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Gegenüber dem Kreml,
auf dem rechten Ufer des Wolchows,
liegt das malerische Ensemble
des Jaroslawhofes.
Auf seinem Gelände befinden sich wichtigste
monumentale Bauwerke des altertümlichen Nowgorods
seit dem XII. Jahrhundert.
Das sind Kathedralen und Kirchen,
die von Fürsten,
Nowgoroder Kaufleuten
und einfachen Nowgoroder -
den Bewohner der Strassen der Handelsseite- errichtet wurden.
Keine andere Stadt Russlands
verfügt über eine solche Menge von schönen
altertümlichesten Baudenkmäler auf engstem Raum.
Die erste Erwähnung über den Jaroslawhof in der Chronik
ist auf das Jahr 1030 datiert.
Laut der Legende hat der Fürst Jaroslaw
den Palast gebaut, der wegen seines Prunkes und seiner Pracht
alle gleichartigen Einrichtungen in Europa übertraf.
Im XI. Jahrhundert
wurde der Jaroslawhof eine Residenz der Nowgoroder Fürsten.
Mit der Gründung der feudalen Republik im XII. Jahrhundert
in Nowgorod
sollten die Fürsten den Jaroslawhof verlassen
und in Goroditsche umsiedeln -
einen Palast, der sich 2 Kilometer vor der Stadt befand.
Seit dieser Zeit wurde der Jaroslawhof
der Platz für die Durchführung der Wetsche-Versammlungen.
Hier “küssten” die Fürsten das Kreuz
und gaben den Schwur den Nowgorodern,
dass sie in "Einvernehmen" mit der Stadt regierten.
Später wurde das Gelände des Jaroslawhofes
ein Marktplatz für einige Jahrhunderten.
Der altertümliche Marktplatz war ein Zentrum in Nowgorod
des wirtschaftlichen und öffentlichen Lebens.
Die Waren wurden auf dem Schiffsweg nach Nowgorod gebracht.
Deshalb blühte ein sehr schwunghafter Handel neben dem Fluss.
Hier ankerten manchmal so viele Handelsschiffe,
dass das Feuer, aufgeflammt auf einer Seite der Stadt,
über die Schiffe und Flösse mit den Waren
auf die andere Seite übergreifen konnte.
Dadurch konnte die ganze Stadt verbrennen.
Und das passierte manchmal.
Der Handel im Mittelalter war ein gefährliches Geschäft.
Auf den langen Weg lauerten ernsthafte Unannehmlichkeiten auf die Kaufleute –
oft gab es Schiffsbrüche,
Angriffe der Räuber oder der nicht freundschaftlichen Militärgruppen.
Die Nowgoroder Kaufleute stellten Kirchen auf dem Marktplatz
und so streberhofften sie, den Schutz im Himmel zu finden
Die Kirchen wurden auf Wunsch der Handwerker errichtet,
die in den Strassen neben dem Marktplatz wohnten und auch der reichen Kaufleute.
Im XVII. und XVIII. Jahrhunderten
wurde auf der Stelle eines Teiles des alten Marktplatzes
der Kaufhof aus Stein gebaut.
Er bestand aus den Räumen,
die ein geschlossene Viereck mit dem Hof bildeten,
in dessen Mitte eine riesige Waage stand.
Das Gelände wurde von drei Seiten von Strassen begrenzt,
und die vierte Seite war das Flussufer.
In den Jahren des zweiten Weltkrieges wurde
der Kaufhof praktisch vollständig zerstört.
Von seinen Bauten blieben nur der Torturm und ein Teil der Bogengänge erhalten.
Gerade dieser Bogengang macht jetzt
die Landschaft des rechten Wolchowufers ungewöhnlich malerisch,
obwohl es in der Tat
die Reste «der dunkelen Reihen» sind,
die deshalb so bezeichnet wurden,
weil die oberen Stockwerke, die sich auf diese massiven Säulen stützten,
über den Kaufläden hingen
und innerhalb der Galerie eine Verdunkelung bewirkten.
Heute ist der Jaroslawhof
einer der von Nowgorodern am moisten geliebten Ort der Erholung und des Spazierganges.
Und gleichzeitig ist er die Perle
in der Krone der Baudenkmäler von Welikij Nowgorod,
die in keiner anderen der alten Städte Russlands existiert.