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Im Laufe der Geschichte
hat die Erfindung neuer Instrumente oft neuartige Musikgenres hervorgebracht.
Die Verwendung neuer Instrumente
ist meiner Meinung nach eine Möglichkeit, neue Musik zu komponieren.
[WIR STELLEN VOR: GAYBIRD]
Ich bin Leung Kei-chuek (aka GayBird).
Ich bin Komponist und Musiker.
An der Uni habe ich Musikkomposition studiert
und mich mit elektronischer Musik beschäftigt.
Ich interessierte mich besonders für Struktur, Aufbau und Konstruktion elektronischer Instrumente
und für alles, was mit Technologie zu tun hatte.
Vor allem der Zusammenhang von Technologie und Musik faszinierte mich.
Also begann ich, analoge Synthesizer zu studieren und die neuen Medien zu hinterfragen:
Wie kann ich einen bestimmten Sound kreieren?
Welche Tools, Visuals und Interaktionen kann ich in meiner Musik kombinieren?
Und so bin ich hier gelandet.
Vorher konzentrierten sich Musiker ausschließlich
auf das Spielen musikalischer Klänge.
Ich aber suche nach Wegen,
wie ich bestimmte Klänge erzeugen kann,
weil mir so viele Instrumente zur Verfügung stehen.
Dabei geht es nicht nur um Stil und Technik.
Klänge können auch mithilfe des Körpers,
unter Verwendung der Muskelspannung
oder durch pure Geisteskraft erzeugt werden.
Dazu kommen noch die Umgebungsbedingungen.
Unterschiedliche Lichtbedingungen, Feuchtigkeit
und ähnliche Faktoren interagieren
mit der Ausrüstung und den Musikinstrumenten.
Das gehört alles zu meiner Sammlung.
Den hier benutze ich am meisten.
Ich mag ihn irgendwie ganz besonders.
Es ist ein Synthi AKS
Der ist älter als ich.
Er kam 1971 auf den Markt.
Das ist ein weiterer, schon etwas älterer
analoger Synthesizer:
ein ARP 600.
Der Vorteil bei dem hier ist,
dass er modular aufgebaut
und patchbar ist.
Normalerweise verwende ich diesen Synthesizer für Solo-Arbeiten,
weil der Sound so einzigartig ist.
Der ist einfach messerscharf.
Das ist ein Keyboard,
das ich für die Tat Ming Pair-Show entwickelt habe.
Ich wollte einfach ein Instrument bauen,
dass ich während des Spielens mit mir herumtragen kann.
Diese Halterung hier ist für ein iPhone.
Das iPhone verfügt über eine Einstellung,
mit der die Klänge des Keyboards verändert werden können.
Ich wollte für die Show einfach ein schönes Keyboard haben,
das außerdem tragbar ist.
Das „Digital Hug, New Media Music Experiment“ ist ein Event, das meine Einstellung zu Technologie, Instrumenten
und den neuen Medien widerspiegelt.
Außerdem wollte ich eine Performance zeigen,
die auf konventionelle Instrumente verzichtet.
Also begannen wir damit, unsere eigenen Instrumente zu entwerfen.
Als ich mit der Arbeit an „Digital Hug“ begann, merkte ich schnell,
dass wir auch für die Performance auf die neueste Technologie zurückgriffen.
Dann überlegte ich, dass Touchscreens heute ein wichtiger Teil unseres Lebens sind.
Aus diesem Grund wollte ich für diese Performance eine App entwickeln,
für die ich den Programmierer Henry Chu engagierte.
Wir besprachen zusammen, was wir wollten.
Die Verwendung eines menschlichen Gesichts zur Erzeugung einer Maske war eine unserer Ideen.
Dabei sollte jede Gesichtspartie einen anderen Sound erzeugen.
Ich glaube als Performer, Komponist und Musiker gehört es dazu,
dass man sich Gedanken darüber macht, wie man neue Technologien einsetzen
und seine Stücke komplementieren kann.
Es gilt, die vielseitigen Möglichkeiten von Technologie zu ergründen,
weil die Menschen sich bereits an die Technologie gewöhnt haben.
Ich finde, dass die verwendeten Technologien zur Bedeutung des Stücks beitragen
und zum Konzept passen sollten.
Wir müssen uns überlegen, wie wir dem Stück neue Medien und neue Instrumente hinzufügen können,
ohne in die reine Zurschaustellung des technologischen Fortschritts zu verfallen.
2012 VICE MEDIA, INC.
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