzert mit "patriotischer Musik" eine Fraktion faschistischer Skindheads in der Kneipe "U Zábranských" in Prag.
Ich fühle mich hier in Karlín abends zum ersten Mal sicher.
...Hey, Freundchen, wenn das im Fernsehen läuft, mach ich dich fertig, egal was es kostet,Wichser!
Diese Party ist ein Treffen verschiedener Naziskin Gruppen.
Die Vereinigung dieser Gruppen finde ich sehr gefährlich.
Zur selben Zeit fand in Pøerov eine weitere Skinhead Veranstaltung statt.
Die Demo wurde vom eingetragenen Verein "Patriotische Liga" angemeldet.
So kam es zum historischen Moment:
die Skinheads spalteten sich in zwei Franktionen eine Faschistische und eine Nichtfaschistische.
Wer in Pøerov war, konnte nicht in Prag sein und umgekehrt.
Auch die Unentschlossenen mussten sich entscheiden.
Wir sind gegen Faschismus, gegen Rassismus und wir wollen nicht mit den anderen Skinhead Strömungen verwechselt werden, ...
...die Faschismus und Gewalt propagieren.
Ich denke, wenn es diesen Anstieg der Kriminalitätsrate hier nicht gäbe vor allem Romakriminalität, Einwandererkriminalität...
...Kriminalität von Elementen am Rande der Gesellschaft ...dann könnte das nicht passieren.
Aus Furcht als "Rassisten" bezeichnet zu werden, bestätigen wir die Roma in ihren "Privilegien" und durch Straflosigkeit.
Deshalb unterstützen wir den Rassismus.
Skinheads sind "nur" die reine Konsequens davon.
Zigeuner sollten schon von Geburt an strafmündig sein. Denn praktisch gesehen, ist das ihr größtes Verbrechen.
Es lebe Sládek! Es lebe Sládek!
Meine Damen und Herren, danke für die Begrüßung!
Bald nach der Wende tauchte eine rechtpopulistische Partei auf,
die Republikanische Partei der Tschechoslowakei mit Miroslav Sládek als Frontmann. Seit 1992 saßen ihre Vertreter Innen im Parlament.
Der Hass gegen Roma war eines von Sládeks Hauptthemen.
Rassistische Skinheads wählten die Republikaner und nahmen an ihren Aktivitäten aktiv teil.
Die Bewegung "Für bürgerliche Solidarität und Toleranz" versuchte, Druck auf die Staatsorgane auszuüben,
damit diese gegen rassistische Gewalttäter vorgingen.
"Mord aus rassistischen Motiven" sollte ins Strafgesetzbuch aufgenommen werden.
In Prag traf sich die anarchistische Bewegung in den Redaktionsräumen der A-Kontra
und später im ersten Squat Prags "Sochorka" in Holešovice.
Die Nazis versuchten häufig, den Squat anzugreifen. Einmal gelang es ihnen,
als nur drei Leute im Haus waren und die Polizei, die von ihnen gerufen wurde, sich mit den Nazis verbündete.
Vor den Augen der Polizei randalierten die Nazis im Haus.
Für die Bewegung war es sehr wichtig,
sich gegen die Werte, die die Nazibewegung hochhielt, scharf abzugrenzen.
Anarchisten sahen in den Nazis und rassistischen Skinheads nicht nur Rassisten,
sondern betrachteten deren Auffassung auch als Quintessenz der Autorität, im Sinne: starker Führer, starker Staat, starke Nation.
Die Auffasung, die im Gegensatz zu ihrer eigenen Philosophie steht.
Gleichzeitig stellten für sie, genauso wie für ethnische Minderheiten,
und viele andere junge Leute, die die Nazis als Feinde identifizierten, die Nazis eine Gefahr dar.
Verpisst euch!
Tschechien den Tschechen!
Zigeuner ins Gas!
Wir wollen ein weißes Tschechien!
Als weder direkte Aktionen, Demonstrationen und auch verschiedene andere Aktivitäten Erfolg brachten,
hatte ich das Gefühl, dass man einen anderen Weg finden müsste.
Anhänger der Skindhead Bewegung jagten vor einem Jahr vier Roma in die Otava, wobei der 18 jährige Tibor Danihel ertrank.
Ich versuchte, sie (die Mutter des Opfers) irgendwie zu beruhigen,
aber es kulminierte darin, dass sie es emotional und psychisch nicht mehr ertragen konnte
und schrie:"Wenn sie wegen einem gestohlenen Huhn verurteilt würden, bekämen sie mehr!"
Der Richter verwies sie des Saales.
Die Naziskindheads, die dort waren, lachten laut, brüllten herum und niemand im Saal sagte etwas dazu oder gar dagegen.
Dieser emotionale Ausbruch wurde vom Richter bestraft.
/Mutter des Opfers/ Das ist nicht möglich... seid ihr verrückt? ...Es kann doch nicht Ruhe herrschen?!...
Was ist? Du Schwein!
In diesem kleinen Haus in der Zahradní ulice in Ždár *** Sázavou wurde am Samstag Abend ein Roma ermordet.
Jaroslav Churáèek wurde zu 31 Monaten Haft verurteilt.
Frau Biháriová wich aus Angst einen Schritt zurück. Dabei fiel sie ins Wasser und wurde von der Strömung mitgerissen.
Trotz eines Rettungsversuches durch Eliška Pilaøová ertrank sie.
Der 40 jährige Milan Lacko starb am zweiten Sonntag im Mai diesen Jahres nach einer Auseinandersetzung mit vier jugendlichen Skinheads.
Nach dem Angriff blieb Milan Lacko auf der Straße liegen, wo ihn später ein LKW überrollte.
Es war kein LKW, der Milan Lacko angeblich 50m mitgeschleift hatte,
die einzige Gewalt, die an ihm verübt wurde, ging von den Skinheads aus
als er wehrlos am Boden lag, überfuhr ihn ein PKW, an dessen Steuer ein Polizist saß.
Oft fehlt der Wille, die Dinge im Kontext zu sehen und nicht nur die direkten Täter,
sondern auch die Initiatoren und ideologischen Führer zu bestrafen.
Besonders, wenn die Opfer Roma, die Täter aber Polizistensöhne sind.
z.B. im Fall von Tibor Danihel in Písek im Jahr 1993, da wurden nicht alle Täter verfolgt.
Es geht um Leute, die noch nach 10 Jahren und mehr in der Szene verbleiben.
Aber auch viele, die in der Szene aufwuchsen, wurden zu Führungspersonen in Èeské Budìjovice.
Die anarchistische Bewegung zog in der ersten Hälfte der 90er Jahre zahlreiche Gruppen an in erster Linie junge Leute.
Es gab mehrere Squats;der bekannteste unter ihnen war die Prager Ladronka, der europaweit berühmt wurde.
Die Subkultur politisierte sich und in verschiedenen AZ's entstand ein Umfeld.
Eines der Bedeutendsten war der Prager Klub"Propast".
Hier traf sich auch der militante Teil der Antifaschist innen.
Ich persönlich stand an der Wand, mit gefesselten Händen, und sie schlugen meinen Kopf gegen die Wand.
Sie hielten mir eine Maschinenpistole an die Schläfe und beleidigten mich als "Scheiß Zecke".
Die Razzia im Propast war für viele Menschen ein großer Schock.
Viele Leute kapierten nicht, dass sich eine solche Polizeigewalt nach der Wende 1989 noch einmal wiederholen konnte.
Das war eine eindeutige Ungerechtigkeit, die viele Leute dazu brachte, sich zu organisieren.
Verpiss dich, Schwanzlutscher, hau ab!
In dieser Zeit machten die Nazis, was sie wollten, griffen Menschen an, ermordeten Menschen,
riefen "Sieg Heil" und zeigten den Hitlergruß auf Konzerten.
Aus unserer Sicht sah die Polizei tatenlos zu, weil sie dachte, es handele sich hier um kleine Jungen, die erwachsen werden würden.
Mittlerweile wird jeder regelmässig schikaniert, der sich gegen Rassismus engagiert.
Schande! Schande!
In diesem Moment gründeten wir die erste AFA Gruppe in Prag.
In dem Moment, als eine Organisation begann, auf bestimmte Art und Weise gegen die Nazis vorzugehen...
und dies von Anfang an mit einer Kritik und Missbilligung der Pazifisten verknüpfte...
...führte dies zu Konflikten, denn viele hatten das Gefühl, es ginge hier um eine bestimmte Hierarchie...
...in dem Sinne, dass die, die militante Aktionen machen, sich als "die echten Kämpfer innen" begriffen,
die die "wirkliche Arbeit" machten, und sich so von den pazifistischen Gegner innen des Faschismus unterschieden.
Ihre Kritik am Pazifismus war nicht ganz gerecht und kam in einer Situation auf,
als viele Leute mit einer anderen Sicht auf diese Frage ebenfalls von Nazis bedroht wurden.
In einzelnen Fällen waren sie sogar noch gefährdeter, denn im Unterschied zu den militanten Antifas vermummten sie sich z.B. auf Demos nicht.
Sie zögern nicht, gewalttätig zu sein.Wir haben keine Angst davor. Es ist nötig, alle möglichen Mittel zu benutzen, inklusive Gewalt.
Vereint eure Kräfte, Schwarze,Weiße!
Ich persönlich hatte das Gefühl, dass sie (die Militanten) gute Partner für diese Neonazigruppen sein könnten.
Anstatt wirklich Druck auf die Nazis auszuüben, ermutigte sie ihre Vorgehensweise erst recht und wiegelte sie zu weiteren Aktivitäten auf.
Also, ich will nicht sagen, dass ich gegen physische Gewalt bin, auf keinen Fall.
Ich habe persönlich an solchen Aktionen teilgenommen, aber ich mache auch andere Aktionen.
Gewalt an sich führt nicht zu den gewünschten Ergebnissen und kann sich gegen die Antifas wenden.
1997 töteten zwei betrunkene Nazis einen Student aus dem Sudan, der in Prag lebte.
Der Mord war in den Medien sehr präsent, und es zeigte sich, dass wenn ein schwarzer Mann ermordet wird,
die Öffentlichkeit fähig ist, zu reagieren, im Gegensatz zu den früheren Morden an Roma.
Es fanden mehrere antifaschistische Demos statt, mit tausenden Leuten, darunter auch hochrangige Politiker.
Ungefähr 300 Menschen versammelten sich heute gegen 17 Uhr am Jan Hus Denkmal.
Sie stellten Kerzen im Gedenken an den Studenten aus
"Den Toten rassistischer und ideologischer Gewalt in der Tschechischen Republik"
Auf jeden Fall drücken wir eine Meinung aus, und wenn wir nichts täten, würde sich nichts ändern.
In der Tschechischen Republik kam es in den letzten 7 Jahren zu mehr als 1200 rassistisch oder ideologisch motivierten Angriffen.
Der Parlamentspräsident Miloš Zeman bat den legislativen Rat des Parlaments um die Vorbereitung der Verbotsverfügung
gegen die Skinheadbewegung. Auch der Vorsitzende des Senats, Petr Pithart, unterstützt dies...
Politiker haben eine besondere Gewohnheit reden. Die Leute überzeugen.
Aber es ist Zeit, dass dieses Überzeugen und Sprechen zur Realität wird. Dass sie endlich auf solche Gewalt reagieren.
Man kann sagen, dass in Tschechien ein Raum für Rasismus entstanden ist und
diese Tatsache beweist uns heute, dass wirklich etwas passiert.
Diesmal setzte der Protest ein klares Signal gegen Rassimus.
Die Demo gegen Faschismus und Rassismus hat begonnen...
Die Anhänger der Skinheads wurden festgenommen
Die Teilnehmer trafen sich am Bahnhof in Èeské Budìjovice.
Es gab hier fast 25 rassistisch und ideologisch motivierte Tote, und sie tun erst nach dem 25. Mord etwas... Das ist totaler Wahnsinn.
Auf der Demo gegen Rassismus, Faschismus und Gewalt heute in Èeské Budìjovice nahmen Anarchisten aus Cheb, Brno und anderen Orten teil.
Die Demo wurde von den Organisatoren erst Ende September angemeldet.
Sagen Sie, warum demonstrieren Sie hier?
Warum? Wir demonstrieren wegen dem, was euch sieben Jahre lang nicht interessiert hat, und es interessiert euch erst,
seitdem ein Student aus einem reichen Land getötet wurde, mit dem wir Probleme kriegen könnten...
Denken Sie, dass diese Demo dabei hilft, die Lage zu verbessern?
Nein, dass kann sie nicht, wir kommen aber so oder so her. Und auch, wenn es nicht erst eine Woche her ist. Aber Sie werden nicht hier sein....
Die Anarchisten aber traten überraschenderweise gegen den Vorschlag Miloš Zemans auf, die Skindheadbewegung zu verbieten.
Mit den Anarchisten demonstrierten auch Skinheads, SHARP und RASH. Das sind Skinheads, die gegen Faschismus und Rassimus sind.
Es war nicht sinnlos, darauf aufmerksam zu machen, weil die Polizei sich nicht dazu verhält...sie tolerieren es.
Einer der Skinheads griff einen Fotografen an und wurde festgenommen.
Angegriffen wurde auch unser Kameramann.
Verpisst euch, ihr hässlichen Idioten!
Ich habe erlebt als Herr Gross Innenminister war dass er einmal sehr ärgerlich wurde,
als er etwas im Fernsehen sah und wollte sofort selbst darauf reagieren.
Alle Polizeifunktionäre wurden gerufen, er machte ihnen die Hölle heiß, und für eine Weile wurde es besser.
Aber das ließ bald wieder nach.
Und ich fürchtete, dass wir hier immer eine Welle haben werden.
Während dieser Welle wurde alles übertrieben, die Öffentlichkeit wurde müde und verlor ihr Interesse.
Das Thema ist nicht mehr journalistisch interessant. ln diesem Moment kam dazu, dass die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit nachließ.
Und diese Neonazis bemerken das und erheben sich wieder, werden aktiv, organisieren sich, werden frecher und frecher.
Der neonazismus reagiert sozusagen darauf, was in der Öffentlichkeit passiert.
Wir waren in der U Bahn und wurden angegriffen. Wir wurden beschimpft und geschlagen. Danach konnte ich nichts mehr hören.
Dann traten sie zu. Hier sehen Sie meinen Kollegen, was wollen Sie noch?
Der Angriff der Naziskins geschah vor einer Demo gegen Faschismus am Gedenktag des Prager Aufstands gegen die Nazis im Mai 1945.
Rassisten, verpisst euch! Roma, bleibt hier!
Sládek ist ein Faschist!
Als die Demo auf den Staromìstské námìstí gelangte, forderten die Anarchisten die Passanten auf, sich am Kampf gegen den Faschismus zu beteiligen Schwarze und Weiße gemeinsam.
In diesem Moment wurde einer der Demonstranten verletzt.
Laut seiner Freunde ging der unerwartete Angriff von einem Nazisksin aus.
Die Initiative gegen Rassismus eigentlich mehrere politische Subjekte
sozialistische Solidarität auf der einen, die humanistische Bewegung auf der anderen Seite,
versuchten, die Welle des spontanen Antirassismus auszunutzen und den Hass gegen den Rassismus in Aktivität zu transformieren.
Diese Aktivitäten richteten sich gegen die offensichtlichsten und in diesem Fall aktuellsten Probleme, wie die Republikanische Partei Sládeks.
Der Vorsitzende der Republikaner Miroslav Sládek ist wieder in Freiheit.
Das Bezirksgericht Prag 1 sprach ihn heute von dem Vorwurf, während der Ratifizierung der Tschechisch Deutschen Deklaration antideutsche Äußerungen getätigt zu haben, frei.
Sládek bedauerte, dass die Tschechen im 2.WK zu wenige Deutsche totgeschlagen hätten.
Dem Innenministerium zufolge propagierte die Zeitschrift "Republika" Rassismus.
Die Neonazis der ersten Dekade dieses Jahrhunderts, wie Tomáš Kebza und Kalinovský nahmen zumindest an Aktionen der "Republikánská mládež" (Republikanischen Jugend) teil.
Ich kann zum Beispiel sagen, dass ich nicht an den Holocaust glaube.Wenn ich das sage, könnte ich dafür festgenommen werden, wie Skoupý.
Das lohnt sich nicht. Aber ich werde das immer weiter denken, aber werde den Kampf politisch führen.
"Tschechien den Tschechen! "Sieg Heil!"
Wenn Herr Sládek seine Tätigkeit für die Republikanische Partei beendet,
wünsche ich mir nur, dass Martin, dass Herr Kebza, Führer der Republikaner wird.
Auch nach der dritten Anklage bleibt Kebza in Freiheit und arbeitet weiter für die Republikánská mládež.
(Der Vorsitzende der Republikánská mládež:) Ich kann nur seine Aktivitäten innerhalb unserer Gruppe beurteilen und ich denke, dass sie sehr positiv sind.
Was er in seiner Freizeit macht, kann ich lhnen leider nicht sagen, weil ich nicht mit ihm zusammenlebe.
Ich kann ihn nicht den ganzen Tag und die ganze Nacht lang überwachen.
Und wissen Sie, dass er mit Neonazis zusammenarbeitet?
Davon weiß ich nichts, das ist ganz neu für mich.Woher wissen sie das? Haben Sie Beweise?
Ich sage Ihnen, dass ich die Meinungen von Herrn Kebzas nur in der Form kenne, die unserem Denken entspricht und die nichts zu tun habt mit Neonazismus.
Ich weiß nicht, ob er eine multiple Persönlichkeit hat, ob er sich am Tag auf die eine und in der Nacht auf die andere Weise benimmt.
Aber Sie kennen ihn doch gut, weil sie langjährige Freunde sind?
Woher wissen Sie das?
Naja, ich habe so ein Gefühl, dass Sie schon gemeinsam zur Schule gegangen sind?
Ich bitte Sie, wie können Sie das wissen?
Naja, ich weiß es eben...
Im Herbst 1998 entstand eine neue Strategie der Neonazis. Neue Organisationen wie "Národní odpor" (Nationaler Widerstand)
und "Národní Aliance" (Nationale Allianz) entstanden, die durch die Zusammenarbeit mit etablierten bürgerlichen Organisationen in Erscheinung traten.
Die bürgerlichen Organisationen bekennen sich nicht direkt zur Ideologie der Neonazis, aber sie arbeiten mit ihnen zusammen wie in der Vlastenecká fronta (Patriotische Front).
Sie gingen gemeinsam auf die Straße, seit Herbst/Winter 1998.
Als sie mit dieser Taktik auftraten, fehlte die Kraft, die vorher da war, und sich dagegen stellte.
Es blieb die Aufgabe der Anarchisten.
Kunde muss maximalzwei Minuten warten. Er wird während einer Minute bedient.
Falls der Hamburger nicht in 10 Minuten, Pommes nicht in 7 Minuten verkauft sind, kommen sie in den Müll.
Solangebetrachtetet ihr euren Vater als debil, aber es dauerte nicht lange, und ihr wart genauso.
Ihr denkt nicht darüber nach, aber in jedem Moment ist immer etwas von ihm in euch.
Ihr seidgeschickt, aber ihr seid unfair und dumm, wenn ihr nicht klaut, und auch wenn ihr niemandem etwas schenkt.
Es ist in euch, wiedas Fleisch,das ihr fresst, und wenn ihr den Mund aufmacht, wundert esmich, dass ihr nicht kotzt.
Ihr habt viele Prinzipien,aber ihr lebt nicht euer Leben, und ihr glaubt, dass es das ist,
was ihr wollt und über die meisten Dingewisst ihr nichts, und solange das so ist, ist es eh nichts wert.
Aber als ich einmal herausgefunden hatte, dass ich für euch kein Problem bin, begann ich, für euch zu zweifeln und mich um euch zu sorgen.
Trotz eines immer breiter werdenden Spektrums von Aktivitäten, hat sich das lmage der Anarchist innen in der Gesellschaft verschlechtert.
Den wichtigsten Einfluss auf die öffentliche Meinung über Anarchist innen und Antifas haben die Medien,
die die Anarchist innen als eine Bande von Alkoholiker innen und Vandalen beschreiben.
Genauso beschreiben sie auch die Teilnehmer innen der Global Street Party in Prag.
Diese fand während des Aktionstages gegen die Welthandelsorganisation statt.
An der Global Street Party nahmen mehrere 1000 Menschen teil. Zum großen Teil auch Menschen, die nicht aus der anarchistischen Bewegung kamen.
Bevor es der Polizei gelang, den Zug der aufgebrachten Demonstranten auseinander zu treiben, kam es zu großen Schäden.
Die Schäden, die die Demonstranten gestern verursachten, können noch nicht beziffert werden.
Tausende Randalierer demolierten den Platz vor dem Hauptbahnhof.
Am schlimmsten waren die Geschäfte am Václavské námìstí und in der Vodièkova Straße betroffen.
Die Schäden, die die Demonstranten verursachten, sind noch nicht beziffert.
Allein die Schäden bei McDonalds, dessen Restaurant das Ziel der Randalierer war, werden auf mehrere 100.000 Kronen geschätzt.
Es kam zu Exzessen, zur Beschädigung von Eigentum.
Die Schäden am Eigentum der Polizei werden mittlerweile auf 250.000 pro Polizeiauto geschätzt, hinzu kommen Schäden in Höhe von 130.000 an Kleidung und Equipment der Polizei.
Obwohl die Polizei glaubt, dass sie die Demonstranten ausreichend überwachte, kam es zu Sachbeschädigungen.
Das war ein Eindruck von denen, die angegriffen haben, weil sie gegen Globalisierung
und internationale Organisationen kämpfen wollten, aber Eigentum ist unantastbar. Ich verurteile das.
Diese Aktion hatte aber auch eine antifaschistische Dimension.Der erste Konflikt mit der Polizei begann mit der Zerstörung von Plakatwänden, auf denen Miroslav Sládek für sich warb.
Danach demolierten die Teilnehmer Innen das Neonazi Geschäft "Èerná Mùra" in der Vodièkova Straße.
Dort arbeiteten und trafen sich die führenden Köpfe der damaligen Prager Neonazi Szene.
Wir sollten nicht vergessen, darüber zu reden, was mit einem Teil unserer Jugendlichen passiert ist.
Worum es geht, wenn die Aktion so endet, wie letzten Samstag?
Zuerst wurde der erste McDonalds zerstört, und dann...
Wie,zerstört? Wer hat ihn zerstört?
Wer hat ihn zerstört? Wir!Wir. Alle Demonstranten.
Das war ganz spontan.Jemand brüllte, dann rannte jemand hinein und zerstörte die Fensterscheiben.
Das ist normal für euch?
Es ist gut, dass sie das zerstört haben! Und danach kamen sie hierher.
Hier zerstörten sie Mäkkes auch, und Èerná Mùra. Im Èerná Mùra sind nur die Schweine. Und auch bei McDonalds.
Irgendwelche Diebe, die Schaufester zerstören, da sind wir dagegen.
Aber die ganze Situation nach dem Polizeieinsatz in der Vodièkova Straße zeigt auch, dass die Polizei die Leute für ihr eigenes Fiasko an diesem Tag bestrafen wollte.
Die Schuld muss individuell festgestellt werden und bestraft werden müssen die tatsächlichen Täter.
Dass jemand an der Demo teilnimmt, bedeutet nicht automatisch, dass er Schuld ist.
Wir glauben, dass die ganze Sache objektiv untersucht werden muss und dass sich mehr dafür interessieren werden,
als beim "Propast" oder der Demo vor dem Innenministerium.
Pack mich nicht an!
Für einen Schlüsselmoment in der Auseinandersetzung steckten allein die Nazis das Terrain ab,
als sie am 1. Mai 1999 ihre Demo am traditionellen Ort der anarchistischen Demo, der Støelecký ostrov, anmeldeten.
Entweder, Sie lassen die Öffentlichkeit dorthin gehen... oder wen wollen Sie dorthingehen lassen? So ist es keine öffentliche Versammlung.
Im Namen des Gesetzes, leisten Sie den Aufforderungen der Polizei Folge!
Dieser 1. Mai wurde für viele Jahre zum Präzedenzfall für die Auseinandersetzung zwischen Anarchist innen und Neonazis.
Eigentlich hat diese Auseinanderetzung viele Themen verdrängt, die den Anarchist innen wichtig waren.
Ihr schützt die Faschisten!
Machen Sie Platz!
Die Geschichte hat gezeigt, dass die Menschen nicht gleich sind, nicht gleich sein werden und es auch nicht wollen!
Die Zigeuner haben irgendwo ihre Wurzeln und ich denke, dass sie dorthin zurückkehren sollten.Zurück dorthin, wo ihr Platz ist.
Werden die Roma also gefragt, ob sie das freiwillig tun, richtig?
Sicher, es muss ein System gefunden werden, dass....dass ist...also, über ein solches Thema legal zu sprechen...
Die Zeit für den Kampf ist gekommen, in der sich die Menschen für eine Seite entscheiden müssen. Das Volk erhebt sich und der Sturm wird beginnen!
Die Skinheads schreien, um Stärke zu demonstrieren, aber sie haben keine Grund, sich mit ihnen zu prügeln, weil sie sehen, dass die Polizei diese Aufgabe bereits erledigt hat.
Verpisst euch, Faschisten!
Nichts außer der Nation!
Tschechien den Tschechen!
Hinter dem Faschismus steht das Kapital, und die Polizei ist hier, um den Status Quo zu schützen. Und der heißt: Kapitalismus.
Der Staat war immer auf die lnformationen der Polizei angewiesen,
die alle Aktivitäten unter dem Gesichtspunkt betrachtete, dass die Politik sie erst dann interessierte, wenn es zu einem Verbrechen kam.
Und sie sagten: Wir sind die Kripo, wir klären Mordfälle, Raub,Vergewaltigungen und Gewalt oder Eigentumsdelikte auf.
Und die Geheimdienste sind der Ansicht, dass eine weit größere Gefahr als im Neonazismus
im Neobolschevismus, den Aktivitäten ehemaliger Kommunisten und Linksextremisten besteht.
Der Neonazismus wurde von den Geheimdiensten immer als ein Randproblem betrachtet, auf das sie nicht im Besonderen reagieren müssen.
Der IWF und die Weltbank unterstützen Staaten mit totalitären Regimen China, Indonesien und andere.
Gegen halb drei zogen die Anarchisten trotz des Verbots durch die Straßen Prags.
Internationale Solidarität!
Zur selben Zeit fand im Letná Park eine Demo der Nationalen Allianz gegen den IWF statt.
Nach dem Ende der "Demo" begab sich die Mehrheit der Faschisten ins Stadtzentrum, wo wir sie im Hauptbahnhof trafen.
Rufen Sie einen Krankenwagen!
Für die Neonazis hat sich die Situation verändert, uns ist es in erster Linie dank besserem Monitoring gelungen,
sie nicht nur auf gut Glück auf der Strasse zu treffen, nun haben wir ihre Adressen.
Uns ist es gelungen, unseren Fokus auf die gewalttätigsten Organisatoren und Führer ihrer Bewegung zu richten.
Anlässlich des Finanzgipfels, gingen die Patrioten auf die Straße.
Wir gewinnen!
Eine der Hauptaufgaben der AFA ist die Schaffung sicherer Freiräume für die anarchistische und antifaschistische Bewegung.
Wenn wir uns bemühen, das System zu verändern, und die meisten von uns denken dabei an Revolution,
dann müssen wir damit rechnen, dass sich das System wehrt.
Das bedeutet, dass wir ohne Gewalt nicht auskommen.
Die größte Gewalt, die sich gestern und heute in Prag abspielte,
fand im Kongresszentrum während der Tagung von IWF und Weltbank statt, die weltweit unzählige Leben auf dem Gewissen haben.
Sie haben die Umweltzerstörung sowie den Abbau von Menschenrechten und sozialen Rechten auf dem Gewissen,
und ich möchte hier nicht irgendwie Gewalt rechtfertigen, aber dass, was in den Straßen Prags geschah, war nichts weiter als die passende Antwort.
Das ist die Antwort darauf, was im Kongresszentrum passiert.
Wird das Verhalten der Demonstranten am gestrigen Tag durch ihre Ideale gerechfertigt? Auf jeden Fall, ja: 1,2% Eher ja: 2,7% Eher nein: 12.4% Auf gar keinen Fall: 88% Weiß ich nicht: 2,4%
Dass es während der Proteste gegen den IWF zu gewalttätigen Unruhen kam, bedeutete für viele Menschen ein Problem,
weil sie dachten, dass Gewalt die realpolitische Agenda überschattet und sie nicht verstanden, weshalb die Proteste stattfanden.
Es ist nötig,zu sagen, dass, hätte es keine Gewalt gegeben, auch keine Berichterstattung in den Medien stattgefunden hätte.
Als wir damals, 1940, geheiratet haben, waren wir schon 2 Jahre hier, und haben die Deutschen und alles erlebt. Aber damals war das nicht so schlim...
Damals hatten wir nicht so viel Angst...
Ich sagte meinem Opa, dass ich den 3.Weltkrieg in Prag erlebt habe, es war schrecklich!
Die Polizisten kamen aus allen Ecken des Landes. Als Souvenir nahmen sie aus Prag die beschädigten Schutzschilde, Pflastersteine und Schlagstöcke mit,
mit denen sie von Demonstranten angegriffen worden waren. Diese Dinge werden sie daran erinnern, wie es ist, Angst um das eigene Leben zu haben.
Damals wurden viele Leute zu weiteren Aktivitäten motiviert, aber die willkürliche Festnahme von Aktivist Innen,
Polizeigewalt im Gewahrsam und die Räumung des Squats Ladronka haben diese Entwicklung gebremst.
Ich lehne die Behauptung, dass der Stadtteil die Ladronka hat räumen lassen, kategorisch ab, ich bitte euch.
Die Ladronka gehört uns nicht, hat uns nie gehört und wird uns nie gehören. Wir haben die Ladronka nicht räumen lassen.
Und wer hat sie dann räumen lassen?
Das war der Oberbürgermeister Kasl.
Nein, nein, nein!
Lassen Sie uns bei der Wahrheit bleiben, das war Herr Chalupa, Herr Bürgermeister Dvoøák, Herr Bürgermeister Blažek,
drei Cowboys, die sich selbst darstellen wollten. Das ist die Wahrheit!
Es kam zu antifaschistischen Gegendemos, die aber eine ganz andere Form und einen ganz anderen Inhalt hatten.
Sie hatten letztlich keinen anderen Sinn, als die Demos zu Beginn der 90er Jahre.
Grundsätzlich ging es nicht mehr um die Auseinandersetzung mit den Neonazis.
Es ging maximal um eine Auseinandersetzung mit der Polizei und den Hinweis auf die Neonazi Problematik.
Vereint eure Kräfte, Schwarze,Weisse!
Die Neonazis wechseln die Taktik, ihre Motivation ist es, die ehemaligen Sládek Wähler anzusprechen
und Erfolg in der regionalen und republikweiten Politik zu haben.
Schon während der Gründungsversammlung des National Sozialen Blocks im Prager Kulturhaus Eden
bereitete die AFA in Zusammenarbeit mit anderen eine Blockade vor, die von der Bereitschaftspolizei auseinandergejagt wurde.
Im Jahr 2000 kündigte die Antifa die "Offensive 2000" an.
Leute, macht die Augen auf, was geschieht mit euch? Der Nationalsozialistisches Block ist in der Politik angekommen.Seit nicht blind, denkt nach!
Die Anarchisten haben ein ganzes Dorf mit antifaschistischen Aufklebern und Parolen zugeklebt.
An der Demo in Hradec Králové, angemeldet beim Magistrat als Antifa Demo, nahmen etwa 150 Anarchisten teil.
Der Vorschlag der Regierung, Demonstrationen zu erschweren und die Bürger stärker zu überwachen, muss die Neonazis erfreuen.
Die Haupttäter wurden heute morgen von der Polizei festgenommen.
Die Polizei ermittelte mehr als 2,5 Jahre in diesem Fall.
Warum dauerte es so lange? Die Täter aus dieser radikalen antifaschistischen Gruppe verwendeten hervorragende konspirative Methoden
und darum brauchte die Polizei länger, um sie aufzuspüren.
In Brno waren Angriffe durch Nazi Hooligans an der Tagesordnung die Gang von Johnny Kentus (JKG, Brno Hooligans). Die Nazis nannten die Stadt eine "braune Festung".
Die haben praktisch jeden angegriffen, der ihnen nicht gefiel. Eigentlich passiert dort genau dasselbe, was auch im Rest der Republik in den 90er Jahren geschah.
Unsere Aktivitäten richteten wir auf den Kampf mit JKG aus, die wir als größte Quelle der Aggressionen betrachten.
Nach einiger Zeit haben wir uns entschlossen, dass die direkte Auseinandersetzung mit den Hooligans keinen großen Sinn hat, denn für sie ist Gewalt Entertainment, so oder so.
Es zeigte sich wieder einmal, dass das einzige, was sinnvoll ist, Hausbesuche bei Nazis sind.
In Prag ist es infolge dieser Taktik gelungen, die Naziaktivitäten signifikant zu reduzieren.
Es gelang uns, sie nach einigen erfolgreichen Auseinandersetzungen in den Untergrund zu zwingen. Es gab keine öffentlichen Aktivitäten mehr.
Einige litten unter paranoider Angst aufgrund unserer Aktivitäten. Sie gingen grundsätzlich in Gruppen nach Hause, oder auf verschlungenen Wegen.
Einer von ihnen war beispielsweise Filip Vávra, der damalige Führer des Nationalen Widerstands.
In dieser Zeit hat er sich für kurze Zeit versteckt.
Laut dem Strafgesetzbuch und dem Polizeigesetz darf die Polizei präventiv gegen Straftäter vorgehen.
Hier ging es um eine Straftat laut §260, Unterstützung und Volksverhetzung.Weil die beiden Organisationen, die in den Flugblättern stehen, Blood and Honour...
Ich frage, ob ihr hier einen Experten für Extremismus habt?
Was hier ungesetzlich ist, ist dass auf den Flyern Blood and Honour und Combat 18 Czech Republic als Organisatoren genannt werden.
Das sind gefährliche, terrornahe Organisationen.
In Tschechien widmen sich dem Kampf gegen Neonazismus und Rassismus die NGO "Èlovìk v tísni"
und andere Organisationen und Einzelpersonen, die zuvor an der Bewegung "Bürgerliche Solidarität und Toleranz" beteiligt waren.
Das Monitoring machen hauptsächlich die Leute um Ondøej Cakl.
Ich verstehe die Aufgabe der dokumentarischen Arbeit, wie sie z.B.Cakl macht, so,
dass es nicht darum geht, nur die Informationen über konkrete Straftaten zu sammeln,
sondern zu dokumentieren, wie die gesamte Szene aussieht und wie der Staat reagiert.
Bis jetzt haben wir keine Erkentnisse, dass es dort drin zu einem Gesetzesverstoß kam.
Die Recherche Leute haben Informationen, sie geben sie weiter an die Medien, und diese, als Vertreter der Öffentlichkeit,
fragen dann die Politiker, wieso die Polizei, die dafür verantwortlich ist, dieselben lnformationen nicht haben, wie ein einzelner Kameramann.
Zumindest die Ordner haben etwa 250.000 Kronen mit den Eintrittskarten verdient.
Die können sie für die Weiterentwicklung ihrer Organisation benutzen.
Im Alltag muss sich der Rechtsextremist mit vielen Hindernissen auseinandersetzen, die wir uns kaum vorstellen können.
Ich möchte euch mit einer Minderheit in unserer Gesellschaft bekannt machen, deren Leben voller Barrieren und Fallen ist.
Man nennt sie "Faschos" oder "Nazis", ihr kennt sie sicher.
Wir reden über Rechtsextremisten. Ich weiß, was ihr denkt. Sie sind dumm, brutal und eine Gefahr für die ganze Gesellschaft. Und ihr habt sicher Recht.
Aber sehen wir es uns aus der Nähe an.
Wir haben ständig versucht, darauf aufmerksam zu machen, dass Nazis eine gefährliche Bande sind und dass sie viele Angriffe und Tote auf dem Gewissen haben.
Dann kam die Kampagne von der NGO "Èlovìk v tísni", für die sie grosse finanzielle Unterstützung bekamen.
In dieser versuchten sie, Nazis als eine Bande von Idioten darzustellen und zu zeigen, dass die Nazis unser Mitleid verdienen.
Unter dem selben Motto fand auch ein Festival statt, das u.a. von der tschechischen Regierung unterstützt wurde.
Die gesellschaftliche Anerkennung, z.B. im Sport, erreichen sie nur selten...
Erkennt, dass sie unser Verständnis und unsere Hilfe brauchen! z.B. durch soziale Projekte die es den Nazis ermöglichen, sich als vollwertige Mitglieder der Gesellschaft zu fühlen.
Also haben wir uns entschlossen, mit unserer eigenen Kampagne auf diese Kampagne zu reagieren. Unsere Kampagne hieß "Be evil to your local Nazi".
Nach einer Zeit der relativen Ruhe, meldete sich der "Nationale Widerstand" 2005 mit einer 1. Mai Demo in Brno zurück.
Nichts als die Nation!
Die Nazis verzichten auf ihr Skinhead Outfit, um freundlicher auf die Gesellschaft zu wirken.
Die eingeschlafene Antifa wurde reaktiviert.
Drei junge Anarchisten wurden verletzt, einer von ihnen musste mit einer Gehirnerschütterung im Krankenhaus bleiben.
Wir haben uns so benommen, wie es von uns erwartet wurde, d.h. diszipliniert, entsprechend unseren ldealen.
Der Antifa wurde langsam bewusst, dass es für sie zu kräfteraubend ist, in jeder Stadt, in der die Nazis bereits waren, Demos zu machen.
Das war eigentlich jedes Wochenende.
Die meisten Aktivitäten von denen, die zu den Gegendemos kamen, begannen und endeten leider damit, dass sie an der Demo teilnahmen.
Zugleich binden diese Demos viele Kräfte derer, die das ganze Jahr über aktiv sind.
Auf der praktischen Ebene führt es zu nichts, es bringt nur Risiko und Repression.
Die Antifa wurde von vielen als "Security" betrachtet: "Die Nazis tun was, also komm zu uns, und tu etwas dagegen."
Also haben wir uns entschlossen, nicht mehr jede Nazidemo mit einer Gegendemo zu beantworten.
Nur die Demos, die Unterstützung aus der Bevölkerung haben und die von unten organisiert sind.
Es ist der 10. Es ist der Tag der Kristallnacht.
Und was bedeutet das für euch? Viel.
Was? Viel, dass die Judenvernichtung begonnen hat.
Die Polizei fordert Verstärkung an, über 200 Nazis marschieren durch die Sokolovska Straße in Richtung der Paøížská Straße.
Wir erinnern uns daran, wie es angefangen hat. Und es hat genau so angefangen.
Dieser Anlass löste eine Medienhysterie und moralische Empörung aus.
Echt, du schämst dich nicht? Für die Toten, Alter!
Und dass auch wir Politiker gekommen sind, beweist, dass es uns nicht egal ist, und dass wir es verhindern wollen.
...ein bißchen Sand aus lsrael...
Es ist eine Bürgerpflicht sich gegen euch stellen, wenn ihr mit Fackeln durch das jüdische Viertel (in Prag) marschieren wollt.
Ärger dich nicht, aber hier habt ihr nichts zu suchen...
Ja, klar, ich bin geborener Prager, ich hab nichts in Prag zu suchen, gut!
Ist das normal, das alles?
Schieb dir die Pistole in den Arsch! Ey, lass das!
Den Medien, den Politikern und verschiedenen NGO Aktivisten und allen anderen, die daran gearbeitet haben,
die Öffentlichkeit für antisemitische Propaganda zu sensibilisieren, sollten wahrnehmen, dass Roma pauschal zu attackieren genauso widerlich ist wie Antisemitismus.
Die Dìlnická strana wird langsam stärker. Im Herbst 2008 fuhren einige ihrer Mitglieder in die Siedlung Janov in Litvínov in Nordböhmen, um eine Bürgerwehr zu organisieren.
Es geht um Provokation, um die Partei sichtbarer zu machen.
Die dort lebenden Roma organisierten sich in Janov gegen die Bürgerwehr, vertrieben sie und beschimpften sie als "Weiße Schweine".
Von diesem Ereignis berichteten die Medien im ganzen Land.
Daher gelang es der Delnická strana, viele Menschen zu mobilisieren.
Hier sind keine Zigeuner, kommt nach Janov! Lasst uns nach Janov gehen!
Ich denke, das wir hier sehen, ist wahrscheinlich eine große Krise des Kapitalismus in der ganzen Welt.
Es wird mehr Arbeitslosigkeit geben, mehr Frustration.
Ich denke, die Menschen werden wütend werden.
Was tut die Polizei? Die Zigeuner verteidigen!
Und die Gefahr mit der ganzen sozialen Unzufriedenheit ist, dass diese sich in Faschismus verwandeln kann.
Unsere Zeit wird kommen, Arbeit, Familie, Heimat! Nichts außer der Nation!
Und ich denke, sie haben Recht, wenn sie wütend werden.
Aber manchmal geht diese Wut in die völlig falsche Richtung.
Im Januar 2008 wurde in Pøíbram ein junger antifaschistischer Skinhead, Honza Kuèera, von einem Nazi ermordert.
Wenn dieser Staat uns nicht vor den Nazi Schweinen beschützen kann oder will,
müssen wir sie eben selbst davon abhalten, sich auf unseren Strassen zu bewegen.
Findet sie, findet heraus, wo sie wohnen, wo sie arbeiten und macht ihnen Angst.
Wir wollen weiße Tschechen!
Wegen euch bin ich gekommen, Scheiße!
Sie fressen uns arm, und dann reißen sie auch noch die Klappe auf!
Sie kommen!
Lasst sie los! Lasst sie los!
Väter, Mütter, Familien haben den Nazis ihre Solidarität ausgesprochen, ihnen geholfen, sich zu verstecken, und Roma beschimpft...
...es muss jedem klar sein, dass Neonazismus heute noch nicht aber in 5-10 Jahren, eskalieren kann.
Sie bezahlen etwas? Scheiße bezahlen die! Sie kosten uns nur Geld!
Meine Tochter hat keinen Anspruch auf Sozialhilfe, weil ich und mein Mann verdienen und eine Wohnung haben. Sie wohnt bei uns und hat keinen Anspruch.
Es kann eine Wut sein, die Menschen zerstört, aber die das System aufrechterhält,
weil sie die Aufmerksamkeit von den wirklichen Problemen ablenkt.
Das kapitalistische System, die Herrschaft des Geldes.
Das sind die Sachen, auf die wir wütend sein sollten.
In Vítkov, Kreis Opava, hat heute Nacht wahrscheinlich ein rassistisches Attentat mit tragischen Folgen stattgefunden.
Drei Menschen erlitten durch Molotov Cocktails, die in das Haus einer Familie geworfen wurden, schwere Verbrennungen.
Unter den Verletzten ist ein zweijähriges Mädchen.
Diese Apathie, Ignoranz, oder wie man es sonst nennen soll
"Alle hassen die Zigeuner" hat eine ganz andere Wendung genommen. Moralische Panik.
Die Tragödie beschäftigt die Menschen in der ganzen Republik.
Während in einigen Diskussionforen im lnternet unpassende Kommentare auftauchten,
lag das Mädchen im künstlichen Koma.Sie erhielt eine große Dosis Schmerzmittel und musste mehrfach operiert werden.
Die Polizei vernahm etwa 600 Zeugen und nahm 12 Menschen fest. Bei den Festgenommenen handelt es sich um Neonazis und Sympathisanten.
Schließlich blieben vier Männer in Haft.
Nur der jüngste von ihnen, Vávlav Cojocaru, ist nicht vorbestraft.
An dem nächtlichen Angriff waren desweiteren Beteiligt: Ivo Müller, David Vaculík und Jaromír Lukeš.
Die Polizei sagt: "Wir haben genug Beweise und ein Geständnis auf dem Tisch."
Die Strafverfolgung war nicht das wichtigste, um das es uns ging.
Mit diesem Material, das wir zur Verfügung haben, könnte etwa die Hälfte aller Nazis bei uns verurteilt werden.
Der Hauptgrund, warum wir es veröffentlichen, ist, die Aktivitäten der Nazis offenzulegen und zu zeigen, wie sie wirklich sind.
David Vaculik, bei dem nach unseren Informationen eine Verbrennung an seiner Hand festgestellt wurde, schweigt gegenüber der Polizei.
Jaromír Lukeš gesteht, dass er das Fluchtauto gefahren ist.
Müller und Cojocaru waren vor Ort und warfen die Molotov Cocktails.
Aufregung, oft in Verbindung mit der Skandalisierung von Einzelfällen, verstärkt repressive Tendenzen,
Exklusion, den weiteren Ausbau polizeilicher Repression...
Aber zugleich ist klar, dass der Staatsapparat und die etablierten Parteien verstanden haben,
dass die Neonazis, zumindest jetzt, einen potentiellen politischen Herausforderer darstellen.
Vítkov geschah zu einer Zeit, als das Innenministerium den zweiten Versuch startete, die Dìlnická strana zu verbieten und nach Beweisen für ihre Verbindungen zu den Nazis suchte.
Die Kontakte des Vorsitzenden der Partei, unter anderem mit dem Angeklagten Jaromir Lukeš,
der als das Gehirn hinter der Aktion in Vitkov betrachtet wird, posierten gemeinsam auf Fotos.
z.B. aus Pøerov und Opava.
Der zweite Versuch, die Dìlnicka strana zu verbieten, war erfolgreich.
Das höchste Verwaltungsgericht verbot mit seinem heutigen Urteil die Partei, da sie eine Gefahr für die Demokratie darstelle. Sie muss aufgelöst werden.
Dies ist der erste solche Fall in der Geschichte des neuen tschechischen Staats.
Acht Neonazis stehen vor dem Bezirksgericht Prag 1.
Unter ihnen auch die Spitze der rechtsextremistischen Szene in Tschechien.
Der Staatsanwalt klagt sie wegen Gründung einer Bewegung zur Unterdrückung der Freiheit der Menschen an.
Bei dem, was die Nazis auf dem Gewissen haben, was bedeutet es dann,
wenn man ihnen dafür mit acht Jahren Gefängnis droht, sagt Richard Samko, der bei der Gerichtsverhandlung anwesend war.
Guten Nachmittag. Die Anklage bezichtigt einige der Angeklagten, Aufkleber geklebt zu haben.
Dies passierte im Jahre 2009, als sie kurz vor der Manifestation des Bürgervereins "Antifa" die Aufkleber,
die auf die die Website odpor.org (Nationaler Widerstand) hinwiesen, verklebten.
Eine andere Sache, die verhandelt wird, ist die Durchführung einer Demo zu Ehren gefallener Wehrmachtssoldaten in Jihlava.
weiterhin der Betrieb der neonazistischen Website odpor.org und das Veranstalten neonazistischer Konzerte so genannte "white power music".
Verpiss dich, Jude!
Der Prozess wird hier, vor dem Bezirksgericht Prag 1, am 1. November fortgesetzt.
Michaela Dupová und Patrik Vondrák bleiben in Haft, wo sie schon fast ein Jahr einsitzen.
Auch wir nehmen das so wahr, dass die Verfolgung wie auch die Nazis sagen ein Konstrukt ist.
Es gibt viele andere Verbrecher, die frei sind, die eine Strafe egal welche viel mehr verdienen.
Eine solche Repression hilft bestimmt nicht, Rassismus zu beseitigen.
Sie verhilft den Nazis nur dazu, sich als die wahren Systemfeinde zu profilieren.
Die ohnehin schon kleine Zahl von Sachverständigen, die sich mit Extremismus beschäftigen, wurde jetzt noch kleiner.
Michal Mazel, der als Sachverständiger geholfen hat, die Vítkov Brandleger ins Gefängnis zu schicken
und der gegen die Dìlnická strana vor dem oberstem Verwaltungsgericht als Zeuge aussagte, hat das Handtuch geworfen.
"Auf physische Gewalt bin ich nicht gestoßen, sie schreiben mir ab und zu nur, dass ich jüdisch bolschewistischer Abfall bin und wünschen meiner Familie den baldigen Tod."
Michal Mazels Gründe, seinen Job zu beenden, haben auch mit der Affäre zu tun, die sich diese Woche ereignete und große mediale Aufmerksamkeit erhielt.
Es ging um den Vorwurf der Voreingenommenheit, den der Anwalt von Lucie Šlegrová, Anhängerin der Dìlnicka strana, gegen ihn erhob.
Der Sachverständige hat einen jüdischen Hintergrund, was zur Voreingenommenheit in dieser Sache führt.
Ich erwägte, ob dieser Einwand berechtigt ist, und ich kam zu dem Schluss: Ja
...weil: Falls seine Familie während der Nazizeit vom Holocaust betroffen war, könnte er in dieser Sache voreingenommen sein.
Petr Koèí betonte, dass viele seiner Kollegen seine Stellungsnahme unterstützen würden.
Pavel Hasenkopf, der Berater des tschechischen Präsidenten, setzte sich für ihn ein.
Vor kurzem wurde bei Facebook die Gruppe "Für jeden, der hier teilnimmt, stirbt eine Zigeuner" gegründet.
Sie nannten sich "Wir nehmen teil, um weiße Weihnachten zu feiern".
Innerhalb weniger Wochen meldeten sich etwa 21.000 Menschen in dieser Gruppe an.
Die Mehrheit postete ihre Fotos und kompletten Namen, um sich zu der Aussage zu bekennen.
Ich denke, dass das nicht nur für die Tschechinnen spezifisch ist.
Wir haben die Neigung, uns zu geißeln und zu sagen, wie schlecht und rassistisch wir sind.
Das ist wahrscheinlich ein europäischer, vielleicht sogar weltweiter Trend, der mit dem "Krieg gegen den Terror" zusammen hängt.
Es kam in ltalien unter derselben Parole "Weiße Weihnachten" zum einem antimigrantischen Pogrom.
"Weiße Weihnachten" in Sinne von "Weihnachten den weißen Menschen".
Das waren keine Nazis, die das gemacht haben.
Die Gesetze, die den Gemeinden mit den "Problembürgen" helfen sollen, werden in zwei Jahren fertig sein.
"Bis jetzt wurde das erste dieser Gesetze verhandelt", bestätigte der Abgeordnete Jan Kubata auf einer
Die Gemeinde suchen nach dem schnellsten Weg, die Situation zu beruhigen.
Die Pfändung von Sozialleistungen und ein Aufenthaltsverbot für rückfällige Ruhestörer,
das sind die ersten zwei Neuerungen, die die Abgeordneten vorbereiten.
Die Abgeordneten der ODS (Regierungspartei), Ivana Øápková aus Chomutov und Jan Kubata aus Ústí *** Labem,
haben jahrelange Erfahrungen mit der Lösung der "Romaproblematik"
unmittelbar auf der kommunalen Ebene.
Deshalb schlagen sie Gesetze vor, die den Bürgermeistern helfen sollen, die problematische Situation vor Ort zu lösen.
Wir schlagen vor, die Sozialleistungen zu pfänden, falls ihr Missbrauch nachgewiesen wird.
Wir wollen, dass der Missbrauch von Sozialleistungen als Straftat gilt.
Wir wollen die Möglichkeit, Geldstrafen für unnötige Gesetzesverstöße von den Sozialleistungen zu pfänden.
Ich gehe davon aus, dass das Gesetz in der Abgeordnetenkammer angenommen wird. Die Frage ist noch, wie sich der Präsident und der Senat dazu positionieren.
Die zweite Maßnahme, die wir gerne hätten, ist die Möglichkeit, den Ruhestörern den Aufenthalt an bestimmten Orten zu verbieten.
Damit wird verhindert, dass an diesen Orten Verstöße begangen werden.
Ich vertrete die Ansicht, dass unsere Position richtig ist und ich frage:
Wer schützt die anständigen Leute, die die Gesetze achten und alle Forderungen bezahlen?
Ja die Vorgehensweise des Magistrats ist nicht widerspruchsfrei, und sie ist riskant. Nein sie ist auch keine Patentlösung.
Ja die Jenigen, die redlich bezahlen und sich anständig verhalten, müssen zumindest eine kleine Genugtuung verspüren.
Und ja Es ist ein Experiment, aber warum sollte man es nicht versuchen, wenn bisher nichts anderes funktionierte?
Mit den Roma, die dort wohnten, habe ich ganz offen gesprochen, und sie sagten:
"So besorgen Sie uns Arbeit!" Und ich antwortete: "Na gut, und für wielen Geld wollt ihr arbeiten? Für 20.000 (derzeit ca 80 % des Durchschnittgehaltes), weniger nicht.."
So, was zeigt das? Nicht, dass sie arbeiten, sondern dass sie Vorteile haben wollen!
In Nordböhmen brodelt es wieder. Aus der angespannten Situation in Šluknov folgte eine Reihe von Straftaten,
die von"unanpassungsfähigen" Bürgern begangen wurden.
In Rotava im Sokolovkreis kommt es zu einer Eskalation zwischen Alteingesessenen und Zugezogenen.
Unter den Zugezogenen gibt es viele "unanpassungsfähige" Bürger, physische Angriffe sind keine Ausnahme.
Die lokale Verwaltung reagiert z.B. so, dass sie einen Vortrag über Selbstverteidigung für die Senioren anbietet,
inklusive Gratis "Sicherheitspack" mit Selbstverteidigungsmitteln.
Die letzte Gewalttat passierte in einer Grundschule. Die Polizei untersucht den Fall als Ordnungswidrigkeit.
Eine Roma Mutter hat eine unserer Lehrerinnen angegriffen, nach meinen lnformationen gab sie ihr eine Ohrfeige.
Die Behörden sagen, dass es mehrere Fälle von physischer Gewalt geben würde,
vor allem begangen von Banden junger Leute aus dem unanpassungsfähigen Umfeld.
Die "Sicherheitspakete" mit vielen Ratschläge und Selbsverteidigungmitteln: Schon 87 Leute haben sich diese Packungen besorgt.
So, wir haben eine Haustürkette, ein panoramatisches Guckloch...
Nach dem Vorbild Sokolovs bieten die Behörden in Rotava Selbstverteidigungskurse an.
Im Šluknovgebiet eskalieren die Konflikte zwischen Einwohnern und unanpassungsfähigen Leuten,
die dorthin von spekulierenden Immobilienbüros umgezogen wurden.
Die Situation eskalierte Anfang September, als eine
14 Tage später griff eine Gruppe von etwa 20 Unanpassungsfähigen eine deutlich kleinere Gruppe Jugendlicher in Rumburk an.
Diese beiden Ereignisse erregten eine Welle der Empörung.
Eine etwa 20 köpfige Gruppe Roma griff morgens sechs Jugendliche in Rumburk an.
Einer der Angegriffenen musste mit Knochenbrüchen in ein Krankenhaus eingeliefert werden.
Der Bürgermeister ordnet die Schlägerei in einer ganzen Reihe von Konflikten ein,
die die Anspannung unter den Altanwohnern und den unanpassungsfähigen Zuwanderern widerspiegelt.
Jan Stuchlík ist es nun gelungen, ein Statement von den Angegriffenen zu bekommen.
Die eingetretene Tür. Ein Beweiss, dass die Roma versuchten, in das Haus, vor dem die Jugendlichen zuvor standen, um jeden Preis einzudringen.
Sie haben uns mit Schlagstöcken geprügelt, mit Knüppeln. Sie haben uns bedroht und uns als "weiße Schweine" beschimpft.
Die Angegriffenen dementieren, die Angreifer provoziert zu haben.
Mit 6 gegen 18 oder 20 Leute, das wäre ja dumm von uns gewesen...
Den Angegriffenen zufolge suchten die Roma nach einem Diskobesuch gezielt nach einem Opfer.
In diesem Fall stellte sich schliesslich heraus, dass es um Drogen ging.
Unter den Angegriffenen waren Dealer, die den Roma schlechten Stoff verkauft hattten, und die Roma wollten lediglich den Betrug rächen.
Die Demo der sozialdemokratischen Partei in Rumburk verwandelte sich in einen rassistischen Aufmarsch.
Die Einwohner Rumburks, die seit langer Zeit mit der steigenden Kriminalität unzufrieden sind,
skandierten Parolen gegen die Roma und begaben sich in Richtung der Roma Siedlung.
In den Straßen musste die Bereitsschaftspolizei eingreifen.
Die schon lange angespannte Situation eskalierte, nachdem eine Gruppe von Roma 6 Jugendliche angegriffen hatten.
Die dortigen Roma, von denen die Mehrheit nichts mit dem Vorfall zu tun hat, trauten sich den ganzen Freitag nicht auf die Strasse.
Eine Roma Familie floh aus der Stadt, nachdem Nachbarn sie mit dem Tod bedroht hatten. Ein paar Stunden später griff der Mob ihr Haus an.
Sie sagen, dass uns weder Fenster noch Türen helfen und dass sie fähig sind, durch ein Fenster einzudringen.
Dass ich abends unter "den Meinen" verecken werde. Unter "den Meinen". Unter "den Schwarzen".
Die Polizei nahm während der Ausschreitungen 5 Personen fest, abends herrschte schon wieder Ruhe in der Stadt.
Experten warnen, dass die Situation im Gebiet um Šluknov nicht ruhig ist und dass immer Gewalt von beiden Seiten droht.
Alle denen gewidmet, die Opfer des neonazistischen und rassistischen Übels geworden sind.
Es traten auf:
Wir danken allen, deren Material in Bild und Ton von uns ohne deren Wissen verwendet wurde.
Informationen über öffentliche Vorführungen und weitere Bezugsmöglichkeiten für diesen Film findet ihr auf der Website: film@antifa.cz
Fragen, Anmerkungen und Eindrücke könnt ihr an folgende eMail Adresse schicken: film@antifa.cz
Engagiert euch bei antifaschistischen Aktivitäten, kontaktiert die Antifaschistische Aktion!
Wir entschuldigen uns bei Michal Mazel, den wir vor dem Filmen im lrrtum liessen und nicht darüber informierten, dass sein lnterview für einen Film der Antifaschistische Aktion benutzt wird.
Untertitel von V., A. und J.