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Das ganze mit Freddie aufgenommene, unvollendete Material
lag noch irgendwo herum, was sollten wir damit anfangen?
Würde es für ein Album reichen?
Sachen wie "Winter's Tale" entstanden in der schlimmsten Phase der Krankheit.
Sie waren geprägt von dem tiefen Bewusstsein,
dass Fred nicht mehr lange zu leben hatte.
Irgendwie schreckte ich davor zurück.
Ich machte eine lange Trauerphase durch,
in der ich gar nicht über Queen sprechen wollte.
Ich ging auf Tournee, meine Solo-Tournee,
aber natürlich sprachen mich alle
auf Queen und Freddies Tod an.
Ich hielt das nicht aus. Ich sagte: "Sprechen wir über das, was jetzt ist."
Ich versuchte das alles zu verdrängen
und zögerte es hinaus, diese Kisten zu öffnen
und Freddies Stimme wieder zu hören.
Es war schwer, damit anzufangen.
John und ich machen aufjeden Fall weiter.
INTERVIEW MIT ROGER TAYLOR 1 993
Mit oder ohne Brian, das liegt an ihm. Wir werden Freddie nie vergessen,
aber die Zeit der Trauer ist vorüber.
Es ist an der Zeit, sich alles nochmal anzusehen.
Roger gab den Anstoß,
er nahm einige der Bänder mit und arbeitete in seinem Studio daran.
Das war der Tritt, den ich brauchte.
Ich hörte seine Bearbeitung und sagte: "Nein, nicht so, mach das so."
Es packte mich und ohne groß nachzudenken, war ich schon dabei.
Ich bearbeitete einige der Tracks. Es war eine gewaltige Aufgabe.
Es war sehr seltsam, mit Freddies Stimme aus dem Lautsprecher zu arbeiten,
aber auch ein sehr spannender Prozess.
Wir hatten gewusst, was auf uns zukommt,
und aus jedem Moment das Beste gemacht und ihn genossen.
Brian und ich hatten das Gefühl zu wissen, was Freddie gedacht hätte.
Es war fast so, als wäre er dabei,
schließlich hatten wir einander so lange gut gekannt.
Wir dachten: "Das Stück hätte ihm gefallen, das hier eher nicht."
Irgendwie schafften wir es und das Resultat gefiel mir sehr gut.
"Mother Love" mag ich sehr, sehr gern,
am Schluss kommt da ein Stück aus "Going Back",
mit das Erste, was Freddie je im Studio sang.
Oder das Erste überhaupt. Ein Song von Carole King.
Ich bat Carole King um die Erlaubnis, es zu verwenden,
sie war wirklich reizend und ermutigte uns sehr.
Sie sagte, es freue sie sehr, dass wir es wichtig fänden, es da einzufügen.
Das ganze Album ist im Grunde eine Chimäre, weil es klingt,
als wären wir vier beisammen und hätten Spaß mit dem Album.
Aber wenn man genau hinhört, ist es natürlich meistens
nicht der Fall.
Es ist so geschnitten, dass es danach klingt.
Das haben wir mit viel Liebe gemacht.
Es enthält auch Songs wie "I Was Born to Love You",
was nie ein Queen-Song war. Es war eine Solonummer,
die Freddie sehr schnell einspielte.
Die Hintergrundspur hatte er nie bearbeitet,
also entfernten wir alles, bearbeiteten mit viel Liebe und Hingabe seinen Gesang
und fügten alles zusammen.
Es dauerte monatelang, unseren Part zusammenzustückeln,
damit es so klingt, als wären alle im Studio.
Komisch, für mich ist es eines unserer besten Alben.
Mit diesem Album verbinden sich so viele schöne Erlebnisse.
Ich liebe dieses Album. Ich kann es immer wieder auflegen,
obwohl die Arbeit daran, und rund um die Uhr Freddies Stimme
zu hören, natürlich auch schwerfiel.
Plötzlich denkt man: "Oh Gott, er ist nicht mehr da. Was soll das?"
Aber im Nachhinein kann ich das Album anhören
und empfinde nur Freude. Es war ein gelungener Abschluss.
Das passende Album, um dieses Kapitel zu schließen.
"MADE IN HEAVEN" WURDE MIT ÜBER 20 MILLIONEN EXEMPLAREN WELTWEIT 70 00:06:43,734 --> 00:00:00,-001 ZUM MEISTVERKAUFTEN QUEEN-ALBUM ALLER ZEITEN �